Kategorie -Sport für junges Volk

Borussia Mönchengladbach – Borussias U 23 muss mit einem Punkt leben


Notwendig war die Punkteteilung laut Trainer Arie van Lent allerdings nicht. „Wir hatten auf einem echt schlechten Platz schon vor der Pause zweimal durch Thomas Kraus und auch durch Ba-Muaka Simakala die Chance, in Führung zu gehen. Nach der Pause haben wir das dominante Spiel so dann auch zunächst fortgesetzt“, schilderte er. Der Führungstreffer ließ dann jedoch bis zur 62. Minute auf sich warten. „Wir haben zwar nach einem Foul an Mike Feigenspan einen Elfmeter gebraucht, aber das war natürlich dennoch hochverdient“, sagte van Lent. Oliver Stang verwandelte sicher.

Spätestens nach einer Ampelkarte gegen Rhynerns Pascal Beilfuß (70.) wähnten sich die Borussen dann auf der Siegerstraße, und vergaßen dabei wohl das Spielen. Rhynern versuchte es mit Körpereinsatz und langen Bällen. „Da muss man dann gut verteidigen, auch die zweiten Bälle, und daraus Konter produzieren. In dieser Phase haben wir es dann nicht gut gemacht“, befand van Lent. Sieben Minuten vor dem Ende war es dann ein grober Schnitzer von Innenverteidiger Florian Mayer, der Sven Ricke den Ausgleich ermöglichte. „Das darf so einfach nicht passieren. Und am Ende müssen wir dann noch zufrieden sein, den einen Punkt mitzunehmen, weil ein komisches Ding von Rhynern dann noch an den Pfosten geht. Das sind Dinge, die mich schon sehr ärgern“, ssagte van Lent. Mit 20 Zählern sind die Borussen nun Sechster.

Borussia U 23: Nicolas – Egbo (57. Komenda), Stang, Mayer, Hoffmanns – Benger – Herzog (71. Makridis), Mustafic – Kraus, Simakala (62. Yeboah), Feigenspan. Tore: 0:1 Stang (Foulelfmeter, 62.), 1:1 Ricke (83.). Gelb-Rote Karte: Beilfuß (70.). Zuschauer: 663.

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Borussia Mönchengladbach – Bremen sehen und treffen


Wie schwierig es ist, geduldig zu bleiben, kommt schwer auf den Kontext an. Thorgan Hazard könnte dazu ein philosophisches Proseminar leiten, wenn er nicht deutlich lieber Fußball spielen als dozieren würde. Auf die Ausführung seines Elfmeters gegen Hannover 96 vor zwei Wochen musste er zwei Minuten und 26 Sekunden lang warten. Der Videobeweis zog die Sache in die Länge. In der Nachspielzeit eines Bundesligaspiels, in dem es 1:1 steht, nimmt die Warterei da schon mal ähnliche Ausmaße an wie die vier Jahre, fünf Monate und zwölf Tage, die am vergangenen Dienstag zu Ende gingen. So lange musste Hazard nach seinem Debüt auf sein erstes Tor für die belgische Nationalmannschaft warten. Dann traf er beim 4:0 gegen Zypern zum 2:0.

Zwei Punkte mehr hat Borussia Hazards Nervenstärke gegen Hannover beschert, sein Tor für Belgien konnte den „Roten Teufeln“, die längst für die WM qualifiziert waren, vergleichsweise egal sein. Aber der Schmetterlingseffekt ist im Fußball weit verbreitet, und Hazard freute sich am Dienstag so riesig, dass man meinen konnte, der Flügelschlag eines Schmetterlings habe gerade einen Tornado ausgelöst. „Thorgan hat gezeigt, warum er bei der Nationalmannschaft ist“, sagte Belgiens Trainer Roberto Martínez, der zugab, sich vor dem Tag zu fürchten, an dem er 23 Spieler für den WM-Kader nominieren muss.

Hazard dürfte es im nächsten Sommer nicht unter die ersten Elf schaffen. Aber die Tatsache, dass sein Bruder Eden – gemeinhin mit dem Label „Superstar“ versehen – dazugehört, verdeutlicht, wie ambitioniert das Ziel ist, überhaupt dabei zu sein. Da kann ein scheinbar wertloses Tor gegen Zypern so wichtig sein wie ein Elfmeter in der Nachspielzeit. „Da hat er Charakter gezeigt“, sagte Martínez.

Diese Möglichkeiten ließ Gladbach beim BVB liegen

Am Sonntag, wenn Borussia bei Werder Bremen gefordert ist, wird Belgiens Nationalcoach sicherlich wieder hingucken, was der „kleine“ Hazard macht. Bremen ist dessen Lieblingsgegner: Gegen kein Team hat der 24-Jährige häufiger gespielt, häufiger gewonnen und häufiger getroffen. Die erfolgreiche Kombination gab es im Februar, da schoss Hazard die Gladbacher sogar zum 1:0-Auswärtssieg.

So ein Treffer wie damals fehlt ihm in dieser Saison noch. Zweimal übernahm er Verantwortung vom Punkt, die 17 Versuche aus dem Spiel heraus verpufften. In Augsburg traf Hazard den Pfosten und hätte mit dem 3:1 vor der Pause alles klarmachen können – eines von zahlreichen Beispiel, wie oft Nuancen entscheiden. In Dortmund dagegen hätte Gladbach wohl auch verloren, wenn Hazard mit jeder seiner drei Großchancen erfolgreich gewesen wäre. Unterm Strich hat er aus dem hochgelobten Offensivtrio um Raffael (ein Tor in 16 Versuchen) und Lars Stindl (zwei Tore in 17 Versuchen) die schwächste Quote. Wie die gesamte Mannschaft hofft er darauf, dass bald der Knoten platzt.

Belgiens Trainer lobte auch Hazards Vielseitigkeit. In Gladbach garantiert sie ihm einen Stammplatz, obwohl das Zentrum von Raffael und Stindl belegt ist. Doch der Druck auf der Außenbahn wird größer, sie ist Heckings größte Härtefall-Zone. „Stinknormal“, sagt der – um diese Auswahl zu haben, ist der Kader schließlich zusammengespielt worden. Jonas Hofmann, Patrick Herrmann, Vincenzo Grifo, Fabian Johnson und Ibrahima Traoré (wieder fit) heißen die Optionen neben Hazard. Doch der sitzt am sichersten im Boot.

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Fortuna Düsseldorf – Fortuna II hat intensive Tage vor sich


Angefangen beim Wuppertaler SV, der am Samstag (14 Uhr) die Mannschaft von Trainer Taskin Aksoy im Stadion am Zoo empfängt. Nur drei Tage später bekommen es die Flingerner dann mit Borussia Dortmund II zu tun, ehe am Freitag auch Spitzenreiter KFC Uerdingen seine Visitenkarte im Paul-Janes-Stadion abgibt. Allesamt Mannschaften mit Ambitionen nach oben. „Diese Spiele werden wirklich eine große Herausforderung für uns“, bestätigt Aksoy. Im Grunde kann der Fußballlehrer diesem anspruchsvollen Dreierpack gelassen entgegenblicken, schließlich hat sich seine junge und unerfahrene Mannschaft überraschend schnell im Ligaalltag zurechtgefunden und sich mit überwiegend ordentlichen Leistungen im Tabellenmittelfeld festgesetzt.

Keine Selbstverständlichkeit, gerade wenn man bedenkt, dass die „Zwote“ – im Gegensatz zu den vergangenen Jahren – praktisch ohne einen erfahrenen Führungsspieler durch die Saison geht. Denn während sich das Engagement von Rückkehrer Ahmet Cebe binnen weniger Wochen als beiderseitiges Missverständnis entpuppte, ging unter der Woche in Axel Bellinghausen (zweiter Co-Trainer bei den Profis) die nächste festeingeplante Führungskraft von Bord.

Allerdings fällt bei genauerer Betrachtung der sportliche Verlust eher marginal aus. So kam Cebe auf gerade einmal zwei Kurzeinsätze, auch Bellinghausens Beitrag beziffert sich auf lediglich drei Spiele. Dabei sprang nur ein Sieg gegen Westfalia Rhynern (2:1) heraus. Die restlichen 14 Zähler holte die U23 ohne das erfahrene Duo.

Nichtsdestotrotz ist Aksoy vom positiven Einfluss eines Routiniers weiter überzeugt. Vor allem dann, wenn mal wieder eine schlechte Phase kommen sollte. Aus diesem Grund schließt er auch eine eventuelle Nachverpflichtung in der Winterpause nicht aus. „Wir werden da aber nichts übers Knie brechen oder erzwingen“, betont er. „Momentan haben wir da keinen großen Zwang, aber das hängt natürlich auch vom weiteren Saisonverlauf ab.“

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Pokalgipfel – Gladbach-Trikot im Fortuna-Land


Die Fußballabteilung befindet sich bei Karstadt Sport in der dritten Etage. Das Erste, was dem Kunden bereits auf der Rolltreppe nach oben ins Auge sticht, ist das Vereinsemblem von Fortuna Düsseldorf. Das weiße „F“ und die „95“ auf rotem Untergrund prangen auf einem grauen Pulli. Er ist einer von vielen Fanartikeln der Fortuna, sogar Flip-Flops in Rot und Weiß befinden sich im Angebot. Doch was macht ein Anhänger von Borussia Mönchengladbach aus Düsseldorf, wenn er sich vor dem Pokalhit der beiden Mannschaften am 24. Oktober in der Esprit-Arena mit Fan-Utensilien eindecken will? Er geht zum Beispiel auch zu Karstadt Sport, denn nicht unweit von der Fortuna-Ecke schlägt an einem Regal mit vielen Artikeln das Borussia-Herz höher.

Würfelbecher, Trinkflaschen oder Hauspantoffeln, Kulturbeutel, Butterbrotdosen oder Gartenzwerge: alles Artikel mit aufgedruckter Borussia-Raute. Selbst Schokoladenkugeln gibt es – aktuell für zwei Euro im Angebot. „Trikots und Schals laufen am besten, aber auch Tassen sind ein Klassiker“, berichtet Jochen Mathes aus der Sportabteilung von Karstadt. Mit knapp 80 Euro ist das Trikot der Mönchengladbacher fünf Euro günstiger als das der Fortuna, aber freilich ist dies nicht der Grund dafür, dass bei weitem mehr Düsseldorfer Shirts abgesetzt werden. „Bayern, Dortmund und die Fortuna sind bei uns am beliebtesten. Dann erst kommt Gladbach. Wie viele Düsseldorf-Trikots wir verkaufen, hängt auch immer vom Tabellenstand ab. Als die Fortuna vor fünf Jahren noch in der Bundesliga spielte, kam der Lieferant kaum nach. In dieser Saison, in der es in der Zweiten Liga wieder sehr gut läuft, sind es auch wieder mehr als in der vergangenen“, erzählt Mathes.

Er und Daniel Gromnitza arbeiten gemeinsam in der Sportabteilung, sind selbst Fans der „Fohlenelf“ und durften sich in den vergangenen Wochen von den Arbeitskollegen aus Düsseldorf jede Menge Sprüche anhören. „Zum einen, weil wir Gladbacher keinen besonders guten Saisonstart hingelegt haben und die Fortuna in der Zweiten Liga ganz oben steht. Zum anderen, weil wir noch nie im Pokal gegen Düsseldorf gewannen“, sagt Gromnitza.

Auch die Konkurrenz berücksichtigt den Erstligisten aus der Nachbarschaft – wenn auch nicht so umfassend. In der Sportabteilung des Kauhofs an der Kö muss man nach Shirts der Borussia kurz suchen, doch auch dort hängen drei verschiedene Trikots mit der Raute auf der Brust – das Heim-, das Auswärts- und das Eventtrikot für besondere Partien. Den Balkenschal fürs Stadion gibt es für rund 15 Euro dazu, die Stutzen sind auf 14,95 Euro reduziert. „Zusammen mit Schalke liegt Gladbach aber weit hinter Düsseldorf, Bayern und dem BVB bei den Verkaufszahlen zurück. Spontan geschätzt liegt das Verhältnis bei 80 zu 20 bei der Fortuna“, sagt Mitarbeiter Sven Pöhling.

Außergewöhnliche Fanutensilien der Borussia, wie der Gartenzweig oder die Butterbrotdose, hat der Kaufhof jedoch nicht im Angebot. Die Sportarena an der Schadowstraße verzichtet wegen der geringen Nachfrage gänzlich auf Artikel der Mönchengladbacher, auch bei Intersport Voswinkel in der Kö-Galerie steht die Borussia nicht hoch im Kurs. Es hängt die Wintermütze für 17,95 Euro neben der reduzierten der Fortuna für 6,99 Euro, Restgrößen von kurzen Hosen sind noch zu bekommen.

Was in keinem Sportgeschäft in der Innenstadt übrigens zu finden war, waren Artikel des kriselnden 1. FC Köln. „Die Rivalität zwischen Düsseldorf und Gladbach ist schon groß. Aber wenn wir noch Köln-Trikots führen würden, hätten die wohl schnell Löcher“, vermutet Sven Pöhling vom Kaufhof.

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Kölner Trainer optimistisch – trotz schlechter Statistik


VfB Stuttgart Kölner Trainer optimistisch – trotz schlechter Statistik Beim 7. Bundesliga-Spieltag erzielte Kölns Yuya Osako das 1:2 gegen RB Leipzig.

Der 1. FC Köln hatte einen miserablen Saisonstart in der 1. Bundesliga, trotzdem zeigt sich Kölns Trainer Peter Stöger vor dem Spiel optimistisch. „Für Stuttgart ist es ein wichtiges Spiel, für uns sowieso“, sagte der Kölner vor der Partie.

Köln – Trainer Peter Stöger vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln zeigt sich trotz des miserablen Saisonstarts vor dem Spiel bei Aufsteiger VfB Stuttgart optimistisch. „Wir haben Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen, und das hat nichts mit irgendeiner Statistik zu tun. Das ist eine ganz neue Situation“, sagte Stöger am Donnerstag: „Für Stuttgart ist es ein wichtiges Spiel, für uns sowieso. Brisanz ist genug in der Partie. Das wird man auch auf dem Platz sehen.“

Seit 21 Jahren verlor der FC in der Bundesliga nicht mehr in Stuttgart. Die letzte Niederlage gab es am 8. September 1996. Der VfB gewann mit dem heutigen Bundestrainer Joachim Löw an der Seitenlinie 4:0. Stuttgart ist der Lieblingsgegner des FC. Stöger weiß jedoch auch um die Drucksituation nach der Länderspielpause mit zwei Spielen gegen die Mitkonkurrenten Stuttgart und Werder Bremen: „Wir haben die Möglichkeit, mit zwei Spielen in Schlagdistanz zu kommen. Wenn du die Spiele aber nicht optimal bestreitest, ist klar, dass es dann ein richtiges Loch gibt.“

Genug Alternativen für die Offensivzentrale

Trotz des Ausfalls von Sturm-Neuzugang Jhon Cordoba sieht Stöger noch genügend Alternativen für die Offensivzentrale: „Wir haben noch genug Optionen, um eine Doppelspitze bringen zu können. Wir haben Zoller, Osako, Guirassy und Pizarro. Wir haben schon Stürmer.“ Allerdings wird Osako nach seiner Länderspielreise mit Japan erst am Donnerstagnachmittag erstmals wieder mit dem Team trainieren.

Köln steht nach sieben Spieltagen mit lediglich einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz. Der VfB steht mit sieben Zählern auf Rang 14.

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Fortuna Düsseldorf – Fortunas Luxusprobleme


Es gibt sicherlich angenehmere Dinge für die Führung eines Fußballvereins, als mitten in der Saison den Co-Trainer zu wechseln. Auf der anderen Seite hat Fortuna in den vergangenen Jahren weit Schlimmeres überstanden – so gut die Arbeit Peter Hermanns bei den Düsseldorfern zweifellos war. Verglichen mit den großen Abstiegsängsten der vergangenen Spielzeiten lässt sich der Weggang des 65-Jährigen zu seinem alten Freund Jupp Heynckes sicher verschmerzen.

Ohnehin ist es bislang eine Saison der Luxusprobleme für Fortuna. Das gilt für viele Positionen auf dem Feld, die hart umkämpft sind – das dicht besetzte zentrale Mittelfeld zum Beispiel, die Innenverteidigung oder auch den Angriff, in dem selbst der formstarke Torjäger Rouwen Hennings nicht immer von Beginn an spielte.

Seit einigen Wochen hat der Luxus auch auf den Torhüterposten übergegriffen. Dieser galt vor Saisonbeginn und auch noch bis zum 2:0-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern als fest vergeben, an Michael Rensing, der selbst in den schlechtesten Zeiten des Vereins immer wieder unter Beweis gestellt hatte, dass er der beste Torhüter der Zweiten Liga ist und der Garant für den Klassenerhalt war. Jetzt freilich hat er plötzlich einen Konkurrenten im eigenen Verein: Raphael Wolf, der nach Rensings Rippenbruch in den Kasten rückte und seitdem eine starke Vorstellung nach der anderen abliefert.

„Es ist schon Wahnsinn, welch starke Torhüter wir haben“, sagt Innenverteidiger André Hoffmann kopfschüttelnd. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein anderer Zweitligist eine Nummer zwei von Raphas Qualität hat.“ Aber ist der frühere Bremer überhaupt noch die Nummer zwei? Oder gibt es nach Rensings Rückkehr, die sich allerdings zuletzt immer weiter verzögert hat, einen echten Zweikampf ums Fortuna-Tor?

Die kuriose Zuspitzung des Torhüter-Themas erlebten die 41.764 Zuschauer vor der Länderspielpause beim 3:1-Sieg gegen den MSV Duisburg. Da musste Wolf mit einem mächtigen Brummschädel nach einer Stunde ausgewechselt werden, doch der 20-jährige Tim Wiesner half seinem Team mit einer fehlerfreien Vorstellung, den Sieg über die Zeit zu bringen. „So richtig realisiert habe ich das alles noch nicht“, sagte Wiesner hinterher. „Rapha hat irgendwann das Zeichen zum Wechsel gegeben, und plötzlich stand ich in der Kiste.“ Was dort dann passierte, brachte den Youngster nicht aus der Ruhe. „So richtig was zu tun hatte ich ja nicht“, gab er lächelnd zu Protokoll. „Ich bin jedenfalls überglücklich, dass wir gewonnen haben. Es hat Spaß gemacht.“

Bevor es nun nach der Länderspielpause mit dem Gastspiel bei Arminia Bielefeld (Samstag, 13 Uhr) endlich in der Liga weitergeht, scheint klar: Fortunas Anhänger müssen sich ordentlich umgewöhnen. Statt Abstiegssorgen tabellarische Höhenluft, statt Torarmut Treffersegen: 18 Tore stehen nach neun Spieltagen zu Buche, deren zwölf waren es trotz des damals ordentlichen Starts zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Dazu gleich drei eingesetzte Torhüter in starker Form – an solche Luxusprobleme gewöhnt man sich trotz des Verlusts der Identifikationsfigur Hermann recht gern.

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Borussia Mönchengladbach – Traoré genießt das Gefühl der Rückkehr


„Das würde ich auch gerne mal erleben“, hat Christoph Kramer im „Fohlenpodcast“ gesagt: „Irgendetwas anziehen und immer cool aussehen.“ Die Frage hatte gelautet, mit wem er gerne mal für einen Tag tauschen würde, und da landete Kramer am Ende bei Ibrahima Traoré, der Mode-Koryphäe im Team.

Es gibt im Archiv allerdings mehr Fotos des 29-Jährigen in perfekt durchdachten Freizeit-Outfits, als ihm lieb sein kann – aufgenommen am Spielfeldrand oder der Tribüne, weil er mal wieder fehlte.

Zuletzt war Traoré wegen eines Muskelbündelrisses im Oberschenkel ein paar Wochen lang nicht in Sportklamotten zu sehen gewesen. „Ich bin mittlerweile etwas daran gewöhnt. Es ist nicht schön, aber Verletzungen gehören dazu“, sagte er gestern, verschwitzt von der nächsten Trainingseinheit, die er mit dem Team absolvieren konnte. Seit Freitag ist Traoré voll dabei.

Die Woche ist lang, weil Borussia erst am Sonntag (18 Uhr) bei Werder Bremen spielt. Lang genug für ein Comeback? „Wichtig ist, dass ich alles mitmache. Wenn ich dann keine Schmerzen verspüre und mich gut fühle, werden wir mal schauen“, sagte Traoré. Realistischer dürfte es sein, dass Dieter Hecking Vorsicht walten lässt, obwohl Vincenzo Grifo zuletzt vor seiner Einwechslung gegen Hannover 96 auch nicht allzu viele Einheiten mit der Mannschaft benötigt hatte.

Traoré war der beste Borusse des Saisonstarts: Gegen Essen im Pokal leitete er den Siegtreffer ein, gegen Köln im Derby bereitete er ihn vor. Es waren einzigartige 167 Minuten: Nie zuvor hatte Traoré unter Hecking mit Raffael, Lars Stindl und Thorgan Hazard zusammengespielt. Während die anderen drei ihr Verletzungspech der vergangenen Saison hinter sich gelassen haben, verfolgte es Traoré bis in die neue. 97 von 150 möglichen Spielen hat der Guineer seit 2014 für Gladbach gemacht, auf jede gespielte Minute kommen beinahe zwei verpasste.

„Ich weiß, dass man hart arbeiten muss und den Kopf nicht hängen lassen darf. Das bringt nichts. Deswegen ist es wichtig, immer positiv zu denken“, sagte er. In Bremen habe Borussia zwar zuletzt ganz gut ausgesehen, „aber es ist gefährlich gegen eine Mannschaft, die noch nicht gewonnen hat.“ Der Plan, ob mit oder ohne Traoré: „Kämpfen, gut Fußball spielen – und die drei Punkte mitnehmen.“

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Fortuna Düsseldorf – Fortuna war Faßbenders große Liebe


Im Alter von 84 Jahren ist Werner Faßbender am Sonntag gestorben. Er war „Mister Fortuna“. So hat man ihn gern respektvoll genannt, denn über Jahrzehnte hat er den Düsseldorfer Klub in wichtigen Funktionen entscheidend mitgestaltet. Er war Fußballobmann (zu Beginn auch für die Amateurmannschaft verantwortlich), Geschäftsführer, Schatzmeister, Vizepräsident und zuletzt Mitglied des Beirates – als Gremium Vorgänger des heutigen Aufsichtsrates. Er arbeitete am Flinger Broich, als Fortuna die größten Erfolge ihrer Nachkriegsgeschichte feierte während ihrer Glanzzeit in der Bundesliga (Aufstieg 1971, dritte Plätze 1973 und 1974), mit den beiden DFB-Pokaltriumphen 1979 und 1980 sowie dem Einzug ins Europacupfinale gegen den FC Barcelona in Basel. Das Endspiel gegen den spanischen Traditionsklub verloren die Düsseldorfer am 16. Mai 1979 in einem mitreißenden, begeisternden Kampf nur knapp mit 3:4 nach Verlängerung.

Faßbender, ein äußerst bodenständiger Mensch, spielte aktiv Fußball beim VfB Eintracht und bei Bilk 13. Auch im Brauchtum machte er sich einen Namen, als Werner I. war er 1966 Düsseldorfs Karnevalsprinz. Venetia war Ellen Schmöle, das Motto der Session: „Freude für die ganze Welt“. Stets war er ein Mann der klaren Worte. Als Fortunas ehemaliger Trainer Kuno Klötzer 1964 den Inhaber eines Handwerksbetriebs am Stammtisch im Benrather Hof an der Kö als engagierten, kritischen Geist erlebte, überredete er ihn zur Mitarbeit in der Führung des Klubs.

Werner Faßbender wurde 1933 geboren, zwei Monate vor Fortunas Deutscher Fußballmeisterschaft. Mit Meisterlegenden wie dem früheren Rekordinternationalen Paul Janes, Schorsch Hochgesang, Ernst Albrecht, Stanislaus Kobierski, Jakob Bender, Theo Breuer und Felix Zwolanowski spielte er noch gemeinsam im „Montagsclub“, einer Altherrenmannschaft, die sich einmal in der Woche zum Fußball auf der Anlage in Flingern traf. Es war ihm eine Herzensangelegenheit, den Verein mit seinen Weggefährten an der Spitze solide zu führen. Finanzielle Abenteuer, aus seiner Sicht unvertretbare Risiken kamen für ihn nicht infrage.

Mit seiner offenen, gewinnenden Art verschaffte sich Faßbender auch bei anderen bedeutenden Klubs und beim Deutschen Fußball-Bund hohen Respekt. Eine organisatorische Meisterleistung glückte ihm, als er 1978 mit den Flingerern vom Europapokalspiel in Aberdeen nach Hause fliegen wollte, die Maschine bereits auf der Startbahn stand und dann nicht mehr abheben durfte, weil wichtige Arbeiter an dem schottischen Flughafen zu mitternächtlicher Stunde ihren Dienst beendeten. Innerhalb kurzer Zeit sorgte er dafür, dass Spieler, Trainer Hans-Dieter Tippenhauer, Delegation und Mitreisende innerhalb kurzer Zeit – auf drei Hotels verteilt – bis zum Heimflug am nächsten Morgen eine Unterkunft fanden.

Das Wort „Vereinsleben“ war für Faßbender weit mehr als nur ein Schlagwort, er hat es bei den Rot-Weißen wesentlich mitgepflegt. Geschätzt war er dabei auch für seine humorvolle, lebenslustige Art und seine Schlagfertigkeit. Wo er mit Freunden – und von denen hatte er zahlreiche wie insbesondere den ehemaligen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach, die früheren Fortuna-Trainer Dietrich Weise und Willibert Kremer und den heutigen Manager des 1. FC Köln, Jörg Schmadtke – in geselligen Stunden zusammensaß, war gute Laune garantiert. So auch beim Kartenspielen, für das er sich mit Leidenschaft bis ins hohe Alter begeisterte.

Den Fußball beobachtete er mit großem Interesse, vor allem natürlich die Begegnungen der Fortuna. Mit seinem Sohn Michael besuchte er oft die Spiele, bis er die Fahrt zur Arena wegen seiner schweren Lungenkrankheit, an der er in den vergangenen Jahren litt, nicht mehr auf sich nehmen konnte. Dank des Fernsehgeräts blieb Werner Faßbender jedoch seiner großen alten Liebe Fortuna bis zuletzt sehr nahe.

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Bayer Leverkusen – Fans wollen bessere Kommunikation


Es ist nun rund zwei Wochen her, dass die Fans von Bayer 04 einen neuen Fanbeirat wählten. Das aus Fans bestehende, elfköpfige Gremium soll die Belange der Anhänger an die Vereinsvertreter herantragen und mit ihnen verhandeln. Freitagabend fand das erste öffentliche Treffen in den Räumen des Fanprojekts statt.

Rund zwei Drittel des Rats hatten sich dafür Zeit nehmen können, um den anwesenden Fans erste Strukturen, die nächsten Schritte sowie bereits einen Erfolg näher zu bringen. So hatte es zum Unmut vieler Fans in der jüngeren Vergangenheit einige Probleme mit dem Sicherheitsdienst beim Einlass in den Stehplatzbereich im Norden der BayArena gegeben.

Auf den Stehplätzen herrscht freie Platzwahl. Weil aber im Europapokal keine Stehplätze erlaubt sind, ist auf jeder Dauerkarte auch ein Block und Sitzplatz notiert. Irrtümlich hatten so viele Ordner auch bei Spielen in der Bundesliga auf die auf der Karte verzeichneten Eingänge verwiesen – Diskussionen meist zwecklos. Damit dies nicht nochmal passiert, sind wohl ab dem kommenden Heimspiel gegen Wolfsburg (Sonntag, 15.30 Uhr) feste Schilder in der Arena angebracht. Sie weisen auf die freie Platzwahl hin. Insgesamt erhoffen sich die Fans, in Zukunft deutlich besser eingebunden zu werden – zum Beispiel bei der Bestellung des Kartenkontingents für Auswärtsspiele.

Das Ticketing solle sich daher vor der Bestellung auf jeden Fall eine Einschätzung durch den Kurvenrat einholen.

Ab und an hatte der Verein demnach auch zu wenig Tickets geordert. Waren diese vergriffen, haperte es fortan an der Kommunikation: Vielen Fans wurde das Spiel als „ausverkauft“ gemeldet, wurde kritisiert.

Eine verbesserte Kommunikation ist eines der großen Anliegen des Rats. Im besten Fall seien Kontakte direkt in die Fachbereiche von Vorteil. Ein bis zwei Redner werde es definitv nicht geben. Es sei nicht angedacht, Sprechmandate zu vergeben. Denn: Bei elf Mitgliedern ist es dem Beirat möglich, zu jedem Thema jeweilige Fachleute zu benennen, die mit den Verantwortlichen in Kontakt treten.

Die jetzige Wahl gilt wohl für zwei Jahre, danach stehen Neuwahlen an. Bei zu großer Passivität reicht eine Zweidrittelmehrheit, um ein Mitglied ausscheiden zu lassen. Die Treffen des Beirats sind im Normalfall auf einmal pro Monat festgelegt. Interne und öffentliche Treffen werden sich dabei gleichberechtigt abwechseln.

Das erste Zusammenkommen mit Vertretern von Bayer 04 ist für den 20. Oktober geplant. Mit am Tisch sollen dann auch die Fanbetreuung sowie das Fanprojekt sitzen. Denn es wird das erste derartig große Treffen seit circa zwei Jahren sein.

Die bereits exisitierende Homepage wird alsbald übernommen, Seiten auf den bekannten sozialen Netzwerken sind ebenfalls in Arbeit, heißt es.

Dort sollen möglichst transparent alle weiteren Schritte dargestellt werden. Es gilt auf jeden Fall allgemein: Jeder kann die Mitglieder ansprechen – zum Beispiel am „Eck“ vor Heimspielen.

Denn der Beirat lebt vom Input der Fans.

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Ali-Trophy in Stuttgart: Siege für Chris Eubank und Firat Arslan


Ali-Trophy in Stuttgart Siege für Chris Eubank und Firat Arslan Grund zur Freude bei Chris Eubank

Profiboxer Chris Eubank zieht ins Halbfinale der millionenschweren Ali-Trophy ein. Der Brite glänzte in Stuttgart bei seinem K.o.-Sieg über Avni Yildirim. Am 27. Oktober will der Schweriner Jürgen Brähmer in seiner Heimatstadt nachziehen.

Stuttgart – Chris Eubank junior hat gegen Avni Yilderim kurzen Prozess gemacht und sich zum Favoriten im Turnier der weltbesten Boxer (WBSS) um die Muhammad-Ali-Trophy aufgeschwungen. Der britische Weltmeister des unbedeutenden IBO-Verbandes schlug in der in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle den Türken in der dritten Runde K.o. und zog ins Halbfinale ein. „Ich will die Serie dominieren. Ich gehe raus und will meine Gegner ausknocken“, sagte der Supermittelgewichtler nach dem 26. Sieg im 27. Kampf seiner Karriere.

Der 28-jährige Eubank, der im Juli in London in der Turnier-Qualifikation Ex-Weltmeister Arthur Abraham aus Berlin ausgeschaltet hatte, beherrschte seinen Kontrahenten in der Nacht zum Sonntag nach Belieben. Vor allem gegen die gefährlichen Haken fand Yildirim kein Gegenmittel. Mitte der dritten Runde brach der Ringrichter das ungleiche Gefecht nach einem Schlaghagel des IBO-Champions ab.

Eubank trifft in der Vorschlussrunde auf WBA-Weltmeister George Groves oder Jamie Cox. Die beiden Briten stehen sich am 14. Oktober in London gegenüber. „Groves sollte es packen. Das ist der Mann, den ich gern boxen will. Den Kampf wollen die Leute sehen“, sagte Chris Eubank, dessen Vater einst höchst umstritten seinen WM-Titel gegen das enfant terrible Graciano Rocchigiani behauptet hatte.

Auch Firat Arslan gewinnt seinen Kampf

Der letzte deutsche Profiboxer in der Serie, Supermittelgewichtler Jürgen Brähmer aus Schwerin, boxt am 27. Oktober in seiner Heimatstadt gegen den US-Amerikaner Rob Brant. Sollte der 38-Jährige Ex-Weltmeister gewinnen, wäre im Halbfinale der Brite Callum Smith sein Gegner. Der Berliner Cruisergewichtler Marco Huck (Berlin) war zum Turnierauftakt gegen den Ukrainer Alexander Usyk völlig chancenlos und grandios gescheitert.

In der World Boxing Super Series (WBSS) steigen im Cruisergewicht und im Supermittelgewicht jeweils die acht weltbesten Faustkämpfer in den Ring. Die Kämpfe werden im K.o.-Modus ausgetragen. Das Viertelfinale wird im September/Oktober ausgetragen. Das Halbfinale folgt im Januar/Februar 2018. Die Finalkämpfe sollen im Mai in Las Vegas stattfinden. Der Turniersieger soll je rund zehn Millionen Dollar (8,7 Millionen Euro) erhalten.

In einem Rahmenkampf kam der 47 Jahre alte Ex-Weltmeister Firat Arslan gegen den nicht austrainiert wirkenden Argentinier Alejandro Emilio Valori zu einem K.o.-Erfolg in der siebten Runde. Der türkischstämmige Arslan will noch einmal um den Titel boxen.

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