Kategorie -Sport für junges Volk

EM-Absage – DFB sucht das Gespräch mit Gladbach


„Auf Wunsch der Stadt setzen wir uns zusammen, um noch einmal unsere Gründe zu erläutern, warum Mönchengladbach nicht berücksichtigt werden konnte“, sagte Grindel. Der DFB geht bei seiner Bewerbung für das Turnier 2024 mit zehn Stadien ins Rennen. Neben Mönchengladbach erhielten auch Nürnberg, Hannover und Bremen eine Absage.

Besonders in Gladbach kochten die Emotionen hoch. „Ich bin kurz davor, dass mein Hals platzt. Ich bin nicht sauer, sondern stinksauer“, sagte Borussias Vizepräsident Rainer Bonhof: „Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass Borussia die Dinge nach all den Jahren so ausgestaltet hat, dass wir den Zuschlag kriegen. Jetzt sind wir irgendwo gelandet. Das ist für mich unverständlich.“

Im Westen entschied sich der DFB stattdessen für Düsseldorf, Köln, Gelsenkirchen und Dortmund. Konkurrent des DFB bei der EM-Vergabe im September 2018 ist die Türkei.

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Krefeld Pinguine – Starke Pinguine ziehen Haien die Zähne


Nach einem sehenswerten, packenden und am Ende sehr spannenden Match feierten die Pinguine im König-Palast vor 6095 Zuschauern mit ihrer bisher besten Saisonleistung einen verdienten 5:3-Erfolg über die Kölner Haie. „Derbysieger“, skandierten die KEV-Fans am Ende. Ihre Mannschaft knüpfte nahtlos an ihre starken Defensivauftritte auf fremdem Eis an und setzte diesmal auch in der Offensive vor den Augen von Bundestrainer Marco Sturm und dessen norwegischem Kollegen Roy Johansen Glanzpunkte. Mann des Abends war Torwart Andrew Engelage, der in einigen Phasen des Duells den Haien mit tollen Paraden glänzte. Nach diesem Erfolg dürften auch morgen beim kleinen Westderby gegen Iserlohn die Ränge sehr gut gefüllt sein. Zumal auch die Faninitiative „Der Siebte Mann“, die als „Sponsor of the day“ Pate des Spiels ist, Anerkennung von den Rängen verdient.

Vor dem Spiel wurde Trainer Peter Kaczmarek für 30 Jahre sehr gute Nachwuchsarbeit beim KEV geehrt. Der 66-Jährige bekam gestern auf dem Eis aus beiden Teams zusammen sieben Spieler zu sehen, die aus der Krefelder Talentschmiede stammen. In ihrem zweiten rheinischen Derby der Saison erwischten die Pinguine einen Start nach Maß. Nach nur 68 Sekunden traf Marcel Müller mit einem Schlagschuss von der blauen Linie ins Schwarze. Torwart Wesslau war die Sicht versperrt. Mit dieser frühen Führung im Rücken drehten die Hausherren mächtig auf. Die Folge war das 2:0 durch Pietta, der Kölns Routinier Schütz ganz alt aussehen ließ und die Scheibe aus kurzer Distanz unter die Latte in die Maschen setzte. Zwei Minuten später blieb Torwart Wesslau nach einem Gedränge auf dem Eis liegen und musste verletzt das Eis verlassen. Für ihn kam Dsunussow ins Tor. Nach zehn Minuten tauchten die Kölner dann häufiger im Krefelder Drittel auf. Dabei verhinderte Torwart Andrew Engelage gegen Torjäger Hanowski mit einer Glanztat den Anschlusstreffer. Gefährlich wurde es für die Pinguine bis zur ersten Pause noch einmal bei einer Strafe gegen Mikko Vainonen.. Doch gegen das derzeit erfolgreichste Powerplay der Liga hielten sich die Schwarz-Gelben schadlos und wurden mit sehr viel Beifall in die Kabine begleitet.

Im zweiten Drittel fand die packende und auf gutem Niveau stehende Begegnung ihre Fortsetzung. Die Pinguine konnten bei ihrer ersten Überzahl (25.) den Vorsprung nicht ausbauen und gerieten danach unter Druck. Doch wie schon in Straubing und Wolfsburg verrichtete die Abwehr sehr gute Arbeit. Und wenn der Puck aufs Tor kam, war Torwart Engelage zur Stelle. Die größte Chance zum 3:0 ergab sich in der 35. Minute. Philipp Kuhnekath tankte sich schön vor das Kölner Tor. Doch statt zu schießen, blieb sein Zuspiel auf Nick St. Pierre im Slot hängen.

Noch perfekter als das Auftaktdrittel begannen für die Pinguine die letzten 20 Minuten. Nach nur 27 Sekunden traf Kurt Davis mit einem Distanzschuss. Zusätzlich kassierten die Kölner noch eine Strafe. Doch einen Fehler im Spielaufbau nutzte Brian Jones zu einem Break und wurde von Markus Nordlund von den Beinen geholt. Den fälligen Penalty setzte der Kölner gegen die Querstange. Als die Schiedsrichter eine Strafe gegen Joel Keussen anzeigten, stocherte Krämmer den Puck am kurzen Pfosten über die Linie, was der Videobeweis bestätigte. Knapp zwei Minuten später sorgte Shugg mit einem Distanzschuss für den Anschlusstreffer. Nur 34 Sekunden später marschierten die Schiedsrichter schon wieder vor den Bildschirm. Ein Schuss von Adrian Grygiel kullerte über den Torwart hinweg über die Linie. Der Rettungsversuch eines Kölners war gescheitert. Dieser Treffer war eigentlich den Rest des Spiels goldwert. Doch die Haie kamen nach einem Foul von St. Pierre gegen Ehrhoff in Überzahl. Dabei machte es Eriksson mit seinem Treffer noch einmal richtig spannend. 97 Sekunden vor dem Ende nahm der Kölner Trainer seinen Torwart vom Eis. Die KEV-Fans hielt es nicht mehr auf ihren Plätzen, und sie feuerten ihre Mannschaft an. Der Lohn war der erste Saisontreffer von Christoph Gawlik, der in den leeren Haie-Käfig traf.

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Krefeld Pinguine – Pinguine müssen Heimbilanz aufpolieren


Es ist schon lange her, dass der König-Palast für die Gegner der Krefeld Pinguine sehr häufig eine uneinnehmbare Festung war. An diese guten alten Zeiten wollen die Schwarz-Gelben in dieser Saison erinnern. Das ist die klare Zielvorgabe des Aufsichtsrates und der sportlichen Leitung. Die Mannschaft zeigte bereits während der Vorbereitung mit den Siegen gegen Iserlohn und Köln, dass sie diese Vorgabe in die Tat umsetzen will. Und genau gegen diese beiden DEL-Kontrahenten geht es an diesem Wochenende auf eigenem Eis. Am Freitag kreuzen die Pinguine mit den Haien die Schläger, am Sonntag mit den Roosters.

Bisher ist die Krefelder Bilanz im KöPa mit zwei Siegen und drei Niederlagen negativ. Die soll in den beiden Westderbys aufpoliert werden und am Montag in der Tabelle positiv zu Buche stehen. „10 000 Zuschauer plus x“ erwartet Matthias Roos in der Summe aus beiden Spielen. Diese Zuversicht schöpftder Sportdirektor aus den insgesamt guten Leistungen des Teams: „Wir haben uns nur nicht ausreichend dafür belohnt.“

Ein Sieg gegen die Haie wäre nachträglich ein großer Lohn. Denn auf dem Papier sind die Krefelder nur Außenseiter, auch wenn die Kölner ihrem Ruf als Titelanwärter zu selten gerecht wurden. An der Westparkstraße fühlten sie sich in der Vergangenheit bei Punktspielen immer sehr wohl. Offensiv sind die Haie momentan in der Liga mit den meisten Treffern das Maß aller Dinge. Besonders in Überzahl zappelte es häufig im gegnerischen Netz. Daher fordert Trainer Rick Adduono besonders heute von seinem Team eiserne Disziplin: „Wir dürfen nicht mehr so häufig auf der Strafbank sitzen. Gerade wenn man viele Ausfälle hat, kostet das zusätzlich Kraft.“

Ähnlich wohl wie die Kölner fühlten sich zuletzt auch die Iserlohner im KöPa. Zum letzten Mal verließen sie die Westparkstraße im Februar 2014 ohne Punkt. Derzeit stecken die Sauerländer in einem Tief und mussten zudem eine schwere Knieverletzung ihres dänischen Torwarts Sebastian Dahm hinnehmen. Als neuer Back-Up-Goalie wurde der 24-jährige Philip Lehr verpflichtet. Der gebürtige Berliner war zuletzt von den Nürnberg Ice Tigers an den Oberligisten Weiden ausgeliehen. Ihre Defensive verstärkten die Roosters gestern mit dem schwedischen Verteidiger Oskar Eklund.

Für die Pinguine steht das Duell gegen Iserlohn unter einem ganz besonderen Stern. Denn dann findet die Fanaktion „Der Siebte Mann“ als „Sponsor of the day“ ihren vorläufigen Höhepunkt. Die Mannschaft wird in Sondertrikots ganz im Design der Faninitiative spielen. Möglich gemacht wird diese Aktion durch den Hauptsponsor SWK, der an diesem Spieltag zugunsten der Faninitiative auf seine Logopräsenz auf den Jerseys verzichtet. Die Game-Worn-Trikots können nach dem Spiel ersteigert werden.

Auch in den Drittelpausen wird „Der Siebte Mann“ präsent sein. Neben einem Interview mit den Verantwortlichen im Fan-TV ist auch ein Pausenspiel geplant. Hauptpreis ist eines der Sondertrikots. Die Teilnehmer werden am Spieltag selbst durch Maskottchen KEVin ausgewählt.

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„Bild“-Bericht – Jupp Heynckes bis Saisonende Bayern-Trainer


Für Heynckes wäre es die vierte Amtszeit bei den Bayern. Zuletzt hatte er den Rekordmeister 2013 zum Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League geführt und danach seine Trainerkarriere beendet. Eine Bestätigung des FC Bayern lag am Mittwochabend nicht vor. Auch der „kicker“ berichtete, dass die Trainersuche auf Heynckes hinauslaufen könnte.

Zuvor waren die Fußballlehrer Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann als neuer Bayern-Coach gehandelt worden. Einige Kommentatoren hatten den Namen des Liverpooler Trainers Jürgen Klopp ins Spiel gebracht. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß wollten dem „Bild“-Bericht zufolge die Mannschaft jedoch für den Rest der bislang mäßig verlaufenden Saison keinem Trainer anvertrauen, der noch ohne Bayern-Erfahrung ist. Das trifft auf Tuchel zu, der nach der Trennung von Ancelotti als Favorit auf den Job an der Säbener Straße galt. Bei der Entscheidung für Heynckes dürfte sich Hoeneß vereinsintern durchgesetzt haben – die beiden sind eng befreundet.

Alle Bayern-Trainer in der Bundesliga

Der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister von 1974 trainierte die Münchner bereits von 1987 bis 1991, gut einen Monat im Jahr 2009 und von 2011 bis 2013. Danach übernahm Heynckes keinen Verein mehr und lebte als Fußball-Rentner in seinem Haus am Niederrhein.

Eine Heynckes-Lösung bis Saisonende deutet darauf hin, dass die Bayern dann Julian Nagelsmann verpflichten wollen. Der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim gilt ebenfalls als Wunschkandidat von Hoeneß. Der erst 30 Jahre alte Nagelsmann hatte bereits in einem Interview gesagt, dass das Traineramt bei Bayern sein Traum sei. Eine Freigabe während der Saison in Hoffenheim war unwahrscheinlich.

Die Münchner hatten sich am vergangenen Donnerstag, einen Tag nach dem 0:3 in der Champions League bei Paris Saint-Germain, von Ancelotti getrennt und Co-Trainer Willy Sagnol interimsweise übernehmen lassen. Medienberichten zufolge gab es unmittelbar danach bereits erste Sondierungsgespräche mit dem ehemaligen Mainzer und Dortmunder Trainer Tuchel. Dieser habe Forderungen gestellt, schrieb die „Sport Bild“ am Mittwoch. Letztlich entschieden sich die Bayern – und allen voran Hoeneß – dann aber wohl für Heynckes‘ Erfahrung.

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Integration per Fußball: Kreisligist aus Stuttgart hilft Flüchtlingen


Integration per Fußball Kreisligist aus Stuttgart hilft Flüchtlingen Der Trainer des Fußball-Kreisligisten ABV/TSV Stuttgart 07, Paul Wrensch.

Ein Stuttgarter Kreisligist integriert Flüchtlinge aktiv in den Verein. Viele von ihnen finden in dem kleinen Fußballverein Freunde und ein Gefühl der Verbundenheit. Das große Engagement stellte den Amateurclub jedoch auch vor große Probleme.

Stuttgart – So ganz funktioniert die Kommunikation auf dem Rasen noch immer nicht. Die einen dribbeln für sich, ein anderer läuft alleine seine Bahnen. Manche der Flüchtlinge haben noch Probleme zu verstehen, was Paul Wrensch ihnen gerade zuruft. „Am Anfang war es mit der Verständigung noch schwieriger“, erinnert sich der 29 Jahre alte Trainer des Fußball-Kreisligisten ABV/TSV Stuttgart 07. Dabei hat sich der kleine Amateurclub die teils schwierigen Trainingsbedingungen selbst ausgesucht. Seit ein paar Jahren engagiert sich die Spielgemeinschaft freiwillig in der Flüchtlingshilfe, rund zehn Menschen aus aller Welt sind mittlerweile fest im Verein integriert.

Einer von ihnen ist John Engamba, einer der besten und vor allem schnellsten Spieler der ersten Mannschaft. „Ich musste viel rennen in meinem Leben“, sagt der Kameruner mit zittriger Stimme über seine Flucht. 2005 war er über Nigeria und Niger nach Lybien geflüchtet, nachdem sein Vater und sein Bruder wegen des Streits um ein Stück Land von Vermummten verprügelt worden waren anschließend an den Verletzungen starben. In seiner neuen Heimat ging es ihm nach eigener Aussage sogar gut, bis Milizen ihn und seine Freundin im Bürgerkrieg 2014 entführten und die Frau vergewaltigten. Irgendwann schaffte es zumindest John, zu entkommen. Er strandete 2016 per Boot in Italien.

Die Spieler der Ersten und Zweiten Mannschaft des ABV kommen nicht nur aus Kamerun, sondern aus aus Nord- und Südamerika, Asien und anderen afrikanischen Ländern. „Wir sind ziemlich multikulturell aufgestellt“, sagt Wrensch. Doch gerade die Masse der neuen Spieler hatte den kleinen Club anfangs überfordert. Immer wieder kamen neuen Flüchtlinge aus einer benachbarten Erstaufnahme zum Training, manche von ihnen blieben, andere kamen unentschuldigt irgendwann gar nicht mehr vorbei. „Man wusste oft nicht, was Sache ist“, erinnert sich ABV-Abteilungsleiter Daniel Dick.

Ein weiteres Problem sei die Sprachbarriere gewesen

Ein weiteres Problem sei die Sprachbarriere gewesen. Mittlerweile hält Wrensch seine Ansprachen und Einzelgespräche auf Deutsch, in Ausnahmen aber auch auf Englisch. Der Trainer versucht die Flüchtlinge aus Afrika zum Lernen zu motivieren, etwa mit Apps für das Smartphone. „Ich habe uns eine Gruppe eingerichtet, damit ich sehen kann, wer wie vorankommt.“

Für das außergewöhnliche Engagement wurde der ABV in diesem Jahr von der Egidius-Braun-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit einer Prämie in Höhe von 500 Euro unterstützt. Im Wesentlichen sollen Vereine mit der Pauschale bei der Beschaffung von Sportmaterialien wie Bällen und Trikots unterstützt sowie beitragsfreie Mitgliedschaften ermöglicht werden, sagt der Geschäftsführer der Stiftung, Tobias Wrzesinski. Nach eigenen Angaben seien zwischen März 2015 und September 2017 rund 3270 Fußballvereine unterstützt worden.

Mit Blick auf die große Initiative des ABV ein Tropfen auf dem heißen Stein: Allein der Hauptvereinsbeitrag liegt bei etwa 80 Euro, je nach beruflichem Status kommt eine zusätzliche Gebühr hinzu. Durch die Prämie hätte der Verein somit nur wenig der anfallenden Kosten für die Flüchtlinge kompensieren können. Die Beiträge sollen aber erst im kommenden Jahr für manche der Flüchtlinge anfallen.

Aus Sicht von Wrensch sind diese vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten selbstverständlich. „Vereine müssten mehr tun für die Integration“, kritisiert er. Man könne sich entweder permanent über die schlechte Integration der Flüchtlinge hierzulande aufregen, ober eben etwas tun. „Du musst die Situation umdrehen“, sagt er.

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Borussia Mönchengladbach – Zweite Heimat Rheinstadion


Dass sie es nicht verlernt hat, in Düsseldorf Titel zu gewinnen, bewies Borussia im vergangenen Jahrzehnt beim Winter-Cup. Dreimal bei insgesamt vier Teilnahmen gewann Gladbach dieses Blitzturnier, das stets im Rahmen der Vorbereitung auf die Rückrunde im Januar ausgetragen wurde. Doch Spaß beiseite: Im Vergleich zu den Trophäen, die Borussia früher im Düsseldorfer Rheinstadion überreicht bekam, nehmen sich die Erfolge der jüngeren Vergangenheit geradezu mickrig aus.

Sowohl der Zufall als auch die wirtschaftlichen Interessen der Gladbacher wollten es so, dass Borussia drei ihrer fünf Titel in nationalen und internationalen Pokalwettbewerben im Rheinstadion erhielt. Die ersten beiden DFB-Pokalsiege feierten die Fohlen ebenso in Düsseldorf wie ihren zweiten Uefa-Cup-Triumph. Und auch am ersten Erfolg in diesem Wettbewerb 1975 war die Landeshauptstadt mit der Austragung des Finalhinspiels gegen Twente Enschede (0:0) beteiligt.

Vor allem in den 1970er Jahren wurde das Rheinstadion zur zweiten Heimat der Borussen. Da der Bökelberg dem zu erwartenden Fanansturm im Europapokal gegen die Spitzenklubs des Kontinents nicht gerecht werden konnte, siedelte Borussia wie schon 1960 gegen die Glasgow Rangers ins benachbarte Rheinstadion um und begrüßte dort unter anderem den FC Liverpool, Juventus Turin, Real Madrid und den AC Mailand. Bis 1996 bestritt Gladbach insgesamt zwölf Europapokal-Heimspiele in Düsseldorf – verloren ging nur die Premiere gegen die Schotten.

Doch auch in der Bundesliga war Borussia zweimal Gastgeber in Düsseldorf. Da der Bökelberg im Frühjahr 1978 umgebaut wurde, bestritt Borussia ihre letzten beiden Heimspiele der Saison im Rheinstadion und stellte dabei zwei Rekorde auf. Beim 2:1 gegen Schalke besuchten 55.000 Fans ein Gladbacher Heimspiel – das kann derzeit auch der Borussia-Park nicht toppen. Und zwei Wochen später gelang mit dem 12:0 über Borussia Dortmund der höchste Bundesliga-Sieg der Geschichte. Bei so vielen Erfolgen fällt es nicht weiter ins Gewicht, dass Gladbach 1995 gegen Dortmund das Supercup-Spiel in Düsseldorf 0:1 verlor. Wichtiger ist da schon, zu erwähnen, dass Gladbachs Erfolgsbilanz weit weniger glorreich ist, wenn es nur als Gast auftrat.

Bei der Fortuna hat Borussia nur sechs ihrer 21 Gastspiele in der Bundesliga gewonnen, seitdem die Düsseldorfer vom Flinger Broich 1972 ins Rheinstadion umgezogen sind. Der letzte Sieg liegt bereits 22 Jahre zurück. Im DFB-Pokal setzte es 1976 eine 2:3-Niederlage und beim letzten Aufeinandertreffen 2012 – ebenfalls in der zweiten Hauptrunde – ein 0:1. Der Ex-Gladbacher Nando Rafael traf in der Verlängerung für die Fortuna. Zudem verlor Gladbach 2009 in Düsseldorf 0:5 gegen Leverkusen, das für eine Halbserie in die da schon umgebaute Arena umziehen musste. Bleiben also für Gladbach im neuen Stadion die Siege beim Wintercup – und die Erinnerungen an erfolgreiche Zeiten in ihrer zweiten Heimat Rheinstadion.

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3:1 gegen Duisburg – Doppelschlag im Derby beschert Fortuna die Tabellenführung


Die schwarze Serie des MSV Duisburg in Düsseldorf geht auch ins 37. Jahr. Seit 1981 haben die „Zebras“ nicht mehr bei der Fortuna gewonnen, und auch am Montag kassierten sie trotz eines beherzten Auftritts eine 1:3-Niederlage. Es kostete Friedhelm Funkel, den Trainer der Gastgeber, und die rot-weißen Anhänger unter den 41.764 Zuschauern jedoch viele Nerven, ehe die drei Punkte und die Rückkehr an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga feststanden. Bei allem Offensivfeuerwerk ließ Fortuna die Souveränität vermissen, eine scheinbar sichere Führung ins Ziel zu bringen.

Man stelle sich vor, es ist Straßenbahn-Derby – und viele Fans diskutieren statt dessen lieber über eine in sechs Wochen stattfindende Aufsichtsratswahl. Undenkbar? Nicht in Düsseldorf. Mit untrüglichem Gespür für die Situation hatte Fortuna am Nachmittag des Duisburg-Spiels die 14 Kandidaten bekanntgegeben, die sich am 12. November zur Wahl für das Kontrollgremium zur Verfügung stellen, sofern der Wahlausschuss ihre Bewerbungen billigt. Und kaum waren die Namen bekannt, setzte im Internet eine heftige Kommentarwelle ein, in deren Mittelpunkt vor allem zwei Kandidaten standen: der ehemalige Kapitän Dirk Böcker und Ex-Präsident Peter Förster, denen einige Anhänger aus alten Zeiten Ressentiments entgegenbringen.

Zum Glück wurde dann ab 20.30 Uhr doch Fußball gespielt, und mit dem Anpfiff wurden weitere Aufsichtsrats-Diskussionen erst einmal vertagt. Dafür ballerten etliche Wirrköpfe im Gästeblock so lange mit Kanonenschlägen herum, bis sich Schiedsrichter Robert Schröder mehrfach stirnrunzelnd umdrehte. Die Düsseldorfer antworteten ebenfalls mit Krachern, freilich mit regelkonformen und zählbaren: Nach nicht einmal zwei Minuten köpfte Rouwen Hennings eine Flanke von Benito Raman zum 1:0 ins Netz, und nur vier Zeigerumdrehungen später flog ein von Oliver Fink abgefälschter Schuss Jean Zimmers zum 2:0 an MSV-Keeper Mark Flekken vorbei. Erneut war der überragende Belgier Raman einer der Vorbereiter.

Ein furioser Start, doch muss man den „Zebras“ hoch anrechnen, dass sie sich durch diese Nackenschläge nicht entmutigen ließen. Mutig spielte die Truppe von Trainer Ilia Gruev nach vorn und schüchterte die Gastgeber damit ordentlich ein. Allein Torhüter Raphael Wolfs Glanztaten bewahrten sie vor Schlimmerem – erst gegen Dustin Bomheuers Kopfball, dann sogar gegen Moritz Stoppelkamps Foulelfmeter. Den hatte Wolf zwar in der zwölften Minute gegen Kingsley Onuegbu selbst verursacht, doch war ihm nach einem schweren Fehler Kaan Ayhans nichts anderes übrig geblieben. Es war nun ein vogelwildes Spiel, das Funkel an der Seitenlinie zur Weißglut brachte.

Der Fortuna-Coach wird sich in der Kabine alle Mühe gegeben haben, seine Spieler zu beruhigen, doch er hatte dabei die Rechnung ohne das Kämpferherz der „Zebras“ gemacht. Denen lief jedoch bei allem Eifer das Pech hinterher. So trafen Onuegbu und Enis Hajri gleich dreimal den Pfosten, ehe Marcel Sobottka auf der Linie klärte. Aber selbst Ramans Kontertreffer zum 3:0, war noch nicht die Entscheidung, weil Stoppelkamp fast postwendend verkürzte. Ein irres Derby, das der beste Mann auf dem Platz nicht zu Ende brachte: Nach einer Stunde musste sich Wolf verletzt gegen Ersatzkeeper Tim Wiesner auswechseln lassen. Der unerfahrene 20-Jährige hielt den Sieg in diesem wilden Spektakel fest.

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Mönchengladbach – Gladbach gegen Düsseldorf: Die Seitenwechsler


Mönchengladbach und Düsseldorf – das war schon immer eine spezielle Beziehung, nicht nur auf dem Fußballfeld. Hier die beschauliche Großstadt, die nach dem Abstieg der Textilwirtschaft harte Jahre hinter sich bringen musste und jetzt spürbar im Aufbruch ist. Dort die schillernde Landeshauptstadt, die immer etwas dicker aufträgt, aber international ist und ein Magnet für Investoren, große Unternehmen und viele Neubürger. Hier eine Stadt mit zwei Kernen und Hauptbahnhöfen, hohen Schulden, vielen ländlichen Strukturen mit wunderbarer Natur. Dort die pure Urbanität, an den Rändern garniert mit Dörflichkeit, finanziell stark und gespickt mit hochpreisiger Architektur.

So gegensätzlich die nur 30 Kilometer voneinander entfernten Städte scheinen, es gibt doch viele Verbindungen zwischen ihnen. Mönchengladbacher bewegen einiges in Düsseldorf, Düsseldorfer wechseln in führende Positionen in Mönchengladbach, mancher lebt hier und arbeitet dort, andere halten es umgekehrt. Der Wechsel gehört wie beim Fußball zum Konzept. Und einem der beiden Fußballvereine – oder sogar beiden – drückt jeder die Daumen.

Wer in Düsseldorf mit der Weißen Flotte auf dem Rhein unterwegs ist, weiß vermutlich nicht, dass die Chefin, Simone Küffner, aus Mönchengladbach stammt; aus Hardt, um genau zu sein. Gertrud Peters, Leiterin von Kunst im Tunnel (KiT) am Düsseldorfer Rheinufer, stammt ebenfalls aus der Vitusstadt. Oder Philipp Maiburg, der Düsseldorf mit dem Open Source Festival, einem Musikereignis der Extraklasse, bereichert – auch er ein gebürtiger Mönchengladbacher.

Gegenbeispiele gefällig? Da ist zum Beispiel Hans-Jürgen Schnaß. In Mönchengladbach kennt man ihn als den Mann, der die Stadt sauberer macht. Was aber schon fast vergessen ist: Schnaß kam einst aus dem Düsseldorfer Rathaus, wo er das Hauptamt geleitet hatte, und wurde in Mönchengladbach Beigeordneter für Personal und für Ordnung. Ordnung schafft er inzwischen mit der Mags, einer vor rund einem Jahr gegründeten Stadttochter. Schnaß‘ neues Metier sind jetzt Müll und Asphalt, Wälder und Parks. Er lebt nach wie vor in Düsseldorf – jedoch mit extrem möglicher Gladbach-Nähe, nämlich im westlichsten Stadtteil Heerdt. Der Sozialdemokrat ist Fortuna-Fan, weiß aber auch die erstklassigen Spiele der Borussia zu schätzen. Übrigens: Sein Vorgänger als Ordnungs- und Personaldezernent, Peter Holzenleuchter (CDU), war auch aus dem Düsseldorfer Rathaus gekommen, aus dem Büro des damaligen Oberbürgermeisters Joachim Erwin (CDU).

Auch der vorerst letzte Seitenwechsler vom Düsseldorfer ins Mönchengladbacher Rathaus ist ein einstiger Erwin-Vertrauter: Gregor Bonin. In Düsseldorf war er erst im OB-Büro für Stadtplanung zuständig, wurde 2006 zum Planungsdezernenten gewählt, was er neun Jahre blieb. Große Bauprojekte wie der Kö-Bogen in der City der Landeshauptstadt oder das neue Wohnquartier auf dem Derendorfer Güterbahnhof fielen in seine Verantwortung. Was in Düsseldorf viele nicht wussten: Bonin lebte all die Jahre in Mönchengladbach, wo sich manche Widrigkeiten der Landeshauptstadt relativierten und der Christdemokrat bereits manches mit anschob, wie den Masterplan.

Insofern passte es, dass 2015 der Ruf der Gladbacher CDU kam. Sie wollte das Schlüsselressort des Technischen Beigeordneten im Rathaus mit einem mutigen und forschen Stadtgestalter besetzen. Borussia-Fan Bonin wiederum kehrte Düsseldorf durchaus freudig den Rücken – zwischen ihm und dem neuen Oberbürgermeister, Thomas Geisel (SPD), stimmte die Chemie nicht. Jetzt krempelt Bonin Mönchengladbach in einem Tempo um, das manche atemlos macht, und gilt als Anwärter für den Posten des Stadtdirektors.

Den hatte in Düsseldorf drei Jahre lang ein Mönchengladbacher: Manfred Abrahams. Er war viele Jahre Kämmerer in Krefeld, wechselte 2010 in gleicher Position ins Düsseldorfer Rathaus und erhielt obendrauf die mächtige Position des Stadtdirektors. Die wiederum wollte Geisel sozialdemokratisch besetzen und lobte Abrahams 2015 weg in den Vorstand der Stadtwerke Düsseldorf. Mönchengladbach, die Stadt, in der Abrahams lebt und die er liebt, hat auf seiner Karriereleiter keine Rolle gespielt. Wobei: Fast wäre er mal Geschäftsführer der städtischen Entwicklungsgesellschaft geworden. Das ist aber eine andere Geschichte. Eines ist dem Neuwerker Pflicht: Spiele der Borussia. Und das, obwohl bei den Stadtwerken Fortuna-Fans klar in der Mehrheit sind. Sogar das neue Kraftwerk wurde nach dem Klub benannt. Derby-Atmosphäre ist also am 24. Oktober garantiert.

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Borussia Mönchengladbach – „Wir sind im grünen Bereich“


Wer das Niveau der Bundesliga kritisch beäugt, der durfte sich im Borussia-Park lange Zeit bestätigt fühlen. Gladbach und Hannover neutralisierten sich weitgehend, für Gefahr sorgten vor allem Standards. Bis zum Ende fiel kein Tor aus dem Spiel heraus, aber drei fielen dann doch noch – eines nach einem Freistoß, eines nach einer Ecke und eines durch einen Elfmeter. 2:1 hieß es für die Gastgeber, ein Ergebnis, das in der Schlussphase eigentlich Martin Harnik für die Gäste hätte besorgen müssen. Doch es war Thorgan Hazard, der mit seinem Strafstoß in der Nachspielzeit das Spiel entschied.

„Das ist Fußball, würde ich sagen. Die Jungs sind echt niedergeschlagen und traurig in der Kabine. Ich bin das, ehrlich gesagt, weniger. Denn wir haben eine richtig gute Leistung gezeigt“, sagte 96-Trainer André Breitenreiter, der die erste Niederlage hinnehmen musste, seit er seinen Heimatklub übernommen hat. Es ist ein typisches Bild: Der Verlierer kann seiner Mannschaft nicht richtig böse sein, der Gewinner weiß, dass er dem Rollentausch nur knapp entgangen ist. „Nach Harniks Chance wäre ich mit dem Punkt dann vielleicht zufrieden gewesen, kurz darauf hat Jannik Vestergaard aber die Riesenchance“, beschrieb Dieter Hecking das Wechselbad im Borussia-Park.

Dass Borussias Trainer letztlich wirklich zufrieden in die Länderspielpause gehen konnte, entschied sich auf höchst dramatische Weise. Vincenzo Grifo spielte einen Doppelpass mit Matthias Ginter und wurde von Salif Sané gelegt. Schiedsrichter Christian Dingert zeigte entschlossen auf den Elfmeterpunkt, kommunizierte aber trotzdem eine halbe Ewigkeit mit Videoschiedsrichter Wolfgang Stark in Köln, um dann selbst zum Monitor am Spielfeldrand zu laufen. Als alle so schlau waren wie zu Beginn der Szene, durfte Hazard anlaufen – und blieb so cool, dass Hecking ihn nachher als „Eisvogel“ bezeichnete.

Hecking verteidigt Videobeweis

Borussias Sieg hing also in vielerlei Hinsicht am seidenen Faden. Hecking stellte sich aber wieder einmal vehement hinter das Projekt Videobeweis. „Wir haben uns dazu für eine einjährige Testphase entschieden. Dass nicht immer alles glatt läuft, ist für mich normal. Nur wenn wir jedes Wochenende Druck aufbauen, dann wird’s nichts. Wir sind alle gefordert, dem Videobeweis die Chance zu geben, sich durchzusetzen“, sagte Hecking. Auch Breitenreiter hatte Schiedsrichter Dingert zuvor bescheinigt, dass er richtig gelegen habe.

So gingen beide Trainer nach der Pressekonferenz zufrieden auseinander. Breitenreiter wollte Sané keinen Vorwurf machen, weil der Verteidiger sein Team schon oft genug gerettet habe. „Er trifft in der Nachspielzeit leider die falsche Entscheidung und geht ins Tackling“, sagte er. Hecking wiederum bewertete die Gesamtlage als gut, obwohl seine Mannschaft nach dem 1:6 in Dortmund – und wohl auch wegen des 1:6 in Dortmund – 60 Minuten lang sehr risikofrei agiert hatte. „Elf Punkte aus sieben Spielen sind gut, wenn man gegen fünf der ersten acht Mannschaften in der Tabelle gespielt hat“, sagte Hecking. „Ich finde schon, dass wir im grünen Bereich sind. Jede Woche wird deutlich, dass man sich alles hart erarbeiten muss, auch heute wieder gegen einen guten Gegner.“

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Qualifying zum Großen Preis von Malaysia: 70. Pole Position für Hamilton – Debakel für Vettel


Qualifying zum Großen Preis von Malaysia 70. Pole Position für Hamilton – Debakel für Vettel Am Samstag fand das Qualifying für den Großen Preis von Malaysia statt.

Im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia (Sontag 09.00/RTL und Sky) trennten sich die Wege der WM-Rivalen Hamilton und Vettel. Der Mercedes-Star holte sich die 70. Pole Position, während der Vettel technische Probleme hatte.

Sepang – 70. Pole Position für Lewis Hamilton, Debakel für Sebastian Vettel: Im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia (Sontag 09.00/RTL und Sky) trennten sich die Wege der WM-Rivalen. Während Mercedes-Star Hamilton in 1:30,076 Minuten an der Spitze knapp vorne lag, endete das Qualifying für Vettel bereits nach wenigen Minuten. Ohne gezeitete Runde startet er vom letzten Platz. „Ich kann nicht beschleunigen, ich weiß nicht, was los ist“, funkte der Heppenheimer an die Box, während er langsam über den Kurs rollte.

Der Aufforderung, die Batterie mittels Knopfdruck aufzuladen, kam er nach, hatte damit aber keinen Erfolg: „Das macht es noch schlimmer.“ Startplatz zwei neben Hamilton holte sich mit viereinhalb Hundertstelsekunden Rückstand Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen, Dritter ist Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Auf Platz acht steht Nico Hülkenberg im Renault, 18. ist Pascal Wehrlein im Sauber.

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