Skispringen 21/22: Wellinger nach positivem Corona-Test zurück im Weltcup-Aufgebot


Düsseldorf

Skispringer Andreas Wellinger ist zurück im deutschen Aufgebot für den Weltcup. Der 26-Jährige hatte zuletzt aufgrund eines positiven Corona-Tests gefehlt. In unserem Skisprung-Telegramm verpassen Sie nichts.

Skisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger ist nach seinem positiven Corona-Test vom vergangenen Wochenende wieder im deutschen Aufgebot für den Weltcup. Dies teilte der Deutsche Skiverband (DSV) vor den Wettbewerben in Willingen am Mittwoch mit. Wellinger und der DSV hatten am vergangenen Freitag über den Befund berichtet, der 26 Jahre alte Bayer musste deshalb auch das Wochenende in Titisee-Neustadt auslassen. Damit entging Wellinger auch die letzte Chance auf die sportliche Olympia-Qualifikation. Für Peking ist er hinter den nominierten Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe, Pius Paschke und Constantin Schmid nur Ersatzmann.

Das Programm für die Olympia-Generalprobe sieht ein Mixed am Freitag und zwei Einzel am Samstag und Sonntag vor. „Am Freitag werden wir ein richtig gedrängtes Programm haben. Darauf freuen wir uns und hoffen, dass wir ähnlich erfolgreich agieren können wie zuletzt im Schwarzwald“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. In Titisee-Neustadt hatte Topathlet Karl Geiger beide Einzel für sich entschieden.

+++ 23- Januar +++

Karl Geiger siegt erneut in Titisee-Neustadt

Doppelsieger Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben sich beim Heim-Weltcup der Skispringer in Titisee-Neustadt in starker Olympia-Form präsentiert. Geiger gewann am Sonntag mit Sprüngen auf 131 und 143 Meter und baute damit seinen Vorsprung in der Weltcup-Gesamtwertung weiter aus. Eisenbichler belegte im Schwarzwald mit Flügen auf 135 und 134,5 Meter den dritten Platz. Beide deutschen Springer wiederholten damit ihre Platzierungen des Vortages. Zweiter wurde der Slowene Anze Lanisek.

Aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher holten zum Abschluss des Wochenendes auch Stephan Leyhe als Zehnter, Justin Lisso (13.), Severin Freund (14.), Constantin Schmid (16.), Philipp Raimund (19.) und Richard Freitag (21.) noch Weltcup-Punkte. Pius Paschke, der wie Geiger, Eisenbichler, Leyhe und Schmid zur Olympia-Mannschaft gehört, schied dagegen nach dem ersten Durchgang aus.

Schmid und Paschke für Peking nominiert – Aus für Wellinger und Freund

Constantin Schmid und Pius Paschke sind als letzte deutsche Skispringer für die Winterspiele in Peking nominiert worden, für Andreas Wellinger ist hingegen der Traum vom dritten Olympia-Gold geplatzt. Die sportliche Leitung um Bundestrainer Stefan Horngacher meldete zum Ablauf der Frist am Sonntagmorgen Youngster Schmid (Oberaudorf) und Routinier Paschke (Kiefersfelden) an den DOSB, neben dem am Freitag positiv auf Corona getesteten Wellinger (Ruhpolding) verpasst auch Sotschi-Olympiasieger Severin Freund (Rastbüchl) die Reise nach China.

Schmid (Oberaudorf) und Paschke (Kiefersfelden) werden damit von 4. bis 20. Februar ihre ersten Olympischen Spiele bestreiten. Die Topspringer Karl Geiger (Oberstdorf) und Markus Eisenbichler (Siegsdorf) sowie Stephan Leyhe (Willingen) waren bereits in das fünfköpfige Männerteam berufen worden.

Der gerade nach Knieprobleme ins Team zurückkehrenden Wellinger war am Freitag vor der Qualifikation zum Weltcupspringen in Titisee-Neustadt positiv getestet worden, laut seiner Aussage lag der CT-Wert aber nur knapp unter der in Deutschland üblichen Grenze von 30. Je tiefer der CT-Wert, desto höher ist in der Regel die Viruslast im Körper. Bei den Winterspielen in Peking wird jedoch 40 als Grenze angesetzt, bei Wellinger blieben damit Fragezeichen.

Von den Konkurrenten um die letzten Startplätze konnte beim letzten und für die Nominierung entscheidenden Springen am Samstag im Schwarzwald nur Schmid punkten, der Achter wurde. Routinier Freund, der erst zur Vierschanzentournee ins Weltcup-Team gerückt war, verpasste als 17. den zur Normerfüllung nötigen zweiten Top-15-Platz. Der zuletzt formschwache Paschke kam nur auf Platz 33.

 +++++22. Januar 2022+++++

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Skispringer Karl Geiger hat beim Weltcup in Titisee-Neustadt seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Der 28 Jahre alte Oberstdorfer setzte sich im Schwarzwald vor dem Slowenen Anze Lanisek und seinem Teamkollegen Markus Eisenbichler (Siegsdorf) durch. Obendrein holte sich Geiger die Führung im Gesamtweltcup vom Japaner Ryoyu Kobayashi zurück, der Fünfter wurde.

Geiger sprang im Schwarzwald auf 132,0 und 141,0 m (288,3 Punkte) und lag souverän vor Lanisek (283,1), der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte. Durch seinen zwölften Karriere-Erfolg zog Geiger mit dem früheren Tourneesieger Dieter Thoma gleich.

Eisenbichler (273,9) flog noch von Platz fünf im Finale auf das Podest. Knapp zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking zeigten sich die beiden besten deutschen Springer in bestechender Form. Auch Stephan Leyhe (Willingen) überzeuge mit Platz acht. Geiger, Eisenbichler und Leyhe waren bereits für Olympia nominiert worden.

Im Kampf um die letzten beiden Peking-Tickets buchte in Abwesenheit des zweimaligen Olympiasiegers Andreas Wellinger, der am Freitag positiv auf Corona getestet worden war, wohl Constantin Schmid (Oberaudorf) mit Platz neun seine Peking-Reise. Team-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) vergab als 17. die letzte Chance, doch noch die Norm zu erfüllen, dazu hätte der 33-Jährige mindestens 15. werden müssen.

Pius Paschke (Kiefersfelden) verpasste als 33. den zweiten Durchgang und hat damit schlechte Karten. Die letzten Startplätze verteilt Bundestrainer Stefan Horngacher am Samstagabend unter Schmid, Freund, Paschke und Wellinger.

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+++21. Januar 2022+++

Positiver Coronatest – Wellinger droht Olympia-Aus

Skisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger droht nach einem positiven Coronatest das Aus für die Winterspiele in Peking. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) bestätigte, wurde der 26-Jährige aus Ruhpolding während der Anreise zum Weltcup in Titisee-Neustadt positiv getestet und begab sich am Freitag sofort in Quarantäne.

„Was soll ich sagen? Dem Knie geht es wieder besser, ich hatte medizinisch die Freigabe und könnte springen. Und dann kommt der scheiß Coronatest dazwischen“, sagte Wellinger, der nach auskurierten Problemen am operierten Knie am Samstag um einen der verbleibenden Olympia-Startplätze kämpfen wollte: „Das kann ich jetzt leider nicht, und das ist bitter. Mir geht es gesundheitlich gut, ich merke nix, aber der CT-Wert war halt knapp jenseits der Grenze.“

Wellinger, der zuletzt in Zakopane fehlte, hätte am Freitag zur Qualifikation antreten sollen. Nach dem Springen am Samstag (16.15 Uhr/ARD und Eurosport) will Bundestrainer Stefan Horngacher seine letzten zwei Peking-Plätze vergeben, dafür kamen Wellinger, Severin Freund, Pius Paschke und Constantin Schmid infrage. Gesetzt sind bereits Karl Geiger, Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe.Weltmeister Zyla kurz vor Olympia mit Corona infiziert

+++ 16. Januar +++

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Weltmeister Zyla kurz vor Olympia mit Corona infiziert

Der polnische Skisprung-Weltmeister Piotr Zyla ist zwei Wochen vor den Olympischen Winterspielen von Peking positiv auf das Coronavirus getestet werden. Dies teilte Polens Verband unmittelbar vor dem Weltcup-Wochenende in Titisee-Neustadt mit. Der 35 Jahre alte Zyla, der im Februar 2021 vollkommen überraschend das WM-Einzel von Oberstdorf gewonnen hatte, ist damit der nächste Fall im polnischen Team, nachdem es zuletzt auch den früheren Vierschanzentournee-Sieger Dawid Kubacki erwischt hatte.

Um nach China einreisen zu dürfen, müssen Zyla und Kubacki nach ihrer Genesung insgesamt vier negative PCR-Tests absolvieren. Im Weltcup gibt es derzeit weitere Fälle. Daniel-André Tande und Fredrik Villumstad aus dem norwegischen Team wurden positiv auf das Virus getestet. Am Donnerstag hatte auch Johann André Forfang einen positiven Test erhalten, wie Cheftrainer Alexander Stöckl bestätigte. Im deutschen Team gab es in diesem Winter auch schon Fälle, die sich allerdings nicht im Springerteam ereigneten. Vor Weihnachten waren zwei Betreuer betroffen.

+++ 16. Januar +++

Geiger fliegt in Zakopane auf Platz zwei

Skispringer Karl Geiger ist beim Weltcup in Zakopane zu seiner siebten Podestplatzierung im Olympia-Winter geflogen. Der 28-Jährige aus Oberstdorf musste sich vor 9000 Zuschauern in Polen als Zweiter nur dem Norweger Marius Lindvik geschlagen geben. Knapp drei Wochen vor Beginn der Winterspiele zeigte der Skiflug-Weltmeister wieder stark ansteigende Form.

Geiger, der bereits am Samstag die deutsche Mannschaft auf Platz zwei geführt hatte, kam mit Sprüngen von 134,5 und 135,5 m auf 284,6 Punkte und hatte umgerechnet rund fünfeinhalb Meter Rückstand auf Lindvik (294,6/135,0+139,5).

Dritter wurde der Slowene Anze Lanisek vor Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi. Im Gesamtweltcup verkürzte Geiger mit 897 Punkten den Rückstand auf den Japaner (941). Markus Eisenbichler (Siegsdorf) schob sich mit einem starken zweiten Sprung von Platz 16 auf zehn vor. Team-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) fiel hingegen von Rang 14 auf 20 zurück.

Zuletzt hatten die deutschen Skispringer beim Weltcup in Bischofshofen nicht überzeugt, Geiger war Achter im Einzel geworden, das DSV-Team auf Platz sechs gelandet. Allerdings waren dem Team Deutschland die Strapazen der kurz zuvor zu Ende gegangenen Vierschanzentournee deutlich anzumerken gewesen.

Hinter den Topspringern haben die deutschen Adler weiter Probleme. Mit Stephan Leyhe (Willingen/31.), Youngster Constantin Schmid (Oberaudorf/37.) und dem weiter formschwachen Routinier Pius Paschke (Kiefersfelden/46.) schied die Hälfte des gestarteten DSV-Quartetts im ersten Durchgang aus. Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) war wegen Knieschmerzen am Samstag abgereist.

+++ 14. Januar +++

DSV-Adler fliegen in Zakopane auf Platz zwei

Markus Eisenbichler wurde euphorisch, Karl Geiger grinste zufrieden in die Kamera: Eine Woche nach dem vorläufigen Tiefpunkt von Bischofshofen haben Deutschlands Skispringer wieder eine aufsteigende Formkurve bewiesen und sich einen zweiten Platz im Teamwettbewerb von Zakopane ersprungen. In der Besetzung Severin Freund, Stephan Leyhe, Eisenbichler und Geiger musste sich das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher am Samstag nur den überlegenen Slowenen geschlagen geben. Japan, Österreich und Norwegen landeten diesmal hinter dem deutschen Quartett.

„Das war schon cool heute. Wir wissen, dass wir ein gutes Team sind. Wir sind glücklich, dass wir Zweiter geworden sind“, sagte Eisenbichler, der im zweiten Durchgang 141,5 Meter flog, im ZDF. Garant für Tagesrang zwei war Schlussmann Geiger, der Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi mit dem letzten Sprung noch einige Punkte abnahm, so dass das DSV-Quartett an Japan vorbeizog. „Die Jungs sind ganz gut gesprungen. Heute waren wir deutlich verbessert“, kommentierte Horngacher. Vor einer Woche hatte es mit Rang sechs im Pongau eine schwere Schlappe für das Team gesetzt.

„Karl hat mal wieder einen richtigen Treffer gemacht, das hat uns sehr geholfen“, befand Horngacher nun. Knapp drei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar) war der Podestplatz auch mental wichtig. „Der zweite Platz hilft uns extrem. Karl hat den Faden wieder gefunden, wie er vom Tisch wegspringen muss. Da können die anderen im Windschatten bei den Topspringern mitgehen“, sagte Horngacher.

„Es war eine sehr gute Teamleistung“, befand auch Topmann Geiger, der sich „ehrlich freuen“ konnte. Für die Athleten hinter Geiger und Eisenbichler dürfte es im Einzel am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport) auch um die begehrten Peking-Tickets gehen. Drei Plätze stehen für Leyhe, Freund, Pius Paschke, Constantin Schmid und Olympiasieger Andreas Wellinger zur Verfügung.

Ob es bei Wellinger körperlich reicht, bleibt allerdings abzuwarten. Der 26 Jahre alte Bayer ist vorzeitig aus Polen abgereist, nachdem er einen Stich im Knie gespürt hatte. „Als Vorsichtsmaßnahme wird er dieses Wochenende nicht an den Start gehen“, twitterte der Deutsche Skiverband (DSV). Wellinger hatte sich 2019 einen Kreuzbandriss zugezogen und hat seither massiv um den sportlichen Anschluss zu kämpfen. Bei Olympia 2018 gewann er Gold von der Normalschanze.

+++ 14. Januar +++

Kubacki bangt nach positivem Corona-Test um Olympia

Rund drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking werden die Sorgen der polnischen Skispringer immer größer. Nach der Knöchelverletzung von Olympiasieger Kamil Stoch drohen nun auch dem ehemaligen Vierschanzentournee-Gewinner Dawid Kubacki zusätzliche Komplikationen. Der 31-Jährige wurde vor dem Heimspiel in Zakopane positiv auf das Coronavirus getestet und wird die Wettbewerbe in seiner Heimat definitiv verpassen.

Kubacki hat – wie sein ebenfalls positiv getesteter Kollege Pawel Wasek – zwar noch genug Zeit bis zum Olympia-Beginn am 4. Februar, wird aber vor der Abreise nach Peking zusätzliche Negativtests vorlegen müssen, um nach China einreisen zu dürfen. Sportlich spielen die Polen im bisherigen Winter eine untergeordnete Rolle. Stoch belegt derzeit Weltcup-Gesamtrang 16, Kubacki befindet sich sogar nur auf dem 36. Platz.

+++ 14. Januar +++

Stoch bangt um Olympische Spiele

Der 34 Jahre alte Pole wird das Heimspiel im polnischen Zakopane an diesem Wochenende wegen einer Verletzung am Knöchel sicher verpassen. „Ich habe mich aufgewärmt und war eine Sekunde unaufmerksam. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, und dann kam der Schmerz. Der Knöchel ist angeschwollen und verfärbte sich. Die Konsultation der Ärzte, Behandlungen und Diagnose haben einige Stunden gedauert“, schrieb Stoch in den sozialen Netzwerken.

Er berichtete von einem Kapselriss. Schon vor der Verletzung im Training durchlief der Pole, der 2014 zweimal Olympia-Gold und 2018 einen weiteren Olympiasieg holte, eine schwere Phase. Bei der Vierschanzentournee war er als Titelverteidiger chancenlos und stieg deshalb vorzeitig aus.

+++++9. Januar 2022+++++

Deutsche Mannschaft nach Geiger-Sturz nur auf Rang sechs 

Karl Geiger lag nach seinem Sturz auf dem Boden und hatte den Schnee im Gesicht hängen. Zum Abschluss eines sehr enttäuschenden Skisprung-Wochenendes bot Deutschlands bester Flieger damit das ideale Sinnbild. Waren die Schützlinge von Bundestrainer Stefan Horngacher vor zwei Wochen noch mit großen Träumen und Zielen gestartet, verlassen sie nun Bischofshofen gebeutelt und enttäuscht: Auf die verfehlten Podestplatzierungen bei der Vierschanzentournee folgte ein Wochenende zum Vergessen. Geiger stürzte, Severin Freund stürzte, Markus Eisenbichler wurde disqualifiziert, und das Team kam am Sonntag nicht über Rang sechs hinaus.

„Irgendwann ist auch die Luft draußen. Ein, zwei Dinge waren okay, aber es ist einfach nicht rundgelaufen für uns an diesem Wochenende“, sagte Chefcoach Horngacher knapp vier Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking in der ARD. Im Pongau siegte beim abschließenden Teamwettbewerb Gastgeber Österreich vor Japan und Norwegen. Deutschland war chancenlos und das nicht nur wegen des Sturzes von Geiger. Am Ende fehlten 82,4 Punkte und damit umgerechnet mehr als 45 Meter. „Wir werden versuchen, so schnell wie möglich den Anschluss wieder herzustellen“, kündigte Horngacher an.

Über den im November noch herausragenden Geiger sagte Deutschlands letzter Tournee-Sieger Sven Hannawald am Sonntag: „Der Ist-Zustand ist, dass er vom Kopf her müde ist. Du siehst, das ist eine gebrauchte Ausstrahlung, die er nicht wegzaubern kann.“ Geiger hatte in den vergangenen Tagen mehrere Male eingeräumt, wie sehr ihm der große Druck rund um die Tournee zu schaffen gemacht hatte. Der 28 Jahre alte Allgäuer war als Topfavorit in das Event gestartet, hatte aber schon in Garmisch-Partenkirchen alle Chancen verspielt.

Und auch am Wochenende lief es nicht, denn die kräfteraubende Traditionsveranstaltung schienen andere Nationen besser weggesteckt zu haben. Am Samstag hatte sich der Tournee-Zweite Marius Lindvik aus Norwegen vor Landsmann Halvor Egner Granerud und dem Österreicher Jan Hörl durchgesetzt. Tournee-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan wurde Vierter.

Geiger als Achter und Andreas Wellinger auf Rang 19 lagen deutlich zurück. Mit Blick auf Peking (4. bis 20. Februar) fehlt dem Horngacher-Team nicht nur die anfängliche Dominanz Geigers, sondern auch die mannschaftliche Geschlossenheit. Das nervt die Beteiligten. „Mir langt’s jetzt wirklich, ohne Scheiß. Ich hab die Schnauze schon ein bissl voll grad“, sagte Eisenbichler.

Team-Weltmeister Freund hatte es bereits im Einzel nach einem Sprung auf 128 Meter erwischt. „Gefühlt bin ich schon im Telemark gestanden, im nächsten Moment bin ich gelegen“, beschrieb Freund, den der Sturz auch eine Teilnahme am zweiten Durchgang des Wettbewerbs kostete. Den Grund für den Sturz konnte Freund nicht benennen. „Es ist sau bescheuert.“

Körperlich geht es dem Olympiasieger von 2014 gut. „Sollte alles passen. Ich hoffe, dass nicht irgendwelche blauen Flecken auftauchen. Soweit nichts, was ich jetzt merken würde“, sagte Freund. Der Bayer ist erst zur Tournee zum deutschen Weltcup-Team gestoßen und kämpft um einen Olympia-Platz. Gesetzt sind nur Geiger und Eisenbichler.

Deutsche Adler enttäuschen in Bischofshofen

Karl Geiger lächelte gequält, Markus Eisenbichler winkte genervt ab: Die deutschen Skispringer haben zwei Tage nach dem Ende der Vierschanzentournee ihre bislang schwächste Leistung im Olympia-Winter abgeliefert. Beim ersten Saisonsieg des Norwegers Marius Lindvik war Geiger in Bischofshofen als Achter noch bester DSV-Adler, Eisenbichler wurde sogar disqualifiziert.

„Das war ein schwieriger Wettkampf mit krassem Rückenwind. Die Granate war nicht dabei, aber alles in allem war es in Ordnung“, sagte Geiger nach seinem zweitschwächsten Ergebnis der Saison. Nach dem ersten Durchgang hatte der Skiflug-Weltmeister noch auf Rang neun gelegen, ehe er zumindest noch einen Platz aufholte.

Eisenbichler wurde wegen eines nicht regelkonformen Anzugs nach seinem zweiten Sprung sogar disqualifiziert, die Top Ten hatte er da längst aus den Augen verloren. „Ich glaube, die Jungs sind platt. Ich gehe davon aus, dass Müdigkeit und die mentale Frische eine Rolle spielen. Aber klar, alle Springer hatten die gleiche Belastung“, sagte ARD-Experte Sven Hannawald.

Lindvik holte den vierten Sieg seiner Karriere vor Landsmann Halvor Egner Granerud und Jan Hörl (Österreich). Der japanische Tourneesieger Ryoyu Kobayashi wurde Vierter, baute mit jetzt 891 Punkten aber seine Führung im Gesamtweltcup vor Geiger (817) aus.

Als zweitbester DSV-Adler folgte Andreas Wellinger (Ruhpolding) erst auf dem 19. Platz. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ich bin auf dem richtigen Weg, es liegt immer wieder Futter rum“, sagte der Olympiasieger in der ARD. Wellinger empfahl sich damit auch für einen Einsatz im Teamwettkampf am Sonntag – es wäre sein erster seit Februar 2019.

Zumindest in die Punkte schafften es außerdem Stephan Leyhe (Willingen/22.), Constantin Schmid (Oberaudorf/23.) und Pius Paschke (Kiefersfelden/28.).

Severin Freund (Rastbüchl) stürzte nach einem guten Sprung auf 128,0 m kurz nach der Landung und verpasste den zweiten Durchgang. „Keine Ahnung, warum ich da umgefallen bin. Es sollte körperlich aber alles passen. Ich hoffe, dass nicht irgendwelche blauen Flecken auftauchen“, sagte der Ex-Weltmeister, der in seiner Karriere gleich zwei Kreuzbandrisse verkraften musste.

Am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) steht auf der Paul-Außerleitner-Schanze das zweite Teamspringen der Saison an. Als Favorit geht das DSV-Quartett nach der Leistung am Samstag eher nicht an den Start. Anfang Dezember hatte es im polnischen Wisla noch zu Rang zwei hinter Österreich gereicht.

+++ 7. Januar +++

Kasai verpasst seine neunten Spiele

Für Skisprung-Oldie Noriaki Kasai ist der Traum von seiner neunten Olympia-Teilnahme endgültig vorbei. Der 49-Jährige wurde nach Abschluss der Vierschanzentournee wie erwartet nicht vom japanischen Skiverband für die Spiele in Peking (4. bis 20. Februar) nominiert.

In China antreten werden stattdessen Tournee-Triumphator Ryoyu Kobayashi, dessen Bruder Junshiro Kobayashi sowie Yukiya Sato, Naoki Nakamura und Daiki Ito. Das letzte Einzel-Gold für Japan hatte 1998 Kazuyoshi Funaki geholt.

Kasai hält mit acht Teilnahmen den Rekord für Winterspiele. In Peking wird er nun von der fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (49) eingeholt, die ihr Olympia-Ticket bereits sicher hat.

Kasai springt zwar noch, im Weltcup war er aber zuletzt im Februar 2020 dabei. Noch 2017 hatte es der Skiflug-Weltmeister von 1992 in Planica überraschend auf das Podest geschafft. Wenn es 2022 nicht mit Olympia klappe, „dann eben vier Jahre später“, hatte Kasai zuletzt gesagt.

+++ 6. Januar +++

Tourneesieger Kobayashi verpasst Grand Slam – Geiger zum Abschluss auf Platz drei

Japans Gesamtsieger Ryoyu Kobayashi hat den so sehr ersehnten Vierfachsieg bei der Vierschanzentournee verpasst. Der 25-Jährige sprang nach drei Siegen am Donnerstag in Bischofshofen nur auf Rang fünf (133,5 und 133,5 Meter) und scheiterte damit am historischen zweiten Vierfachsieg, den vor ihm noch nie jemand geschafft hat. Stattdessen siegte zum Abschluss der 70. Ausgabe des Traditionsevents der Österreicher Daniel Huber vor Norwegens Halvor Egner Granerud und Deutschlands Karl Geiger, der seine Halbzeit-Führung nach 140,5 und 132 Metern noch abgab. Immerhin im ersten Sprung hatte er seine starke Form von vor Weihnachten unter Beweis gestellt.

Die große Aufmerksamkeit gehörte aber Kobayashi, der am 20. Jahrestag von Sven Hannawalds historischem ersten Vierfachsieg keine Wiederholung aus dem Winter 2018/19 schaffte, als er seinerseits an allen vier Stationen siegte. „Ich freue mich, dass ich den goldenen Adler gewonnen habe. Ich bin total glücklich“, sagte Kobayashi und fügte hinzu: „Ich bin ein bisschen erschöpft. Am glücklichsten bin ich darüber, dass ich die ganze Zeit stabile Sprünge zeigen konnte.“

Der Japaner bekommt nun 100 000 Schweizer Franken (etwa 96 000 Euro), das Sieger-Preisgeld war vor diesem Winter verfünffacht worden. In der Tournee-Gesamtwertung hängte der Japaner sowieso alle ab, dahinter wurde es tatsächlich noch spannend. Marius Lindvik belegte Rang zwei, Granerud wurde Dritter. Für Geiger reichte es nur zu Platz vier.

Wegen der windbedingten Absage in Innsbruck war es das zweite Bischofshofen-Springen innerhalb zweier Tage. Und es wurde eine spektakuläre Show mit ganz weiten Flügen. Der Deutsche Markus Eisenbichler (133 und 134 Meter) belegte nach einem starken Quali-Versuch den achten Rang und fiel damit im Gesamtranking hinter Geiger zurück. Er belegte Rang fünf.

Im dicht gedrängten Kalender, in dem am Donnerstag sogar zwischen Qualifikation und Wettbewerb noch PCR-Tests für das kommende Weltcup-Wochenende in Bischofshofen nötig waren, erlaubte sich Kobayashi quasi keine Fehler. Wie vor drei Jahren hatte er in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen nur einen knappen Vorsprung, doch es reichte ihm zu drei Tagessiegen – und in der Gesamtwertung deutlich. Für eine „sportlich gesehen unglaublich grandiose Leistung“ (Severin Freund) einer weiteren Vierfachserie war es aber nicht genug. „Ich habe wirklich angegriffen“, sagte Kobayashi. „Ich freue mich, dass ich den goldenen Adler gewonnen habe.“

Für die Gegner kommt sein Lauf nicht überraschend. Es sei ein Stück weit erklärbar, weil Regeln wie Wind- und Anlaufpunkte für mehr Gerechtigkeit sorgen, erläuterte Freund. Kobayashi gab sich die komplette Tournee über wortkarg, antwortete kurz und nichtssagend. Auf die Frage, ob ihn das täglich ausführliche Interviewprozedere nerve, antwortete Kobayashi nur: „Es ist kalt.“ Sportlich wurde der stoische Japaner zur unschaffbaren Herausforderung. „Er kann sich nur selbst schlagen“, ordnete Eisenbichler ein. Am Donnerstag kam es anders.

Geiger und Eisenbichler hatten die Spitzenleistungen und vor allem die Konstanz von vor Weihnachten vermissen lassen. „Das Ziel war eine andere Platzierung. Die ist durch“, hatte ein schwer enttäuschter Geiger schon nach dem ersten Teil des Bischofshofen-Doppels eingestanden. „Eisei“ konstatierte: „Aus kleinen Niederlagen lernt man viel mehr, als wenn man immer gewinnt.“ Auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden gab Geiger an Kobayashi ab, der in dieser Form auch bei Olympia in China (4. bis 20. Februar) Topfavorit sein wird.

Die deutschen Adler müssen derweil mindestens ein 21. Jahr seit dem Hannawald-Triumph auf den goldenen Adler warten. Der Jubilar verbrachte den Dreikönigstag als ARD-Experte. „Die Erinnerungen sind so, als wäre es letzten Monat gewesen“, merkte der 47-Jährige an. Die Feierlichkeiten zu 20 Jahren Vierfachsieg fielen coronabedingt allesamt aus. Hannawald stört sich daran nicht. „Das holen wir zum 25. Jubiläum nach“, sagte er. Bis dahin haben Eisenbichler, Geiger & Co. einige weitere Chancen. „Nächstes Jahr ist wieder ’ne Tournee“, sagte Eisenbichler.

Innsbruck bekommt Flutlichtanlage

Die Vierschanzentournee der Skispringer könnte in den kommenden Jahren komplett zur Abendveranstaltung werden. Nachdem Garmisch-Partenkirchen am Neujahrstag erstmals die rund 2,25 Millionen Euro teure Flutlichtanlange bei einem Tourneespringen einsetzen konnte, soll auch Innsbruck zeitnah die seit langem diskutierte künstliche Beleuchtung erhalten.

„Es laufen noch die Behördenverfahren. Wenn alles wie geplant läuft, kann 2023 oder 2024 erstmals ein Springen mit Flutlicht stattfinden“, wird Innsbrucks OK-Chef Alfons Schranz in der Kronen-Zeitung zitiert.

Am Bergisel ist bereits seit vielen Jahren eine Fluchtlichtanlage geplant, bislang war das Vorhaben aber zumeist an Anwohnerprotesten gescheitert. Weil die Olympiaschanze von 1976 sehr anfällig für den Föhnwind ist, geraten die Veranstalter regelmäßig bei Verzögerungen unter Zeitdruck, um das Springen noch bei akzeptablen Lichtverhältnissen über die Bühne zu bringen.

Bei der laufenden Tournee wurden und werden die vier Springen zu ihren gewohnten Anfangszeiten gestartet: In Oberstdorf (16.30 Uhr) und Bischofshofen (17.30) am späteren Nachmittag, in Garmisch-Partenkirchen (14) und Innsbruck (13.30) zur früheren Nachmittagszeit. Von Springen am Abend versprechen sich die Veranstalter höhere TV-Quoten.

+++ 4. Januar +++

So geht es nach der Absage von Innsbruck bei der Tournee weiter

Bei der Vierschanzentournee der Skispringer werden in Bischofshofen zwei Wettbewerbe und zwei Qualifikationen ausgetragen. Darüber informierten die Verantwortlichen nach der windbedingten Absage in Innsbruck am Dienstag. Demnach soll am Mittwoch im Pongau zunächst das Bergisel-Springen nachgeholt werden. Angesetzt ist eine Qualifikation am Mittag (13.00 Uhr) und später am Tag der Wettbewerb (16.30 Uhr). Die Vorausscheidung aus Innsbruck wird damit annulliert.

Am Donnerstag bleibt es bei der bisherigen Startzeit für das Finale (17.30 Uhr). Die Qualifikation soll am Nachmittag (14.30 Uhr) ausgetragen werden. In Innsbruck war ein Wettkampf wegen eines Föhnsturms unmöglich. Es ist erst das zweite Mal in der langen Geschichte des Events, dass ein Springen an einem Ort abgesagt und am nächsten Tag an einem anderen Ort nachgeholt wird. Erstmals passierte dies 2008, als ebenfalls Innsbruck betroffen war – auch damals wurde ein Wettbewerb nach Bischofshofen verlegt.

Zu starker Wind – Springen in Innsbruck abgesagt

Das dritte Skispringen der Vierschanzentournee ist wegen starken Windes an der Bergiselschanze in Innsbruck für Dienstag abgesagt worden und soll am Mittwoch in Bischofshofen nachgeholt werden. Dies entschieden die Verantwortlichen des Weltverbandes Fis am Dienstag, nachdem der Start zuvor mehrere Male verschoben worden war. Die Schanze in Tirol ist für ihre Windanfälligkeit bekannt. Zuvor war der eigentlich für 13.30 Uhr geplante Start mehrere Male verschoben worden. Auch der Probedurchgang musste ersatzlos gestrichen werden. Am Montag in der Qualifikation hatte es derweil keine Probleme gegeben.

Es ist in der 70 Jahre langen Geschichte der Tournee erst das zweite Springen, das am geplanten Tag komplett abgesagt und an einen anderen Ort verlegt wurde. Erstmals war dies am 4. Januar 2008 passiert, als in Innsbruck ebenfalls Föhnsturm herrschte. Damals wurden am 5. und 6. Januar zwei Wettbewerbe in Bischofshofen veranstaltet. Auf der Anlage im Pongau können die Veranstalter durch das vorhandene Flutlicht und wegen weniger Windproblemen flexibler agieren.

„Es gab eine Phase, als der Wind viel ruhiger wurde. Da hätten wir gute Chancen gehabt. Aber jetzt ist es wieder unglaublich. So ist unser Sport“, sagte Rennleiter Sandro Pertile vom Weltverband Fis nach der Absage, die er um 15.00 Uhr verkündet hatte.

+++++3. Januar 2022+++++

Titelverteidiger Stoch steigt vorzeitig aus

Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen ist bei der Vierschanzentournee der Skispringer vorzeitig ausgestiegen. Darüber informierte der polnische Verband am Montagabend via Twitter. Der 34 Jahre alte Stoch, der das Traditionsevent im Vorjahr noch dominiert hatte, war in der Qualifikation für das dritte Springen in Innsbruck auf Rang 59 gelandet und verpasste damit das Finale der besten 50 Athleten am Dienstag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport). Schon in Oberstdorf (41.) und Garmisch-Partenkirchen (47.) war Stoch zuvor chancenlos und ohne Weltcup-Punkte geblieben.

Der dreimalige Olympiasieger soll nun nach Polen zurückkehren und wird damit nicht nur die letzte Tournee-Station in Bischofshofen verpassen, sondern auch das folgende Weltcup-Wochenende, das ebenfalls in Bischofshofen stattfindet. Die Polen haben in diesem Winter allgemein große Probleme. Im Gesamtweltcup belegt Stoch den 13. Rang und ist damit noch der Beste seines Teams. Piotr Zyla (27.) und Dawid Kubacki (37.) liegen noch weiter zurück.

Das sind die Duelle der Deutschen in Innsbruck

Sieben deutsche Skispringer haben sich für das dritte Springen der 70. Vierschanzentournee am Dienstag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) in Innsbruck qualifiziert. In den 25 K.o.-Duellen des ersten Durchgangs, in denen sich die Sieger und die fünf besten Verlierer für den zweiten Durchgang qualifizieren, kommt es zu spannenden Paarungen mit deutscher Beteiligung.

Klickt euch hier durch die Duelle und seht, wie die Redaktion deren Ausgang tippt.

Kobayashi auch in der Quali nicht zu schlagen

Die deutschen Skispringer Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben die Qualifikation bei der Vierschanzentournee in Innsbruck gemeistert, sind aber nicht ganz vorne reingesprungen. Geiger flog am Montag auf 119,5 Meter und belegte damit den zehnten Rang, auch der Neujahrszweite Eisenbichler war am berühmten Bergisel mit 119 Metern und Rang acht solide. „Der Tag war nicht so verkehrt. Der Quali-Sprung hätte besser sein können, aber alles in allem in Ordnung“, sagte Geiger.

Den Sieg in der Quali sicherte sich der japanische Gesamtführende Ryoyu Kobayashi, der 126,5 Meter sprang. Am Dienstag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) steht in Innsbruck das dritte von vier Tournee-Springen auf dem Programm.

Eisenbichler hatte vorher einen Traumsprung hingelegt und war dabei 139 Meter geflogen. „Markus hatte im Training einen Erste-Sahne-Sprung. Ich glaube, es war ein schöner Tag für ihn“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Als Schanzenrekord zählt der Versuch aber nicht, weil es kein offizieller Wettkampfsprung war.

Neben Geiger und Eisenbichler qualifizierten sich auch alle fünf weiteren Athleten für das Bergiselspringen. Severin Freund war als Sechster bester Deutscher und profitierte dabei auch vom intensiven Sommertraining in Tirol. „Bei mir hat es auf jeden Fall geholfen. Es ist eine eigene Schanze, da kann es schon helfen, sich im Sommer ein Konzept zurechtzulegen“, kommentierte Freund im ZDF. Auch Stephan Leyhe (24.), Constantin Schmid (25.), Andreas Wellinger (44.) und Pius Paschke (50.) sind dabei.

Kobayashi bekommt neuen Pokal

Japans Überflieger Ryoyu Kobayashi bekommt seine zerstörte Trophäe vom Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen ersetzt. Für den 25-Jährigen gab es am Montag nach der Qualifikation in Innsbruck eine Ersatztrophäe, nachdem der Pokal am Samstag bei der Übergabe in zwei Hälften zerfallen war. Dies teilten die Tournee-Organisatoren mit. „Da hat der Kleber nicht gescheit gehalten“, hatte Tournee-Sprecher Ingo Jensen zu dem Malheur am 1. Januar auf Nachfrage erklärt. Kobayashi hat nicht nur das Neujahrsspringen, sondern auch den Auftaktwettbewerb in Oberstdorf für sich entschieden.

Eisenbichler ist „Gesamtklassement extrem egal“

Markus Eisenbichler befasst sich trotz seines starken Auftritts beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee nicht mit einem möglichen Angriff auf das Podest oder gar den Gesamtsieg. „Ich schaue derzeit nur auf mich. Das Gesamtklassement ist mir extrem egal im Moment“, sagte der 30-Jährige am Sonntagmorgen.

Nach seinem zweiten Platz in Garmisch-Partenkirchen ist Eisenbichler bereits Gesamtvierter, was für ihn am Tag nach dem Springen eine Neuigkeit war. „Wo ich genau bin, erfahre ich gerade zum ersten Mal. Danke dafür“, sagte der sechsmalige Weltmeister auf eine entsprechende Nachfrage.

An seiner Herangehensweise für das dritte Springen am Dienstag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) in Innsbruck, wo er 2019 Weltmeister geworden war, ändert sich für Eisenbichler nichts. „Ich schaue von Sprung zu Sprung, weil bei mir im Moment alles Arbeit und kein Selbstläufer ist“, sagte er.

Im Gesamtklassement liegt Eisenbichler als bester Deutscher zur Tournee-Halbzeit umgerechnet knapp zwölf Meter hinter dem führenden Japaner Ryoyu Kobayashi zurück. Der drittplatzierte Slowene Lovro Kos hat knapp zwei Meter Vorsprung.

+++++2. Januar 2022+++++

„Zum Kotzen“ – Geiger hakt Tournee-Traum ab

Während Markus Eisenbichler nach seinem Traumstart ins neue Jahr etwas überraschend die deutschen Hoffnungen nach Österreich trägt, ist für Karl Geiger der Angriff auf den langersehnten Sieg bei der Vierschanzentournee nach einem Neujahrsspringen „zum Kotzen“ fast schon beendet. Im Kampf gegen den schier übermächtigen Japaner Ryoyu Kobayashi wollen die DSV-Adler am Dienstag am legendären Bergisel in Innsbruck zurückschlagen, um das Tournee-Wunder doch noch zu verwirklichen.

Am Neujahrstag freute sich Geiger zwar mit seinem Kumpel „Eisei“ über dessen „saucoolen“ zweiten Platz in Garmisch-Partenkirchen, um Haaresbreite hinter Kobayashi und vor dem Überraschungsdritten Lovro Kos aus Slowenien. Doch die eigene Enttäuschung nach zwei mäßigen Sprüngen ins neue Jahr und Rang sieben saß beim Oberstdorfer tief: „Ich bin einfach angefressen.“

Es seien „mehrere Sachen“ zusammengekommen, „dass das halt wieder bei der Tournee passiert, ist zum Kotzen“, sprach der vom Windpech verfolgte Geiger ungewohnt deutliche Worte. Es sei „bitter, wenn man so eine Klatsche kriegt“.

Sein Traum vom ersten deutschen Tourneesieg seit Sven Hannawald vor 20 Jahren? Begraben. Vor der dritten Tournee-Station hat Geiger kaum noch Hoffnung. „Wenn alles normal läuft, ist es für mich nicht mehr schaffbar“, sagte er: „Da muss schon ein vogelwilder Wettkampf passieren.“

Genau 32,2 Punkte – umgerechnet 18 Meter – liegt Geiger als Gesamt-Sechster hinter dem überragenden Ryoyu Kobayashi. „Das ist im Normalfall ein Ding der Unmöglichkeit“, sagte Horngacher, aber vielleicht gebe es ja noch „ausgleichende Gerechtigkeit“.

Die Lage scheint aussichtslos, zu gut, zu fehlerfrei springt derzeit der Japaner. Kobayashi übernahm mit dem dritten Weltcup-Sieg in Serie auch das Gelbe Trikot von Geiger, als erster Skispringer überhaupt greift der 25-Jährige nach dem zweiten Grand Slam bei der Tournee nach 2018/19.

Die beste Ausgangsposition aus deutscher Sicht hat zur Halbzeit der wiedererstarkte Eisenbichler. Auf der Olympiaschanze am Gudiberg verpasste der Bayer mit zwei Traumflügen auf 141,0 und 143,5 m zwar nicht nur um 50 Zentimeter den Schanzenrekord, sondern auch um 0,2 Punkte oder etwa elf Zentimeter den ersten deutschen Neujahrssieg seit 20 Jahren.

Doch das störte Eisenbichler so gar nicht. Das Ergebnis sei „voll geil“, er habe den zweiten Platz gewonnen und sei „sehr, sehr zufrieden“, vor allem mit der „Springerei“. In der Gesamtwertung kletterte der sechsmalige Weltmeister auf Platz vier, der Rückstand auf Kobayashi: 21,1 Punkte, umgerechnet knapp zwölf Meter. Dazwischen liegen noch der Norweger Marius Lindvik (-13,2) und der slowenische Aufsteiger Lovro Kos (-17,7).

Die Gesamtwertung ist Eisenbichler aber „extrem wurscht“, wie er betonte, die interessiere ihn „wirklich überhaupt nicht“. Bundestrainer Stefan Horngacher blieb vor dem Springen am Schicksalsberg in Innsbruck optimistisch. „Wir geben nicht auf“, sagte der Österreicher: „Ich bin mit der momentanen Situation sehr zufrieden.“ Die Tournee sei „noch nicht gelaufen“ und erst in Bischofshofen zu Ende.

Jeder könne Kobayashi noch herausfordern, sagte Horngacher, der weitere Tournee-Verlauf hänge davon ab, „wie stabil er weiterspringt“. Auf der windanfälligen Schanze in Innsbruck zerbrachen in der Vergangenheit schon viele Tournee-Träume, sehr oft auch die aus dem deutschen Team. Im vergangenen Jahr hatte es etwa Geiger erwischt, der nach einem verpatzten ersten Durchgang nur auf Platz 16 landete.

Vor der Reise nach Österreich am Sonntagvormittag führte Eisenbichler jedenfalls noch ein tröstendes Gespräch mit seinem langjährigen Zimmerkollegen. „Ihm geht’s wieder gut. Er lässt sich nicht unterkriegen“, sagte er über Geiger.

+++++1. Januar 2022+++++

Kobayashi gewinnt hauchdünn vor Eisenbichler – Geiger verliert an Boden

Der wiedererstarkte Markus Eisenbichler hat sich mit einem Podestplatz furios zurückgemeldet, die deutschen Vierschanzentournee-Träume scheint aber wieder mal Japans Überflieger Ryoyu Kobayashi zu beenden. 20 Jahre nach dem bisher letzten Sieg von Sven Hannawald wurde es wegen 0,2 Punkten – das sind umgerechnet etwas mehr als elf Zentimeter – wieder nichts mit dem ersehnten Skisprung-Triumph an Neujahr. Das gleiche Schicksal droht auch in der Gesamtwertung.

Der 25 Jahre alte Kobayashi sicherte sich beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen nach Versuchen auf 143 und 135,5 Meter vor Eisenbichler den nächsten Sieg und setzte sich damit am Samstag auch im Gesamtklassement des Traditionsevents ab. Für Kobayashi ist bei der Tournee ein Stück Skisprung-Historie möglich: Er könnte als erster Athlet zweimal alle vier Springen einer Tournee gewinnen. Dies war ihm bereits 2018/19 gelungen.

„Kobayashi ist in ausgezeichneter Form. Er macht zurzeit keine Fehler“, lobte Norwegens Trainer Alexander Stöckl im ZDF. Während „Eisei“ mit Rang zwei einen Topstart ins Jahr 2022 erwischte, erlebte Karl Geiger beim 100-jährigen Jubiläum des Neujahrsspringens eine Enttäuschung.

Nach Sprüngen auf 130 und 127,5 Meter belegte der 28 Jahre alte Oberstdorfer bei frühlingshaftem Wetter und bis zu zehn Grad den siebten Rang und verlor damit erstmals in diesem Winter das Gelbe Trikot. Im Auslauf winkte er enttäuscht ab. „Wenn ich das richtig gesehen habe: Leider wieder schlechte Bedingungen. Das ist die Tournee“, kommentierte Severin Freund zum Windpech des Kollegen.

„Es war ganz eine schwierige Situation“, beschrieb Bundestrainer Stefan Horngacher den ersten Versuch, bei dem kurzzeitig starker Rückenwind herrschte. Bei den verbleibenden zwei Stationen in Österreich dürften Geiger und Eisenbichler erneut um Tagessiege kämpfen. Mit dem Gesamtsieg wird es aber sehr schwer, wenn Kobayashi, der wegen einer Corona-Pause ein paar Springen verpasste, weiterhin derart konstante Leistungen zeigt. Tagesdritter wurde der Slowene Lovro Kos (135,5 und 138 Meter).

Horngacher freute sich über die starke Rückkehr Eisenbichlers. „Markus kommt langsam in Fahrt. Er zeigt wirklich tolle Sprünge“, lobte der Tiroler. Vor allem der zweite Versuch auf 143,5 Meter war große Klasse. Die verpatzte Landung kostete den 30-Jährigen am Ende den Sieg. Eine ganz große Party wie damals bei Hannawald hätte es diesmal wohl auch bei einem ersehnten Heimsieg nicht gegeben. Zuschauen konnten diesmal nur ein paar wenige, die zur gleichen Zeit auf der Terrasse eines Lokals saßen und beste Aussicht genossen.

Auch hinter den beiden Topathleten Geiger und Eisenbichler gelang dem deutschen Team ein ordentliches Mannschaftsresultat zum Jubiläum. Insgesamt sechs Athleten schafften es in den zweiten Durchgang, besonders stark präsentierte sich Stephan Leyhe, der als Zehnter wie schon zum Start drittbester Deutscher war. Olympiasieger Andreas Wellinger holte die ersten Punkte bei dieser Tournee, er schaffte es auf Rang 22.

Schon zur Halbzeit des Traditionsevents haben sich Favoriten um den goldenen Adler und 100 000 Schweizer Franken (circa 97 000 Euro) Siegerpreisgeld verabschiedet. Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen verpasste in Oberstdorf und auch diesmal den zweiten Durchgang, Österreichs Mitfavorit Stefan Kraft an Silvester gar die Qualifikation. Er will sich nun auf Langlauf-Skiern auf die weitere Tournee einstimmen. An Neujahr büßte auch der Norweger Halvor Egner Granerud, der in Oberstdorf noch Zweiter war, kräftig ein. Er kam trotz eines starken zweiten Versuchs nicht über Rang acht hinaus.

Nach dem zweiten und letzten Ruhetag am Sonntag geht es für Geiger, Eisenbichler und Co. nach Österreich. Am berühmt-berüchtigten Bergisel in Innsbruck wurden in der jüngeren Vergangenheit häufig die deutschen Tournee-Träume beendet. Chefcoach Horngacher hat im vergangenen Sommer aber besonderen Fokus auf die schwierige Schanze in Tirol gelegt. Am Dienstag (14.00 Uhr/ZDF und Eurosport) steht das wegweisende dritte Springen an, tags zuvor gibt es im WM-Stadion von 2019 bereits die Qualifikation.

Hier geht es zum Text: „Elf Zentimerter fehlen zum Sieg“.

+++++1. Januar+++++

Das sind die K.o.-Duelle der deutschen Skispringer beim Neujahrsspringen

Mit einer sehr guten Leistung hat sich Skispringer Karl Geiger wie erwartet souverän für das Neujahrsspringen der Vierschanzentournee qualifiziert. Der 28-Jährige sprang am Freitag in Garmisch-Partenkirchen 135,5 Meter weit und belegte damit den dritten Platz in der Qualifikation. Teamkollege Markus Eisenbichler kam eineinhalb Meter weiter und gewann.

Geiger ist der größte deutsche Hoffnungsträger auf den ersten Gesamtsieg bei der Tournee seit Sven Hannawalds Triumph vor 20 Jahren. Nach seinem fünften Rang beim Auftakt in Oberstdorf liegt er umgerechnet rund 3,40 Meter hinter dem führenden Japaner Ryoyu Kobayashi, der in der Qualifikation Zweiter wurde.

Das ist das deutsche Team für die Tournee.

Neben Geiger und Eisenbichler sind sieben weitere deutsche Springer bei dem Traditionswettkampf an diesem Samstag ab 14.00 Uhr (ZDF und Eurosport) dabei. In den 25 K.o.-Duellen des ersten Durchgangs, in denen sich die Sieger und die fünf besten Verlierer für den zweiten Durchgang qualifizieren, kommt es zu folgenden Paarungen mit deutscher Beteiligung (in Klammern die Position in der Qualifikation):

Junshiro Kobayashi (50./Japan) – Markus Eisenbichler (1./Siegsdorf)Roman Trofimow (48./Russland) – Karl Geiger (3./Oberstdorf)Andreas Wellinger (47./Ruhpolding) – Jan Hörl (4./Österreich)Felix Hoffmann (46./Goldlauter) – Piotr Zyla (5./Polen)Peter Prevc (42./Slowenien) – Stephan Leyhe (9./Willingen)Justin Lisso (40./Schmiedefeld) – Daniel Andre Tande (11./Norwegen)Timi Zajc (34./Slowenien) – Severin Freund (17./Rastbüchl)Ulrich Wohlgenannt (31./Österreich) – Constantin Schmid (20./Oberaudorf)Pius Paschke (29./Kiefersfelden) – Lovro Kos (22./Slowenien)Das sind die Tipps unserer Redaktion für die K.o.-Duelle. Nicht alle DSV-Adler werden es ins Finale schaffen.

Hier finden Sie den vollständigen Zeitplan der Vierschanzentournee 2021/22.

+++++1. Januar+++++

Türkisches Skisprung-Vorbild vor großer Tour „glücklich und stolz“

Fatih Arda Ipcioglu war auch in Garmisch-Partenkirchen wieder einer der gefragtesten Skispringer. Während Topathleten wie Kamil Stoch oder Stefan Kraft zügig durch die Interviewzone huschten, beantwortete der 24 Jahre alte Türke am Silvestertag geduldig alle Fragen. Ipcioglu hatte in Oberstdorf als erster türkischer Springer Weltcup-Punkte geholt und damit ein Stück Skisprung-Geschichte geschrieben.

„Es ist sehr wichtig, dass wir das zum ersten Mal geschafft haben. Die ersten Weltcup-Punkte machen mich glücklich und stolz. Wir haben den ersten Job erledigt und freuen uns nun auf weitere“, sagte der türkische Schanzen-Pionier der Deutschen Presse-Agentur. Trotz der verpassten Quali für das Neujahrsspringen stehen in diesem Winter viele weitere Höhepunkte an. Zunächst die Tournee-Wettbewerbe in Innsbruck und Bischofshofen, später auch die Olympischen Spiele in Peking (4. bis 20. Februar).

„Wir können Wintersport in der Türkei machen. Wir haben eine gute Verbesserung erzielt, die Zukunft wartet auf uns“, sagte Ipcioglu. Im Winter trainiert er auf der heimischen Schanze in Erzurum, im Sommer weicht er aus, meistens nach Slowenien. „Ich bin ein Vorbild für andere Springer in der Türkei“, beschrieb der Mann, der vor vier Jahren als erster türkischer Skispringer bei der Tournee debütiert hatte. Er habe sehr viele Nachrichten bekommen. „Das ist in der Türkei ein großes Thema, wenn man mit Skiern durch die Luft fliegt.“

+++++31. Dezember+++++

 Katharina Althaus springt bei Silvesterturnier in Ljubno auf Platz fünf

Skispringerin Katharina Althaus ist zum Jahresabschluss am Podest vorbeigeflogen. Im slowenischen Ljubno musste sich die Olympiazweite aus Oberstdorf mit dem fünften Platz begnügen. Nach einem guten ersten Sprung auf 91,0 m kam die 25-Jährige im Finale nur auf 84,5 m, mit 246,2 Punkten fehlten ihr umgerechnet fünfeinhalb Meter auf Rang drei.

Gesamtweltcupsieger Nika Kriznar (263,7/91,5+94,5) sorgte für einen slowenischen Heimsieg und durchbrach die Siegesserie der nach dem ersten Durchgang führenden Österreicherin Marita Kramer (259,9). Dritte wurde Kriznars Landsfrau Ema Klimec (257,2). Kramer, die zuletzt viermal in Serie gewonnen hatte, führt im Gesamtweltcup weiter unangefochten vor Althaus.

Erstmals war bei den Frauen im ersten Durchgang der K.o.-Modus angewendet worden, wie er von der Vierschanzentournee der Männer bekannt ist.

Die weiteren deutschen Springerinnen lagen weit zurück. Pauline Heßler (Lauscha/24.), Juliane Seyfarth (Ruhla/25.) und Anna Rupprecht (Degenfeld/27.) kamen immerhin in die Punkteränge. Sotschi-Olympiasiegerin Carina Vogt (Degenfeld) verpasste als 48. den zweiten Durchgang deutlich und bleibt damit ohne Weltcup-Punkte in der laufenden Saison. Am Neujahrstag (16.00 Uhr) steht in Ljubno ein weiteres Einzelspringen an.

Die Skispringerin waren bislang nicht mit ihren Bemühungen erfolgreich, eine eigene Vierschanzentournee rund um den Jahreswechsel zu bestreiten oder gar in die Tournee der Männer integriert zu werden. Dass es erstmals zu einem Silvester- und Neujahrsspringen kommt, ist eher ein Trostpflaster. „Ein bisschen zwiegespalten bin ich, weil es wieder keine Tournee für uns ist“, hatte Althaus gesagt.

+++ 28. Dezember +++

Kobayashi gewinnt Auftaktspringen – Geiger in Schlagdistanz

Karl Geiger fluchte kurz, ließ die Schultern hängen, doch dann klatschte Deutschlands bester Skispringer kämpferisch mit seinen Teamkollegen ab: In einem packenden Auftaktwettbewerb der 70. Vierschanzentournee ist Geiger bei strömendem Regen in seiner Oberstdorfer Heimat zwar am Podest vorbeigeflogen, hat sich mit Platz fünf beim Sieg des Japaners Ryoyu Kobayashi aber eine gute Ausgangsposition erkämpft. Der Traum vom ersten deutschen Gesamtsieg beim Skisprung-Spektakel seit Sven Hannawald vor 20 Jahren lebt damit weiter.

„Im ersten Moment war ich ein bisschen enttäuscht. Es ist aber insgesamt in Ordnung“, sagte Geiger nach einem harten Kampf vor wegen der Corona-Pandemie erneut leeren Ränge in der 27.000-Zuschauer-Arena: „Die Spannung war größer als gedacht. Die Sprünge waren gut, aber nicht so gut, wie ich es kann.“

Nach dem ersten Durchgang hatte der Vorjahressieger vom Schattenberg noch auf Platz drei gelegen. „Das war das erste von vier Springen, da ist noch alles drin“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Kobayashi, Tourneesieger von 2018/19, stürmte mit einem Traumflug auf 141,0 m im zweiten Durchgang von Rang fünf zu seinem 23. Weltcupsieg, er setzte sich mit 302,0 Punkten vor den Norwegern Halvor Egner Granerud (299,2) und Robert Johansson (298,6) durch.

Geiger sprang 131,5 und 131,0 m (295,9 Punkte). Bei umgerechnet knapp dreieinhalb Metern Rückstand auf Kobayashi liegt er vor dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen in Schlagdistanz. „Die Ausgangsposition ist immer noch gut“, sagte Geiger.

Allerdings zeichnet sich bereits nach der ersten Tourneestation ab, dass Geiger der deutsche Alleinunterhalter im Kampf um eine absolute Spitzenplatzierung werden wird. Neben der Nummer eins schafften in Oberstdorf nur drei weitere DSV-Adler den Sprung in den zweiten Durchgang – sieben deutsche Springer waren am Dienstag zur Qualifikation angetreten.

Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler sprang im Wettkampf mit einem starken zweiten Durchgang noch auf Platz sieben, liegt aber bereits mehr als 20 Punkte hinter Kobayashi zurück. „Der zweite Sprung stimmt mich positiv, es geht in die richtige Richtung“, sagte Eisenbichler. Stephan Leyhe wurde Neunter, Pius Paschke kam auf Platz 26.

Ein ganz bitteres Comeback im Weltcup erlebte Team-Weltmeister Severin Freund. Der Routinier, der sich über den Continental Cup sein Tournee-Ticket erkämpft hatte, zeigte im ersten Durchgang zwar starke 124,5 m und lag auf Platz neun, wurde aber wegen eines irregulären Anzugs disqualifiziert. „Es ist sehr schade, denn der Sprung war wirklich etwas wert“, sagte der 33-Jährige, der 2015 am Schattenberg triumphiert hatte.

+++ 28. Dezember +++

Die Duelle der Deutschen in Oberstdorf

Bei der 70. Vierschanzentournee kämpfen die Skispringer seit dem 29. Dezember wieder um den begehrten Goldenen Adler. Wer holt sich 2021/22 den Gesamtsieg? Karl Geiger ist einer der Topfavoriten und Deutschlands Hoffnung auf den ersten Tournee-Titel seit 20 Jahren. Doch in dem Japaner Ryoyu Kobayashi und den starken Norwegern hat er hochkarätige Konkurrenz. In unserem Ticker halten wir Sie über das erste Springen in Oberstdorf (ab 16.30 Uhr) auf dem Laufenden.

Das sind die K.-o.-Duelle der Deutschen um Karl Geiger

Sechs deutsche Skispringer haben sich für das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf qualifiziert. Nur Olympiasieger Andreas Wellinger verpasste die Qualifikation als 51. ganz knapp. Am Mittwoch (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) treten die deutschen Athleten wie gewohnt in K.o.-Duellen an. Wer springt gegen wen? Ein Überblick:

Karl Geiger (2/Oberstdorf) – Viktor Polasek (49/Tschechien)

Markus Eisenbichler (6/Siegsdorf) – Mackenzie Boyd-Clowes (45/Kanada)

Severin Freund (9/Rastbüchl) – Roman Trofimow (42/Russland)

Pius Paschke (17/Kiefersfelden) – Philipp Aschenwald (34/Österreich)

Constantin Schmid (20/Oberaudorf) – Yukiya Sato (31/Japan)

Stephan Leyhe (38/Willingen) – Jakub Wolny (13/Polen)

Die Redaktion hat die Duelle getippt – und setzt darauf, dass alle sechs Deutschen weiterkommen.

Freitag fehlt in der Nationalen Gruppe

Der frühere Skisprung-Weltmeister Richard Freitag (Aue) fehlt auch im erweiterten deutschen Aufgebot für den zweiten Wettbewerb der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen. Der 30 Jahre alte Sachse schaffte nicht den Sprung in die sechsköpfige Nationale Gruppe, die zusätzlich zu den sieben deutschen Weltcup-Springern um Karl Geiger an den Start geht.

Freitag, 2019 noch Teamweltmeister und in seiner Karriere Gewinner von acht Weltcup-Wettbewerben, sucht seit langem nach seiner Form und war zuletzt nur im drittklassigen FIS-Cup am Start. In der Vorsaison hatte er beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen über die Nationale Gruppe seinen letzten Einsatz im Weltcup verbucht. In der Saison 2017/18 war Freitag als Weltcup-Spitzenreiter und Favorit zur Tournee gekommen, musste aber nach einem Sturz in Innsbruck aufgeben.

Für die Qualifikation in Garmisch-Partenkirchen am Silvestertag berief der Deutsche Skiverband (DSV) den früheren Junioren-Weltmeister David Siegel (Baiersbronn), der nach langwierigen Verletzungsproblemen um den Anschluss kämpft, sowie Martin Hammann (Aue), Philipp Raimund (Oberstdorf), Justin Lisso (Schmiedefeld), Kilian Märkl (Partenkirchen) und Felix Hoffmann (Goldlauter) in die Nationale Gruppe.

Bei den folgenden Springen in Österreich wird das deutsche Aufgebot wieder auf sieben Springer reduziert. In den vergangenen Jahren war die Nationale Gruppe, die bei zwei Springen pro Saison eingesetzt werden kann, stets in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen am Start. Diesmal spart sich der DSV eine Einsatzmöglichkeit für die weiteren Weltcups in Titisee-Neustadt, Willingen und Oberstdorf (Skifliegen) auf.

Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Vierschanzentournee.

+++++28. Dezember+++++

Geiger Zweiter in der Quali – Wellinger raus

Deutschlands große Vierschanzentournee-Hoffnung Karl Geiger hat in der ersten Qualifikation in Oberstdorf den zweiten Platz belegt. Der 28 Jahre alte Lokalmatador sprang am Dienstag bei starkem Regen und extrem schwierigen Windbedingungen 127,5 Meter weit und musste sich nur Ryoyu Kobayashi aus Japan geschlagen geben. Schlecht lief es für Olympiasieger Andreas Wellinger, der nach einem Sprung auf 108 Meter nur 51. wurde und beim Auftakt der 70. Ausgabe am Mittwoch (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) nicht dabei sein wird. Ihm fehlte umgerechnet weniger als ein Meter zur Qualifikation.

Das Springen war geprägt vom Wetter. Nach den ersten 15 Springern gab es gar eine Pause von 30 Minuten, bis sich der starke Wind wieder beruhigte. Auch Markus Eisenbichler (6.), Pius Paschke (17.), Constantin Schmid (20.) und Stephan Leyhe (38.) schafften die erste Qualifikation. Überraschend stark war Rückkehrer Severin Freund, der lange Zeit führte und am Ende Rang neun belegte.

Die Favoriten bei der Vierschanzentournee.

Top-Leute dominieren die Quali

Die Top-Leute zeigen jetzt, warum sie als letzte Springer die Schanze runter dürfen. Halvor Egner Granerud und Ryoyu Kobayashi überflügeln die anderen deutlich. Und auch Karl Geiger gehört als Weltcupführender zu den Besten der Qualifikation und wird hinter Kobayashi Zweiter.

Eisenbichler mit tollem Sprung

Ein starker Sprung vom deutschen Sorgenkind Markus Eisenbichler. Die 132 Meter sollten ihm wieder Selbstbewusstsein geben, dass er mit der Weltspitze mithalten kann. Auch wenn es wegen einer schlechten Landung nicht zur Führung reicht.

Auch der Schweizer Kilian Peier untermauert mit einem weiten Sprung seine tollen Leistungen von Engelberg.

Andreas Wellinger ist derweil sicher ausgeschieden.

Schmid und Paschke sicher qualifiziert

Constantin Schmid schafft es als nächster Deutscher mit 122,5 Metern in den Wettkampf. Keine überragende Leistung, aber ein sicherer Sprung bei diesen Bedingungen. Auch Pius Paschke ist mit 122 Metern sicher im ersten Durchgang.

Timi Zajc, slowenische Hoffnung auf eine Tournee-Überraschung, scheidet hingegen mit einem sehr schwachen Sprung aus.

Andreas Wellinger mit schwachem Sprung

Andreas Wellinger landet schon bei 108 Metern. Damit ist er vorerst nur 31. Das wird wahrscheinlich nichts mit der Qualifikation für den Wettkampf für den Olympiasieger. Dafür kommen noch zu viele Topspringer. Nur die besten 50 der Qualifikation kommen weiter.

Teamkollege Stephan Leyhe macht es besser. Der Sauerländer kommt auf 118 Meter und ist morgen dabei.

Schweizer Ammann rettet missglückten Sprung noch

Simon Ammann bringt einen wackeligen Sprung noch gut nach unten. Der Schweizer Routinier ist mit 113 Metern und 25,6 Pluspunkte für den schlechten Wind beim ersten Springen dabei.

Schwierige Rückenwind-Bedingungen für die Skispringer

Auf richtig Weite kommen die Springer aktuell nicht. Das liegt zum einen daran, dass aktuell ohnehin schwächere Springer an der Reihe sind, zum anderen am Rückenwind und dem relativ langsamen Anlauf.

Auch Roman Koudelka aus Tschechien, der schon mal zur Weltspitze gehörte, kommt so nicht auf eine gute Weite.

Es geht weiter in Oberstdorf. Die Jury hat entschieden, die kleine Windpause zu nutzen, die bis 18 Uhr angekündigt ist.

Unterbrechung wegen zu viel Aufwind

Zu viel Aufwind an der Schattenbergschanze. Erst mal geht es für die Skispringer so nicht weiter. Die Qualifikation ist unterbrochen. Die Anlaufspur wird abgedeckt, um sie vor dem Regen zu schützen. Jetzt heißt es für Springer und Zuschauer warten. Um 17.15 Uhr will die Jury entscheiden, wie es weiter geht.

Guter Sprung von Severin Freund

Severin Freund hat sich über den Continental Cup für die Vierschanzentournee qualifiziert und dem deutschen Team den siebten Startplatz gesichert. Der einstige Weltmeister ist als erster Deutscher dran. Er zeigt bei viel Rückenwind einen soliden Sprung auf 126 Meter. Damit dürfte er es in den Wettbewerb am Mittwoch schaffen.

+++++28. Dezember+++++

Titelverteidiger Kamil Stoch geht zuversichtlich in die Tournee

Titelverteidiger Kamil Stoch geht trotz der Formkrise im polnischen Team zuversichtlich in die 70. Vierschanzentournee der Skispringer. „Es werden ziemlich harte zehn Tage für alle“, sagte der 34-Jährige vor der Qualifikation zum ersten Springen am Dienstag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) in Oberstdorf, „aber es ist immer ein ganz besonderes Event, und deshalb trete ich auch diesmal mit einem Lächeln an.“

Stoch, der die Tournee im Vorjahr zum dritten Mal gewann, hatte in Klingenthal als Dritter für die einzige Podestplatzierung der Polen in der laufenden Weltcup-Saison gesorgt. Als Elfter ist er der einzige polnische Springer unter den besten 25 der Gesamtwertung. „Jede Tournee ist immer ein weißes Blatt Papier, das jetzt wieder neu beschrieben wird“, sagte Stoch.

Sein Landsmann Dawid Kubacki, Tourneesieger 2019/20, liegt im Gesamtweltcup nur auf Platz 39 und war nur einmal besser als Rang 25 (13. in Nischni Tagil). „Das Wichtigste ist, zurück zum guten Springen zu finden. Das klappt offensichtlich nicht im Moment“, sagte Kubacki: „Aber alles geht in die richtige Richtung, deshalb glaube ich, dass ich eine gute Tournee springen kann.“

Lediglich zweimal holte bislang ein Land bei der Vierschanzentournee dreimal in Folge den Sieg. Norwegen war von 1967 bis 1969 dreimal durch Björn Wirkola erfolgreich, Österreich siegte von 2009 bis 2015 sieben Mal durch sechs verschiedene Springer. Mit einem weiteren Gesamtsieg würde Stoch der dritte Athlet mit mindestens vier Erfolgen werden. Der bereits verstorbene Finne Matti Nykänen hat fünfmal, der Oberwiesenthaler Jens Weißflog viermal gewonnen.

Mit sieben Tagessiegen bei der Tournee liegt Stoch auf Rang fünf der „ewigen“ Bestenliste. Diese wird von Wirkola und Weißflog angeführt, die jeweils zehn Springen gewinnen konnten.

+++++27. Dezember+++++

Karl Geiger will den Sieg bei der Tournee – keine nationale Gruppe

Weltklasse-Skispringer Karl Geiger nimmt seine Rolle als Favorit bei der Vierschanzentournee gelassen hin. „Der Druck war die letzten Jahre auch nicht unbedingt weniger. Ich fühle mich der ganzen Sache gewachsen, ich fühle mich bereit. Ich freue mich auf die Wettkämpfe. Was dann rauskommt, kann im Vorfeld keiner sagen“, sagte der 28 Jahre alte Geiger am Montag bei der Auftaktpressekonferenz in Oberstdorf. Dort findet am Mittwoch (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) das erste Springen zur 70. Tournee statt.

Der Allgäuer Geiger kommt im Gelben Trikot des Gesamtführenden in seinen Heimatort. Dass es schon seit Sven Hannawald im Jahr 2002 keinen deutschen Gesamtsieger beim Traditionsevent gab, spielt für Geiger keine Rolle. „Ob es 20 Jahre her ist oder 27 oder zwölf, das macht eigentlich keinen Unterschied. Die Tournee geht mit der Quali los, dann geht die zehn Tage. Man muss seine sieben Sachen beieinander haben“, sagte Geiger und fügte an: „Ich will gewinnen.“

Bundestrainer Stefan Horngacher traut seinen Skispringern ohnehin den ersten deutschen Tourneesieg seit 20 Jahren zu. „Wir sind heiß und wollen um den Sieg mitkämpfen. Man geht immer an den Start, um das Ding zu gewinnen“, sagte Horngacher vor dem Auftakt der 70. Vierschanzentournee.

Sein Team habe dieses Jahr „sehr, sehr gute Voraussetzungen“, betonte der Österreicher, „wir haben uns im Sommer extrem auf die Tournee vorbereitet“. Besonders Geiger habe derzeit ein sehr gutes Gesamtpaket.

Am Dienstag (16.30 Uhr) steht auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf die Qualifikation für das Auftakt-Springen am Mittwoch (16.30 Uhr/beide ARD und Eurosport) auf dem Programm. Anders als gewohnt wird keine nationale Gruppe beim Tournee-Auftakt dabei sein, das sei „der höchste Druck, den man haben kann“, sagte Horngacher.

Die „zweite Reihe“ wird beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen an den Start gehen, voraussichtlich auch beim Skiflug-Weltcup in Oberstdorf im März. Wie schon in der vergangenen Saison finden alle vier Tournee-Wettbewerbe aufgrund der Corona-Pandemie ohne Zuschauer statt.

+++ 23. Dezember +++

Vierschanzentournee ohne Fans

Wie Österreichs Skiverband (ÖSV) am Donnerstag mitteilte, werden aufgrund der Coronalage auch bei den Springen in Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) sowie den jeweiligen Qualifikationen keine Fans zugelassen.

In der vergangenen Woche hatten die Organisatoren der beiden Stationen in Österreich noch mit 4000 (Innsbruck) sowie 3500 Zuschauern (Bischofshofen) geplant und den Ticketverkauf gestartet. Die deutschen Wettbewerbe in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen hatten bereits zuvor Zuschauer ausgeschlossen.

„Wir bedauern diese Entscheidung für die Fans und Aktiven, wollen aber die Regierung bei ihren Bemühungen bestmöglich unterstützen“, sagte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober.

Skisprung-Weltcup in Willingen ohne Zuschauer

Die Olympia-Generalprobe der Skispringer und Skispringerinnen in Willingen wird coronabedingt ohne Zuschauer stattfinden. Dies teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. „Wir hatten ab Sommer gleich mit der 2G-Regel geplant und alles perfekt vorbereitet. Aber wegen der neuen Virusvariante lässt sich das leider nicht umsetzen“, sagte Skiclub-Präsident Jürgen Hensel. Man sei sehr enttäuscht und hoffe, dass man für den Weltcup 2023 wieder Fans zulassen könne. Die Wettkämpfe in Willingen finden vom 28. bis 30. Januar statt. Auf ein Mixed am Freitag folgen am Samstag und Sonntag jeweils Einzel der Frauen und Männer.

+++++23. Dezember 2021+++++
Früherer Tournee-Sieger Diethart hört auf und wird Skisprungtrainer

Der frühere Vierschanzentournee-Sieger Thomas Diethart beendet seine Karriere und wird künftig Skisprungtrainer. Dies teilte der Österreichische Skiverband (ÖSV) am Donnerstag mit. Der 29 Jahre alte Diethart, der 2013/14 die Tournee gewonnen hatte, kehrte nach einem schweren Sturz und rund vier Jahren Pause erst im Sommer auf die Schanze zurück. Nun wird der ehemalige Profi Co-Trainer von Harald Rodlauer bei Österreichs Skisprung-Frauen. „Für mich war mein Comeback im Sommer wichtig, um mit dem Skispringen als Aktiver wirklich abschließen zu können“, sagte Diethart, der damals bei seinem Sturz heftige Verletzungen davongetragen hatte.

+++++19. Dezember 2021+++++

Geiger fliegt in Engelberg erneut auf das Podest – Kobayashi siegt

Weltcup-Spitzenreiter Karl Geiger ist auch im zweiten Springen in Engelberg auf das Podest geflogen und hat damit eine nahezu perfekte Generalprobe für die Vierschanzentournee abgeliefert. 24 Stunden nach seinem Sieg im ersten Wettbewerb musste sich der Skiflug-Weltmeister aus Oberstdorf am Sonntag nur dem Japaner Ryoyu Kobayashi geschlagen geben.

Mit Sprüngen auf 135,0 und 131,5 m (293,8 Punkte) lag Geiger knapp sieben Meter hinter Kobayashi (306,0/132,5+136,5) zurück, der souverän seinen 22. Karrieresieg und den dritten in diesem Winter feierte. Platz drei ging an den Norweger Marius Lindvik (293,5). Im Gesamtweltcup führt Geiger vor dem Tourneestart am 29. Dezember in Oberstdorf mit 594 Punkten weiter deutlich vor Kobayashi (496), der am Samstag Platz zwei belegt hatte.

Zweitbester DSV-Adler war Pius Paschke (Kiefersfelden) auf einem starken achten Platz, Constantin Schmid (Oberaudorf) schrammte als Elfter an den Top 10 vorbei. Ein Wochenende zum Vergessen erlebte hingegen Markus Eisenbichler (Siegsdorf). Nach Platz 27 am Vortag und starkem Qualifikationssprung am Sonntag kam der sechsmalige Weltmeister auf der von ihm ungeliebten Schanze wieder überhaupt nicht zurecht und schied mit 116,0 m auf Platz 35 aus.

Andreas Wellinger (Ruhpolding) erreichte am Sonntag immerhin den zweiten Durchgang und wurde 18., am Samstag war er als 43. ausgeschieden. Stephan Leyhe (Willingen) fiel nach einem mäßigen zweiten Sprung noch von Platz zwölf auf 25 zurück.

+++++19. Dezember 2021+++++

Freund erspringt Quotenplatz für Vierschanzentournee

Ex-Weltmeister Severin Freund hat den deutschen Skispringern einen zusätzlichen Startplatz für die komplette Vierschanzentournee erkämpft und kann damit auch selbst beim ersten Saisonhöhepunkt an den Start gehen. Der 33-Jährige belegte am Wochenende bei den beiden Wettbewerben im zweitklassigen Continental Cup im finnischen Ruka die Plätze vier und acht, damit sicherte er dem Deutschen Skiverband (DSV) über die COC-Gesamtwertung einen Quotenplatz.

Der DSV darf sein Weltcupteam für die Springen der Tournee (29. Dezember bis 6. Januar) sowie die beiden anschließenden Wettbewerbe in Bischofshofen (8./9. Januar) damit auf sieben Athleten aufstocken. Der Startplatz ist zwar nicht personengebunden, wie der DSV dem SID aber bestätigte, wird er an Freund gehen.

Der Routinier, der im November nicht den Sprung in die deutsche Weltcup-Auswahl geschafft hatte, zeigte zuletzt starke Leistungen und verbuchte bei den COC-Wettbewerben in Vikersund/Norwegen einen Sieg sowie einen dritten Rang.

Bei den ersten beiden Tourneespringen in Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar) darf der DSV sogar 13 Athleten nominieren. Zu den sieben Weltcup-Springern können sechs Starter der sogenannten Nationalen Gruppe kommen, die dem Verband bei zwei Heimspringen pro Saison zusätzlich gestattet sind.

Die Nationale Gruppe könnte somit statt bei der Tournee auch bei den Weltcups in Titisee-Neustadt und Willingen im Januar oder beim Skifliegen im März in Oberstdorf zum Einsatz kommen. Zuletzt entschied sich der DSV aber stets für eine Nominierung bei den deutschen Tourneespringen.

+++18. Dezember +++

Geiger gewinnt in Engelberg

Der 28 Jahre alte Skiflug-Weltmeister aus Oberstdorf setzte sich bei der Generalprobe für die Vierschanzentournee auf der Gross-Titlis-Schanze mit Sprüngen auf 137,0 und 140,0 m (287,4 Punkte) vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi (286,6) durch. Dritter wurde der Slowene Timi Zajc (282,4).

Mit seinem elften Karrieresieg baute Geiger, der im Dezember 2018 in Engelberg seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, die Führung im Gesamtweltcup aus und wird auf jeden Fall im Gelben Trikot zur Vierschanzentournee reisen. Mit 514 Punkten liegt die deutsche Nummer eins deutlich vor Kobayashi (396).

Zweitbester Deutscher war Constantin Schmid (Oberaudorf) als Zwölfter, nach dem ersten Durchgang hatte der 22-Jährige noch auf Platz acht gelegen. Die weiteren deutschen Springer blieben am Samstag hinter ihren Möglichkeiten zurück. Pius Paschke (Kiefersfelden) belegte Platz 21. Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf), der mit der Schanze im idyllischen Bergort oberhalb des Vierwaldstättersees traditionell Probleme hat, und Stephan Leyhe (Willingen) kamen punktgleich auf Rang 27.

Der zuletzt verbesserte, aber noch nicht konstante Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) verpasste nach einem missglückten Sprung als 43. das Finale der besten 30 klar. Am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport) steht in Engelberg ein weiteres Einzelspringen an, die Vierschanzentournee beginnt am 28. Dezember mit der Qualifikation in Oberstdorf.

+++++17. Dezember 2021+++++

Innsbruck und Bischofshofen planen bei Vierschanzentournee mit Zuschauern

Für die Skisprung-Entscheidung am Bergisel in Innsbruck am 4. Januar planen die Veranstalter mit 4000 Fans auf Sitzplätzen, die Qualifikation tags zuvor findet dagegen vor leeren Rängen statt. Beim Finale in Bischofshofen am 6. Januar sind 3500 Zuschauerinnen und Zuschauer (Qualifikation: 1000) zugelassen.

Die Entscheidung sei „in enger Abstimmung zwischen dem ÖSV, den lokalen Organisationskomitees und den zuständigen Behörden“ gefallen, teilte der Österreichische Skiverband mit. Für alle Fans gilt die 2G-Regelung, der Vorverkauf beginnt am 21. Dezember. Personen, die bereits Tickets gekauft haben, erhalten ein Vorkaufsrecht.

Auf den deutschen Stationen in Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar) wird es dagegen zum zweiten Mal in Folge Geisterveranstaltungen geben.

+++++17. Dezember 2021+++++

Skispringerin Althaus wird Zweite in Österreich – Kramer siegt

Katharina Althaus hat den deutschen Skispringerinnen den nächsten Podestplatz beschert. Die 25-Jährige musste sich am Freitag im österreichischen Ramsau nur der überragenden Lokalmatadorin Marita Kramer geschlagen geben. Dritte wurde Ursa Bogataj aus Slowenien. Althaus sprang 88,5 und 90 Meter weit und erreichte damit bereits zum fünften Mal in diesem Winter einen Platz auf dem Podium. Die Oberstdorferin ist derzeit die mit Abstand beste Springerin im Team von Bundestrainer Maximilian Mechler. Als zweitbeste Deutsche landete Selina Freitag auf dem 18. Platz. Pauline Heßler wurde 19., Juliane Seyfarth belegte den 26. Rang.

+++++17. Dezember 2021+++++

Weltcup aus Japan nach Titisee-Neustadt verlegt

Deutschland bekommt kurz vor den Olympischen Winterspielen ein zusätzliches Weltcup-Wochenende der Skispringer. Das ursprünglich im japanischen Sapporo geplante Event wird nun am 22./23. Januar 2022 in Titisee-Neustadt ausgetragen, das teilte der internationale Ski-Verband FIS am Freitag mit. Allerdings werden dort nur zwei der drei in Sapporo angesetzten Springen stattfinden. Für das dritte wird weiterhin ein Ersatztermin gesucht.

Der Skisprung-Weltcup war in diesem Jahr bereits in Klingenthal zu Gast, im Rahmen der Vierschanzentournee wird rund um den Jahreswechsel in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen gesprungen. Der letzte Weltcup vor den Winterspielen (4. bis 20. Februar) ist zudem in Willingen (29./30. Januar) angesetzt. Im März steht noch das Skifliegen in Oberstdorf auf dem Programm.

Wie schon im vergangenen Winter mussten die Wettbewerbe in Japan wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden. Betroffen sind neben den Männer-Wettbewerben in Sapporo auch die Weltcups der Frauen an gleicher Stelle (8./9. Januar) und in Zao (14./15. Januar).

+++++15. Dezember 2021+++++

DSV-Adler unverändert zur Tournee-Generalprobe in Engelberg

Bundestrainer Stefan Horngacher und die deutschen Skispringer gehen mit Zuversicht in die Generalprobe für die Vierschanzentournee. „Unsere Formkurve zeigt nach oben, wir sind auf einem guten Weg zum ersten Großereignis in dieser Saison“, sagte Horngacher vor dem Weltcup am Wochenende in Engelberg/Schweiz, wo er auf bewährtes Personal setzen wird.

Wie zuletzt gehen Markus Eisenbichler (Siegsdorf), Karl Geiger (Oberstdorf), Stephan Leyhe (Willingen), Pius Paschke (Kiefersfelden), Constantin Schmid (Oberaudorf) und Andreas Wellinger (Ruhpolding) auf den Bakken. Severin Freund ist weiterhin nicht dabei.

„Severin wird in Ruka beim Continental Cup versuchen, einen zusätzlichen Quotenplatz für die Weltcup-Mannschaft und damit den siebten Startplatz für die Tournee einzuspringen“, sagte Horngacher. Freund, dreimaliger Weltmeister und Team-Olympiasieger von Sotschi 2014, hatte zuletzt in Vikersund/Norwegen mit einem Sieg und einem dritten Platz überzeugt.

Für Horngacher ist in Engelberg vor allem „der meist starke und wechselhafte Rückenwind“ eine Herausforderung. Am Samstag und am Sonntag (beide 16.00 Uhr) stehen zwei Einzelspringen auf dem Programm. Zuletzt hatten Geiger und Eisenbichler beim ersten Heimweltcup der Saison in Klingenthal als Vierte das Podest knapp verpasst. Das erste Springen der 70. Vierschanzentournee findet am 29. Dezember in Oberstdorf statt.

+++++13. Dezember 2021+++++

Geiger enttäuscht – Desaster für Eisenbichler in Klingenthal

Das Skisprung-Heimspiel in Klingenthal ist für das deutsche Team ohne Podestplatz zu Ende gegangen. Am Sonntag belegte der Weltcup-Gesamtführende Karl Geiger nach Sprüngen auf 115,5 und 134 Meter den 22. Rang und landete damit deutlich hinter der Elite. Bei dem stark vom Nebel und Schneeregen beeinflussten Wettbewerb setzte sich der Japaner Ryoyu Kobayashi (129,5 und 139 Meter) durch. Das Podium komplettierten die beiden Norweger Daniel-André Tande und Marius Lindvik.

Vor der Vierschanzentournee-Generalprobe in Engelberg behält Geiger aber weiter das Gelbe Trikot des Führenden, weil er ein deutliches Polster hatte. Bester Deutscher zum Abschluss des Wochenendes in Sachsen wurde Constantin Schmid als Achter. Markus Eisenbichler flog als 40. deutlich am zweiten Durchgang vorbei. Es war das dritte Einzel in Serie, bei dem das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher die Podiumsplätze verpasste.

+++++10. Dezember 2021+++++

Geiger und Eisenbichler in Klingenthal punktgleich auf Rang vier

Die deutschen Skispringer um Gelb-Träger Karl Geiger haben einen Podestplatz beim Heimspiel in Klingenthal knapp verpasst. Der 28 Jahre alte Oberstdorfer belegte am Samstag nach Sprüngen auf 132 und 135 Meter den vierten Rang, auf die besten Drei fehlten ihm etwas mehr als zwei Meter. Auch für Markus Eisenbichler (132,5 und 137 Meter) reichte es nicht für ganz oben, er war punktgleich mit seinem Zimmerkollegen Geiger. Dieser verteidigte wegen seines großen Vorsprungs aber sein Trikot als Gesamtführender. Andreas Wellinger überraschte als Sechster.

Den Tagessieg sicherte sich der Österreicher Stefan Kraft, der nach Sprüngen auf 138 und 130 Meter vorne lag und gut zwei Wochen vor Beginn der Vierschanzentournee seine Bestform unter Beweis stellte. Halvor Egner Granerud aus Norwegen und der Pole Kamil Stoch komplettierten das Podest. Am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) steht in der Vogtland-Arena ein weiteres Einzel auf dem Programm.

Weltcups in Japan coronabedingt abgesagt

Die japanischen Skisprung-Weltcups in Sapporo und Zao sind wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Entsprechende Berichte des Fachportals „skispringen.com“ unter Berufung auf nationale japanische Medien bestätigte der Ski-Weltverband Fis am Samstagmorgen. „Die Fis sieht sich derzeit nach Ersatzorten für die ausgefallenen Wettbewerbe um“, hieß es von einem Sprecher.

Bei den Frauen waren am 8. und 9. Januar (Sapporo) sowie am 14. und 15. Januar (Zao) Wettbewerbe angesetzt. Die Männer sollten zwischen 20. und 23. Januar in Sapporo starten. Bei Karl Geiger und Co. geht es dabei um das vorletzte Wochenende vor den Olympischen Winterspielen in Peking. Die Generalprobe findet eine Woche später im hessischen Willingen statt.

Althaus in Klingenthal auf dem Podest – Kramer gewinnt

Skisprung-Weltmeisterin Katharina Althaus hat am zweiten Tag des Heimspiel-Wochenendes in Klingenthal den Sprung auf das Podest geschafft. Die 25 Jahre alte Oberstdorferin musste sich am Samstag in der Vogtland-Arena nach Versuchen auf 129,5 und 127 Meter nur der Österreicherin Marita Kramer (137 und 134 Meter) und Silje Opseth aus Norwegen (130 und 130 Meter) geschlagen geben. Am Vortag hatte Althaus noch den siebten Platz belegt und danach von Sprüngen gesprochen, die „nicht ganz optimal“ waren.

Am Samstag lief es für Althaus deutlich besser. Allerdings ist die Olympia-Silbergewinnerin von 2018 derzeit die einzige deutsche Topspringerin. Juliane Seyfarth (24.) und Pauline Heßler (28.) schafften es zwar in den zweiten Durchgang, sind aber weit von der Weltspitze entfernt. Das eigentlich angepeilte Comeback von Carina Vogt wurde aus Gründen der Trainingssteuerung kurzfristig verschoben.

+++++10. Dezember 2021+++++

Katharina Althaus in Klingenthal auf Platz sieben

Skispringerin Katharina Althaus hat beim Heimspiel in Klingenthal ihr viertes Weltcup-Podest in Folge verpasst. Die Olympiazweite aus Oberstdorf, die in der Vorwoche in Lillehammer ihren ersten Sieg seit drei Jahren gefeiert hatte, musste sich beim Sieg der Österreicherin Marita Kramer mit Rang sieben begnügen. In der Vogtland Arena hat noch nie ein Deutscher oder eine Deutsche einen Einzelweltcup gewonnen. „Heute hat ein bisschen was gefehlt, ich bin trotzdem zufrieden“, sagte Althaus in der ARD. Die 25-Jährige sprang auf 120,5 und 115,0 m, zum Treppchen fehlten ihr umgerechnet gut 17 Meter.

Ihren dritten Sieg im fünften Springen des Olympiawinters feierte die in den Niederlanden geborene Kramer, die sich vor Silje Opseth (Norwegen) und Ursa Bogataj (Slowenien) durchsetzte. Im Gesamtweltcup baute Kramer mit 430 Punkten ihre Führung auf Althaus (321) weiter aus.

Die übrigen deutschen Springerinnen im Team des neuen Bundestrainers Maximilian Mechler schafften es nicht nach ganz vorne. Selina Freitag (Aue/24.), Juliane Seyfarth (Ruhla/26.), Anna Rupprecht (Degenfeld/27.), Luisa Görlich (Lauscha/28.) und Pauline Heßler (Lauscha/30.) sammelten aber zumindest Punkte. Sotschi-Olympiasiegerin Carina Vogt (Degenfeld) hatte sich nach der Rückreise vom Continental Cup im chinesischen Zhangjiakou kurzfristig gegen einen Start entschieden.

Rekordpreisgeld bei Vierschanzentournee

Bei der 70. Ausgabe der Vierschanzentournee (29. Dezember bis 6. Januar) winkt dem Sieger ein Rekordpreisgeld. Die Organisatoren des Traditionsevents verfünffachen die Siegprämie auf knapp 96.000 Euro. Zuvor hatte es für den Gewinner „nur“ circa 20.000 Euro gegeben. Insgesamt werden bei den vier Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen 384.000 Euro an die Springer ausgeschüttet.

„Toll, dass wir mit der 70. Tournee in eine neue Preisgeld-Dimension starten und den Tourneesieger für seine grandiose Leistung deutlich besser entlohnen können als bisher. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die das möglich gemacht haben“, sagte Tournee-Präsident Peter Kruijer. Die Preisgelderhöhung sei „eine Gemeinschaftsleistung der vier Organisationskomitees in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen sowie des Deutschen und Österreichischen Ski-Verbandes. Hier haben wirklich alle an einem Strang gezogen.“

+++++9. Dezember 2021+++++

Carina Vogt geht beim Weltcup in Klingenthal doch nicht an den Start

Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt wird anders als angekündigt doch nicht beim Weltcup in Klingenthal an den Start gehen. Dies teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Donnerstag mit. „Es käme jetzt zu schnell nach dem China-Wettkampf. Soweit ist alles im Lot, ihr geht es gut“, sagte Bundestrainer Maximilian Mechler. Danach könne man weiter sehen, „was kommt“. Nach Angaben des DSV geht es nur um Trainingssteuerung, nicht um eine Erkrankung oder Verletzung. Die 29-Jährige hat wegen diverser Verletzungen und des Wiederaufbaus seit Februar 2021 keinen Weltcup mehr bestritten.

+++++5. Dezember 2021+++++

Geiger wird Vierter und verteidigt Gelb

Skisprung-Weltmeister Karl Geiger hat einen weiteren Podestplatz beim Weltcup im polnischen Wisla zwar verpasst, sein Gelbes Trikot als Gesamtführender aber verteidigt. Nach Sprüngen auf 117 und 123 Meter landete der 28 Jahre Oberstdorfer am Sonntag auf Rang vier. Geiger musste sich dem Österreicher Jan Hörl, Marius Lindvik aus Norwegen und Stefan Kraft aus Österreich geschlagen geben. Markus Eisenbichler (120,5 und 119,5 Meter) als Fünfter und Pius Paschke (119 und 120,5 Meter) auf dem siebten Rang komplettierten ein gutes deutsches Teamergebnis. Es war der erste Wettbewerb des Winters ohne deutschen Springer auf dem Podest.

Am Samstag hatten die deutschen Skispringer angeführt von Geiger und Eisenbichler Platz zwei im Teamwettbewerb belegt. Nach einem schwachen ersten Durchgang fehlten weniger als 20 Zentimeter auf die siegreichen Österreicher. Am nächsten Wochenende steht für das deutsche Team das Heimspiel in Klingenthal auf dem Programm.

Beide Tournee-Skispringen in Deutschland ohne Fans im Stadion

Die beiden Wettkämpfe der 70. Vierschanzentournee an den deutschen Skisprung-Standorten Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar 2022) müssen nun doch ohne Zuschauer stattfinden. Zu den Hintergründen.

Althaus beendet deutsche Durststrecke – DSV-Adler im Team auf Rang zwei

Katharina Althaus hat den deutschen Skispringerinnen den ersten Weltcup-Sieg seit März 2019 beschert. Die 25-Jährige sprang am Samstag im norwegischen Lillehammer 96 und 95,5 Meter weit. Damit verwies sie die Österreicherin Marita Kramer und die Slowenin Ursa Bogataj auf die Plätze zwei und drei.

„Es war richtig, richtig cool“, sagte Althaus. „Ich freue mich mega über den Sieg. Es hat richtig Bock gemacht.“ Bundestrainer Maximilian Mechler kommentierte den Erfolg so: „Saustark!“

Für Althaus war es im dritten Wettkampf des Olympia-Winters der zweite Podestplatz. Am vergangenen Wochenende war die Oberstdorferin im russischen Nischni Tagil Dritte geworden. Den zuvor letzten deutschen Einzelsieg hatte Juliane Seyfarth am 23. März 2019 in Russland gefeiert.

Neben Althaus sprangen auch Selina Freitag als 21., Juliane Seyfarth als 22., Pauline Hessler als 23. und Luisa Görlich auf Rang 24 aus dem deutschen Team noch in die Punkteränge.

+++++4. Dezember 2021+++++

Nur 0,3 Punkte fehlen – DSV-Adler im Team auf Rang zwei

Die deutschen Skispringer um Weltcup-Spitzenreiter Karl Geiger sind beim ersten Teamwettbewerb der Olympia-Saison nach einer starken Aufholjagd noch auf das Podest geflogen. Die DSV-Adler, die im März ihren WM-Titel erfolgreich verteidigt hatten, mussten sich auf der Malinka-Schanze bei ganz schwierigen Windbedingungen um die Winzigkeit von 0,3 Punkten nur Österreich geschlagen geben.

Die Österreicher um Weltmeister Stefan Kraft, die zur Halbzeit noch 31 Punkte vor den viertplatzierten Deutschen gelegen hatten, siegten mit 843,0 Punkten vor den DSV-Adlern (842,7). Dritter wurde Slowenien (834,4), das vor der letzten Sprungrunde noch in Führung gelegen hatte.

In den letzten beiden Finalrunden hätten die starken letzten Sprünge von Geiger mit 125,0 und des sechsmaligen Weltmeisters Markus Eisenbichler (Siegsdorf) mit 130,0 m fast noch zum Sieg gereicht. Doch letztlich war die Hypothek von Eisenbichlers verunglücktem ersten Versuch (107,0 m) eine Idee zu groß.

Routinier Pius Paschke (Kiefersfelden), schon am Freitag in der Qualifikation für das Einzelspringen am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) bärenstark, überzeugte am Samstag mit zwei blitzsauberen Sprüngen auf 121,5 und 122,5 m. Auch Stephan Leyhe (Willingen/118,0+120,5) zeigte im ersten ersten Team-Wettkampf nach seinem Kreuzbandriss eine gute Leistung.

Vor den Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) stehen noch Teamwettbewerbe in Bischofshofen (9. Januar) und Zakopane (15. Januar) an.

Siegel gewinnt erstes Skispringen auf Olympia-Schanze in Peking

David Siegel hat das erste Skispringen auf der großen Olympia-Schanze von Peking gewonnen. Der Junioren-Weltmeister von 2016 aus Baiersbronn entschied den Wettkampf im zweitklassigen Continental Cup mit Sprüngen auf 131 und 129,5 m für sich. Auf der im Dezember 2020 fertiggestellten, futuristischen Schanze in Zhangjiakou rund 200 Kilometer nordwestlich von Peking fallen im Februar bei den Winterspielen vier Entscheidungen, davon zwei in der Nordischen Kombination.

Auch die benachbarte kleine Schanze wurde am Samstag offiziell eingeweiht. Im Continental Cup der Frauen belegte Carina Vogt, die 2014 in Sotschi erste Olympiasiegerin der Geschichte geworden war, den dritten Rang. Der Sieg ging an die Russin Marija Jakowlewa.

+++++3. Dezember 2021+++++

Geiger wird Zweiter in der Quali in Wisla

Skispringer Karl Geiger hat seine Topform auch in der Qualifikation für den Weltcup im polnischen Wisla unter Beweis gestellt. Der Führende im Gesamtweltcup flog auf 134,0 m und belegte den zweiten Platz. Sieger in dem Vorausscheid für den Wettkampf am Sonntag (16 Uhr/ARD und Eurosport) wurde der Österreicher Jan Hörl.

Neben Geiger (Oberstdorf) überzeugten auch Pius Paschke (Kiefersfelden) auf Rang vier sowie Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding), der 2014 in Wisla seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, als Achter. Markus Eisenbichler (Siegsdorf), der im vergangenen Jahr auf der Adam-Malysz-Schanze vor Geiger gewonnen hatte, musste sich dagegen mit Rang 39 begnügen.

Am Sonntag mit dabei sind auch Constantin Schmid (Oberaudorf/16.) und Stephan Leyhe (Willingen/17.). Am Samstag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) steht in Wisla zunächst der erste Teamwettbewerb der Saison auf dem Programm.

+++ 28. November +++

Geiger und Eisenbichler auf dem Podest

Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben die deutsche Podestserie im Skisprung-Weltcup eindrucksvoll fortgesetzt. Beim ersten Karriere-Sieg des Slowenen Anze Lanisek landeten der im Gesamtweltcup weiter führende Geiger und der sechsmalige Weltmeister Eisenbichler auf den Rängen zwei und drei.

„Das hat Laune gemacht, ich freue mich riesig. Der zweite Sprung war mein bester des gesamten Wochenendes“, sagte Geiger, am Samstag noch Fünfter, im ZDF. Mit 305 Punkten verteidigte der Skiflug-Weltmeister seine Führung im Gesamtweltcup erfolgreich vor Lanisek (252), der nach fünf zweiten Plätzen endlich ganz oben auf dem Podest stand.

Teamkollege Eisenbichler (192), am Samstag ebenfalls Dritter, liegt nun auch in der Gesamtwertung auf Rang drei vor Ryoyu Kobayashi (180) und Titelverteidiger Halvor Egner Granerud (160). Der Japaner Kobayashi (Corona) und der Norweger Granerud (Aus in der Qualifikation) gingen am Sonntag leer aus.

Eisenbichler hatte vor dem Wochenende auf der Rukatunturi-Schanze noch berichtet, nicht gerade „vor Selbstvertrauen zu strahlen“. Das änderte sich aber schnell. „Mit dem Sprung auf das Podest bin ich echt glücklich, die Form zeigt leicht nach oben“, sagte der Bayer. Vier deutsche Podestplätze in den ersten vier Springen hatte es zuletzt 2013 gegeben, saisonübergreifend stand sogar bei acht Wettkämpfen in Folge ein DSV-Adler auf dem Podest.

Der lange verletzte Stephan Leyhe (Willingen) überzeugte als Neunter ebenso wie Andreas Wellinger (Ruhpolding). Der Olympiasieger präsentierte sich stark verbessert und erzielte als Zehnter sein erstes Top-Ten-Ergebnis seit drei Jahren. „Andi ist ein super Wettkämpfer. Er wird uns noch viel Freude bereiten“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Constantin Schmid (Oberaudorf) musste sich einen Tag nach seinem 22. Geburtstag mit Rang 24 begnügen. Pius Paschke (Kiefersfelden) verpasste dagegen ebenso wie der dreimalige Olympiasieger Kamil Stoch (Polen) den zweiten Durchgang.

Geigers ärgste Rivalen im Kampf um das Gelbe Trikot waren nicht am Start: Granerud scheiterte zum zweiten Mal in Folge überraschend schon in der Qualifikation. Kobayashi, der am Samstag auf der Rukatunturi-Schanze noch überlegen gewonnen hatte, wurde positiv auf Corona getestet und muss für zehn Tage in Quarantäne.

Topspringer Kobayashi positiv auf Corona getestet

Der japanische Skisprungstar Ryoyu Kobayashi ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der Gewinner der Vierschanzentournee 2018/19 einen Tag nach seinen Weltcupsieg im finnischen Ruka auf Twitter bekannt. „Mir geht es gut. Wir sehen uns in Klingenthal“, schrieb Kobayashi, der nach eigenen Angaben zweimal geimpft ist. Der 25 Jährige nahm daher am Sonntag nicht an der Qualifikation in Ruka teil. Der Weltcup in Sachsen findet am 11./12. Dezember statt.

Der Weltverband FIS hatte zuvor von einem Coronafall im japanischen Team berichtet, ohne den Namen zu nennen. Der betreffende Athlet zeige „keine Symptome“, werde aber in Isolation bleiben. Andere Teammitglieder seien nicht betroffen.

Für Kobayashi setzt sich damit ein bislang verkorkster Winter fort: Beim Auftakt im russischen Nischni Tagil war er wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert worden.

+++ 27. November +++

Eisenbichler auf dem Podest – Geiger bleibt in Gelb

Markus Eisenbichler hat die Podest-Serie der deutschen Skispringer fortgesetzt. Der sechsmalige Weltmeister landete im finnischen Ruka auf dem starken dritten Platz. Zweitbester DSV-Adler beim ersten Saisonsieg des Japaners Ryoyu Kobayashi war Karl Geiger, der als Fünfter das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup behielt.

Eisenbichler (Siegsdorf), der auf der Rukatunturi-Schanze im Vorjahr Erster und Zweiter geworden war, lag zur Halbzeit noch auf Rang fünf. Bei schwierigen Bedingungen im zweiten Durchgang machte der Bayer noch Boden gut und verbuchte sein bestes Saisonergebnis.

Bei Geiger riss derweil die Podest-Serie. Der Skiflug-Weltmeister musste sich nach saisonübergreifend sechs Podien in Folge mit Rang fünf begnügen. Der Oberstdorfer, der beim Auftakt in Nischni Tagil Erster und Zweiter geworden war, behielt dennoch das Gelbe Trikot, da sein ärgster Verfolger Halvor Egner Granerud bereits in der Qualifikation gescheitert war. Mit 225 Punkten liegt Geiger nun vor Kobayashi (180) und Granerud (160).

Kobayashi gewann derweil nach einem starken zweiten Sprung auf 143,0 m vor dem Slowenen Anze Lanisek, der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte. Drei verschiedene Sieger in den ersten drei Springen hatte es zuletzt 2017/18 gegeben.

Althaus fliegt auf das Podest

Katharina Althaus hat für den ersten Podestplatz einer deutschen Skispringerin seit fast zwei Jahren gesorgt. Die Olympia-Zweite musste sich beim Weltcup-Auftakt im russischen Nischni Tagil als Dritte einzig den Sloweninnen Ema Klinec und Ursa Bogataj geschlagen geben und verhalf Bundestrainer Maximilian Mechler zu einem gelungenen Debüt.

„Das ist großartig und fühlt sich sehr, sehr gut an. Es ist lange her, dass ich auf dem Podest gestanden habe. Ich war sehr nervös, auch nach so vielen Jahren“, sagte Althaus. Unter Mechlers Vorgänger Andreas Bauer war das DSV-Team im vergangenen Winter ohne Einzel-Podium geblieben.

Althaus, die tags zuvor zum Saisonstart noch Fünfte geworden war, flog auf 91,0 und 92,0 m, nach dem ersten Durchgang hatte die Oberstdorferin sogar auf Rang zwei gelegen. Die 25-Jährige hatte im Januar 2020 als Zweite in Rasnov auch für das bislang letzte Treppchen einer deutschen Springerin gesorgt.

Die Österreicherin Marita Kramer, die am Freitag mit dem Schanzenrekord von 104,5 m noch einen haushohen Sieg gefeiert hatte, musste sich diesmal mit Rang vier begnügen.

Stark präsentierte sich auch Pauline Heßler (Lauscha), die als Elfte das zweitbeste Ergebnis ihrer Karriere verbuchte. Ebenfalls in die Punkte sprangen Selina Freitag (Aue/15.) und Anna Rupprecht (Degenfeld/19.).

Ex-Weltmeisterin Carina Vogt (Degenfeld) war nicht am Start, die 29-Jährige testet am kommenden Wochenende im zweitklassigen Continental Cup die Olympia-Schanzen in Peking.

Die Norwegerin Maren Lundby, Olympiasiegerin 2018 und Weltmeisterin 2021, lässt nach derzeitigem Stand den kompletten Winter aus.

+++++26. November 2021+++++

Granerud verpasst überraschend Skisprung-Qualifikation

Skispringer Karl Geiger hat in der Qualifikation für das Weltcup-Skispringen im finnischen Ruka erneut überzeugt. Der Führende im Gesamtweltcup flog auf 138,0 m und erreichte als Sechster locker den Wettkampf am Samstag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport). Nicht mit dabei sein wird überraschend Geigers ärgster Verfolger Halvor Egner Granerud. Der Norweger landete schon bei 111,5 m und verpasste als 53. die besten 50 knapp.

Bester DSV-Adler war überraschend Pius Paschke (Kiefersfelden), der mit 138,5 m Dritter wurde. Platz eins ging überlegen an Ryoyu Kobayashi. Der Japaner blieb mit 147,0 m nur einen halben Meter unter dem Schanzenrekord, den unter anderem Geiger hält.

Markus Eisenbichler (Siegsdorf), der auf der Rukatunturi-Schanze im Vorjahr Erster und Zweiter geworden war, belegte den achten Rang. Auch Constantin Schmid (Oberaudorf/17.), Stephan Leyhe (Willingen/21.) und Andreas Wellinger (Ruhpolding/29.) sind am Samstag dabei.

Althaus verpasst Podest

Die Olympia-Zweite Katharina Althaus hat den erhofften Podestplatz zum Einstand von Skisprung-Bundestrainer Maximilian Mechler knapp verpasst. Beim haushohen Sieg der Österreicherin Marita Kramer landete die Oberstdorferin im russischen Nischni Tagil auf dem fünften Platz.

Althaus, in der Qualifikation noch Dritte, flog auf dem Tramplin Stork auf 80,0 m und 92,0 m, zum Podium fehlte umgerechnet nur etwa ein Meter. Weil Juliane Seyfarth (Ruhla/9.) und Pauline Heßler (Lauscha/10.) ebenfalls in den Top Ten landeten, durfte Mechler mit seinem Einstand dennoch zufrieden sein. Der ehemalige Springer hatte nach der vergangenen Saison den zurückgetretenen Andreas Bauer abgelöst.

In einer eigenen Welt flog derweil die in den Niederlanden geborene Kramer. Die 20-Jährige pulverisierte zunächst mit 104,5 m den bisherige Schanzenrekord von Sara Takanashi (102,0) aus dem Jahr 2016. Auch im zweiten Durchgang gelang Kramer die klare Bestweite und lag am Ende umgerechnet mehr als 20 Meter vor der Normalschanzen-Weltmeisterin Ema Klinec (Slowenien). Dritte wurde Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz aus Österreich.

Aus dem deutschen Team landeten Anna Rupprecht (Degenfeld/18.), Selina Freitag (Aue/21.) und Luisa Görlich (Lauscha/30.) ebenfalls in den Punkten. Ex-Weltmeisterin Carina Vogt (Degenfeld) war nicht am Start, die 29-Jährige testet am kommenden Wochenende im zweitklassigen Continental Cup die Olympia-Schanzen in Peking.

Die Norwegerin Maren Lundby, Olympiasiegerin 2018 und Weltmeisterin 2021, lässt nach derzeitigem Stand den kompletten Winter aus.

+++ 21. November 2021 +++

Geiger behauptet Gelbes Trikot

Skisprung-Ass Karl Geiger (Oberstdorf) hat ein fast perfektes Auftaktwochenende im Weltcup mit einem Podestplatz abgerundet und nimmt das Gelbe Trikot des Gesamtführenden aus dem russischen Nischni Tagil mit. Nach seinem souveränen Sieg am Samstag musste sich der 28 Jahre alte Skiflug-Weltmeister im zweiten Springen nur dem Norweger Halvor Egner Granerud geschlagen geben.

Weltcup-Titelverteidiger Granerud, am Vortag Dritter, setzte sich mit Flügen auf 134,5 und 122,0 m sowie 235,3 Punkten bei im Finale starkem Schneetreiben vor Geiger (226,5/126,0+122,5) durch und feierte seinen zwölften Karrieresieg. Geiger landete saisonübergreifend zum sechsten Mal in Folge auf dem Podium. Dritter wurde Österreichs Weltmeister Stefan Kraft (223,8).

Zweitbester Deutscher war erneut Markus Eisenbichler (Siegsdorf). Der sechsmalige Weltmeister, der zuvor die Qualifikation gewonnen hatte, belegte Platz acht. Stephan Leyhe (Willingen) präsentierte sich bei der Rückkehr in den Weltcup nach seinem Kreuzbandriss erneut stark und glänzte mit einem noch nicht erwarteten zehnten Rang.

Zwei große Favoriten gingen indes leer aus: Der japanische Topstar Ryoyu Kobayashi, am Samstag noch Zweiter, wurde wegen eines irregulären Anzugs in der Qualifikation disqualifiziert. Polens Spitzenmann Kamil Stoch schied als 33. überraschend aus.

Routinier Pius Paschke (Kiefersfelden) arbeitete sich mit einem starken zweiten Sprung noch auf Platz 15 vor. Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding), der nach seinem Kreuzbandriss vor zwei Jahren noch nach seiner alten Form sucht, kam auf Platz 17 und holte damit erstmals seit März 2019 Weltcup-Punkte. Auch Youngster Constantin Schmid (Oberaudorf) kam als 29. noch in die Punkteränge.

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zur Skisprung-Saison 2021/22.

+++++20. November 2021+++++

Geiger gewinnt Weltcup-Auftakt und holt Gelbes Trikot

Skispringer Karl Geiger hat den Auftaktwettbewerb im russischen Nischni Tagil gewonnen und direkt das Gelbe Trikot des Gesamtführenden erobert. Der 28 Jahre alte Oberstdorfer sprang am Samstag 134,5 und 133 Meter und setzte sich damit deutlich vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi (128 und 131 Meter) und dem Norweger Halvor Egner Granerud (133 und 125 Meter) durch. Für Geiger ist es ein Traumstart in die neue Saison, in der unter anderem Olympia und die Skiflug-WM anstehen.

Auch Team-Weltmeister Markus Eisenbichler (6.), Rückkehrer Stephan Leyhe (14.), Constantin Schmid (22.) und Pius Paschke (26.) holten zum Auftakt Weltcup-Punkte. Andreas Wellinger verpasste den zweiten Durchgang der besten 30 Springer als 31. ganz knapp. Der Olympiasieger von 2018 war trotzdem zufrieden. „Es war definitiv der beste Sprung hier. Ich bin ganz happy und konnte das umsetzen, was ich mir vorgenommen habe“, sagte Wellinger in der ARD. Am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) steht ein weiteres Einzel an.

Hier stellen wir Ihnen den Kader der deutschen Skispringer vor.

Neue Corona-Regeln: Weltcup in Skispringen in Klingenthal ohne Zuschauer

Der erste deutsche Skisprung-Weltcup der Olympia-Saison findet ohne Zuschauer statt. Wegen der neuen Corona-Regeln in Sachsen sind keine Fans zugelassen. Zum Bericht

+++++16. November 2021+++++

Karl Geiger ist „voll motiviert“ für den Super-Winter

Die kleine Luisa spielt bei Karl Geigers großen Plänen schon voll mit. „Sie schläft ziemlich gut – ich bin also ganz ausgeruht“, sagt der stolze Papa vor dem Start in den prall gefüllten Olympia-Winter, in dem er wie im Vorjahr die Schanzen rocken will. Und das dank Luisa mit voller Kraft. „Wenn ich mich ein wenig umhöre, habe ich da ziemlich Glück“, sagt der Oberstdorfer und lächelt.

Die Geburt der heute elf Monate alte Luisa ist Geigers wohl schönste Erinnerung an einen Skisprung-Winter voller Emotionen. Hochzeit, Nachwuchs, Corona-Erkrankung, Heim-WM mit vier Medaillen und zum krönenden Abschluss der Titel bei der Skiflug-WM. „Manchmal wäre es mir etwas lieber gewesen, es wäre etwas ruhiger verlaufen“, sagt der 28-Jährige im Rückblick: „Aber heute kann ich nur sagen: Besser geht’s nicht.“

Oder vielleicht doch? Denn wenn Geiger am Wochenende im russischen Nischni Tagil als deutscher Hoffnungsträger Nummer eins in die Weltcup-Saison startet, sind am Horizont schon neue Ziele zu sehen. Ende Dezember beginnt die Vierschanzentournee. „Irgendwann wird Skisprung-Deutschland hoffentlich wieder einen Gesamtsieger haben“, sagt Geiger über jenen Klassiker, den seit Sven Hannawalds legendärem „Grand Slam“ 2001/02 kein DSV-Adler mehr gewonnen hat.

Und dann sind da ja auch noch die Olympischen Spiele in Peking und die Skiflug-WM auf dem „Monster-Bakken“ im norwegischen Vikersund. Geiger steckt schon jetzt voller Tatendrang. „Ich bin voll motiviert und werde alles geben. Wenn es ansatzweise so wird wie zuletzt, kann ich nur sagen: Habe die Ehre, das war genial.“

Abschied nehmen hieß es für Geiger dagegen beim Material. Zwei Jahre lang sprang er unfreiwillig mit denselben Schuhen, im Skispringen eine halbe Ewigkeit. Zuletzt riss sogar die Lasche ab und musste notdürftig geflickt werden. Aber: „Das war der beste Schuh, den ich hatte“, so Geiger: „Jetzt kann ich ihn in den Ruhestand schicken.“

Hier finden Sie die Termine der Skispringer 2021/22.

Dass es auch mit neuem Schuhwerk klappt, bewies Geiger Ende Oktober, als er den DM-Titel holte. „Karls aktueller Stand ist besser als der im letzten Jahr“, sagt Bundestrainer Stefan Horngacher: „Er hat sich sein Familienleben gut zurechtgelegt, er trainiert super, ist auf einem sehr guten Weg. Ich glaube, dass er wieder gereift ist. Wenn er gesund bleibt, hat er richtig große Chancen.“

Vielleicht schon am ersten Wochenende? Vor einem Jahr hatten Markus Eisenbichler und Geiger zum Weltcup-Auftakt für einen deutschen Doppelsieg gesorgt, allerdings im polnischen Wisla. Doch auch in Nischni Tagil, wo erstmals der Winter eröffnet wird, haben die DSV-Adler mit Siegen 2014 und 2015 (jeweils Severin Freund) sowie zweimal 2017 (Andreas Wellinger und Richard Freitag) eine starke Bilanz vorzuweisen.

Geiger wiederum hat auf dem „Trampolin Stork“ bislang einen zweiten Platz (2019) als bestes Resultat stehen. Vergangenen Winter verzichtete er auf die Reise nach Russland, weil der Nachwuchs auf dem Weg war. Nun ist Töchterchen Luisa zumindest als Edelfan am Fernseher dabei.

+++++15. November 2021+++++

Andreas Wellinger: Gold verteidigen „nicht explizit mein Ziel“

Skisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger hat die Erwartungen an ihn vor dem anstehenden Winter gedämpft. In einem „Kicker“-Interview (Montag) sagte der 26 Jahre alte Bayer zu seinem Olympiasieg von 2018: „Es war der größte Erfolg, den ich bislang feiern durfte. Das hat mich geprägt als Mensch, als Sportler. Gleichzeitig ist es ein Ergebnis, an dem ich künftig gemessen werde. Natürlich würde ich den Titel gerne verteidigen, aber es ist jetzt nicht explizit mein Ziel.“

Wellinger hat sich im Sommer 2019 das Kreuzband gerissen und nach der Rückkehr im Winter 2020/21 sportlich enttäuscht. „Mein Ziel ist erst einmal, in die Mannschaft zu kommen, mir über die Wettkämpfe Stabilität zu erarbeiten und dabei Weltcuppunkte zu sammeln“, sagte Wellinger. Er ist einer von acht Kader-Kandidaten für sechs Plätze im deutschen Weltcup-Team. Die Weltmeister Markus Eisenbichler und Karl Geiger gelten als gesetzt. „Das nächste Ziel ist dann, nach Peking zu fahren. Was das Ziel für Olympia ist, darüber können wir uns Anfang Februar unterhalten“, erklärte Wellinger.

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+++++27. Oktober 2021+++++

Früherer Skisprung-Rennleiter Hofer wird Schirmherr in Willingen

Der langjährige Skisprung-Rennleiter Walter Hofer feiert eine kleine Rückkehr ins Weltcup-Business. Der 66-Jährige, der sein Amt 2020 an den Italiener Sandro Pertile abgab, soll die Schirmherrschaft für die Wettbewerbe in Willingen übernehmen, wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten. „Hier wird Skispringen gelebt. Willingen und seine ‚Free Willis‘ haben sich als Veranstalter der A-Kategorie bewährt, unsere Anregungen immer wieder spontan aufgenommen und umgesetzt und sich in bald drei Jahrzehnten den Kultstatus im Skispringen erworben“, erklärte Hofer.

Beim Weltcup in diesem Winter (28. bis 30. Januar 2022) stehen fünf Wettbewerbe auf dem Programm – neben einem Mixed auch je zwei Springen von Frauen und Männern. Hofers Abschied fiel 2020 mitten in den Beginn der Corona-Pandemie. Statt einen großen Abschied bei seinen letzten Wettbewerben zu bekommen, musste der Österreicher irgendwann in einem schmucklosen Raum mitteilen, dass die Weltcup-Saison nun coronabedingt beendet sei.

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+++++23. Oktober 2021++++

Karl Geiger und Katharina Althaus holen deutsche Meisterschaft

Doppel-Weltmeister Karl Geiger und die Olympiazweite Katharina Althaus haben bei den deutschen Skisprung-Meisterschaften Favoritensiege gefeiert. Der 28 Jahre alte Geiger (Oberstdorf) setzte sich auf der Normalschanze im Kanzlersgrund in Oberhof mit Sprüngen auf 105,0 und 107,5 m (303,6 Punkte) deutlich vor dem nach seinem Kreuzbandriss wiederhergestellten Stephan Leyhe (Willingen/290,3) durch.

Dritter wurde Constantin Schmid (Oberaudorf/277,4). Markus Eisenbichler (Siegsdorf) kam auf Rang sechs, Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) wurde Siebter. Altmeister Severin Freund (Rastbüchl) kam nicht über Platz zwölf hinaus. Weit von alter Form entfernt sind der einstige Topspringer Richard Freitag (Aue/15.) und Sotschi-Teamolympiasieger Marinus Kraus (Oberaudorf/19.).

Während es für Geiger der nach 2019 zweite Einzeltitel war, triumphierte seine Oberstdorfer Vereinskollegin Althaus zum sechsten Mal. Die 25-Jährige vom SC Oberstdorf siegte mit 100,5 und 95,5 m (364,8 Punkte) vor Juliane Seyfarth (Ruhla/327,2) und Selina Freitag (Aue/312,5).

+++++21. September 2021+++++

Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer beendet Skisprung-Karriere

Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer beendet seine erfolgreiche Skisprung-Laufbahn. Dies gab der 31 Jahre alte Österreicher am Dienstag bekannt. „Meine aktive Karriere zu beenden ist mir nach all dem, was ich als Spitzensportler erleben durfte, nicht leicht gefallen – aber die Entscheidung fühlt sich ebenso wie der Zeitpunkt richtig an“, sagte Schlierenzauer.

Der 53-malige Weltcupsieger gewann in seiner Laufbahn insgesamt zwölf WM-Medaillen – sechs davon aus Gold. 2010 wurde er in Vancouver zudem Team-Olympiasieger. Die Vierschanzentournee konnte der langjährige Dominator der Szene, der insgesamt viermal Skiflug-Weltmeister im Einzel und mit der Mannschaft wurde, zweimal in den Jahren 2012 und 2013 für sich entscheiden.

„Gregor hat für das Skispringen Großartiges geleistet. Seine außergewöhnliche Karriere ist gespickt mit Superlativen. Er hat im Grunde alles erreicht, was es zu erreichen gibt, fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, und es ist auch ihm zu verdanken, dass der Sport heute da steht, wo er ist“, sagte Mario Stecher, Sportlicher Leiter Ski nordisch des österreichischen Verbandes. Was der Skispringer künftig macht, blieb zunächst offen.

„Die letzten Monate waren für mich herausfordernd. In positiver Hinsicht. Durch die Verletzungspause, hatte ich ausreichend Zeit und den nötigen Abstand, um Vergangenes aufzuarbeiten und zu schauen, wo ich jetzt stehe, erklärte Schlierenzauer selbst. Die Karriere des Tirolers teilt sich in zwei höchst unterschiedlich erfolgreiche Hälften: Als Teenager reihte er Sieg an Sieg, schon mit 24 Jahren hatte er seine 53 Weltcup-Siege beisammen.

Danach folgten ein mentales Tief, zahlreiche Verletzungen und der wiederholte Versuch, in die Weltspitze zurückzukehren. Das gelang selbst mit Unterstützung von Ex-Bundestrainer Werner Schuster nicht mehr.

Hier lesen Sie unseren Kommentar zum Abschied von Gregor Schlierenzauer.

  

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