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BVB, Gladbach, Köln und Co.: Was bei den NRW-Bundesligisten auffällt


Analyse

Düsseldorf
Borussia Dortmund offenbart alte Schwächen, Bayer Leverkusen hat ein neues Lieblingswort, und Bielefeld führt eine Tabelle an. Diese Punkte fallen bei den sechs NRW-Bundesligisten auf.

So unterschiedlich die Ambitionen der sechs NRW-Bundesligisten sind, so unterschiedlich sind sie in die neue Saison gestartet. Wir sagen Ihnen, mit welchen Auffälligkeiten die Teams in die Länderspielpause gegangen sind.

Borussia Mönchengladbach: Unter Adi Hütter kommt die Mannschaft langsam aber sicher ins Rollen. Zwei Siege in Serie konnte die Borussia vor der Länderspielpause feiern. Doch im Hinterkopf von Max Eberl dürfte in diesen ruhigeren Tagen der Länderspielpause das Thema Vertragsverhandlungen anklopfen. Kostenpflichtiger Inhalt Schließlich laufen bei Matthias Ginter, Denis Zakaria, Patrick Herrmann und Jordan Beyer die Verträge im nächsten Sommer aus, die von neun weiteren Spielern dann 2023. Noch lässt sich der Sportdirektor aber nicht hetzen. „Wir machen das in einer Phase, in der es passt“, sagte er kürzlich.

Info
In diesen Statistiken führen NRW-Teams

Passquote Borussia Dortmund (86,7%)

Ballbesitz Borussia Dortmund (59%)

Gewonnene Kopfballduelle Arminia Bielefeld (188)

Flanken aus dem Spiel 1. FC Köln (119)

Laufdistanz Arminia Bielefeld (831,7km)

Intensive Läufe 1. FC Köln (5160)

Borussia Dortmund: Platz drei in der Liga. Zwei Siege in zwei Spielen in der Champions League. Überzeugend in der Ballbesitz-Statistik und die beste Passquote der Liga. Man könnte meinen, der Saisonstart unter dem neuen Trainer Marco Rose wäre geglückt. Gäbe es da nicht die Statistiken. Die Gegentorflut hat Rose noch nicht unter Kontrolle gebracht. 13 Mal musste Gregor Kobel den Ball in der Liga schon aus seinem Netz holen. Nur drei Teams kassierten mehr als der Meister-Herausforderer. Die Standardschwäche ist zudem eklatant. Die Hälfte aller Gegentore fiel nach ruhendem Ball.

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Das vielleicht größte Problem könnte die Abhängigkeit von Stürmer Erling Haaland sein. Steht er nicht auf dem Platz, wird es schwierig. Elf Tore gehen in dieser Saison bereits auf sein Konto. Zweitbester Schütze ist Raphael Guerreiro – mit drei Treffern. Dabei fehlt der Norweger seit drei Spielen verletzungsbedingt.

1. FC Köln: Mitunter musste man sich in dieser Saison schon mal kneifen, wenn man die Mannschaft hat spielen sehen. Aggressives Pressing und Offensivspektakel: der neue Trainer Steffen Baumgart hat seinen Spielern neuen Selbstvertrauen eingeimpft und tritt mitunter auf wie eine Spitzenmannschaft. Nichts ist mehr zu sehen vom defensiven Fußball unter Markus Gisdol. Es sind Vollgasveranstaltungen, wie sie einst Jürgen Klopp mit dem BVB prägte. Die Spieler des „Effzeh“ haben die meisten intensiven Läufe der Liga abgeliefert, 5160 an der Zahl. 119 Flanken haben die Spieler bisher geschlagen – 18 mehr als die Hoffenheimer auf Platz zwei. Der bisherige Weg lässt erwarten, dass Baumgart mit seinen Kölnern noch lange nicht am Ende ist. 

Bayer Leverkusen: Es ist schon auffällig, wie häufig in diesen Wochen das Wort „wir“ im Umfeld der Werkself benutzt wird. Man könnte herausstellen, Kostenpflichtiger Inhalt wie gut Simon Rolfes und sein Team auf dem Transfermarkt gearbeitet haben, wie stark die Handschrift des neuen Trainers Gerardo Seoane schon zu erkennen ist, wie großartig Florian Wirtz aufspielt. Aber niemand rund um den Verein verweist auf individuelle Punkte für den Aufschwung. „Wir machen es momentan sehr gut“, sagte etwa Kerem Demirbay. Was mit diesem „Wir“-Gefühl wirklich möglich ist in dieser Saison, wird sich wohl nach der Länderspielpause herausstellen. Denn dann geht es gegen den FC Bayern. Dort wird bekanntlich ebenfalls großer Wert auf selbiges Thema gelegt. Dort heißt es nur „Mia san mia“.

Arminia Bielefeld: Bei den Ostwestfalen dürften langsam die Erinnerungen an die Saison 1996/1997 wach werden. Vor 25 Jahre stand der Klubs zuletzt nach sieben Spieltagen noch ohne Sieg in der Bundesliga dar. Der erste Erfolg gelang damals sogar erst am 9. Spieltag. Immerhin: Bielefeld hielt damals recht problemlos die Klasse. Das ist auch in dieser Saison wieder das große Ziel – vor allem nach dem großen Umbruch im Kader im Sommer. Doch ganz so schlecht, wie es der reine Tabellenplatz derzeit aussagt, spielt die Arminia nicht.

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Hoffnung machen können zwei Statistiken: die Spieler von Trainer Frank Kramer reißen die meisten Kilometer aller Bundesligisten auf dem Platz ab. 831,65 Kilometer haben seine Spieler schon zurückgelegt. Und auch in der Luft macht den Bielefeldern niemand etwas vor. Allein Fabian Klos gewann 43 seiner Kopfballduelle. Da muss doch bald auch vor dem Tor etwas bei herumkommen.

VfL Bochum: Vor der vergangenen Saison hätten wohl nur wenige Experten damit gerechnet, dass der VfL Bochum in diesem Jahr in der Bundesliga spielen wird. Doch er tut es – bisher allerdings nur bedingt erfolgreich. Platz 17, nur vier Punkte. Noch ist sicherlich nichts angebrannt, doch der größte Stärke der vergangenen Saison beraubt sich die Mannschaft derzeit selbst: die Geschlossenheit. Drang in den vergangenen gut zwei Jahren kaum Kritik an die Öffentlichkeit, ließ vor allem Torhüter Manuel Riemann zuletzt seinem Frust freien Lauf und kritisierte seine Mitspieler öffentlich. Das ist für den Teamgeist nicht gerade förderlich, weshalb Reis ihn zum Rapport bestellte. „Es nützt nichts, wenn wir uns gegenseitig an den Pranger stellen. Wir müssen Souveränität ausstrahlen und ein einheitliches Bild abgeben“, sagte er. Der Trainer hat erkannt: Nur als Einheit kann der Klassenerhalt gelingen.

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Fehlschuss in Wolfsburg: Bei Elfmetern spricht weiterhin viel für Borussia-Kapitän Stindl


Mönchengladbach
Lars Stindl vergab in Wolfsburg den dritten der letzten vier Elfmeter. Trotzdem sollte der Kapitän erster Schütze der Borussen bleiben. Nicht nur, weil der Fehlschuss diesmal keine Folgen hatte.

Möglich, dass Lars Stindl die Länderspielpause nutzt, um seinen Kumpel Tobias Sippel immer wieder nach dem Training zu überreden, ihm ein paar Elfmeter um die Ohren hauen zu dürfen. Denn Borussias Kapitän hat etwas Nachholbedarf in der Disziplin. Beim 3:1 in Wolfsburg war sein Elfmeterschuss ein Negativerlebnis der Borussen an diesem Tag, der fast nur schön war.

In der 78. Minute schnappte sich Koen Casteels Stindls allzu laschen Schuss in die rechte Ecke. Stindl schaute ungläubig, hatte er doch in dem Moment die Vorentscheidung, das 3:1 verpasst und so dafür gesorgt, dass es noch eng wurde das eine oder andere Mal. „Das 3:1 hätte uns zu dem Zeitpunkt gut getan“, gestand Manager Max Eberl. Am Ende ging alles gut und Stindl bedankte sich in der Kabine bei den Kollegen, die seinen Fehlschuss nicht zu einem echten Problem werden ließen.

„Lars ist unser Kapitän, ein absolut erfahrener Spieler. Er hat die Verantwortung übernommen, hat aber leider den Elfmeter verschossen. Das hat Lars auch sehr leidgetan. Das hat er in der Kabine kundgetan. Wir haben das als Mannschaft ausgebessert und dieses Spiel gewonnen“, sagte Trainer Adi Hütter.

Stindl twitterte später das Wort „Team“, um zu zeigen, dass hier eine Gladbacher Mannschaft beisammen ist, die Fehler von Kollegen ausbügelt. Die Fans sangen im Rahmen der Siegesfeierlichkeiten in Wolfsburg seinen Namen, auch das war Balsam für ihn.

Gleichwohl ärgert den Ehrgeizigen sein Fehlschuss extrem, denn es war bereits der dritte Elfmeter im Jahr 2021, den er vergab, nur einen der letzten vier Schüsse vom Punkte brachte Stindl im Tor unter. Das war am 10. April beim 2:2 bei Hertha BSC Berlin. Zudem traf er 2021 beim 2:2 in Stuttgart am 16. Januar vom Punkt.

Verschossen hat Stindl auch im März in Augsburg, nachdem er vorher elfmal in Folge getroffen hatte seit seinem Fehlschuss am 15. Oktober 2016 gegen den Hamburger SV. Nun vergab er erstmals in seiner Karriere zwei Elfmeter in Folge, denn schon beim 0:4 in Leverkusen hatte sein Schuss in die rechte Ecke zu wenig Power, um an Lukas Hradecky vorbeizukommen.

Der Eckenwechsel, zu dem er sich nach dem Fehlschuss in Augsburg entschieden hatte, von links nach rechts, brachte Stindl kein Glück. Und der Oktober ist für ihn kein guter Monat für Elfmeter, fünf von 21 Schüssen hat er insgesamt vergeben in seiner Karriere, drei davon im zehnten Monat des Jahres.

Muss Trainer Adi Hütter sich nach dem Fehlschuss in Wolfsburg Gedanken machen, was seine Elfmeterausführer-Rangliste angeht? „Wir haben schon auch andere Schützen“, sagte Max Eberl. Hütter wird indes wohl eher nicht einen anderen Chef-Ausführer bestimmen, das Team muss das Thema intern regeln. Und das Ergebnis sollte sein: „Lars ist unser Schütze Nummer eins, wenn er sagt, er schießt, schießt er auch“, wie Jonas Hofmann in Wolfsburg sagte.

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Es wäre psychologisch wertvoll, die ärgerliche Geschichte so anzugehen. Stindl muss sich den Elfmeter-Geistern stellen und das Thema so schnell wie möglich abschließen, um es nicht zu einem Trauma werden zu lassen. Heißt: Gibt es wieder Elfmeter und Stindl ist auf dem Platz, dann bitte schön, Herr Stindl, übernehmen Sie wieder!

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Vor Spiel gegen Rhein-Neckar Löwen: TVB Stuttgart verpflichtet Benjamin Meschke

Stuttgart – Die Ausfallliste des TVB Stuttgart ist lang – und der Start in die neue Saison in der Handball-Bundesliga mit 0:8-Punkten misslungen. Auf diese Misere hat der Club vor dem Heimspiel an diesem Sonntag (16 Uhr) gegen die Rhein-Neckar Löwen reagiert und sich kurzfristig mit Benjamin Meschke verstärkt. Der 30-jährige Kreisläufer, der seit Juli vereinslos war, erhält einen Vertrag bis zum 31. Dezember 2021.

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Da in Fynn Nicolaus ein wesentlicher Bestandteil der Stuttgarter Abwehr noch mindestens bis Jahresende wegen einer Schulterluxation ausfällt, soll Meschke für Entlastung im Mittelblock sowie am Kreis sorgen. „Durch die vielen Verletzten fehlten uns mittlerweile die Alternativen, um während des Spiels wechseln zu können. Benjamin Meschke wird uns vor allem mit seiner Erfahrung weiterhelfen und Samuel Röthlisberger in der Abwehr sowie Zharko Peshevski im Angriff entlasten“, sagte TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt zu der Neuverpflichtung.

Meschke bringt jede Menge Bundesliga-Erfahrung mit nach Stuttgart. Er war unter anderem schon für den Bergischen HC, SC DHfK Leipzig, HBW Balingen-Weilstetten sowie zuletzt den HC Erlangen in der höchsten deutschen Spielklasse am Ball. Seine nächster Bundesliga-Einsatz könnte bereits an diesem Sonntag folgen: Der 1,96 Meter große Rechtshänder zählt in der Partie gegen die Rhein-Neckar Löwen jedenfalls direkt zum Kader.

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In der Bundesliga: Paderborn war für Fortuna schon einmal richtungweisend


Düsseldorf
Ein Sieg gegen Paderborn würde Fortuna mit Blick auf die kommenden Wochen sehr viel Schwung geben. Es ist nicht das erste Duell gegen die Ostwestfalen, das für Fortuna zukunftweisend sein könnte. Bereits vor knapp eineinhalb Jahren kam es zu einer wichtigen Begegnung.

Der 16. Mai 2020 dürfte noch vielen Fußballfans in Erinnerung geblieben sein. Nachdem die DFL während der Anfangsphase der Corona-Pandemie den Ligabetrieb aussetzte, startete die Bundesliga an diesem Samstag wieder in die Saison-Endphase. Auch für Fortuna ging es wieder los. Die Düsseldorfer empfingen den Tabellenletzten aus Paderborn in der heimischen Arena.

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Für Uwe Rösler war es mit seiner Mannschaft damals ein richtungweisendes Spiel. Mit einem Sieg hätte der Tabellen-16. wieder Anschluss an Platz 15 herstellen können. Doch das Aluminium und das eigene Unvermögen verhinderten dieses wichtige Erfolgserlebnis. Gleich viermal trafen die Düsseldorfer an diesem Nachmittag das Gehäuse (dreimal Pfosten, einmal Latte), über die Torlinie wollte der Ball aber nicht.

Und so ging Fortuna direkt mit einem negativen Gefühl aus dem Restart. Die Folge ist bekannt: Die Düsseldorfer mussten am Ende den bitteren und unnötigen Gang ins Unterhaus hinnehmen. Die Partie gegen Paderborn war dafür sicherlich mitverantwortlich.

Am kommenden Samstag will es Neu-Trainer Christian Preußer mit seinen Mannen besser machen. Denn auch er weiß, dass dieses Spiel für den Saisonverlauf einen hohen Stellenwert besitzt. Das Ergebnis wird vor allem beeinflussen, wie ruhig die Mannschaft in der kommenden Länderspielpause arbeiten kann. Und auch für die kommenden Spiele dürfte ein Sieg gegen die Ostwestfalen wichtig sein. Denn dann stünde Fortuna in der Tabelle plötzlich wieder gut da.

Vorsicht ist geboten, schließlich sind die Ostwestfalen die beste Auswärtsmannschaft der Liga. Drei Siege und ein Remis sammelte die Elf von Trainer Lukas Kwasniok in der Fremde. Nichtsdestotrotz kann das Ziel am Samstag einzig und allein heißen, die drei Punkte in Stockum zu behalten. Mit Blick auf die Punktzahl würde man dann sogar besser dastehen als unter Uwe Rösler in der vergangenen Saison.

Gleichzeitig könnte man mit einem Sieg gegen Paderborn die Weichen für eine erfolgreiche restliche Saison legen. Anders als vor eineinhalb Jahren.

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Ex-VfB-Profi Sami Khedira: „Auch Haaland und Co. können Bayern nicht stoppen“

Stuttgart – Sami Khedira glaubt nicht an ein Ende der Dominanz des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München in dieser Bundesliga-Saison. „Da muss ich alle Romantiker, die auf einen spannenden Meisterschaftskampf hoffen, leider enttäuschen: Die Bayern sind unschlagbar und werden zum zehnten Mal in Folge Meister“, sagte der Weltmeister von 2014 am Rande der Verleihung der Porsche Turbo Awards: „Auch Haaland und Co. können die Bayern nicht stoppen.“

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Khedira, der seine Karriere am Ende der vergangenen Saison beendet hatte, verfolgt die Bayern um ihren „fantastischen Trainer“ Julian Nagelsmann und die Bundesliga weiterhin intensiv. 

Was bringt die Zukunft für Khedira?

„Der Fußball war und ist natürlich ein großer Bestandteil meines Lebens“, sagte der 34-Jährige, der seine Karriere beim VfB Stuttgart begann und mit dem Klub 2007 deutscher Meister wurde. In der vergangenen Saison spielte er noch für Hertha BSC in der Bundesliga und beendete dann seine Laufbahn.

Die Bundesliga sei „unheimlich interessant. Ich schaue mir viel Fußball an, dass ich auch auf dem Stand bleibe und es nicht verlerne“, betonte er weiter. Khedira nutze die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn nun, „um sich mit Menschen zu treffen, fortzubilden, neue Eindrücke zu bekommen und mich inspirieren zu lassen“, berichtete er.

Was die Zukunft für ihn bringt, wisse er bislang noch nicht. „Ich halte mir alle Optionen offen“, sagte der langjährige Real-Madrid- und Juventus-Turin-Star Khedira: „Momentan habe ich keine fixierten Plan, dafür ist es auch noch viel zu früh.“

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Turnerin Biles zieht bitteres Fazit: „Hätte lange vor Tokio aufhören sollen“


Los Angeles
Der Rückzug von Starturnerin Simone Biles bei Olympia sorgte für Aufsehen. Laut eigener Aussage hätte sie gar nicht nach Tokio reisen dürfen. Dass sie doch antrat, habe auch etwas mit dem früheren Missbrauch durch den US-Teamarzt zu tun gehabt.

Simone Biles wählte drastische Worte, um ihre Zerrissenheit auszudrücken. „Wenn man sich ansieht, was ich in den letzten sieben Jahren alles durchgemacht habe, hätte ich nie wieder einem Olympiateam angehören dürfen. Ich hätte schon lange vor Tokio aufhören sollen“, sagte die wohl beste Turnerin der Geschichte dem New York Magazin.

Der zeitweilige Rückzug der Topfavoritin bei den vergangenen Sommerspielen wegen mentaler Probleme hatte für weltweites Aufsehen gesorgt und kam für viele überraschend. Biles offenbarte nun, dass ihre mentalen Probleme schon vor langer Zeit begonnen haben.

„Es war zu viel“, sagte die viermalige Olympiasiegerin mit Blick auf den Missbrauchsskandal um den ehemaligen US-Mannschaftsarzt Larry Nassar: „Aber ich wollte nicht zulassen, dass er mir etwas wegnimmt. Also habe ich das solange verdrängt, wie mein Geist und mein Körper es mir erlaubten.“

In Tokio traf es den US-Superstar dann mit voller Wucht. Wegen einer mentalen Blockade bei Drehungen um die Längsachse sah die 24-Jährige keine andere Möglichkeit, als die Notbremse zu ziehen – und auf die Kritiker zu pfeifen.

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„Sagen wir, du hast bis 30 dein komplettes Augenlicht. Eines Morgens wachst du auf und kannst einen Scheißdreck sehen. Aber dir wird gesagt, du sollst normal weitermachen. Du wärst verloren, oder?“, sagte Biles: „Ich habe 18 Jahre lang geturnt. Ich bin aufgewacht und habe es verloren. Wie soll ich weitermachen?“

Trotz ihrer verzweifelten Worte: Das Turnen hat die Rekordweltmeisterin noch nicht aufgegeben, derzeit tritt sie bei der „Gold over America“-Tour an. Parallel kämpft sie aber um ihre mentale Gesundheit – und wähnt sich in einem langen Prozess: „Daran werde ich wahrscheinlich 20 Jahre arbeiten.“

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VfL Bochum gegen Manuel Riemann – und die Emotionen der Nummer eins

Stuttgart/Bochum – Mit Blick auf die teils hochmodernen Standorte der Fußball-Bundesliga bietet die Reise nach Bochum noch so etwas wie die Rückkehr zur Ursprünglichkeit des Profifußballs. Das enge Stadion „anne Castroper“, die Currywurst vor dem Anpfiff, Grönemeyer-Hymne beim Einlaufen der Teams. „Unser Stadion hat unheimlich viel Charme“, schwärmt Manuel Riemann – obwohl das meiste für ihn ja längst Gewohnheit ist. Der Torhüter spielt seit 2015 für den VfL und sagt: „Ich liebe es, dort zu spielen.“ Was er auch liebt: in der Bundesliga zu spielen. Dieses Gefühl kennt der Keeper erst seit einigen Wochen. Im durchaus hohen Sportleralter von 33 Jahren hat er ihn sich doch noch erfüllt, seinen „Lebenstraum“ vom Oberhaus. Jedes Spiel, sagt er, sei „etwas ganz Besonderes“. Für das vergangene gilt das umso mehr. Der VfL maß sich mit dem FC Bayern, am Ende hieß es 0:7 – und für den beteiligten Torhüter, so könnte man meinen, wird der Traum in so einem Fall schnell zum Albtraum. Manuel Riemann sieht es anders.

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Abpfiff an der Dreisam: SC Freiburg spielt zum letzten Mal im alten Stadion


Freiburg
Der SC Freiburg verabschiedet sich vom Dreisamstadion. Trainer und Spieler schwanken vor dem letzten Heimspiel gegen Augsburg zwischen Wehmut und Vorfreude. Ex-Coach Volker Finke erinnert sich an alte Zeiten.

Christian Streich ist hin- und hergerissen. Eine Mischung aus Wehmut und Vorfreude empfindet der Trainer des SC Freiburg, wenn er an den bevorstehenden Abschied aus dem Dreisamstadion und den Umzug ins neue Europa-Park Stadion denkt. „Ich freue mich aufs neue Stadion, aber ich vermisse jetzt schon das alte“, sagte der 56-Jährige kürzlich. Und so wie ihm geht es vielen, die jahrzehntelang regelmäßig ins Dreisamstadion gegangen sind. Oder gar auf dem Rasen gestanden haben – wie Christian Günter.

„Ich habe knapp 14 Jahre hier gespielt und werde das Stadion natürlich vermissen“, sagte Freiburgs Kapitän im Interview mit DAZN. „Für mich ist es ein absoluter Gänsehaut-Moment, wenn das ganze Stadion steht, jeder seinen Schal hochhält und das Badnerlied singt.“

Gegen den FC Augsburg soll am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) zum letzten Mal in der Fußball-Bundesliga dort gespielt werden – und Streich hat offenbar Sorgen, dass auf seiner Mannschaft zu hohe Erwartungen lasten könnten. „Wir müssen aufpassen, weil viele Anekdoten herausgeholt werden und viel Nostalgie dabei ist, aber wir haben ein Bundesliga-Spiel“, warnte der Freiburger Coach am Freitag, „wir dürfen nicht alles zu hoch hängen, und ich auch nicht für mich“.

Vor 67 Jahren hat der Sport-Club sein Zuhause im Dreisamstadion gefunden, seit 1993 ist es ein Bundesliga-Standort – unterbrochen durch insgesamt sieben Zweitliga-Jahre. „Wir hatten gar kein Flutlicht am Anfang, und die Spieler sind teilweise zum Duschen nach Hause gefahren, weil es kein warmes Wasser gab“, erinnert sich Volker Finke, der von 1991 bis 2007 Trainer der Badener war und sie in die Bundesliga geführt hat. In seiner Anfangszeit war das Stadion auf mehreren Seiten unüberdacht, und die Zuschauer standen teilweise auf schiefen Steinstufen.

Drei große Bauphasen hat Finke in seinen 16 Jahren beim SC miterlebt und auch mit vorangetrieben. „Wir haben damals in Steine investiert, und nicht in Beine“, sagt der Ex-Coach, „Achim Stocker wollte das Geld lieber in die Mannschaft stecken.“ Der ehemalige SC-Präsident habe Sorge gehabt, was bei einem Abstieg passiert. „Trainer, bleiben wir drin?“, habe Stocker vor jeder weiteren Ausbaustufe gefragt. Auch in der aktuellen und insgesamt 22. Bundesliga-Saison der Freiburger ist der Klassenverbleib das über allem stehende Ziel.

Gegen Augsburg wird Finke als Ehrengast auf der Tribüne sitzen und sich wahrscheinlich noch mal an die emotionalsten Siege erinnern, vor allem die drei Heimerfolge gegen den FC Bayern in den ersten drei Bundesliga-Jahren. Besonders waren und sind auch die ungewöhnlichen Maße des Platzes, für die der Verein eine Sondergenehmigung brauchte: Kürzer als erlaubt, dafür breiter als üblich und mit fast einem Meter Gefälle zur Dreisam hin. Viele Gegner haben dort ungern gespielt.

Auch Freiburgs Publikumsliebling und Rekordtorjäger Nils Petersen erzählte mal in einem Podcast, er habe es früher „gehasst, in Freiburg zu spielen“. Man sei „gefühlt außerhalb von Deutschland und dann spielst du in dieser kleinen Arena – eine Halbzeit bergauf, eine Halbzeit bergab“. Längst ist das Dreisamstadion, das vor dieser Saison seinen alten Namen zurück erhielt, auch für ihn zur Heimat geworden. Petersen dürfte daher ähnlich wehmütig sein wie Streich.

„Ich war 25 Jahre hier, das ist meine Heimat“, sagte der Coach, „aber in ein paar Wochen fahren wir runter, mit dem Velo durch die Stadt, und dann schaffen wir uns dort eine Heimat.“ Für den Weg zum neuen Europa-Park Stadion werde er aber womöglich doch ein E-Bike brauchen.

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Nach Ausfall im Deutschland-Spiel: Schiedsrichter-Assistentin hat Krankenhaus verlassen


Chemnitz
Die englische Linienrichterin Helen Edwards konnte das Krankenhaus nach ihren gesundheitlichen Problemen vom Vortag wieder verlassen. Sie musste während des Deutschland-Spiels behandelt werden.

Die Schiedsrichter-Assistentin Helen Edwards kann am Tag nach ihren gesundheitlichen Problemen beim WM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußballerinnen gegen Serbien wieder nach Hause fliegen. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch mit.

Die Engländerin war beim 5:1-Sieg der Gastgeberinnen am Dienstagabend in Chemnitz kurz vor der Halbzeit medizinisch behandelt worden und konnte nicht mehr weitermachen.

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: DFB-Frauen feiern Pflichtsieg gegen Serbien

Die Partie wurde nach einer fünfminütigen Unterbrechung fortgesetzt und Edwards durch die Vierte Offizielle Helen Conley ersetzt. Sie habe nach diversen Untersuchungen noch am späten Abend das Krankenhaus verlassen können, so der DFB.

Schiedsrichterin Kirsty Dowle (England) hatte die Partie in der 34. Minute unterbrochen, anschließend wurde Edwards vom medizinischen Personal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) betreut und in der Folge mit einer Trage vom Platz getragen. Dabei deutete sie mehrfach auf ihr Herz, ehe medizinische Betreuer des deutschen Teams zu ihr eilten. Die Partie wurde in der 39. Minute fortgesetzt.

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Familienduelle im Sport: Wenn Geschwister zu Gegnern werden

Stuttgart – Beim Heimspiel der Green Bay Packers gegen die Detroit Lions standen zum ersten Mal in der Geschichte der National Football League (NFL) zwei deutsche Brüder auf dem Feld. Nach dem Spiel, das die Packers mit 35:17 gewonnen hatten, standen Equanimeous St. Brown (24) und Amon-Ra St. Brown (21) Arm in Arm und ließen sich von ihrer Mutter Miriam fotografieren.

„Unsere Eltern können sehr stolz auf uns sein. Es gibt nicht viele, die sagen können, dass sie zwei Söhne haben, die auf demselben Feld Football spielen“, sagte Amon-Ra St. Brown. Auch in anderen Sportarten standen sich schon Brüder und Schwestern gegenüber. Wir haben in unserer Bildergalerie die berühmtesten herausgepickt.

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