Kategorie -Sport für junges Volk

Rückkehr zu den Wurzeln – Jupp Heynckes ist sich treu geblieben


Jupp Heynckes hatte die Wahl. Er hätte mit den Stars des FC Bayern München auf der Ernst-Reuter-Anlage im Mönchengladbacher Westend trainieren können, dort, wo der 1. FC Mönchengladbach seine Heimat hat, der Klub, aus dem Günter Netzer stammt. Heynckes und Netzer gehörten einst in den 1970er Jahren zu Borussias herrlicher Fohlenelf, und beide waren im besonderen Maße daran beteiligt, dass diese Mannschaft aus jungen, wilden und meist aus der Region stammenden Kickern den ehrenvollen Namen „Torfabrik“ verpasst bekam.

Netzer war der Zampano in Gladbach, der „King vom Bökelberg“, er schoss 93 Tore für die Borussen. Heynckes, der zwischenzeitlich mal zwei Jahre für Hannover stürmte (und damit ausgerechnet die erste Meisterschaf 1970 verpasste), ist bis heute der beste Borussia-Torjäger aller Zeiten mit seinen 289 Pflichtspieltoren. Neun davon schoss er auch in der Bundesliga gegen den FC Bayern, kein anderer Borusse traf in 117 Jahren Vereinsgeschichte öfter gegen die Bayern.

Auch darüber wird Heynckes mit Uli Hoeneß ab und an philosophiert haben, wenn er, wie heute, als Bayern-Trainer in seine Heimatstadt kam. Das war zuletzt 2013 der Fall, am 18. Mai. „Da dachte ich, es wäre mein letztes Bundesliga-Spiel“, erinnert sich Heynckes. Die Fans auf beiden Seiten feierten ihn, der kurz darauf das Triple perfekt machte zu seinem Abschied, und dieser Tag im Borussia-Park rührte ihn zu Tränen.

Der Tränen schämt er sich bis heute nicht. „Es war ein sehr emotionaler Augenblick für mich“, sagt er, und wer damals dabei war im Presseraum des Gladbacher Stadions, der weiß, dass er die Wahrheit spricht und nichts als die Wahrheit. Es schien der perfekte Abschied aus der Bundesliga zu sein: Das letzte Spiel als Bayern-Trainer in Gladbach, dort, in seiner Heimat, wo er Profi wurde und seine erste Trainerstation hatte.

Und doch musste sich Heynckes erneut entscheiden. Weil er wieder Trainer ist. Doch er will die Rückkehr aus dem Ruhestand nicht als Umfallen missverstanden wissen, es ist ein Freundschaftsdienst, „ich habe mich ja nicht beworben, ich wurde gefragt“, sagte Heynckes gestern bei der Pressekonferenz im Gladbacher Dorint-Hotel. Auch da spürte man, dass dieses Spiel bei den Borussen, das zehnte seit seiner Rückkehr zu den Bayern, für ihn keineswegs Alltag ist. Der FC Bayern ist sein Herzensklub geworden, doch Gladbach ist nach wie vor seine Heimat.

Und nun, da er mit seinem Team nach dem Champions-League-Spiel in Brüssel beim RSC Anderlecht (2:1) gleich nach Gladbach gefahren ist, um sich dort in Ruhe auf das Spiel vorzubereiten, hatte er die Wahl. Die Ernst-Reuter-Anlage – oder die von Grün-Weiß Holt am Rönneter. Es war nicht wirklich eine Frage für Heynckes, wo er mit seinem Team üben wollte: Denn in Holt ist er aufgewachsen, „mein Elternhaus lag ja nur 500 Meter entfernt vom Platz“, sagt er. „Wir haben damals für eine Mark die Bälle beim Gladbacher HTC ausgesammelt“, erzählte Heynckes. Und Grün-Weiß Holt ist sein Stammverein, „bis 17 habe ich da gespielt, bevor ich Borusse wurde“. Es ist also in vieler Hinsicht ein Zurück zu den Wurzeln. Heynckes hat nach wie vor ein Herz für seinen Ursprungs-Klub. Er will sich, so ist zu hören, einsetzen für das Kunstrasenprojekt der Holter als Schirmherr (auch DFB-Schiedsrichter-Assistent Mark Borsch unterstützt das Projekt).

Heynckes erinnerte sich auch an seine Anfangszeit als Trainer – damals war Borussias jetziger Trainer Dieter Hecking gerade aus Soest gekommen und kämpfte um seine Chance. „Dieter war 18, und wir hatten natürlich etablierte Stürmer, da war es nicht leicht für einen jungen Spieler wie ihn. Ich war selbst noch ein junger Trainer und sehr fordernd – aber geschadet hat das sicher keinem der Spieler. Wir mussten früher das Professionell-Sein auch lernen bei Hennes Weisweiler, das war sicher noch eine härtere Schule“, sagte Heynckes, der 2016 den Ehrenring der Stadt bekam.

Heute ist er etwas milder, weswegen er den Seinen am Donnerstagabend frei gab, um Essen zu gehen. Er selbst gönnte sich einen Abend daheim auf dem Anwesen in Schwalmtal, darüber war nicht nur sein Schäferhund Cando erfreut. „Aber“, sagte Heynckes, „ich war wie die Spieler rechtzeitig wieder im Hotel, zu der Zeit, die der Trainer festgelegt hatte.“

Wenn eine Ikone des Gladbacher Fußballs wie er zurückkehrt, kommt das Gespräch zwangsläufig immer wieder zurück auf jene Zeit, in der die mythologische Basis für das gelegt wurde, was Borussia heute ist. Sein früherer Schüler Hecking hat einen Ansatz, in dem Heynckes durchaus das typische Borussia-Erbgut wiederfindet. „Bei Gladbach ist eine klare Struktur zu erkennen, die Mannschaft ist gut ausgerichtet, der Konterstil wie in den 70ern ist zu sehen. Sie haben spielerisch sehr gute Leute, es macht Spaß, die Spiele der Borussia zu sehen. Sie sind auf einem sehr guten Weg. Ich denke, sie haben die große Chance, sich für die Champions League zu qualifizieren“, sagte Heynckes.

Er will die Borussen für den Moment natürlich aufhalten, denn er freut sich zwar, wieder in Gladbach zu sein, doch zu viel Großzügigkeit ist auch nicht zu erwarten. „Gegen Gladbach waren es immer hochinteressante Duelle, auch in den letzten Jahren. Aber wir sind selbstbewusst und wollen natürlich das Spiel gewinnen“, sagte Heynckes. Er ist nicht mehr der junge Trainer, den Dieter Hecking 1983 kennenlernte. Aber genauso ehrgeizig. Auch als „Übergangslösung“ (Heynckes) bei den Bayern. Jupp Heynckes ist sich nach allen Triumphen, Toren und Tränen treu geblieben.

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Beispiellose Verletztenmisere – Maroh und Cordoba fehlen Köln bis zur Winterpause


Wie der FC am Freitag bekannt gab, fallen in 17-Millionen-Stürmer Jhon Cordoba (Muskelverletzung am linken, hinteren Oberschenkel), Abwehrchef Dominic Maroh (Muskelverletzung am linken, hinteren Oberschenkel) und dem bisher noch nicht eingesetzten Neuzugang Joao Queiros (Fraktur des Querfortsatzes im Lendenwirbelbereich) gleich drei weitere Spieler für den Rest des Jahres aus.

Cordoba und Maroh haben sich ihre Verletzungen am Donnerstag im Europa-League-Spiel gegen den FC Arsenal (1:0) zugezogen. Der 19-jährige Portugiese Queiros wäre eine Alternative in der arg dezimierten Innenverteidigung gewesen.

In Jonas Hector, Dominique Heintz, Marcel Risse, Leonardo Bittencourt, Simon Zoller, Christian Clemens und Marco Höger waren gegen Arsenal bereits sieben Leistungsträger verletzt ausgefallen. Zudem fehlt im Spiel am Sonntag gegen Hertha BSC (18 Uhr) Frederik Sörensen gelbgesperrt. In Sörensen, Maroh, Heintz und Queiros fehlen dem FC damit vier der fünf gelernten Innenverteidiger im Kader.

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Biathlon-Weltmeisterin erkrankt – Dahlmeier verpasst Saisonauftakt in Östersund


Der Hals kratzt, das Sprechen fällt schwer – und an Sport ist schon zweimal nicht zu denken: Eine hartnäckige Erkältung setzt Biathlon-Königin Laura Dahlmeier außer Gefecht und verhindert ihren Start in der Mixedstaffel am Sonntag. „Für mich heißt es jetzt auskurieren und wieder zu Kräften kommen, bevor es losgehen kann“, schrieb die 24-Jährige am Donnerstag auf Facebook: „Anstatt Waffe und Ski sind nun Ingwertee und Bett angesagt.“

Nach SID-Informationen war der Einsatz der siebenmaligen Weltmeisterin zum Auftakt des Olympia-Winters (ab 14.15/ARD und Eurosport) fest eingeplant gewesen, bis zuletzt hatte Dahlmeier selbst noch auf eine rasche Genesung gehofft. Anstatt sich mit ihren Teamkollegen aber nun im kalten Östersund/Schweden auf die neue Saison einzustimmen, hütet Dahlmeier im heimischen Partenkirchen das warme Bett.

„Letzte Woche habe ich mich noch mit großer Vorfreude auf den Weltcup-Auftakt vorbereitet“, schrieb die Bayerin. Und nun? Ist es sogar fraglich, ob Dahlmeier überhaupt nach Zentralschweden reist. Am Mittwoch (29. November) findet mit dem kräftezehrenden Klassiker über 15 km der erste Einzel-Wettbewerb statt, gut möglich, dass Dahlmeier den ersten Weltcup komplett auslässt.

Sollte der „Worst Case“ eintreten, würde das die Siegchancen der deutschen Biathletinnen drastisch reduzieren. Denn die Erfolgsgeschichte der zurückliegenden Saison war nun einmal eng mit Dahlmeier verbunden – zehn Siege und sieben weitere Podestplätze, darunter fünf WM-Titel, sowie der erste Sieg im Gesamtweltcup seit der großen Magdalena Neuner sprechen Bände.

Kein Risiko in der Olympia-Saison

Auch deshalb war Dahlmeier voller Tatendrang gewesen. Das größtenteils individuelle Training im Sommer sei „sehr, sehr gut“ verlaufen, die ersten Eindrücke auf Schnee stimmten zuversichtlich. Dennoch, schrieb Dahlmeier zudem auf Facebook, stecke das Leben nunmal „voller Überraschungen, es ist bunt“ – und ein Infekt bei diesen körperlichen Belastungen eben schnell eingefangen.

Es ist zudem nicht das erste Mal, dass Dahlmeier zum Wohle ihrer Gesundheit auf den geliebten Sport verzichtet. Im vergangenen Traumwinter hatte sie dabei sogar zwei Rennen beim Heim-Weltcup in Oberhof ausgelassen, das Jahr zuvor begann wegen einer Erkrankung ebenfalls verspätet. Damals stieg Dahlmeier schnell wieder ein, weitere Ausfälle im Januar und Februar waren die Folge. So etwas darf diesmal auf keinen Fall passieren.

Denn der Formaufbau, sagte Dahlmeier kürzlich in einer ARD-Reportage, „zielt auf die Olympischen Spiele ab. Das sind die wichtigsten Rennen, da will ich topfit sein.“ Ob ihr das gelingt? „Ich glaube“, sagte sie jedenfalls, „dass ich mich selbst und meinen Körper recht gut einschätzen kann.“ Der Verzicht nun könnte daher nicht nur wegen des hashtags #werweißfürwasesgutist als Vorsichtsmaßnahme interpretiert werden.

Sollte Dahlmeier wieder zeitnah zu Kräften kommen und im Februar topfit sein, könnte sie in Pyeongchang/Südkorea zur großen Medaillenlieferantin für das deutsche Team avancieren. Dahlmeier weiß, dass sie in Höchstform kaum zu bezwingen ist, der olympische Gedanke allein reicht ihr deshalb nicht mehr. „Ich will eine goldene Medaille“, sagte sie, „am liebsten im Einzel.“

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OP binnen 48 Stunden – Sevilla-Trainer Berizzo an Prostatakrebs erkrankt


Weitere Untersuchungen sollen Aufschluss darüber geben, welche Schritte zur Behandlung einzuleiten seien, teilte der Verein mit. Sevilla sagte dem Coach in der knappen Mitteilung „maximale Unterstützung“ zu und wünschte ihm baldige Genesung. Spanischen Medien zufolge muss Berizzo binnen 48 Stunden operiert werden, dürfe aber auf eine vollständige Genesung hoffen.

Nach SID-Informationen wurden die Profis bereits vor der Begegnung von Berizzos Erkrankung unterrichtet. Der 48-Jährige sagte nach der Partie gegen die Mannschaft des deutschen Teammanagers Jürgen Klopp nichts zu seinem Gesundheitszustand. Sevillas Präsident Pepe Castro sprach von einem „persönlichen und schwierigen Thema“ und kündigte die folgende Stellungnahme an.

Berizzo ist erst seit dieser Saison bei den Andalusiern im Amt. Zuvor war er drei Jahre Trainer bei Celta Vigo.

Mehrere Spieler hatten am Dienstag Berizzos Ansprache in der Halbzeitpause gegen Liverpool gelobt. „Wir mussten für die Fans und den Boss mit einer anderen Einstellung rauskommen. Er hat uns dazu gebracht, so zu spielen“, sagte der argentinische Nationalspieler Ever Banega, nachdem Sevilla den 0:3-Halbzeitrückstand in letzter Minute gedreht hatte. Die Spieler jubelten demonstrativ mit Berizzo.

Der ehemalige Schalker Johannes Geis kam bei der Begegnung zu seinem ersten Champions-League-Einsatz für Sevilla und stand 90 Minuten auf dem Platz.

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Banger Blick in die Zukunft: Kickers-Bosse verhindern dickes Defizit


Banger Blick in die Zukunft Kickers-Bosse verhindern dickes Defizit Der neue Sportdirektor der Stuttgarter Kickers Martin Braun (Zweiter von rechts) und das Präsidium des Fußball-Regionalligisten mit Niko Kleinmann, Ingo Kochsmeier, Präsident Rainer Lorz (von links) und Holger Schäfer (rechts)

Auf der Mitgliederversammlung der Stuttgarter Kickers konnte Präsident Rainer Lorz zwar einen kleinen Gewinn verkünden, aber nur dank des Forderungsverzichts einiger Gläubiger. Das lässt für die Zukunft nichts Gutes ahnen.

Stuttgart – Als Rainer Lorz bei der Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr vor das Mikrofon trat, sprach er bei der Präsentation der wirtschaftlichen Bilanz von einem „Hammerschlag“. Auf 521 000 Euro bezifferte sich der Verlust in der Saison 2015/16. Und dieses Mal? Da konnte der Chef der Blauen am Montagabend im SSB-Waldaupark vor 248 anwesenden der 2315 Mitglieder zwar ein formal leicht positives Jahresergebnis in Höhe von 13 000 Euro vermelden, doch die Zahl täuscht gewaltig: Dass im Geschäftsjahr 2016/17 nicht ein dramatisches Jahresdefizit ausgewiesen werden musste, lag einzig und allein am Forderungsverzicht aus Darlehen von „Gremienmitgliedern und gremiennahen Personen“, wie sich der Präsident ausdrückte. Dieser belief sich auf satte 1,53 Millionen Euro.

Die stolze Summe erhöhte die außerordentlichen Erträge auf gut 2,7 Millionen Euro. Und nur dadurch konnte das operativ deutlich negative Ergebnis aufgefangen und die schwarze Null verkündet werden, was letztendlich auch zu einer Entlastung von Präsidium (bei 16 Gegenstimmen) und Aufsichtsrat (elf Gegenstimmen) führte. „Wenn man den Verein fortentwickeln will und man immer eine solche Last mit sich herumzuschleppen hat, dann ist das schwierig. Deshalb haben wir Tabula rasa gemacht, um die Überlebensfähigkeit des Vereins zu fördern“, sagte Lorz. Logische Folge des Verzichts: Die Darlehen müssen nicht mehr verzinst werden. Die bilanzielle Überschuldung (negatives Eigenkapital) blieb damit nahezu unverändert bei rund 2,65 Millionen Euro. Darin enthalten sind zum Beispiel Verbindlichkeiten gegenüber Banken in Höhe von 1,2 Millionen Euro.

TV-Gelder brechen weg

Ziel sei es, künftig einen ausgeglichenen Etat hinzubekommen. Dass dies bei entsprechenden Ambitionen in der Fußball-Regionalliga einer Herkulesaufgabe gleichkommt, zeigt der Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr. „Die Einschnitte nach dem Abstieg waren gravierend, die Erlöse haben sich halbiert“, erklärte Lorz – und schob die Gründe hinterher: „Wir waren nicht im DFB-Pokal dabei, die Gegentribüne im Gazi-Stadionwar gesperrt und am meisten machte uns der weiter ausbleibende sportliche Erfolg zu schaffen.“ In Zahlen wirkte sich dies wie folgt aus: Die Einnahmen aus dem Spielbetrieb verringerten sich von rund 1,14 Millionen Euro auf 573 000 Euro. Die Erlöse aus Werbung (Sponsoring) reduzierten sich um 542 000 Euro auf 2,1 Millionen Euro. Die bisherigen 921  000 Euro an Fernsehgeldern fielen praktisch komplett weg. Das alles konnten die Einsparungen bei den Personalkosten für die erste Mannschaft von 3,3 Millionen Euro auf 1,78 Millionen Euro nicht ausgleichen.

An anderer Stelle wird künftig am Personal im übertragenen Sinne auch gespart. Die Kickers haben in beiderseitigem Einvernehmen den langfristigen Vertrag mit der Vermarktungsagentur U!Sports GmbH (früher Ufa) aufgelöst. „Dieser Dienstleister war eher national aufgestellt. Wir können uns jetzt stärker und individueller auf regionale Partner konzentrieren“, nannte Lorz die Vorteile der neuen Ausrichtung, wobei natürlich auch die bei Abschlüssen fälligen Provisionszahlungen entfallen. Trotzdem bleibt die Frage wie – in Anbetracht dieser bedenklichen Entwicklung – die Perspektive der Kickers aussieht? „Es gibt im Grunde nur zwei Wege“, sagte Lorz und skizzierte die Szenarien. „Entweder wir schrauben den Etat weiter nach unten und versuchen die Mittel effizienter einzusetzen. Gute Spieler wären dann aber nicht zu halten, ein Ziel Aufstieg nicht planbar.“ Die zweite Möglichkeit wäre die Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft mit Beteiligung von strategischen Partnern. Lorz räumte ein: „Dies ist eine Option, aber das sind bisher nur Gedankenspiele – nichts ist spruchreif.“

Ziel ist der Klassenverbleib

Genauso wenig wie der Klassenverbleib in der Regionalliga. „Wir haben harte Arbeit vor uns“, sagte Lorz. In allen Belangen. Angefangen mit dem Heimspiel am Samstag gegen Astoria Walldorf, in dem im Abstiegskampf dringend gepunktet werden muss. Wie betonte Lorz an die anwesenden Spieler gerichtet: „Ihr müsst in Anbetracht all der Zahlen nicht glauben, dass ihr bei den Prämien sparen müsst.“ Zumindest auf der Hauptversammlung hat die Mannschaft schon mal ein gutes Bild abgegeben: Sie erschien komplett und korrekt im dunklen Anzug.

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Fortunas Leihspieler – Marlon Ritter macht lässig Werbung für sich


Diese Torvorlage kann man sich gar nicht oft genug anschauen. Es lief die 70. Spielminute zwischen der SpVgg Unterhaching und dem SC Paderborn, als Thomas Bertels das 3:0 für die Paderborner erzielte. Doch nicht nur der Treffer, vor allem die Vorbereitung dazu bleibt in Erinnerung.

Und hier hatte Marlon Ritter hatte seine Füße im Spiel. Und wie! Ritter leitete den Ball artistisch mit der Hacke auf seinen Mitspieler weiter und produzierte so eine der schönsten Torvorlagen dieser Fußballsaison. Und auch sonst läuft es richtig gut bei Ritter, der noch bis Sommer 2019 bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag steht. Seit dieser Saison sammelt er in Paderborn nicht nur Spielpraxis, sondern auch persönliche Erfolge. Für die Ostwestfalen stand er bereits zehn Mal auf dem Feld und erzielte bereits drei Treffer.

Fortuna hatte Ritter im Sommer 2016 verpflichtet. Der damals 21-jährige Offensivspieler wechselte als Torschützenkönig der Regionalliga West (24 Treffer) von der U23 von Borussia Mönchengladbach nach Düsseldorf.

Ritter ist gebürtiger Essener. Seine Karriere begann bei der Essener Sportgemeinschaft. Anschließend machte er Station bei der Jugend des FC Schalke 04, bei Rot-Weiss Essen und in der Jugend sowie der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. In Gladbach durfte er unter dem damaligen Trainer Lucien Favre sogar mit ins Profi-Trainingslager fahren. Und Favre war stets ein Fan des Talents, vor allem seine „wirklich gute Ballannahme“ hob Favre einmal im Interview hervor.

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Elf Punkte in der Fremde – Was Borussia auswärts für zu Hause lernen konnte


Das 4:2 in Berlin könnte diesbezüglich entscheidende Aufschlüsse geben. Denn genau genommen war es kein richtiges Auswärtsspiel. „Auswärtsheimspiel“ nannten es die Gladbach-Fans. Tatsächlich war es oft so, dass die über 6000 Gladbach-Freunde im Olympiastadion präsenter waren als die 42.000 Berliner.

Welchen tieferen Wert für die Lösung des Heimproblems könnte das Spiel haben? These: Es kann ein probates Mittel gegen die Heimphobie sein, die die Niederlagen gegen Frankfurt und Leverkusen sowie das 1:1 gegen Mainz ausgelöst haben. Vielleicht kann die Heimflaute Borussias nach Berlin in einem anderen Licht betrachtet werden: Wenn man die Hauptstadt, wo es so viele Gladbach-Fans gibt wie an keinem anderen Ort jenseits Mönchengladbachs, als zweite Heimat der Borussen definiert, würde das bedeuten: Borussia hat ein Quasi-Heimspiel gewonnen. Das könnte die Heimverkrampfung lösen, zumal die Bayern kommen und somit ein Heimspiel ansteht, das eher wie ein Auswärtsspiel angegangen werden dürfte: verhaltener, defensiver – und befreit von großen Erwartungen.

Auffällig ist: Borussia überraschte Hertha, wie sie selbst von Mainz und Frankfurt überrascht wurde: Sie startete forsch und war erfolgreich, bevor Hertha wusste, wie ihr geschah. So ging Borussia auch den Job in Hoffenheim an, da aber verpasste Thorgan Hazard den Blitzstart. Nun trug er mit seinem Elfmetertor dazu bei. Wie Lars Stindl, der seine persönliche Heim-Kuriosität (14 seiner 16 Borussia-Tore im Jahr 2017 machte er in der Fremde) vielleicht beim Auswärtsheimspiel in Berlin auch überwunden hat.

Es gab im Olympiastadion auch Züge der Heimphobie, denn nach dem schnellen 3:0 verkrampfte Borussia, zeigte ihr tristes Gesicht, das zuletzt nur daheim zu sehen war, doch sie trotzte dem mentalen Knick und befreite sich mit dem 4:2. So war das kalte und leere Olympiastadion ein Wohlfühlort für die Gladbacher. Diese Heimeligkeit wollen die Borussen auch wieder im Eigenheim spüren. Was helfen kann: Am Samstag sollte man sich das Heimspiel gegen die Bayern als „Heimauswärtsspiel“ denken, um sich so vielleicht zu befreien von den typischen Blockaden. In der Psychologie heißt das wohl Verschiebung.

Doch wie immer im Fußball gibt es eine ganz einfache Lösung des Problems: einen Sieg gegen die Bayern. Man muss kein Psychologe sein, um die Prognose zu stellen, dass das die grundsätzliche Lösung der Heimproblematik sein könnte. „Nichts“, sagt Trainer Dieter Hecking gern, „ersetzt Siege.“ Weder sportlich noch mental. Es ist halt immer da am schönsten, wo man gewinnt.

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Borussia gewinnt bei Hertha BSC – Die Berliner Luft tut Raffael gut


„Für uns war wichtig, dass wir vor dem Heimspiel gegen die Bayern in eine gute Position kommen“, sagte Hecking. Sein Team schafft es das, und geht als Tabellendritter aus dem Samstag – und ist somit zunächst mal oben dabei.

Borussia hat den dritten Auswärtssieg in Folge, der die Punkte 19, 20 und 21 einbrachte, mit höchster Effektivität erwirtschaftet. Acht Torschüsse fanden Eingang in die Statistik, vier davon trafen ins Ziel. Matchwinner war Raffael, der Ex-Berliner, der zweimal traf. Hecking hatte den zuletzt in die Kritik geratenen „Maestro“ schon vor der Berlin-Tour verteidigt, nun fühlte er sich in seinen Worten bestätigt. „Er wusste selbst, dass das, was er zuletzt gespielt hat, nicht das Gelbe vom Ei war, aber wenn er dann so eine Reaktion zeigt, ist das doch prima. Es waren nicht nur die beiden Tore heute, er hat viele schlaue Dinge gemacht“, sagte Hecking. Raffael erzielte mit einem Traumtor das 3:0 und später, nach seiner starken Kombination mit Lars Stindl und Patrick Herrmann, der Raffael mustergültig bediente, das entscheidende 4:2. „Vielleicht war es die Berliner Luft“, sagte Hecking mit einem Grinsen.

Einzelkritik: Sommer strahlt Sicherheit aus – Kramer und Zakaria im Zentrum stark

Er hatte seinem Team eine defensivere Herangehensweise verordnet, „wir wollten aus einer kompakten Defensive heraus Nadelstiche setzen“, erklärte Hecking den Ansatz. Drei der Nadelstiche saßen in den ersten 20 Minuten, zunächst traf Kapitän Lars Stindl, den der starke Denis Zakaria bedient hatte, dann Thorgan Hazard per Elfmeter, auf der Schiedsrichter Christian Dankert mit Unterstützung des Videoassistenten entschied, und eben Raffael. Raffael wollte nichts sagen zu seinem großen Tag, er hat sich indes in der Sprache geäußert, die seine liebste ist: mit seinen beiden Toren. Das erste war dabei wie ein Ur-Schrei.

„Ankreiden lassen müssen wir uns, dass wir danach zu passiv waren und die Herthaner dadurch zurück in Spiel haben kommen lassen. Wir wussten schon vorher, dass Berlin bei Standards stark ist. Diese Situationen wollten wir eigentlich vermeiden“, monierte jedoch Stindl. „Was wir uns heute vorwerfen lassen müssen, ist, dass nach dem 3:0 der Sack hätte zu sein müssen. Da hätten wir eine klare Dominanz ausstrahlen müssen und den Gegner gar nicht mehr Ballbesitz überlassen dürfen“, sagte auch Sechser Christoph Kramer. 56 Prozent Ballbesitz hatte Hertha in der Summe, im ersten Durchgang waren es aber 66. So wuchs der Druck der „alten Dame“, und hätte Sommer nicht beim Kopfball von Vedad Ibisevic überragend reagiert, wäre vielleicht eingetreten, was Hertha-Trainer Pal Dardai vermutete: „Wenn wir schnell das 2:3 machen, sprechen wir vielleicht noch über einen Sieg.“

„In der Phase vor dem 1:3 waren wir aber ein bisschen passiv, haben zu viele Hereingaben und zu viele Standards gegen uns zugelassen, die gefährlich waren. Da war es fast logisch, dass der Anschlusstreffer fällt“, sagte Hecking. Das geschah in der 71. Minute. „Aber wir hatten die richtige Antwort parat“, sagte Hecking mit Blick auf das 4:2 durch Raffael. „Gott sei Dank hat die Mannschaft dann noch mal eine Idee gehabt und das vierte Tor super herausgespielt. Platz drei ist eine schöne Momentaufnahme, mehr aber auch nicht“, sagte Hecking. „Hinten heraus haben wir aber noch mal einen Gang hochgeschaltet und insgesamt auch verdient gewonnen. Jetzt freuen wir uns auf das Duell in der nächsten Woche gegen die Bayern vor heimischen Publikum“, sagte Lars Stindl, der seine „gute Woche“ mit dem zweiten Tor binnen fünf Tagen abschloss.

Borussias Scorerliste 2017/18

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J-League – Podolski spielt bei Heimniederlage von Kobe durch


Die Führung der Gästemannschaft durch Sho Inagaki (17. Minute) konnte Kobe durch Kazume Watanabe (27.) noch vor der Pause ausgleichen. Der zwei Minuten zuvor eingewechselte Brasilianer Patric avancierte dann zum Matchwinner für Hiroshima (77.).

Vissel Kobe bleibt nach der 14. Saisonniederlage am 32. Spieltag als Tabellen-Neunter im Mittelfeld. Podolski, der kurz vor der Pause die Gelbe Karte sah, hatte im vorigen Ligaspiel wegen einer Sperre noch pausieren müssen. Der frühere Kölner war im Sommer mit seiner Familie nach Japan gezogen.

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VfB Stuttgart empfängt Borussia Dortmund: Alles Wissenswerte rund um die VfB-Partie


VfB Stuttgart empfängt Borussia Dortmund Alles Wissenswerte rund um die VfB-Partie Hannes Wolf und der VfB empfangen am Freitagabend Borussia Dortmund.

Zum Auftakt des 12. Bundesliga-Spieltags empfängt der VfB Stuttgart an diesem Freitagabend Borussia Dortmund. Wir haben alle Informationen zur Partie kompakt zusammengefasst.

Stuttgart – Ausverkauftes Haus, Flutlicht, ein Spitzenteam zu Gast – in Stuttgart deuten die Vorzeichen an diesem Freitag auf einen fußballerischen Leckerbissen hin, wenn der VfB Stuttgart Borussia Dortmund empfängt. Bei den Borussen gab es eine überraschende personelle Entscheidung vor dem Abflug nach Stuttgart, beim VfB kehren drei zuletzt nicht einsatzbereite Spieler zurück. Wir haben alle Informationen rund um die Partie kompakt aufbereitet.

Offizieller Hashtag zum Spiel: #VfBBVB

Infos zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln liefern die Websites des Verkehrsverbundes Stuttgart (VVS) sowie der Deutschen Bahn.

Schiedsrichter: Frank Willenborg

Assistenten: Arne Aarnink, Holger Henschel, Tobias Christ (4. Offizieller), Tobias Welz (VA)

So würde unsere Redaktion aufstellen:

Bilanz aus VfB Sicht:

Gesamt: 96 Spiele, 38 Siege, 24 Unentschieden, 34 Niederlagen, 161:158 Tore

Heim: 48 Spiele, 26 Siege, 9 Unentschieden, 13 Niederlagen, 95:63 Tore

Auswärts: 48 Spiele, 12 Siege, 15 Unentschieden, 21 Niederlagen, 66:95 Tore

* Paukenschlag beim BVB vor dem Spiel

* Mit diesem Kader tritt der VfB an

* Die zentrale Frage um Holger Badstuber

* Der Liveticker zum Spiel

* Dieses Trikot trägt der VfB heute

Anstoß in der Stuttgarter Arena ist um 20.30 Uhr. Unsere Redaktion tickert mit Unterstützung von Blogger Andreas Zweigle von www.vertikalpass.de live aus dem Stadion.

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