Welche Ursachen führen zu Magersucht bei Jugendlichen?

Die Ursachen für Magersucht können individuell sehr unterschiedlich sein. Es kommen sowohl psychologische als auch gesellschaftlich sowie genetische Faktoren in Betracht. Und gerade weil die Ursachen so stark variieren, ist es schwierig, rechtzeitig zu erkennen, dass jugendliche Mädchen oder Jungen an einer Essstörung leiden.

Häufig betroffen: Jugendliche in der Pubertät

Besonders oft nimmt die Essstörung in der Pubertät ihren Anfang, weshalb Jugendliche überdurchschnittlich häufig betroffen sind. Psychologische Faktoren spielen in dieser Lebensphase als eine der Ursachen für Magersucht eine große Rolle. Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) berichtet, versuchen manche Jugendliche mit ihrem Essverhalten sich gegen Eltern aufzulehnen, die ihnen kaum Entfaltungsspielraum lassen. Ebenfalls möglich ist es, dass Betroffene durch ihre Essstörung von anderen Schwierigkeiten ablenken wollen: Steht die Erkrankung für sie im Mittelpunkt, müssen andere Probleme vermeintlich nicht gelöst werden.

Ursachen für Magersucht: Geringes Selbstwertgefühl

Jugendliche sind häufig auch von den körperlichen sowie psychischen Veränderungen überfordert, die sie während der Pubertät erleben – was ebenfalls eine der möglichen Ursachen für Magersucht sein kann. Hinter dem folgenschweren Abnehmen kann der unbewusste Wunsch stehen, die eigene Kindergestalt zu erhalten. Auf diese Weise würden laut der BZgA auch sexuelle Wünsche und Misshandlungen abgewehrt, die andere Menschen auf die erkrankte Person projizieren. (Beugen Sie Essstörungen vor, indem Sie den Kids Komplimente machen)

Erwartungen sollen erfüllt werden

Model-Castings im Fernsehen, Frauen mit Traummaßen in der Werbung und mit Bildprogrammen schlank und makellos modellierte Menschen in Magazinen sind mit einer Erwartungshaltung verbunden, die Jugendliche gerne erfüllen wollen: Nur wer schlank und schön ist, hat in dieser Gesellschaft eine Chance, so die verbreitete Angst. Dabei haben betroffene Jugendliche häufig nicht einmal mit Übergewicht zu kämpfen. Trotzdem machen sie eine Diät, die sich nach und nach zu einer Essstörung ausweiten kann. Das Risiko, an Magersucht zu erkranken, steigt zusätzlich, wenn Mädchen oder Jungen einen Sport oder ein Hobby betreiben, bei dem ein geringes Körpergewicht von Bedeutung ist, wie beispielsweise Ballett, Turnen, Leichtathletik oder aber Model-Jobs.

Genetische und biologische Ursachen für Magersucht

Wie die „Apotheken Umschau“ berichtet, können jedoch auch genetische Faktoren zu den Ursachen für Magersucht zählen: Untersuchungen haben demnach ergeben, dass das Risiko, an Magersucht zu erkranken, steigt, wenn Verwandte ebenfalls betroffen sind. Je enger der Verwandtschaftsgrad, desto höher das Risiko.

Zu den möglichen biologischen Ursachen für Magersucht können zusätzlich Störungen im Hormonhaushalt oder bei diversen Botenstoffen des Gehirns gehören. Sie steuern unter anderem das Hunger- und Sättigungsgefühl. Experten sind sich sicher, dass sie eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Magersucht spielen. Ihr Einfluss bei der Entstehung der Krankheit ist wahrscheinlich, aber noch nicht eindeutig geklärt.

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