Kategorie -Studien für junge Leute

Erfahrung sammeln: Als Azubi ins Ausland – was bringt mir das?

Bonn (dpa/tmn) – Als Schreiner nach Dänemark, als Bierbrauerin nach Schweden oder als Industriekaufmann nach China: Azubis haben die Möglichkeit andere Länder und deren Arbeitskultur kennenzulernen. Aber wie läuft so ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung ab? Antworten auf wichtige Fragen:

Was bringt mir ein Auslandspraktikum eigentlich?

Während eines Auslandsaufenthalts können Azubis ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern und beruflich dazulernen. Sie sammeln Erfahrung auf dem internationalen Arbeitsmarkt und müssen ihre Selbstständigkeit und Flexibilität unter Beweis stellen. So verbessern Azubis insgesamt ihre beruflichen Möglichkeiten.

Wie kann so ein Auslandsaufenthalt aussehen?

Meist absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein betriebliches Praktikum im Ausland, heißt es von der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA BIBB). In der Regel dauert das Praktikum zwischen drei und acht Wochen. Es sind aber auch längere Aufenthalte möglich. Die Azubis kommen in Jugendherbergen, Mietunterkünften oder bei Gastfamilien unter.

An wen wende ich mich bei Interesse zuerst?

Die Berufsschule oder der Ausbildungsbetrieb ist üblicherweise der erste Ansprechpartner. Wenn diese nicht weiterhelfen können, liefert zum Beispiel auch das ServiceportalMeinAuslandspraktikumUnterstützung.

Laut NA BIBB sind darüber hinaus die Mobilitätsberater des NetzwerksBerufsbildung ohne Grenzen(BoG) zentrale Ansprechpartner. Sie agieren als Brückenbauer, da sie sowohl Azubis und junge Fachkräfte als auch die Betriebe zum Thema Auslandsaufenthalte beraten. Die Beratung ist bei den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern angesiedelt.

Mit wie viel Vorlauf muss ich meinen Auslandaufenthalt planen?

Bewirbt sich ein Azubi auf ein Erasmus-Stipendium in derPraktikumsplatzsucheder NA beim BIBB, könne es mit dem Aufenthalt sehr schnell gehen. Den Angaben nach dauert es dann nur wenige Wochen.

Wenn der Ausbildungsbetrieb oder die Schule einen eigenen Antrag stellen möchten, gibt es hingegen Anmeldefristen. Hier kann es bis zu einem Jahr dauern, bis es losgeht. Azubis und Betriebe können sich von den Mobilitätsberatern des BoG-Netzwerks unterstützen lassen.

Gibt es finanzielle Unterstützung?

Azubis können Zuschüsse für die Reise- und Unterkunftskosten vor Ort bekommen. Für Aufenthalte in Ländern der EU kommt zum Beispiel eine Förderung des ProgrammsErasmus+infrage.

Für Auslandsaufenthalte in Ländern, die Erasmus+ nicht abdeckt, gibt es das FörderprogrammAusbildungWeltweit. Ausbildungsbetriebe, Kammern, überbetriebliche Ausbildungszentren oder berufliche Schulen können Zuschüsse für ihre Auszubildenden beantragen. Sofern bereits ein Partnerbetrieb im Ausland gefunden wurde.

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Fachkräftemängel: Welche Karrieremöglichkeiten bietet die IT?

Berlin/Bonn (dpa/tmn) – Datenströme gelten als die Lebensadern des 21. Jahrhunderts. Künstliche Intelligenz (KI) begleitet uns im Alltag. Im Smart Home vernetzen sich Saugroboter mit mobilen Endgeräten. Damit all das reibungslos klappt und die Daten freie und vor allem auch sichere Bahn haben, sind Fachkräfte für Informationstechnologie (IT) nötig.

Wer sich für die Branche interessant, hat zahlreiche Möglichkeiten seine berufliche Laufbahn zu gestalten. Was man vorab wissen sollte:

Wie groß ist der Fachkräfte-Bedarf in der IT?

Die IT-Branche hat riesigen Bedarf an Fachleuten, wie Adél Holdampf-Wendel, Bereichsleiterin Arbeitsrecht und Arbeit 4.0 beim Branchenverband Bitkom sagt. „Für die Digitalisierung der Wirtschaft fehlt Personal.“ Branchenübergreifend sei die Zahl freier Stellen für IT-Fachkräfte 2021 auf 96.000 gestiegen. Das seien zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.

Auch derFachkräfte-Indexdes Personaldienstleisters Hays für das vierte Quartal 2021 zeigt: Unter den Berufsprofilen, mit der höchsten Anzahl an ausgeschriebenen Stellen finden sich fünf aus der IT: Softwareentwickler, IT-Berater, IT-Architekt, Webentwickler und IT-Support.

Welche Tätigkeiten übernehmen IT-Fachleute?

Programmierer, Informatiker und Datenbankexperten arbeiten im Bereich der Informationstechnik. Sie ermöglicht die digitale Datenverarbeitung.

Wer in der IT arbeitet, kümmert sich um die Hard- und Software. Zur Hardware zählen etwa Server, Computer und mobile Endgeräte wie Smartphones. Betriebssysteme, Anwendungsprogramme und Apps für Tablets und Smartphones sind die Software.

IT-Fachleute entwerfen Computersysteme und Netzwerke, sie programmieren und implementieren Anwendungen. Sie betreuen digitale Systeme – und ebenso die Nutzerinnen und Nutzer dieser Technik, indem sie sie schulen. Sie entwerfen kundenspezifische IT-Lösungen, konzipieren Onlineportale und übernehmen deren laufende Pflege.

Braucht es immer ein Studium?

Computerinformatik, Digital Engineering, Cybersicherheit oder Data Science – das Angebot an Studienfächern ist umfangreich und es ist nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Viele Studiengänge bilden im klassischen informationswissenschaftlichen Bereich aus, zum Beispiel Informatik oder IT-Sicherheit. Mit zunehmender Digitalisierung gibt es immer mehr Fachrichtungen, zum Beispiel Games- oder Digital Engineering oder Mobile Computing.

Ein Studium ist aber kein Muss. Auch die dualen AusbildungenFachinformatikerundIT-System-Elektronikerwurden 2020 aufgefrischt. Damit sollen sie den heutigen Anforderungen in den Bereichen Vernetzung, Internet of Things (Internet der Dinge) und Industrie 4.0 besser gerecht werden.

Muss man Mathe lieben, um in der IT zu arbeiten?

Viele Jugendliche stellen sich die Frage, wie stark ausgeprägt die Zuneigung zu Zahlen sein oder ob man sogar Informatik in der Schule gehabt haben sollte. „Man kann auch in der IT-Branche arbeiten, ohne vorher in der Schule Informatik gehabt zu haben“, sagt Simone Opel, Sprecherin Beirats IT-Weiterbildung bei der Gesellschaft für Informatik (GI).

Es helfe aber sehr, wenn man Mathe liebt. „Man sollte sich aber auch nicht zu sehr stressen“, so Opel. Viele Jugendliche seien überrascht, wie vielfältig die Aufgaben in der IT sind. Es gehe längst nicht nur um Technik, sondern auch um Teamarbeit, Projektmanagement und Kommunikation.

Welche Wege führen in die IT?

Wer nach dem mittleren Schulabschluss oder nach dem Abitur unsicher ist, wie die Weichen für die berufliche Zukunft in Richtung IT gestellt werden können, sollte vor allem viel ausprobieren, rät Simone Opel.

Sie verweist auf die vielen Angebote von Verbänden, Unternehmen und Hochschulen. „Firmen bieten Praktikumsmöglichkeiten, man kann Berufsmessen besuchen und Ausschau halten nach Angeboten wie Mathe-Spaces oder Hacker-Schools.“ Dabei kann man herausfinden, wo die eigenen Interessen liegen. Kreativ wird es etwa bei der Gestaltung von Webinhalten, handfest in der Praxis, komplex in der Welt der Algorithmen und Rechnerarchitektur.

Wer sich nach dem Abi nicht zwischen Theorie und Praxis entscheiden kann, findet einen Mittelweg im dualen Studium. InAachenkann man sich zum Beispiel Mathematisch-technischen Softwareentwickler (MATSE) ausbilden lassen und gleichzeitig einen Bachelor-Abschluss in Angewandter Mathematik und Informatik machen.

Ist ein Quereinstieg in die IT möglich?

Für Karrieren in der IT sind nicht zwingend formale Ausbildungswege nötig. Adél Holdampf-Wendel weiß aus der Einstellungspraxis der Unternehmen, dass es nicht auf Titel ankommt. Im Bewerbungsprozess werde stattdessen zum Beispiel eine Programmieraufgabe gestellt und wer die schnell zur Zufriedenheit löst, bekommt den Job.

„Hauptsache, man kann Kenntnisse vorweisen und zeigt grundsätzliches Engagement und die Bereitschaft, immer neu dazuzulernen.“ Aufgrund der rasanten technischen Entwicklungen sei Wissen schnell veraltet. Viele Firmen würden daher intern auf Weiterbildung setzen, um die Fachkräfte auf dem neuesten Kenntnisstand zu halten.

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MINT und SAGE: Was für eine klischeefreie Berufswahl wichtig ist

Nürnberg (dpa/tmn) – Die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) haben in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit erfahren.

Der Begriff SAGE dagegen ist oft weniger geläufig. Unter dem Akronym sind die Berufsfelder Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege sowie Erziehung und Bildung zusammengefasst, heißt es auf dem Portal „planet-berufe.de“

Als Eltern klischeefreie Berufswahl unterstützen

Während in MINT-Berufen häufig noch Männer dominieren, ist es im SAGE-Bereich genau umgekehrt. Wichtig ist deshalb, das auch Eltern ihre Kinder darin unterstützen, sich von häufig hartnäckig haltenden Rollenklischees zu lösen, heißt es auf derWebseite.

Entscheidend sei etwa, volle Unterstützung zu zeigen, wenn sich junge Erwachsene für einen bestimmten Bereich interessieren oder ein Talent dafür entwickeln. Eltern sollten ihren Kindern zudem signalisieren, dass sie das tun sollten, was sie gut können und woran sie Spaß haben. Die Erwartungen anderer dagegen sind nachrangig.

Unbekannte Berufsfelder kennenlernen

Daneben können Mütter und Väter ihre Kinder etwa auf bestimmte Praktika oder Aktionen aufmerksam machen. Auch bei Gesprächen mit Menschen, die einen Wunschberuf ausüben, können Eltern den Nachwuchs begleiten.

Am 28. April 2022 findet auch wieder der jährlichenGirls‘- undBoys’Day statt. In vielen Veranstaltungen, können Jungen und Mädchen ab der 5. Klasse Einblick in Berufsfelder erhalten, die sie sonst nur selten in Betracht ziehen. Die Angebote finden Interessierte online.

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Wohnung teilen: So regeln Wohngemeinschaften den Mietvertrag

Berlin (dpa/tmn) – Sich mit anderen eine Wohnung teilen, kann von Vorteil sein. Doch in jeder Wohngemeinschaft gibt es auch Wechsel. Wann neue Mitbewohner ein- und alte ausziehen dürfen, hängt davon ab, wie der Mietvertrag gestaltet ist, berichtet der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland in seiner gleichnamigen Zeitschrift (Ausgabe Februar 2022). Drei Möglichkeiten im Überblick:

WG mit Untermietverträgen:Eine Möglichkeit ist, dass ein Hauptmieter oder eine Hauptmieterin den Mietvertrag mit der Hausverwaltung abschließt. Die einzelnen Zimmer werden dann über Untermietverträge an weitere Bewohnerinnen und Bewohner vermietet. Voraussetzung ist allerdings, dass die Untervermietung auch erlaubt wurde.

In diesem Fall ist allein der Hauptmieter oder die Hauptmieterin verantwortlich und haftet gegenüber dem Vermieter. Auch wer noch in der Wohnung wohnt, liegt in der Hand eines Hauptmieters. Im Kündigungsfall wird nur dem Hauptmieter gekündigt.

WG nur mit Hauptmietern:Eine Alternative ist, dass alle Bewohner als Hauptmieter gelten. Hierzu müssen auch alle den Mietvertrag unterschreiben. Die Rechten und Pflichten gegenüber der Hausverwaltung üben dann alle WG-Mitglieder gleichermaßen aus.

Das gilt auch für die Kündigung. Soll die Wohngemeinschaft aufgelöst werden, muss die Kündigung von allen Mitgliedern ausgesprochen werden. Im Zweifel kann das problematisch werden, wenn nur ein WG-Mitglied ausziehen möchte.

WG mit separaten Mietverträgen:Vermieterinnen und Vermieter können auch mit jedem einzelnen Bewohner einen eigenen Vertrag abschließen. Das heißt, es wird dann nur ein Mietvertrag über ein Zimmer sowie die Mitbenutzung von Küche und Bad abgeschlossen.

Bei dieser Vertragsvariante können die Mitbewohner eigenständig ein- und ausziehen, ohne sich mit dem Rest der Wohngemeinschaft besprechen zu müssen. Die Auswahl der Mitbewohner liegt aber allein im Ermessen des Vermieters oder der Vermieterin. Daher kann es in solchen Zweck-WGs zu einer höheren Fluktuation kommen.

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Jugendschutz: Welcher Führerschein ab welchem Alter?

Die Fahrerlaubnisverordnung regelt, ab welchem Alter Jugendliche Führerscheine für bestimmte Fahrzeugklassen machen können. Welches Mindestalter gilt für das Fahren eines Leichtkraftrads, Motorrads oder Autos?

Im Prozess des Heranwachsens ist es für viele Jugendliche wichtig, mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Dazu gehört auch, mobil zu sein und sich nicht immer von den Eltern fahren lassen zu müssen. Ab wann können Jugendliche welchen Führerschein machen? Wie es in der Fahrerlaubnisverordnung geregelt ist, lesen Sie hier.

Mit 15 Jahren dürfen Jugendliche ein Mofa oder einen Mofaroller fahren, der auf maximal 25 km/h gedrosselt ist und auf dessen Sitzbank nur eine Person Platz hat. Der Hubraum darf maximal eine Größe von 50 ccm besitzen.

Der Mofa-Führerschein Klasse M ist eigentlich kein Führerschein – um ein Mofa fahren zu dürfen, benötigen Jugendliche stattdessen eine Prüfbescheinigung. Um diese zu erlangen, müssen sie eine theoretische und praktische Ausbildung sowie eine theoretische Prüfung absolvieren.

Führerscheine der Klasse B und AM sowie die Motorradführerscheine A, A1 und A2 berechtigen ebenfalls zum Fahren auf einem Mofa.

Mit dem Führerschein Klasse AM sind Jugendliche berechtigt, ein Kleinkraftrad bis 50 ccm mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h zu fahren. Bei einem Fahrzeug mit einem Elektromotor darf die Motorleistung vier Kilowatt (kW) nicht übersteigen.

Die Klasse AM berechtigt auch dazu, drei- und vierrädrige Fahrzeuge wie etwa Quads und Trikes bis Tempo 45 und unter 4 kW zu fahren.

Bis zum 16. Geburtstag dürfen Jugendliche das Kleinkraftrad allerdings nur in Deutschland fahren.

Unterwegs mit dem Roller: Für das Fahren ist ein Führerschein der Klasse AM nötig. (Quelle: photoguns/Getty Images)

Mit 16 Jahren können Jugendliche den Führerschein Klasse A1 erwerben. Damit können sie ein Leichtkraftrad fahren, das bis zu 125 ccm Hubraum und eine Leistung von bis zu 11 kW haben darf. Das Verhältnis von Leistung und Gewicht darf nicht mehr als 0,1 kW/kg betragen. Im Führerschein Klasse A1 ist die Klasse AM integriert.

Der Führerschein Klasse L berechtigt zur Führung von land- oder forstwirtschaftlichen Zugmaschinen, also etwa Traktoren, Futtermischwagen oder Gabelstaplern. Ab 16 Jahren kann der Schein erlangt werden. Die maximale Geschwindigkeit der Zugmaschinen liegt bei Tempo 40. Auch ein Anhänger kann mit dem Arbeitsfahrzeug gezogen werden, dann besteht aber ein Tempolimit von 25.

Um leistungsstärkere Fahrzeuge in der Land- und Forstwirtschaft fahren zu dürfen, ist ein Führerschein der Klasse T erforderlich. Mit dieser Klasse dürfen Zugmaschinen eigentlich bis zu Tempo 60 bewegt werden. Das gilt aber nur, wenn der Fahrer mindestens 18 Jahre alt ist.

Ist er jünger, darf er nur Zugmaschinen mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von bis zu 40 km/h fahren.

In Ausnahmefällen ist es möglich, den Traktorführerschein schon mit 15 Jahren zu machen. Das kann etwa der Fall sein, wenn ein Jugendlicher im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern aushelfen soll.

Den Führerschein der Klasse A2 dürfen Interessierte ab 18 Jahren machen. Er erlaubt das Fahren von Krafträdern bis maximal 35 kW. Das Verhältnis von Leistung und Gewicht darf nicht mehr als 0,2 kW/kg betragen. Die Klassen A1 und AM sind hier eingeschlossen.

Mit einem Führerschein der Klasse A darf der Inhaber alle im Handel erhältlichen Krafträder fahren – vom Moped bis zum schweren Motorrad. Es besteht keine Begrenzung in der Hubraumgröße oder der Höchstgeschwindigkeit. Dieser Führerschein schließt die Klassen A1, A2 und AM ein.

Für den Führerschein der Klasse A gilt ein Mindestalter von 24 Jahren für den Direkteinstieg. Wer zwei Jahre die Klasse A2 besitzt, darf den Führerschein der Klasse A auch schon früher machen – also frühestens mit 20 Jahren, wenn er oder sie die Klasse A2 mit 18 erworben hat. Um von Klasse A2 zur Klasse A aufzusteigen, ist nur eine praktische, keine theoretische Prüfung mehr nötig.

Die Klasse A gilt auch für dreirädrige Fahrzeuge mit einer Leistung von mehr als 15 kW – hier liegt das Mindestalter bei 21 Jahren.

Begleitetes Fahren: In Deutschland dürfen Jugendliche unter bestimmten Voraussetzungen schon mit 17 Jahren Auto fahren. (Quelle: Getty Images/Antonio_Diaz)Begleitetes Fahren: In Deutschland dürfen Jugendliche unter bestimmten Voraussetzungen schon mit 17 Jahren Auto fahren. (Quelle: Antonio_Diaz/Getty Images)

Das klassische Alter für einen Autoführerschein liegt bei 18 Jahren. Im Rahmen des „begleiteten Fahrens“ können Jugendliche aber auch schon ab 17 Jahren einen Pkw-Führerschein besitzen (BF17). Das ist in der Fahrerlaubnisverordnung und im Straßenverkehrsgesetz so verankert. Bei jeder Fahrt muss dann eine mindestens 30-jährige Begleitperson mitfahren, die zuvor als solche angemeldet wurde.

Sie muss seit mindestens fünf Jahren selbst einen Pkw-Führerschein haben und darf nicht mehr als einen Punkt in Flensburg besitzen. Mit mehr als 0,5 Promille im Blut darf die Begleitperson dieser Aufgabe nicht mehr nachkommen.

Bußgelder: Wer mit einem BF17-Führerschein ohne Begleitperson Auto fährt, muss mit einer Geldbuße von 70 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Zudem muss er an einem Aufbauseminar teilnehmen.

Konkret funktioniert das Ganze so: Ein halbes Jahr vor dem 17. Geburtstag meldet sich der Jugendliche bei einer Fahrschule zur Fahrausbildung der Klasse B oder BE an und stellt einen Antrag beim zuständigen Amt. Die Eltern müssen ebenfalls zustimmen. Nach bestandener Prüfung und mit Erreichen des 17. Lebensjahrs erhält er dann keinen normalen Führerschein, sondern eine Prüfungsbescheinigung. Auf dieser wird auch die Begleitperson eingetragen (es können auch mehrere genannt werden).

Das Dokument wird nur in Deutschland anerkannt. Mit 18 Jahren wird die Bescheinigung gegen einen „normalen“ Führerschein eingetauscht – dann ist das Fahren auch ohne Begleitung erlaubt.

BF17 schließt die Führerscheinklassen AM und L ein.

Übrigens: Die Ampel-Koalition will das Mindestalter für den Pkw-Führerschein heruntersetzen. Nach ihren Plänen soll begleitetes Fahren ab 16 Jahren ermöglicht werden.

Volljährige mit dem Pkw-Führerschein Klasse B dürfen Kraftfahrzeuge (keine Motorräder) mit maximal 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und maximal neun Sitzplätzen (inklusive Fahrer) fahren. Eingeschlossen sind im B-Führerschein auch die Klassen AM und L.

Für das Fahren eines Pkw mit Anhänger oder eines Fahrzeugs über 3,5 Tonnen Gesamtmasse ist jeweils eine gesonderte Fahrerlaubnis nötig – je nach Gewicht der gesamten Fahrzeugkombination kann das die Klasse B96, BE oder C1 sein.

Für den Führerschein der Klasse B müssen Theorie- und Fahrstunden genommen werden. Bevor der Führerschein ausgehändigt wird, muss der Führerscheinanwärter eine theoretische und eine praktische Prüfung bestehen.

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Jugendschutz: Ab wann sind Tattoos und Piercings erlaubt?

Piercen und Tätowieren gilt rechtlich gesehen als mutwillige Körperverletzung. Sie bleibt nur deshalb straffrei, weil die betreffende Person in den Eingriff einwilligt. Wie alt müssen Jugendliche sein, um sich tätowieren lassen zu dürfen?

Derzeit gibt es für Tätowierungen und Piercings in Deutschland keine gesetzliche Altersgrenze. Auch das Jugendschutzgesetz gibt dazu keinerlei Regeln vor. Das liegt daran, dass man nicht genau sagen kann, ab welchem Alter ein Jugendlicher die Risiken und Folgen der „mutwilligen Körperverletzung“ abschätzen kann – nämlich dass zum Beispiel geweitete Ohrlöcher nicht wieder zuwachsen oder dass ein Tattoo nur mit großem Aufwand und auf eigene Kosten wieder entfernt werden kann.

„Relevant ist nicht das Alter, sondern die geistige Reife des Jugendlichen selbst. Verfügt dieser über die nötige Verstandesreife, kann er die Einwilligung selbst erklären. Das aber kann der Tätowierer nicht prüfen“, erklärt Urban Slamal vom Bundesverband Tattoo e.V., der sich auf die juristischen Aspekte des Tätowierens spezialisiert hat.

Auch die verbreitete Praxis, Jugendliche ab einem bestimmten Alter zu tätowieren, wenn sie eine Einwilligungserklärung der Eltern vorlegen oder von ihnen begleitet werden, hat keine sichere rechtliche Grundlage. Eine solche Erklärung der Eltern bewahrt den Tätowierer nur vor späterem Ärger mit diesen.

Die Berufsverbände haben sich unterschiedliche Regelungen auferlegt. Die Deutsche Gesellschaft für Piercing (DGP) spricht sich gegen Eingriffe bei Jugendlichen unter 14 Jahren aus: „Das lehnen wir grundsätzlich ab.“ Bei älteren Jugendlichen werde die Zustimmung beider Elternteile gefordert. Diese müssten auch beim Vorgespräch anwesend sein, wo sie über die Risiken, die Pflege sowie die Nachsorge aufgeklärt würden.

Der Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte (BVJ) sieht hingegen keine Notwendigkeit für eine Altersgrenze. „Wir können den Erziehungsberechtigten ihre Verantwortung nicht abnehmen.“ Die Empfehlung des Verbandes lautet, bei unter 16-Jährigen die Einwilligung und Anwesenheit eines Erziehungsberechtigten zu fordern. Bei Jugendlichen ab 16 Jahren ist nach Ansicht des BVJ eine schriftliche Einverständniserklärung ausreichend.

„Ich rate davon ab, Minderjährige zu tätowieren. Damit ist man auf der sicheren Seite“, sagt Rechtsanwalt Urban Slamal vom Bundesverband Tattoo. Auch der Verein Deutsche Organisierte Tätowierer (DOT) lehnt Tätowierungen für Jugendliche unter 18 Jahren ab.

Piercer und Tätowierer müssen ihre Kunden grundsätzlich vorher über die sachgerechte Nachbehandlung und mögliche Risiken wie Allergien, Entzündungen und Narbenbildung informieren.

Schadensersatzpflichtig wird Piercing als Körperverletzung übrigens dann, wenn das Studio unsauber und dilettantisch arbeitet und es zu Folgeproblemen wie Entzündungen oder Narben kommt. Jugendliche sollten bei der Auswahl des Studios sehr vorsichtig sein und sich über die hygienischen Vorschriften informieren.

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Jugendschutzgesetz 2022: Ausgehen – aber wie lange?

Wenn Kinder zu Jugendlichen heranwachsen, wollen sie abends auch mal mit ihren Freunden ausgehen. Aber wie lange dürfen sie wegbleiben? Das Jugendschutzgesetz  bestimmt über den Aufenthalt an bestimmten Orten.

Oft gibt es Streit darüber, wie lange Jugendliche wegbleiben dürfen. Grundsätzlich ist das Sache der Eltern. Allerdings regelt das Jugendschutzgesetz verbindlich den Aufenthalt an bestimmten Orten.

Wann dürfen Kinder allein ins Kino, und wie lange dürfen sie in der Disco oder Kneipe feiern? Unsere Tabelle gibt den Überblick:

Bei öffentlichen Tanzveranstaltungen, zum Beispiel in Diskotheken, gelten Alters- und zeitliche Aufenthaltsbeschränkungen. Der Aufenthalt in Nachtbars und Nachtclubs sowie in öffentlichen Spielhallen darf Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht gestattet werden.

Unter 16 dürfen Jugendliche nur in eine Disco, wenn ein Erziehungs- oder Sorgeberechtigter dabei ist. Ab 16 dürfen sie sich bis 24 Uhr in einer Disco aufhalten. Das gilt auch dann, wenn sie in Begleitung eines volljährigen Freundes sind.

Ausnahmen gibt es aber bei Veranstaltungen von einem anerkannten Träger der Jugendhilfe. Das sind zum Beispiel Jugendtreffs von Gemeinden, Vereinen oder der Kirche. Dann ist Kindern unter 14 die Anwesenheit bis 22 Uhr gestattet. Für die 14- und 15-Jährigen ist um 24 Uhr Schluss. Außerdem kann die zuständige Behörde Ausnahmen genehmigen.

Konzerte sind von diesen Regelungen ausgenommen, denn sie gelten nicht als Tanzveranstaltungen. Somit gelten auch nicht die zeitlichen Beschränkungen. Manchmal werden aber Altersbeschränkungen von der zuständigen Behörde oder vom Veranstalter angeordnet. Außerdem brauchen Jugendliche immer die Erlaubnis ihrer Eltern.

Ohne Begleitung einer personensorgeberechtigten oder erziehungsbeauftragten Person dürfen sich Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nur zur Einnahme einer Mahlzeit oder eines Getränks zwischen 5 Uhr und 23 Uhr in einer Gaststätte aufhalten.

Jugendliche ab 16 Jahren dürfen sich ohne Begleitung zwischen 5 Uhr und 24 Uhr in Gaststätten aufhalten. In Begleitung einer personensorgeberechtigten oder erziehungsbeauftragten Person dürfen sich Kinder und Jugendliche zeitlich unbeschränkt in Gaststätten aufhalten.

Wenn gegen die gesetzlichen Verbote des Jugendschutzgesetzes verstoßen wird, können diese Ordnungswidrigkeiten mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Die zuständigen Behörden in den Ländern können zum Schutz der Kinder und Jugendlichen die entsprechenden Sanktionen verhängen – insbesondere gegen die Gewerbetreibenden und Veranstalter, die die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes nicht beachten.

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"Budget+plus" – App-Tipp für Kids: Geld ausgeben will gelernt sein

Berlin (dpa/tmn) – Das erste eigene Geld – wow! Doch so schnell, wie es vielleicht als Taschengeld von den Eltern kam, kann es auch schon wieder verschwunden sein. Wohin bloß? Dieser Frage können Kinder mit dem neuen digitalen Haushaltsbuch „Budget+plus“ selbst nachgehen.

Das Besondere: Die kostenlose und werbefreie App (AndroidundiOS) der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz ist zusammen mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften entwickelt worden – speziell für Kinder und Jugendliche, unabhängig von kommerziellen Anbietern.

Und die App motiviert bei steter Nutzung mit Auszeichnungen vom „absoluten Beginner“ bis zum „Big Manager“, damit auch kleine Finanzmuffel am Ball bleiben.

Mit Sparzielen und Limit

Alle Einnahmen und Ausgaben lassen sich einzeln eingeben, aber auch als wiederkehrende Buchungen automatisieren – jeweils in vorgegebenen und frei erstellbaren Kategorien. Es ist für Anwenderinnen und Anwender möglich Sparziele und ein globales Limit festsetzen. Ein Alarm warnt, wenn man kurz davor ist, die eiserne Reserve anzutasten.

Zur Auswertung lassen sich für bestimmte Zeiträume „Kontoauszüge“ mit alle Einnahmen und Ausgaben erstellen. Und eine Kassensturz-Funktion offenbart, ob man eventuell beim Kassenbuch geschludert hat, nachlässig oder vergesslich war. Denn hier gleicht man als gewissenhafter Kämmerer die App-Eintragungen regelmäßig mit seinem realen Bargeld-Bestand und Bankkonto-Stand ab.

Als Extra steckt eine durchsuchbare Wissensdatenbank mit Glossar, Tipps und Tricks in der Anwendung, die Themen und Begriffe rund um Finanzen erklärt. Außerdem gibt es Finanz-Funfacts. Kostprobe: „Das Wort Budget kommt aus dem Französischen und bedeutet Ledertasche.“

Profil mit PIN geschützt

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, heißt es im Volksmund, vielleicht etwas zu pessimistisch. Denn auch Erwachsene, können mit einem Haushaltsbuch noch viel über die eigenen Geldflüsse lernen, selbst wenn sie bislang noch nicht mit Schulden oder gar mit Überschuldung zu kämpfen hatten. Vielleicht macht sogar die ganze Familie mit. Die App erlaubt auch mehrere Benutzer auf einem Gerät, wobei jedes Profil mit einer eigenen PIN geschützt wird.

Die App kann auch im schulischen Umfeld eingesetzt werden. Begleitend ist eine knapp 30 Seiten starke Broschüre für Lehrerinnen und Lehrer verfügbar, die Anregungen zur Budgetführung als Unterrichtsthema im Rahmen der Finanz- und Verbraucherbildung liefert. Die Verbraucherschutz-Stiftung versichert, die App erfülle alle gesetzlichen Anforderungen an den Datenschutz.

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Jugendbuch: Auswirkungen des Krieges – Kirsten Boie will aufrütteln

Hamburg (dpa) – Die Auseinandersetzung mit dem Krieg ist selten leicht. Und doch ist sie notwendig. Die Hamburger Autorin Kirsten Boie („Sommerby“, „Möwenweg“) will sie nun mit ihrem neuen Jugendbuch „Heul doch nicht, du lebst ja noch“ um eine Facette erweitern.

„Wenn wir von Krieg reden, sprechen wir dabei vor allem über die Schuld Deutschlands, das den Krieg begonnen und fürchterliche Gräueltaten begangen hat, und über die Shoa. Und das ist auch gut und richtig und das sollten wir auch weiter tun“, sagte Boie der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

„Aber darüber, dass auch die nicht verfolgte deutsche Bevölkerung ganz fürchterlich gelitten hat, taucht nichts auf.“ Es sei an der Zeit gewesen, „mal zu beschreiben, wie furchtbar der Ausgang des Nationalsozialismus für wirklich alle Menschen war“.

Boie will Auswirkungen verdeutlichen

Das sei gerade im Moment wichtig, „im Zusammenhang mit Jugendlichen, die im Augenblick nach rechts abwandern“. Deshalb hat sie ein Buch für Jugendliche geschrieben, das die Auswirkungen des NS-Regimes und die fürchterlichen Erlebnisse aller Deutschen im Alltag betrachtet.

Ihre im Oetinger-Verlag veröffentlichte Geschichte (Erscheinungstermin 8. Januar) dreht sich um drei junge Teenager kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Sie spielen in den Trümmern Hamburgs, haben Hunger, verstecken sich in den Ruinen, handeln auf dem Schwarzmarkt, müssen ihren Wohnraum mit fremden Menschen teilen, haben verkrüppelte Väter. Jede Familie, jedes Kind hat sehr schwer zu tragen an der Vergangenheit und der Gegenwart. Sie alle eint der Verlust.

Perspektive von drei Jugendlichen

Boie erzählt die in Hamburg spielende Geschichte dabei jeweils aus der Sicht einer der drei Jugendlichen. Boie war es wichtig, verschiedene Lebensaspekte aufzugreifen. Die Tochter einer Bäckerfamilie, die eine Familie aus Ostpreußen aufnehmen muss. Der Sohn eines Soldaten, der zutiefst frustriert, noch immer regimegläubig und ohne Beine in der Küche sitzt und die Familie tyrannisiert. Und der Sohn eines nicht-jüdischen Deutschen und einer Jüdin, der sich aus Angst vor den Deutschen noch immer in den Trümmern versteckt und sich kurz als nicht-jüdisches Kind ausgibt, um Anschluss zu finden.

Die Gedanken der Jugendlichen beschreibt Boie dabei vielschichtig und lässt auch Wendungen zu. „Mir ist es auch immer wichtig, dass die Dinge nicht so eindeutig sind. Wir sind doch alle nicht so eindeutig. Die Menschen sind doch viel komplexer.“

Erinnerung an Kindheitserzählungen

Für das Buch hat Boie stark aus ihren Erinnerungen geschöpft. Sie selbst war zu Kriegsende noch nicht geboren. „Aber die Geschichten und Erzählungen aus dieser Zeit haben meine ganze Kindheit bestimmt. Ich habe selbst auch noch in den Trümmern gespielt, und Lehrer mit Prothesen waren beinahe die Regel.“ Gleichzeitig hat sie auch in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg und in der Literatur zur Situation der Juden in der Hansestadt recherchiert. „Das war furchtbar. Da wird alles noch einmal sehr, sehr viel konkreter und wirklich erschütternd.“

Das 177-seitige Buch hallt nach. Es wirkt. Es setzt Gedanken frei und schafft so Raum für die Auseinandersetzung – die innere und die mit anderen. Boie hat die Hoffnung, dass ihr Buch die Kinder erreicht, bevor sie in rechten Gruppen den Nationalsozialismus idealisieren. „In der Regel rutschen die Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren ab, und das ist auch genau die Zielgruppe, auf die das Buch abzielt.“ Die Mädchen und Jungen sollten in diesem Alter unbedingt das ganze Bild der Kriegsfolgen des Nationalsozialismus bekommen.

„Es ist auch ein bisschen die Schuld meiner Generation, weil wir nie die ganze Geschichte erzählt haben. Wir sprachen notwendigerweise immer von Schuld, nie von Leiden. Damit ist das Bild aber auch sehr verkürzt und das ist für die Jugendlichen nicht immer gut.“ Boie fände es schön, wenn ihr Buch ein Teil des Unterrichts würde. „Als ehemalige Deutschlehrerin wünsche ich es mir. Aber ich fürchte, es ist dafür zu lang.“

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Soziale Medien – Umfrage: Jeder siebte Jugendliche Opfer von Cybermobbing

Berlin (dpa) – Diskriminierung im Internet ist unter Jugendlichen einer Umfrage zufolge weit verbreitet. Demnach gab jeder oder jede Siebte (14 Prozent der Befragten) an, direkt von sogenanntem Cybermobbing betroffen zu sein, wie aus einer Studie im Auftrag der Barmer Krankenkasse hervorgeht.

43 Prozent der 14 bis 17 Jahre alten Jugendlichen gaben an, solche Vorfälle bei anderen beobachtet zu haben, teilte die Barmer am Montag weiter mit. Fünf Prozent der rund 2000 Befragten gaben zu, selbst schon einmal jemanden im Internet gemobbt zu haben.

Übergriffe in sozialen Medien

Besonders häufig werden Jugendliche der Umfrage zufolge über WhatsApp und auf Instagram Opfer solcher Angriffe. Aber auch in anderen sozialen Medien wie Facebook und TikTok sind sie verbreitet. Die häufigste Form des Cybermobbings sei die Beleidigung. Oft komme es allerdings auch vor, dass Gerüchte über einzelne Personen in die Welt gesetzt würden, hieß es.

Betroffene von Mobbingattacken im Internet seien auf leicht zugängliche Hilfe und vertrauenswürdige Anlaufstellen angewiesen, sagte Winfried Plötze, Geschäftsführer der Barmer-Landesvertretung in Baden-Württemberg. „Denn allein sind Mobbingattacken nur schwer zu bestehen.“ Besonders viel Vertrauen genießen demnach Eltern und enge Freunde. Aber auch Lehrer, Schulleitungen, Selbsthilfegruppen oder die Polizei könnten helfen.

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