Krefeld Pinguine – Zu wenig Lohn für insgesamt gute Arbeit


Applaus bekamen die Pinguine in den vergangenen beiden Spielzeiten selten, wenn sie auswärts nach einer Niederlage von ihren Fans vor der Abreise am Bus verabschiedet wurden. Am Dienstagabend in Mannheim gab es von einem halben Dutzend Anhänger der Schwarz-Gelben Schulterklopfen für die Spieler. Denn die Mannschaft hatte von der ersten Minute an dem Favoriten Paroli geboten und mit einem starken Torwart Andrew Engelage im Rücken bis zur 50. Minute beim Stande von 1:1 sogar einen Punkt vor Augen. Doch diesmal reichten die Kräfte im letzten Drittel nicht ganz aus, um selber offensiv Akzente zu setzen. Am Ende fiel das Ergebnis zu hoch aus.

Mit nun sieben Punkten aus sieben Spielen ist der Saisonstart bisher mager ausgefallen. Denn abgesehen von dem Auftritt in Schwenningen wäre eine bessere Ausbeute möglich gewesen. „Klar, wir haben zu wenig Punkte. Besonders die Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten Schwenningen, Bremerhaven und Augsburg tun sehr weh“, sagte gestern Matthias Roos. Der Sportdirektor konnte die Duelle gegen die DEG und in Mannheim wegen einer fiebrigen Erkältung nur vor dem TV verfolgen. Dennoch bewertet der 37-Jährige die bisherigen Aufritte positiv: „Natürlich werden wir an den Ergebnissen gemessen. Aber in den Heimspielen ist die Mannschaft ganz anders aufgetreten wie in der Vorsaison.“

Unterm Strich kassierten die Pinguine bisher zu wenig Lohn für ihre gute Arbeit. Erschwerend kam hinzu, dass Torwart Andrew Engelage, der in Mannheim und gegen die DEG seinem Ruf als neue starke Nummer 1 gerecht wurde, zu Beginn ausfiel. Ferner war der Trainer durch Ausfälle gezwungen, seine Reihen vor und während des Spiels umzustellen. Dadurch benötigt es mehr Zeit, bis sich das neuformierte Team einigermaßen eingespielt hat. Und wenn dann mit Justin Feser und Marcel Müller wie am Dienstag gleich zwei Torjäger ausfallen, fehlt es der Offensive deutlich an Qualität und Durchschlagskraft. Das spiegelt sich dann auch in der Powerplay-Effizienz von nur 13,4 Prozent wider. „Es ist natürlich Pech, dass sich Marcel Müller vor dem Spiel im Training verletzt hat. Den Ausfall können wir kurzfristig verkraften, er darf nur nicht lange ausfallen. Kevin Orendorz hat seine Sache sehr gut gemacht“, sagte Daniel Pietta nach der 1:4-Niederlage.

Müller wurde am Spieltag und gestern genau untersucht und behandelt. Laut Roos soll er heute wieder mittrainieren und am Freitag in Straubing auflaufen: „Da wir nicht genau wussten, was er hat, haben wir ihn am Dienstag zu Hause gelassen. Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme.“ Obwohl noch nicht feststeht, wie lange neben Justin Feser auch Mike Mieszkowski ausfällt und ob Marcel Müller keinen Rückfall erleidet, sieht Roos keine Veranlassung, sich um eine Verstärkung oder Ergänzung des Kaders zu bemühen.

Da die Last der vergangenen drei Spiele auf weniger Schultern verteilt werden musste als sonst, gönnte Rick Adduono seinen Schützlingen gestern einen Ruhetag. Zum Auftritt in Mannheim sagte er: „Wir haben ein gutes erstes und zweites Drittel gespielt. Mein Team hat sich an unser System gehalten und sich gegenseitig gut unterstützt. Unser Torwart hat stark gehalten. Wir selber hatten nur eine Überzahl, waren aber fünf Mal mit einem Mann weniger auf dem Eis. Über einige der Strafen gegen uns kann man geteilter Meinung sein. Aber wir hätten da auch ein besseres Unterzahlspiel zeigen müssen.“ Dazu kam aber auch noch Pech. Denn beim ersten Gegentreffer rutschte Verteidiger Kurt Davis kurz hinter der eigenen blauen Linie aus und kam so für den Zweikampf gegen Hungerecker zu spät. Ansonsten präsentierte sich die Defensive recht stabil. Verteidiger Joel Keussen ließ der Trainer auf der Bank schmoren. Auch gegen die DEG kam er selten aufs Eis. „Für Joel war es bisher nicht einfach. Am Anfang war er verletzt, jetzt muss er hart arbeiten und sich herankämpfen. Er wird wieder seine Chance bekommen“, sagte Roos.

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