Eine Vielzahl von Jugendlichen leidet an Essstörungen. Betroffene sind meist Mädchen, doch auch immer mehr Jungen haben ein gestörtes Verhältnis zur Ernährung. Eine der Ursachen: Ein falsches Schönheitsideal. Wenn Sie bei Ihrem Kind die Symptome erkennen, sollten Sie zügig handeln.
Essstörungen bei Jugendlichen: Insbesondere bei Mädchen
In Deutschland sind Essstörungen unter Jugendlichen weit verbreitet, wie die Bundesregierung 2012 mitteilte. Die Anzeichen von Magersucht oder Essattacken lassen sich bei 21,9 Prozent der 11- bis 17-Jährigen erkennen – insbesondere jüngere Mädchen zeigen die Symptome. Gerade sie sind sehr kritisch mit ihrem Körper: Rund die Hälfte der Mädchen fühlt sich zu dick, bei den Jungen sind es nur etwas mehr als ein Fünftel. Auch wenn bei manchen von Ihnen das Körpergewicht tatsächlich zu hoch ist – zum Beispiel aufgrund biologischer oder familiärer Faktoren –, kann aber auch ein falsch vermitteltes Schönheitsideal die Ursache sein. (Welche Ursachen führen zu Magersucht bei Jugendlichen?)
Unterschiedliche Formen von Essstörungen
Es gibt mehrere Essstörungen, zu denen Ess-Brechsucht, Essattacken oder Magersucht zählen. Sie haben zum Teil unterschiedliche Anzeichen, doch ein häufiges Symptom haben sie gemein: „Bei Essstörungen kommt es oft vor, dass die Kinder plötzlich nicht mehr mitessen wollen“, sagt Andreas Schnebel, Vorsitzender des Bundes Fachverbands für Essstörungen in München, in einem Artikel der „Aachener Zeitung“. Um das gemeinsame Essen mit der Familie zu meiden, erfinden die Jugendliche Ausreden – etwa, dass sie schon in der Schule oder bei Freunden gegessen haben.
Frühzeitig die Symptome erkennen
Bei einer Magersucht ist es offensichtlich, dass ein geringes Körpergewicht ein Anzeichen für die Essstörung ist – damit einher gehen aber auch physische Symptome wie Hautprobleme, brüchige Fingernägel, Haarausfall und Muskelschwäche, an denen sich die Magersucht erkennen lässt. Bei Personen, die an Bulimie leiden, muss hingegen nicht das Körpergewicht ausschlaggebend sein. Sie halten ihr Gewicht oftmals dadurch, dass sie geradezu anfallartig größere Mengen an Essen zu sich nehmen und dieses kurz darauf erbrechen.
Allgemeine Anzeichen bei Jugendlichen sind aber auch etwa eine schlechte Konzentration oder ein Leistungsabfall beim Sport. Gerade hier lässt sich auch das Gespräch mit Jugendlichen ansetzen, wenn Sie das Gefühl haben, dass sie an einer Essstörung leiden. (Beugen Sie Essstörungen vor, indem Sie den Kids Komplimente machen)
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Wenn Sie in Ihrem Umfeld Personen haben, bei denen Sie die Anzeichen einer Essstörung erkennen, sollten Sie unbedingt handeln. Es ist weit verbreitet, dass die Betroffenen sich danach sehnen, dass jemand ihren Zustand bemerkt. Allerdings sollten Sie ihnen damit nicht vor den Kopf stoßen, sondern behutsam an das Thema herangehen, rät der Bayerische Rundfunk (BR). Ansonsten könnten die Betroffenen schnell abblocken oder aggressiv werden. Wichtig ist, dass nach der Einsicht auch professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird.
Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle