Was tun, wenn das Kind Liebeskummer hat?

Früher oder später leidet so gut wie jeder Jugendliche unter Liebeskummer. Genauso ratlos wie sie selbst fühlen sich die meisten Eltern. Was dabei hilft, den Trennungsschmerz zu verarbeiten und positiv in neue Beziehungen zu starten, lesen Sie hier.

Hilfe gegen Liebeskummer von Jugendlichen

Eltern sollten dem eigenen Kind ausreichend Möglichkeit geben, sich den Frust von der Seele zu reden. Regen Sie Ihr Kind an, darüber nachzudenken, was schief gelaufen ist und was an der Zeit mit dem Verflossenen besonders schön war. Das Reflektieren einer Beziehung hat einen positiven Effekt auf zukünftige Partnerschaften. (Erste Liebe: Akzeptieren Sie den ersten Freund bzw. die erste Freundin)

Versuchen Sie, die starken Gefühle aus der Perspektive Ihres Kindes zu begreifen. Fällt es Ihnen schwer, sich in diese Situation hineinzuversetzen, erinnern Sie sich daran, wie sich Ihr letzter Liebeskummer angefühlt hat. Was hat damals geholfen? Was war kontraproduktiv? Jugendliche wünschen sich nach einer Trennung Ehrlichkeit und Offenheit. Dazu gehört manchmal auch, zuzugeben, wie hoffnungslos eine Situation zunächst erscheint. 

Was Eltern vermeiden sollten

Floskeln als Reaktion auf Trauer, Schmerz, Wut und Verzweiflung helfen selten und sollten daher von Eltern vermieden werden. Zu tief sitzt der Schmerz über die gebrochene Beziehung. Phrasen und Sprichwörter treffen selten den Kern einer Sache und signalisieren Desinteresse.

Wurde Ihr Kind emotional verletzt, lindern abfällige Bemerkungen über den Ex den Liebeskummer genauso wenig wie der Versuch, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Familien- und Kommunikationsberater Jan-Uwe Rogge vom Fachportal „elternwissen.de“ rät: „Schützen Sie Ihr Kind vor ‚kopflosen‘ Handlungen“. Versuchen Jugendliche, gegen die gesetzten Grenzen zu rebellieren, befinden sie sich noch in der Phase, in der Wut gegenüber Trauer dominiert.

Eine Lösungsmöglichkeit: Versuchen Sie, den Ärger durch gemeinsame Aktivitäten wie Sport, Shoppen oder einem Wellnessprogramm zu überwinden. Dabei setzt der Körper Glückshormone frei. 

eltern.t-online.de: Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt: 10 Tipps gegen Liebeskummer

Mitfühlen, aber nicht mitleiden

Mitleid hilft nicht gegen Liebeskummer. Im Gegenteil: Es signalisiert Verzweiflung und Ausweglosigkeit. Zeigen Sie stattdessen ehrliches Mitgefühl, Akzeptanz und Gesprächsbereitschaft. Geben Sie Ihrem Kind den Halt, der ihm verloren gegangen ist. (Extremes Verhalten in der Pubertät: Normal oder Grund zur Sorge?)

Weil die Hirnareale, die für Motivation und Antrieb zuständig sind, nach einer Trennung insbesondere bei Frauen häufig brachliegen, wie Forscher der Universität Tübingen laut „Focus Online“ herausgefunden haben, geraten häufig auch Schlaf- und Essgewohnheiten aus dem Gleichgewicht. Helfen Sie Ihrem Kind, einen normalen Lebensrhythmus zurückzugewinnen. (So erkennen Sie eine Essstörung bei Jugendlichen)

Das bedeutet: Die Schule oder Freizeitangebote vor Kummer ausfallen zu lassen, ist keine Lösung.

Ruhe und Zeit

Wenn Jugendliche nicht über den Liebeskummer sprechen wollen, müssen sie auch nicht. Hilfe anzubieten ist in Ordnung, sie aufzudrängen, jedoch nicht. Wer Liebeskummer hat, muss sich zunächst mit der neuen Situation zurechtzufinden – das braucht Ruhe und Zeit. Sie sollten Ihr Kind nicht zu Nichts drängen.

Völlig normal ist, dass Teenager Beistand und Unterstützung bei Gleichaltrigen suchen. Eltern sind keine geschulten Therapeuten oder Psychologen und sollten sich auch nicht so verhalten.

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