Operationstechnischer Assistent


Wer kennt sie nicht, die amerikanische Kultserie „CSI: Vegas“, die mehr als 15 Jahre lang über unsere Bildschirme lief. Ein Team forensischer Spezialisten der Polizei untersucht Tatorte und analysiert verschiedene Spuren, die von den Tätern und deren Opfern hinterlassen werden. Die Serie hatte viele begeisterte Zuschauer. Thorsten Martin Brandenburg inspirierte sie sogar zu seinem Berufswunsch. Der lebenslustige junge Mann arbeitete mehrere Jahre als Operationstechnischer Assistent und macht zurzeit zusätzlich ein Studium am Steinbeis-Transfer-Institut Medicine and Allied Health in Berlin, um Physician Assistant in der Orthopädie zu werden.

Im Krankenhaus Märkisch-Oderland

Alles begann im heimischen Wohnzimmer. „Ich habe damals immer CSI geschaut. Es war wirklich meine Lieblingsserie.“ CSI bedeutet Crime Scene Investigation, auf Deutsch Spurensicherung. „Damals entstand auch der Traum, Gerichtsmediziner zu werden, weil er in der Serie für mich immer der Coolste war.“ Doch Thorsten Brandenburgs Traum zerschlug sich aufgrund der strengen Zulassungsbeschränkungen für das Medizinstudium. „Aber dann wurde ich durch ein Familienmitglied auf den Beruf des Operationstechnischen Assistenten aufmerksam gemacht. Da dies ein Ausbildungsberuf ist, war das meine Chance, so nah wie möglich an meinen eigentlichen Traum heranzukommen. Ich machte ein Praktikum im Krankenhaus Märkisch-Oderland und beendete das mit einem Ausbildungsplatz im Betriebsteil Wriezen in der Tasche.“ Seine Ausbildung begann im März 2014, er schloss sie nach drei Jahren ab.

„Besonders schön ist es, wenn man Dankesbriefe erhält“

Ein Operationstechnischer Assistent ist verantwortlich für die Sterilität der medizinischen Geräte und Instrumente, er bereitet alle Materialien und Instrumente vor und sorgt für die Ordnung im Operationssaal, bevor der Patient überhaupt in die Narkose versetzt wird. Auch 24 Stunden Bereitschaftsdienst sind Teil dieses Jobs. „Viele können sich das nicht vorstellen, 24 Stunden auf der Arbeit zu sein und rund um die Uhr einsatzbereit zu sein. Aber ich habe es sogar genossen“, sagt der 26-Jährige. „Vor allem Menschen zu helfen, bei der Genesung mitzuwirken oder zumindest Besserung zu schaffen erfüllt mich sehr. Andererseits liebe ich auch die Action im Operationssaal, wenn es bei lebensgefährlichen Situationen ganz schnell gehen soll. Es wird echt nie langweilig, denn jeder Patient ist einzigartig. Da muss man sehr flexibel sein.“ Es kommt auch zu schwierigen Situationen: „Jede größere Blutung ist eine heikle Situation, bei der man sowohl als Operateur als auch als Assistenz ruhig bleiben muss. Besonders schlimm ist es, auch wenn es in unserem Haus zum Glück selten vorkommt, wenn Patienten im OP versterben. Ich musste auf unserer Station leider schon zehn Tode miterleben. Auch wenn das vergleichsweise wenig ist, ist jeder Tod trotzdem tragisch. Aber selbst daraus lernen wir, nicht nur durch die Erfolge, sondern auch durch die Misserfolge. Es werden die Situationen analysiert, und wir beraten gemeinsam, was wir anders machen können, damit es nächstes Mal besser ausgeht. Dazu zählen zum Beispiel Weiterbildungen, um noch besser vorbereitet zu sein.“ Er erzählt auch von Erfolgserlebnissen. „Besonders schön ist es, wenn man Dankesbriefe von Patienten erhält, nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen worden sind. In denen berichten sie uns, wie gut es ihnen nun geht und wie freundlich wir alle waren. Aber auch wenn sich ein Patient wortlos verabschiedet, ist es dennoch schön zu sehen, dass es ihm besser geht.“

Haken halten, Wunden nähen

Die Gelegenheit zu ergreifen, sich zum Physician Assistant, also zum Arztassistenten weiterzuentwickeln, war für Thorsten Brandenburg gar keine Frage: „Dieser Beruf war noch näher an meinem ursprünglichen Berufswunsch. Ich habe jetzt mehr Kontakt zum Patienten. Das ist eine große Änderung für mich. So führe ich beispielsweise Aufnahmegespräche, bereite Untersuchungen vor und führe einfache Untersuchungen selber durch. Ich gehöre jetzt auch zum operierenden Ärzteteam. Das heißt, ich kann jetzt mitoperieren, ich halte die chirurgischen Haken oder nähe auch Wunden.“ Nun ist er zwar nicht der coole Gerichtsmediziner aus Las Vegas geworden, aber findet trotzdem eine Menge Erfüllung und Freude in seinem Beruf.

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