FellbachSchlägerduo verbreitet Schrecken
Fellbach/Waiblingen – Um an Geld und Drogen zu kommen, schreckte Tarek B. (alle Namen geändert) vor nichts zurück. Selbst frühere Kumpels bedrohte, schlug und erpresste er. Als Verstärkung hatte er Demir K. an seiner Seite. Dieser posierte bis vor kurzem noch mit einem Schlagring auf seinem Facebook-Profilbild.
Das Opfer erleidet einen Schädelbasisbruch
Der Fall, der kürzlich vor dem Jugendschöffengericht in Waiblingen verhandelt wurde, nahm am späten Abend des 30. Oktober vergangenen Jahres seinen Anfang. Tarek B. traf in Fellbach-Schmiden auf drei ehemalige Kumpels. Zur Begrüßung gab es für Rudi S. und Paul T. eine saftige Ohrfeige. Für Tom P. endete das Wiedersehen weitaus schlimmer. Tarek B. versetzte ihm einen so harten Faustschlag ins Gesicht, dass das 19-jährige Opfer einen Bruch des Jochbeins und einen Schädelbasisbruch erlitt.
„Die ganze Geschichte geht um Gras“, sagte Tom P. vor Gericht. Der Zeuge wirkte sichtlich eingeschüchtert, weil Tarek B. und Demir K. nur wenige Meter von ihm entfernt auf der Anklagebank saßen. Und die beiden hatten ihm in der Vergangenheit wiederholt gedroht, er solle seine Aussage zurücknehmen. „Einmal sagten sie zu mir, dass sie mich sonst zerstückelt in den Neckar werfen“, sagte Tom P.
Die beiden Angeklagten mussten sich vor Gericht wegen gefährlicher Körperverletzung, versuchter Nötigung, gemeinschaftlichen Raubes sowie gemeinschaftlich versuchter räuberischer Erpressung verantworten. Dass sie gleich zu Beginn des Prozesses ein uneingeschränktes Geständnis abgelegt hatten, honorierte der Richter Luippold. Er folgte dem Plädoyer des Staatsanwaltes und verurteilte den zur Tatzeit 17-jährigen Tarek B. zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, die auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Das milde Urteil verdankte Tarek B. vor allem seinem sozialpädagogischem Betreuer, der ihm eine positive Prognose attestierte. Weil Demir K. gegen seine Bewährung verstoßen hatte, wurde der 23-Jährige nach Erwachsenenstrafrecht zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Im Gefängnis soll er sich um eine Drogentherapie bemühen.
Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle