Haushaltsentwurf für S-SüdMehrere Millionen Euro für Kleinkinder
S-Süd – Einen wichtigen Teil des Haushaltsentwurfs bildet das Parkraummanagement. Die Investitionskosten für dessen Einführung in Stuttgart-Süd sind mit 3,6 Millionen Euro veranschlagt. Den Unterlagen für die anstehenden Haushaltsberatungen zufolge rechnet die Stadt bereits nach zwei Jahren mit einem Gewinn von einer Million Euro durch die neuen Parkregelungen im Süden. Damit ist das Parkraummanagement eine Ausnahme. Die übrigen Investitionen, die die Ämter für den Bezirk Süd für wichtig erachten, amortisieren sich nicht – zumindest nicht finanziell. Mehrere Millionen Euro sollen in den Ausbau der Kleinkindbetreuung fließen. Der Gemeinderat muss den Vorhaben allerdings zustimmen, und die Fraktionen bringen womöglich eigene Projekte ein.
Die Investitionen für Kitas haben schon angesichts des hohen Bedarfs an Kleinkindbetreuung eine Priorität. Denn die Kita in Fertigbauweise an der Eierstraße ist weder eine Dauerlösung noch ausreichend. Deshalb will die Verwaltung die Pläne der Tageselterninitiative Himpelchen und Pimpelchen an der Böblinger Straße 125 unterstützen. Das einstige Ladengeschäft selbst umzubauen, konnte sich die Stadtverwaltung nicht vorstellen. Die Pläne der Tageselterninitiative sieht die Verwaltung dagegen durchaus als förderungswürdig an. 800 000 Euro zur Unterstützung des Umbaus sind veranschlagt. Auch die Kirchengemeinde St. Maria hat gute Chancen auf einen Neubau an der Fangelsbachstraße. 3,28 Millionen Euro sind für das Projekt vorgesehen. 100 000 Euro davon sind für das Ausweichquartier eingeplant, in dem die Kinder während der Bauarbeiten betreut werden sollen. Für den Neubau will die Gemeinde ihr Pfarrbüro an eine andere Stelle verlagern, damit die neue Kita mehr Fläche einnehmen kann.
Zwei größere Projekte will die Verwaltung nicht im nächsten, sondern frühestens im übernächsten Doppelhaushalt angehen. Das ist zum einen der viel diskutierte dritte Bauabschnitt des Rupert-Mayer-Platzes um die Marienkirche. Konkret geht es um den Bereich nahe und unter der Paulinenbrücke. Dafür ist mit etwa 100 000 Euro für die Jahre 2014 und 2015 nur ein Bruchteil der 1,3 Millionen Euro vorgesehen, die für die Umgestaltung des Bereichs benötigt werden. Die restliche Summe soll erst im nächsten Doppelhaushalt 2016/17 finanziert werden. Damit werden die meisten Jugendlichen, die sich in diesem Jahr mit vielen kreativen Ideen zur Umgestaltung der Fläche eingebracht haben, wohl gar nicht mehr von der Baumaßnahme profitieren – schlicht und einfach deshalb, weil sie dann bereits Erwachsene sind.
Nicht nur bei diesem Projekt müssen die Jugendlichen zurückstecken. Der mit knapp drei Millionen Euro veranschlagte Neubau des Jugendhauses soll nach den Vorgaben der Verwaltung frühestens 2016 angegangen werden. Der Bezirksbeirat hatte sich mehrfach dafür ausgesprochen, das Bauprojekt, das auch eine Mediathek umfasst, bereits 2014/15 zu finanzieren. Die Lokalpolitiker wollen dies zum einen, weil das bestehende Jugendhaus, eine alte Gaststätte, räumlich viele Defizite aufweist. Zum anderen ist die Lage der neuen Stadtbibliothek für die Südbürger eine Verschlechterung. Gerade für die bildungsfernen Schichten aber sehen die Lokalpolitiker einen größeren Bedarf an Zugang zu ausleihbaren Medien.
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