Kategorie -Sport für junges Volk

Unser Olympia-Blog „Made in China“: Die strapaziöse Anreise unseres Reporters zum Olympiastadion

Peking – Für Wintersportler auf der ganzen Welt steht ein Höhepunkt ihrer Karriere an. Vom 4. bis zum 20. Februar werden in Peking die Olympischen Winterspiele ausgetragen. Auch für unsere Sportredakteure sind Veranstaltungen dieser Größenordnung immer etwas besonderes.

Jochen Klingovsky und Jürgen Kemmner sind bei diesen besonderen Spielen für uns vor Ort in China. In diesem Blog berichten sie nicht nur über das sportliche Geschehen, sondern vor allem von ihren täglichen Erfahrungen und Erlebnissen im Reich der Mitte. Viel Spaß beim Lesen:

Lesen Sie aus unserem Angebot: Olympia 2022 in Peking: Der Zeitplan

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Umstrittene Spiele in China: Warum ein Olympia-Boykott für Sportler kaum umsetzbar ist


Analyse

Düsseldorf

Die Olympischen Spiele in Peking sind äußerst umstritten. Ein diplomatischer Boykott wurde von vielen Ländern angekündigt. Ein sportlicher Boykott wurde gefordert. Dennoch fahren die Sportler nach China. Das hat mehrere Gründe.

Um es ganz an den Anfang zu stellen: Ja, die Olympischen Spiele in Peking sind auf vielen Ebenen zurecht äußerst umstritten. Die Menschenrechte werden in der Volksrepublik China mit Füßen getreten, Pressefreiheit gibt es de facto nicht und mit Umweltschutz nimmt man es ohnehin nicht so genau. Die Kritik am Ausrichter der Spiele ist vollends berechtigt. Dennoch beginnt am Freitag in Peking das größte Sportfest der Welt und kaum ein Athlet oder eine Athletin wird freiwillig auf ihren Start bei den Wettbewerben verzichten – trotz Boykott-Forderungen. Das hat gleich mehrere Gründe.

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: Das müssen Sie über die Olympischen Winterspiele 2022 wissen

Olympia als Lebensziel: Die Olympischen Spiele sind für die Sportler das Größte, was sie erreichen können. „Für jeden Sportler ist die Teilnahme an den Olympischen Spiele der größte Traum, – egal wie häufig man schon dabei war“, schrieb etwa der mehrfache Olympia-Medaillengewinner Tobias Angerer in seinem Gastbeitrag für unsere Redaktion. Ähnlich äußerten sich sehr viele Athleten aus der aktuellen Generation, die ab dem 4. Februar in Peking um die Medaillen kämpfen werden. Olympische Spiele seien der Grund dafür, dass sie jeden Tag früh aufstehe, sagte zum Beispiel die deutsche Skifahrerin Lena Dürr. Andere argumentierten damit, dass es einfach ihr Job sei.

Medaillen werden trotzdem vergeben: Die Olympischen Spiele 1980 in Moskau sind eine Besonderheit. Neben den USA boykottierten auch die Bundesrepublik, Japan, Kanada, Norwegen und Kenia die Spiele, nachdem die Sowjetunion Ende 1979 in Afghanistan einmarschierte. Obwohl damals viele der besten Athleten und Athletinnen der Welt fehlten, wurden trotzdem die Medaillen vergeben und die Sportler vor Ort freuten sich über ihre Erfolge. Bis heute bereuen viele, die damals nicht nach Moskau reisen durften, dass sie nicht dort waren. Sie wurden ihren Chancen beraubt, eine Olympia-Medaille zu gewinnen. „Der olympische Boykott war eines der berühmtesten, aber widersinnigsten, überflüssigsten und politisch wie sportlich schädlichsten Ereignisse“, sagte der damalige Präsident des deutschen Olympischen Komitees Willi Daume.

Förderung hängt von Ergebnissen bei Olympia ab: Der deutsche Bob-Pilot Johannes Lochner rechnete es in einem ARD-Film vor: Pro Saison hat er für sein Team, das aus ihm und sechs Anschiebern besteht, Fixkosten von 150.000 Euro. Darunter fallen Material, Trainingslager, Fahrzeuge, Hotelübernachtungen, Anreisen zu den Wettbewerben. Der Leistungssport ist für alle Beteiligten eine teuere Angelegenheit, für die Erfolge unerlässlich sind. Sponsoren zahlen in der Regel dann Geld, wenn sie auch im Fernsehen gezeigt werden und auf den Podien dieser Welt in die Kameras gehalten werden. Dafür müssen die Sportler vorn dabei sein – auch und vor allem bei den Olympischen Spielen, wo die Sportarten die größte Medienpräsenz erhalten. Auch hängt die Förderung der Athleten durch öffentliche Gelder in Deutschland massiv von Ergebnissen bei Großereignissen ab. Vereinfacht lässt sich sagen: Je erfolgreicher ein Sportler und eine gesamte Sportart bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen abschneidet – also je mehr Medaillen eingefahren werden – desto mehr Geld fließt für den nächsten Olympia-Zyklus. Deshalb würde ein Boykott der Olympischen Spiele in Peking viele Sportler finanziell sehr hart treffen.

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: Warum ein Boykott der Olympischen Spiele in Peking keine Lösung ist

Die Athleten waren an Vergabe nach China nicht beteiligt: Die Teilnehmerinnen können nichts für die Wahl des Veranstaltungsortes, was die Lage für Sie umso unangenehmer macht. „Sie stecken in einem Dilemma, weil sie nicht wollen, dass mit ihrem Sport Schaden angerichtet wird oder dieser mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung steht“, schrieb Karla Borger, die Vorsitzende des Vereins „Athleten Deutschland“, in einem offenen Brief: „Einige trauen sich, offen Kritik zu üben. Gleichzeitig sollte die Verantwortung für die unmögliche Situation, in die der Weltsport seit Jahren absehbar zusteuert, nicht auf den Schultern der Athlet*innen abgeladen werden. Sie waren von allen Vergabe- und Entscheidungsprozessen ausgeschlossen, sind selbst betroffen. Es ist deshalb ungerecht, dass sie Jahre später die Fehler des IOC ausbaden sollen.“

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„Pizza Champions League“: UEFA geht gegen Pizzeria in Gießen vor

Köln – Die Europäische Fußball-Union (UEFA) geht juristisch gegen eine Pizzeria in Gießen vor. Der europäische Dachverband hat eine Kanzlei eingeschaltet, weil „Pizza Wolke“ eine Pizza unter dem Namen „Champions League“ anbietet. Dies gab die Pizzeria selbst auf Instagram bekannt und stellte das Schreiben der Kanzlei ins Netz.

Die hessische Firma verstößt offensichtlich gegen das Lizenzrecht der UEFA, die sich den Begriff „Champions League“ für die Königsklasse im europäischen Klub-Fußball hat schützen lassen. Die UEFA bestätigte auf SID-Anfrage das Vorgehen der Rechtsabteilung.

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Ski Alpin 21/22: Weidle wird Vierte bei Heimrennen in Garmisch – Suter siegt


Düsseldorf

Skirennfahrerin Kira Weidle hat bei der Olympia-Generalprobe in Garmisch-Partenkirchen einen Podestplatz knapp verpasst. In unserem Ski-Alpin-Telegramm verpassen Sie nichts.

Die Starnbergerin Kira Weidle hatte beim Abfahrtsrennen am Samstag 0,82 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Corinne Suter aus der Schweiz und wurde Vierte. Suters Landsfrau Jasmine Flury und Cornelia Hütter aus Österreich belegten die Plätze zwei und drei.

Das anspruchsvolle Kandahar-Rennen fand ohne die große Topfavoritin Sofia Goggia aus Italien statt. Die Dominatorin der bisherigen Speed-Saison hatte sich am vergangenen Wochenende in Cortina d’Ampezzo eine Knieverletzung zugezogen. Sie hofft weiterhin auf einen Start bei den Olympischen Winterspielen vom 4. bis 20. Februar.

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: Das müssen Sie zum Ski-Alpin-Weltcup 2021/22 wissen

+++++25. Januar 2022+++++

Straßer rast beim Nachtslalom in Schladming zum Sieg

Skirennfahrer Linus Straßer hat dank eines famosen zweiten Durchgangs den Nachtslalom im österreichischen Schladming gewonnen. Der 29-Jährige vom TSV 1860 München siegte am Dienstag vor dem Norweger Atle Lie McGrath und feierte den dritten Weltcup-Erfolg in seiner Karriere. „Es ist einfach geil. Es war so cool“, beschrieb Straßer im BR das Gefühl nach seinem Sieg.

Nach zuletzt durchwachsenen Ergebnissen setzte der Oberbayer kurz vor den Olympischen Winterspielen (4. bis 20. Februar) ein dickes Ausrufezeichen. Der Erfolg auf der Planai war der zweite Podiums-Platz für Straßer in diesem Winter. Dritter wurde der Österreicher Manuel Feller.

Die übrigen Starter des Deutschen Skiverbandes hatten den zweiten Durchgang verpasst. Julian Rauchfuß und Alex Schmid, die beide in Peking an den Start gehen, schieden ebenso nach Fahrfehlern aus wie Fabian Himmelsbach und Anton Tremmel. David Ketterer kam zwar ins Ziel, war aber zu langsam.

Feuz gewinnt zweite Abfahrt auf der Streif – Deutsche enttäuschen erneut

Der Schweizer Skirennfahrer Beat Feuz hat seinen insgesamt dritten Sieg auf der legendären Streif in Kitzbühel gefeiert. Der 34-Jährige, der im vergangenen Jahr bei den Hahnenkammrennen einen Doppelerfolg gefeiert hatte, gewann die zweite Abfahrt dieses Wochenendes am Sonntag vor seinem im Gesamtweltcup führenden Landsmann Marco Odermatt. Dritter wurde der Österreicher Daniel Hemetsberger. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der die erste Schussfahrt am Freitag gewonnen hatte, belegte Rang sechs.

Die Deutschen vermasselten die Olympia-Generalprobe und verpassten die Top Ten erneut deutlich. Romed Baumann fuhr als Bester auf Platz 15. Josef Ferstl, Dominik Schwaiger, Andreas Sander und Simon Jocher belegten die Ränge 20, 22, 30 und 33. Es war das letzte Speedrennen der Herren vor den Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar).

+++++23. Januar 2022+++++

Goggia-Sturz überschattet Alpin-Weltcup in Cortina – Weidle Zwölfte 

Kira Weidle schlug sich mit der rechten Faust auf ihren schwarzen Sturzhelm. Bei der Rückkehr auf ihre silberne WM-Strecke in Cortina d’Ampezzo war die beste deutsche Abfahrerin ein gutes Stück von ihrer Medaillen-Form vom vergangenen Jahr entfernt. Platz zehn bei der wilden Ski-Show der Olympia-Favoritin Sofia Goggia aus Italien war solide – aber nicht das, was sich Weidle erhofft hatte.

„Es war eine Windlotterie, aber für jeden gleich“, sagte Weidle über die Bedingungen, deretwegen die Strecke auch stark verkürzt worden war. „Nur weil ich letztes Jahr gut gefahren bin“, ergänzte die Vizeweltmeisterin, „heißt es ja nicht, dass ich auch dieses Jahr gut fahre.“ Besser lief’s am Sonntag im Super-G: Beim Sieg von Elena Curtoni aus Italien fuhr sie auf Rang zwölf – es ist das beste Weltcup-Ergebnis in ihrer Nebendisziplin.

Für das große Drama an diesem Wochenende sorgte Goggia. Die Olympiasiegerin feierte am Samstag ihren sechsten Erfolg in dieser Saison und den vierten in der Abfahrt, büßte am Tag nach ihrem „schönsten Weltcup-Sieg“ aber wieder mal für ihre Alles-oder-nichts-Fahrweise: Sie stürzte schwer und verletzte sich dabei allem Anschein nach schwer am linken Knie. Und das zwei Wochen vor Olympia.

Goggia war schon eine Woche zuvor in Zauchensee gestürzt – und auch am Samstag nahe an einem Crash. Zweimal fuhr die Speed Queen weit neben der Strecke und nach einer Schrecksekunde auf nur einem Ski – und war trotzdem 0,20 Sekunden schneller als Ramona Siebenhofer aus Österreich auf Rang zwei. „Es war ein wilder Ritt“, berichtete die Italienerin. Am Sonntag war es zu wild.

Für die Frauen geht es nun nach Garmisch-Partenkirchen, zur Generalprobe für Peking mit Abfahrt und Super-G am Samstag und Sonntag. „Man hofft natürlich auf ein gutes Ergebnis, um mit einem guten Gefühl zu Olympia zu fahren“, sagte Weidle, betonte aber zugleich: „Ich bin zuversichtlich.“ Für Goggia scheint das nicht zu gelten: Den Zielbereich in Cortina verließ sie gestützt auf zwei Betreuer.

 +++++22. Januar 2022+++++

Straßer 14. im Schnee-Slalom von Kitzbühel

Skirennfahrer Linus Straßer ist beim Slalom-Klassiker in Kitzbühel nicht über Platz 14 hinausgekommen. Immerhin holte der Münchner nach drei Nullnummern in den vorherigen vier Torläufen der Saison am Samstag aber mal wieder Punkte. Am legendären Ganslernhang waren es seine ersten seit 2015. Der Sieg ging bei starkem Schneefall völlig überraschend an den Briten Dave Ryding, der mit 35 Jahren seinen ersten Weltcup-Erfolg feierte. Auf den Rängen zwei und drei landeten die Norweger Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen. Gleich elf Fahrer schieden im zweiten Lauf aus.

Straßers Teamkollege Anton Tremmel profitierte von den vielen Ausfällen und holte als 17. seine ersten Weltcup-Zähler des Winters. David Ketterer als 38. sowie Julian Rauchfuß, Alexander Schmid und Fabian Himmelsbach, die alle ausschieden, waren im Finale nicht dabei. Am Sonntag steht in Kitzbühel noch mal eine Abfahrt an.

+++ 21. Januar +++

Deutsche Skirennfahrer enttäuschen auf der Streif

Aleksander Aamodt Kilde hob im Zielraum jubelnd den rechten Zeigefinger, die deutschen Skirennfahrer haderten. Mit seinem ersten Sieg auf der legendären Streif in Kitzbühel hat der Norweger Kilde seine Favoritenstellung für die Olympischen Spiele in Peking untermauert. Der 29-Jährige gewann die erste der beiden Abfahrten des prestigeträchtigen Hahnenkamm-Wochenendes in Tirol am Freitag vor dem überraschend starken Franzosen Johan Clarey. Dessen Landsmann Blaise Giezendanner raste mit Startnummer 43 auf der schneller werdenden Piste noch auf Rang drei. Etliche Topfahrer blieben hinter den Erwartungen zurück, auch die Deutschen verpassten die Top Ten.

Bester aus dem Quintett des Deutschen Skiverbandes (DSV) war wie schon am vergangenen Sonntag in Wengen Dominik Schwaiger. „Es wäre ein bisschen mehr drin gewesen“, sagte er nach seinem 14. Platz der ARD. Wie so viele andere auch, hatte Schwaiger in den Gleitstücken der Piste reichlich Zeit verloren. Die Ergebnisse der übrigen deutschen Speed-Herren machten zwei Wochen vor den Winterspielen in China (4. bis 20. Februar) erstmal wenig Hoffnung.

Andreas Sander, Romed Baumann, Simon Jocher und Josef Ferstl, der im Training am Mittwoch schwer gestürzt war, belegten die Plätze 23, 25, 29 und 33. „Es war skifahrerisch nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, sagte der seit Wochen schwächelnde Abfahrts-Vizeweltmeister Sander selbstkritisch. Baumann hatte sich wenig vorzuwerfen, dafür aber Pech mit seiner niedrigen Startnummer zwei. Die Piste, die wegen starken Windes im oberen Streckenabschnitt leicht verkürzt worden war, baute nämlich nicht etwa nach und nach ab. Sie wurde besser. „Schade“, so der WM-Zweite im Super-G. „Solche Rennen gibt’s halt.“

Kilde indes setzte trotz eines kleinen Fehlers bei der veränderten Einfahrt in die Traverse das nächste Ausrufezeichen. „Unglaublich“ fühle sich dieser Triumph an, sagte der Gesamtweltcupsieger der Saison 2019/2020. Gemeinsam mit dem diesmal fünftplatzierten und im Gesamtklassement weiter führenden Schweizer Marco Odermatt ist Kilde der Dominator dieses Winters. Nach seinem sechsten Saisonerfolg ist er auch Favorit für die zweite Schussfahrt auf der berühmten Streif am Sonntag.

+++ 16. Januar +++

Weidle 16. beim Super-G in Zauchensee – Nullnummer für Straßer

Skirennläuferin Kira Weidle hat auch in ihrer Nebendisziplin Super-G einen großen Schritt nach vorne gemacht. Beim Weltcup in Zauchensee fuhr die 25-Jährige einen Tag nach ihrem zweiten Platz bei der Abfahrt als 16. nur knapp an ihrem besten Ergebnis vorbei.

„Es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung“, sagte Weidle, die in einem extrem engen Rennen am Kälberloch nur 0,82 Sekunden hinter Siegerin Federica Brignone aus Italien lag.

„Ich bin ein gutes Zehntel hinter dem zehnten Platz, es fehlt nicht mehr so viel“, meinte Weidle. Besser als 15. war sie bei einem Super-G im Weltcup noch nie, ein Top-10-Resultat verhinderte diesmal „ein bisschen Windpech“, wie sie erklärte.

Alpinchef Wolfgang Maier sprach von einer „wirklich guten Vorstellung“, Weidle meinte: „Das ist was, worauf ich aufbauen kann. Ich konnte den Spirit aus der Abfahrt ganz gut mitnehmen.“

Nullnummer für Skirennfahrer Straßer – Braathen siegt sensationell

Eine Woche nach seinem dritten Platz in Adelboden hat Skirennfahrer Linus Straßer wieder einen Rückschlag kassiert. Der 29-Jährige fädelte nach einem guten Start im zweiten Lauf des Slalom-Weltcups in Wengen am Sonntag ein und schied aus. Es war bereits die dritte Nullnummer des Münchners im vierten Saisonrennen in seiner Paradedisziplin. Der Sieg ging sensationell an den Norweger Lucas Braathen, der zur Halbzeit noch auf Rang 29 gelegen hatte. Zweiter wurde Daniel Yule (Schweiz) vor Giuliano Razzoli (Italien).

Riesentorlauf-Spezialist Alexander Schmid erreichte trotz der höchsten Startnummer aller Athleten den zweiten Lauf und holte als 14. seine ersten Weltcup-Punkte im Slalom überhaupt. David Ketterer, Anton Tremmel, Fabian Himmelsbach und Julian Rauchfuß verpassten das Finale.

+++ 15. Januar +++

Kira Weidle feiert als Zweite ihr bestes Weltcup-Ergebnis

Skirennläuferin Kira Weidle hat drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele das beste Weltcup-Resultat ihrer Karriere eingefahren. Bei der Abfahrt im österreichischen Zauchensee belegte die Vizeweltmeisterin hinter Lara Gut-Behrami aus der Schweiz den zweiten Rang. Es war nach drei dritten Plätzen erst ihre vierte Fahrt auf ein Weltcup-Podest.

„Das bedeutet mir sehr viel“, sagte Weidle, „vor allem, weil die ersten Rennen nicht so gelaufen sind.“ Das Resultat gebe „natürlich Selbstbewusstsein für Olympia.“ Zum ersten Sieg ihrer Karriere fehlten der 25-Jährigen genau einen Monat vor dem Start der Olympia-Abfahrt nur 0,10 Sekunden.

Dritte auf der spektakulären Kälberloch-Piste wurde Ramona Siebenhofer aus Österreich (+0,44 Sekunden). Die Olympia- und Seriensiegerin Sofia Goggia aus Italien stürzte, konnte allerdings selbstständig ins Ziel fahren.

+++ 14. Januar +++

Deutsche erleben Debakel bei erster Lauberhorn-Abfahrt

Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde fährt weiter eine beeindruckende Comeback-Saison. Der 29 Jahre alte Norweger, der im vergangenen Januar einen Kreuzbandriss erlitten hatte, feierte bei der ersten von zwei Abfahrten in Wengen seinen fünften Saisonsieg und bestätigte seine Rolle als Medaillenanwärter bei Olympia.

Kilde siegte auf der um gut 45 Fahrsekunden verkürzten Strecke am Lauberhorn vor dem Schweizer Wunderknaben Marco Odermatt (+0,19 Sekunden). Am Vortag im Super-G war die Reihenfolge noch umgekehrt gewesen. Odermatt führt auch deutlich vor Kilde im Gesamtweltcup. Dritter wurde diesmal Ex-Weltmeister Beat Feuz (Schweiz/+0,30).

Die deutschen Starter konnten ihre starken Leistungen vom Super-G mit Platz vier und sechs nicht bestätigen. Keiner des Quintetts kam unter die ersten 20, der langsamste war mit großen Rückstand Vizeweltmeister Andreas Sander, der über seine Leistung im ZDF sagte: „Momentan ist der Wurm drin. Da passt nichts zusammen.“

Vor dem Rennen hatte es Diskussionen um den am Ende neuntplatzierten Österreicher Vincent Kriechmayr gegeben. Der Doppel-Weltmeister, vergangene Woche positiv auf das Coronavirus getestet, hatte die beiden Trainingsläufe am Dienstag und Mittwoch nicht absolvieren können – er wäre daher im Rennen nicht startberechtigt gewesen.

Die Jury des Internationalen Ski-Verbandes (FIS) um den Südtiroler Markus Waldner setzte daher für Kriechmayr am Freitagmorgen ein Training an. Der 30-Jährige verließ dabei das Starthaus und brach die Fahrt danach sofort ab – die FIS-Regel, wonach er in den Trainingslauf gestartet worden war, hatte er damit erfüllt.

„Wir würden für jeden Läufer so entscheiden, weil wir in sehr komplizierten COVID-Pandemie-Zeiten leben“, sagte Renndirektor Waldner. Der Schweizer Verbandspräsident Urs Lehmann legte vergeblich Protest ein und sprach daher von „Willkür“. Es gehe „um die Regeln, die eingehalten werden müssen“.

+++ 13. Januar +++

Baumann verpasst das Podest knapp

Vize-Weltmeister Romed Baumann hat seine erste Podestplatzierung im Olympia-Winter denkbar knapp verpasst, kurz vor den Olympischen Spielen von Peking aber wie Josef Ferstl das ersehnte Erfolgserlebnis gefeiert. Baumann fuhr einen Tag vor seinem 36. Geburtstag beim Weltcup-Super-G im Schweizer Wengen als Vierter nur um drei Hundertstelsekunden am „Stockerl“ vorbei, Ferstl wurde guter Sechster.

„Ich bin auf jeden Fall zufrieden“, sagte Baumann, der bei einem Weltcup-Super-G nur einmal besser war: als Dritter im November 2010 in Lake Louise. Die Rückkehr aufs Podium verspielte er im Ziel-S. „Mei, irgendwann kommen die Hundertstel wieder zurück“, sagte er und ergänzte mit Blick auf Olympia: „Vielleicht brauchen wir sie heuer noch mal…“

Ferstl fuhr bei der Generalprobe für das Olympia-Rennen am 8. Februar den besten Super-G seit seinem Kitzbühel-Sieg 2019. „Klar bin ich glücklich“, sagte er im ZDF und meinte schmunzelnd: „Der Januar war schon immer ein guter Monat von mir, den Februar nehmen wir diesmal auch noch mit.“

Bei Kaiserwetter am Fuße der Bergriesen Eiger, Mönch und Jungfrau ließ Lokalmatador Marco Odermatt die Schweizer Fans jubeln. Mit seinem sechsten Saisonerfolg vor Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen/+0,23) und Olympiasieger Matthias Mayer (Österreich/+0,58) fuhr er endgültig in die Favoritenrolle für Peking.

„Ich bin in einem super Flow“, sagte der 24-Jährige. Baumann lag 0,61, Ferstl 0,86 Sekunden zurück. Simon Jocher, Andreas Sander und Dominik Schwaiger kamen nicht unter die Top 20.

Am Freitag und Samstag steht am Lauberhorn je eine Abfahrt an, am Sonntag folgt der traditionelle Slalom.

+++++11. Januar 2022+++++

Dürr rast auf das Podest – Rekordsieg für Shiffrin

Skirennläuferin Lena Dürr ist beim Rekordsieg von Mikaela Shiffrin endgültig in den Kreis der Anwärterinnen auf eine Olympiamedaille gefahren. Weniger als einen Monat vor den Winterspielen in Peking wurde die formstarke 30-Jährige beim Nachtslalom in Schladming starke Dritte und egalisierte damit das beste Ergebnis ihrer Karriere in dieser Disziplin. Die US-Amerikanerin Shiffrin stellte mit ihrem 47. Slalom-Erfolg eine Bestmarke für die meisten Weltcupsiege in einer Disziplin auf.

Als ihr Sieg feststand, war die zweimalige Olympiasiegerin den Tränen nahe. „Ich weine in letzter Zeit einfach viel“, sagte Shiffrin: „Es ist ein solches Privileg, auf dieser Piste zu fahren. Ich wollte mir den Sieg heute unbedingt verdienen.“

Bislang hatte sie sich den Rekord mit dem zweimaligen Olympiasieger Ingemar Stenmark (Schweden) geteilt, der 46-mal im Riesenslalom gewann. Shiffrins ärgste Rivalin Petra Vlhova (+0,15) machte mit Rang zwei vorzeitig den Sieg im Disziplin-Weltcup perfekt machte. Die Slowakin hatte zuvor fünf von sechs Rennen gewonnen.

Dürr (+0,93) fuhr wie schon zweimal im November in Levi auf Rang drei und nährte damit die Hoffnungen auf eine Medaille in Peking. „Daran denke ich gerade gar nicht. Aber es ist in Reichweite und realistischer als vor vier Jahren“, sagte sie: „Skifahren macht mir gerade einfach Spaß.“ Nach dem ersten Durchgang hatte sie noch rund eine halbe Sekunde hinter der führenden Vlhova gelegen, im zweiten Lauf folgte Shiffrins furiose Aufholjagd.

Die erst 18-jährige Emma Aicher, die am Sonntag den zweiten Teil der DOSB-Norm für die Winterspiele (4. bis 20. Februar) erfüllt hatte, verpasste nach einem starken ersten Lauf das beste Weltcup-Resultat ihrer jungen Karriere. Zur Halbzeit auf Rang zehn liegend fädelte sie im zweiten Lauf ein und schied aus. Genau wie Dürr war Aicher bereits zuvor für die Winterspiele (4 bis 20. Februar) qualifiziert.

+++ 9. Januar +++

Dreßen gibt in Sölden Comeback auf Ski

Skirennfahrer Thomas Dreßen hat erstmals seit seiner Operation im Februar vergangenen Jahres wieder auf Alpin-Skiern gestanden. „Es ist gut, wieder da zu sein, wo ich hingehöre“, schrieb der 28-Jährige am Montag auf Instagram. Dazu postete Deutschlands erfolgreichster Abfahrer ein Bild, das ihn auf einer Piste in Sölden zeigt. „Die ersten Schwünge haben sich gut angefühlt und ich bin froh, wieder Schnee unter den Füßen zu haben“, berichtete der Kitzbühel-Sieger von 2018.

Dreßen hatte sich nach der WM in Cortina d’Ampezzo einer Operation am vorgeschädigten rechten Knie unterzogen, bei der ihm freie Knorpelstücke entfernt und der Knorpel geglättet wurde. Nachdem der Oberbayer bereits den Speed-Auftakt Ende November verpasst hatte, gab er im Dezember auch den Verzicht auf eine Olympia-Teilnahme bekannt. Damals hatte er ein Comeback Anfang März in Kvitfjell in den Raum gestellt.

+++ 9. Januar +++

Strasser löst mit Podesplatz Olympia-Ticket

Überglücklich ballte Skirennfahrer Linus Straßer seine Fäuste und reckte die Ski am legendären Chuenisbärgli nach oben. Exakt ein Jahr nach seinem fulminanten zweiten Platz in Adelboden raste der 29-Jährige vom TSV 1860 München am Sonntag an gleicher Stelle erneut aufs Podest. Dank eines starken zweiten Slalomlaufs bei schwieriger Sicht verbesserte sich der Techniker noch um elf Ränge auf Platz drei.

Durch sein bisher bestes Saisonergebnis knackte der Bayer gleichzeitig die verbandsinterne Norm für die Olympischen Winterspiele in Peking. „Es sind wahnsinnig schwierige Bedingungen und ich habe es geschafft, keine riesen Fehler zu machen“, kommentierte Straßer seinen Erfolg in der ARD. Jetzt seien erstmal zwei, drei Tage Pause angesagt. Zuletzt war Straßer deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Der Sieg ging vor Tausenden Skifans völlig überraschend an den Österreicher Johannes Strolz. Der 29 Jahre alte Vorarlberger war zuvor in seiner Karriere erst einmal unter die besten Zehn gerast. Seine Tränen konnte er im Moment seines größten sportlichen Erfolges nicht mehr zurückhalten. Zweiter wurde Landsmann Manuel Feller. „Mehr als verdienter Sieger, unglaublich. Ich glaube, da braucht er ein paar Tage, bis er das realisiert“, freute sich Feller mit dem Sensationssieger Strolz.

Aus dem fünfköpfigen Aufgebot des Deutschen Skiverbandes schaffte es außer Straßer nur David Ketterer in den Finaldurchgang der besten 30. Mit Platz 23 erreichte der Sportsoldat vom SSC Schwenningen das zweitbeste Ergebnis seiner Karriere. „Ich freue mich heute sehr, dass ich mal wieder im zweiten Durchgang war“, sagte der 28-Jährige. 2018 war Ketterer letztmalig unter die Top 30 gefahren.

Anton Tremmel, Julian Rauchfuss und Fabian Himmelsbach hatten den Finallauf verpasst.

Dürr starke Vierte, Aicher knackt Olympia-Norm

Skirennläuferin Lena Dürr hat beim Weltcup im slowenischen Kranjska Gora ihr Zwischentief endgültig überwunden. Im vorletzten Slalom vor den Olympischen Spielen in Peking belegte die 30-Jährige den vierten Rang. Ihre dritte Podestplatzierung in diesem Winter verfehlte Dürr beim fünften Saisonsieg von Petra Vlhova (Slowakei) vor Wendy Holdener (Schweiz) und Anna Swenn Larsson (Schweden) um 0,23 Sekunden.

Erfreulich war aus deutscher Sicht auch das Abschneiden von Emma Aicher. Die 18-Jährige erfüllte durch Rang 13, den sie zeitgleich mit zwei weiteren Läuferinnen belegte, die DOSB-Norm für die Winterspiele (4. bis 20. Februar). Zuvor hatte Aicher, die bei der WM im vergangenen Februar zur deutschen Bronzemedaille im Team-Wettbewerb beigetragen hatte, im November im finnischen Levi einen 14. Rang belegt.

Dürr hatte die Saison mit zwei dritten und einem fünften Rang begonnen, in den beiden vorangegangenen Slaloms aber mit dem Plätzen 18 und 11 die Erwartungen nicht erfüllen können. Nun profitierte sie unter anderem vom Ausscheiden von Mikaela Shiffrin im zweiten Lauf. Die Amerikanerin, am Vortag Siebte beim Riesenslalom-Sieg von Sara Hector (Schweden), bleibt aber im Gesamtweltcup vorne – knapp vor Rivalin Vlhova.

In die Freude über Dürr und Aicher mischte sich bei den Deutschen aber auch die Sorge um Paulina Schlosser. Die 20-Jährige von der Schwäbischen Alb stürzte am Samstag im ersten Durchgang ihres zweiten Weltcup-Rennens, dabei erlitt sie einen Bruch des Unterschenkels.

+++ 8. Januar 2022 +++

DSV-Athletin Schlosser bei Sturz in Kranjska Gora schwer verletzt

Die deutsche Skirennläuferin Paulina Schlosser hat sich beim Weltcup-Riesenslalom im slowenischen Kranjska Gora schwer verletzt. Die 20-Jährige vom Ski-Club Kreenheinstetten auf der Schwäbischen Alb stürzte im ersten Durchgang ihres zweiten Weltcup-Rennens, dabei erlitt sie einen Bruch des Unterschenkels.

Die Schwere der Verletzung war bereits beim Sturz zu erkennen, als es das rechte Bein verdrehte. Mehr als 20 Minuten musste Schlosser, die erst spät mit der hohen Startnummer 55 ins Rennen gegangen war, auf der Piste behandelt werden, ehe sie mit dem Rettungsschlitten abtransportiert werden konnte.

Den Sieg am Berg Vitranc, wo normalerweise die Männer ihre Weltcuprennen bestreiten, holte sich zum zweiten Mal in diesem Winter die Schwedin Sara Hector. Sie gewann mit üppigen 0,96 Sekunden Vorsprung vor vor Ex-Weltmeisterin Tessa Worley aus Frankreich und Parallel-Weltmeisterin Marta Bassino aus Italien (+1,32 Sekunden).

Mit ihrem erst dritten Weltcupsieg übernahm die 29 Jahre alte Hector, die bereits im ersten Lauf Bestzeit erzielt hatte, die Führung in der Riesenslalom-Wertung von Mikaela Shiffrin. Die 26 Jahre alte Amerikanerin belegte Rang sieben, behauptete aber ihre Spitzenposition im Gesamtweltcup vor Petra Vlhova aus der Slowakei.

Emma Aicher, zweite deutsche Starterin in Kranjska Gora, hatte mit einem Rückstand von 3,33 Sekunden auf Hector das Finale verpasst. Das Rennen hätte ursprünglich im slowenischen Maribor stattfinden sollen.

Odermatt feiert Heimsieg in Adelboden – Schmid scheidet aus

Skirennfahrer Marco Odermatt befindet sich rund vier Wochen vor Olympia weiter in Top-Form. Der Schweizer gewann am Samstag erstmals den Heim-Riesenslalom in Adelboden mit 0,48 Sekunden Vorsprung vor Manuel Feller aus Österreich. Dritter wurde der französische Gesamtweltcupsieger Alexis Pinturault (+0,54). Für Odermatt war es im fünften Riesentorlauf bereits der vierte Erfolg in diesem Winter.

Deutschlands Hoffnung Alexander Schmid, der zuletzt in Alta Badia erstmals aufs Podest gerast war, hatte wie gewohnt am legendären Chuenisbärgli zu kämpfen. Nach Platz neun im ersten Durchgang stürzte der Allgäuer im zweiten Lauf und schied aus. Bester Deutscher wurde Julian Rauchfuss auf Rang 21. Fabian Gratz hatte den Finaldurchgang verpasst.

Am Sonntag steht für die Herren in Adelboden noch ein Slalom auf dem Programm. Dann will Linus Straßer endlich die Norm für die Winterspiele in Peking erfüllen.

+++++6. Januar 2022+++++

Irreguläre Verhältnisse – Slalom-Abbruch nach Farce in Zagreb

Der Weltcup-Slalom in Zagreb ist wegen irregulärer Pistenverhältnisse im ersten Durchgang nach 19 Startern abgebrochen worden. Der Münchner Linus Straßer lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz neun (+2,16 Sekunden) und damit auf Olympiakurs. Dem 29-Jährigen fehlt noch die halbe Norm und damit eine Platzierung unter den Top15 zur Teilnahme an den Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar).

In Zagreb ließen die schlechten Schneeverhältnisse kein faires Rennen zu. Der Slalom war wegen der jüngsten Wetterkapriolen in der kroatischen Hauptstadt bereits von Mittwoch auf Donnerstag verschoben worden. Am Dienstag hatten die Frauen am „Bärenberg“ einen kompletten Slalom in zwei Läufen trotz widrigster Bedingungen absolviert.

Frauen-Slalom in Flachau abgesagt – Inzidenz zu hoch

Der für den 11. Januar geplante Nachtslalom der alpinen Skirennfahrerinnen wird coronabedingt von Flachau nach Schladming verlegt. Aufgrund der hohen Inzidenzzahlen in Flachau habe sich das Land Salzburg gegen eine Durchführung des Rennens dort ausgesprochen, teilte der Österreichische Skiverband (ÖSV) am Donnerstag mit. Stattdessen wird nun auf der Planai gefahren.

Die weiteren Weltcup-Events im Salzburger Land in der kommenden Woche – die Skirennen der Damen in Zauchensee (15./16. Januar) und die Parallelrennen der Snowboarder in Bad Gastein (11./12. Januar) – sollen wie geplant stattfinden.

Hilzinger positiv getestet

Skirennfahrerin Jessica Hilzinger ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die 24-Jährige vom SC Oberstdorf kann deshalb nicht an den Weltcup-Rennen in Kranjska Gora am kommenden Wochenende teilnehmen, wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Donnerstag mitteilte. In Slowenien stehen für die alpinen Damen am Samstag und Sonntag ein Riesenslalom und ein Slalom an. Beim Torlauf im kroatischen Zagreb hatte Hilzinger als 21. am Dienstag ihr bestes Saisonergebnis eingefahren.

+++ 5. Januar +++

Slalom der Männer auf Donnerstag verschoben

Wetterkapriolen in der kroatischen Hauptstadt Zagreb haben am Mittwoch für eine Absage des dortigen Weltcup-Slaloms der Männer gesorgt. Auch die Möglichkeit einer späteren Austragung am Abend wurde nach eingehender Prüfung verworfen. Das Rennen soll nun am Donnerstag (13.00/16.10 Uhr) stattfinden.

Nachdem die Jury den Start zunächst um 15 Minuten verschoben hatte, teilte sie dann aufgrund der „extremen Wetterverhältnisse“ die Absage mit. Bei einer abermaligen Inspektion der Piste am „Bärenberg“ hatte sich herausgestellt, dass diese kein reguläres Rennen ermöglichen würde.

+++++4. Januar 2022+++++

Vlhova gelingt Hattrick in Zagreb – Dürr verpasst Top Ten

Petra Vlhova bleibt die große Slalom-Dominatorin in diesem Olympia-Winter. Die 26 Jahre alte Slowakin siegte beim traditionellen Jahresauftakt in Zagreb vor ihrer großen Konkurrentin Mikaela Shiffrin aus den USA (+ 0,50 Sekunden). Dritte wurde die Österreicherin Katharina Liensberger mit einem Rückstand von 2,11 Sekunden.

Für Vlhova war es in Zagreb der dritte Erfolg hintereinander. In fünf Slalom-Rennen in diesem Olympia-Winter stand die Gesamtweltcupsiegerin viermal ganz oben. Lediglich in Killington musste sie sich Shiffrin geschlagen geben.

Die US-Amerikanerin und zweimalige Olympiasiegerin feierte auf der ruppigen Piste in Zagreb ihr Comeback. Den Torlauf in Lienz hatte die Freundin vom norwegischen Ski-Star Aleksander Aamodt Kilde nach einer Corona-Infektion noch verpasst. „Viel trainieren konnte ich nicht“, hatte Shiffrin vor dem Start berichtet.

Für das Alpin-Quintett des Deutschen Skiverbandes (DSV) lief es zum zweiten Mal in Folge enttäuschend. Lena Dürr, die vor 14 Jahren in Zagreb ihr Weltcup-Debüt gegeben hatte, wurde Elfte. Nach dem ersten Durchgang hatte die Sportlerin vom SV Germering noch auf Rang sechs gelegen. Jessica Hilzinger erreichte mit Platz 21 immerhin ihr bestes Saisonergebnis. Emma Aicher, Marlene Schmotz und Paulina Schlosser verfehlten die Punkteränge.

Die Athletinnen hatten auf dem gesamten Kurs mit umherfliegenden Blättern und Tannennadeln zu kämpfen. Die Piste glich zeitweise eher einem Laubwald als einer gut präparierten Wettkampfstätte. „Es ist sehr warm und dementsprechend auch wenig Schnee“, hatte Schmotz den Hang im Vorfeld beschrieben.

+++++3. Januar 2022+++++

Drei Schweizerinnen positiv getestet – Shiffrin gibt Comeback

Auch im alpinen Ski-Weltcup gibt es vor dem nächsten Damen-Rennen weitere Corona-Fälle. Die Schweizerinnen Camille Rast, Aline Danioth und Mélanie Meillard wurden in den vergangenen Tagen positiv getestet, wie der Schweizer Ski-Verband am Montag mitteilte. Sie fehlen beim Slalom am Dienstag in Zagreb. Weltmeisterin Lara Gut-Behrami fällt wegen eines positiven Corona-Tests weiter aus. Dagegen ist die zuletzt ebenfalls an Covid-19 erkrankte Amerikanerin Mikaela Shiffrin in Kroatien wohl wieder dabei. Die Ausnahme-Rennfahrerin wurde am Montag offenbar negativ getestet. „Wir sehen uns morgen, Zagreb“, schrieb Shiffrin auf Instagram.

Angesichts der Omikron-Variante dürfte es vier Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking weitere Fälle geben. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Infektionen auch bei den Herren in die Höhe schnellen“, sagte Markus Waldner, Renndirektor des Ski-Weltverbandes Fis, zuletzt in einem Interview. Der Ski-Weltcup hänge „am seidenen Faden“, sagte der Südtiroler. „Sollten wir bis Olympia im Februar heil durchkommen und dort wirklich alle weltbesten Athleten am Start stehen, dann grenzt das an ein Wunder.“

+++ 30. Dezember 2021 +++

Super-G in Bormio fällt aus

Das letzte alpine Weltcup-Rennen des Jahres ist am Donnerstagmorgen abgesagt worden. Angesichts der hohen Temperaturen im italienischen Bormio und der daraus resultierenden gefährlichen Pistenverhältnisse auf der Stelvio entschied sich die Rennjury, den geplanten zweiten Super-G der Männer „aus Sicherheitsgründen“ zu canceln.

Am Mittwochabend hatte es in Bormio zunächst stark geregnet, über Nacht war es dann gefroren. Die Stelvio hatte sich daher am frühen Donnerstagmorgen zunächst als Eisbahn präsentiert, der schließlich die hohen Temperaturen zusetzten.

Die nächsten geplanten Rennen sind im neuen Jahr die Slaloms im kroatischen Zagreb am 4. und 5. Januar (Frauen/Männer).

+++ 29. Dezember +++

Dürr verpasst Top-Resultat

Skirennläuferin Lena Dürr hat im letzten Frauen-Rennen des Jahres eine weitere Spitzenplatzierung klar verpasst. Beim Weltcup-Slalom im österreichischen Lienz kam die 30-Jährige vom SV Germering, die im Olympia-Winter bislang mit den Rängen drei, drei und fünf geglänzt hatte, nicht über Rang 18 hinaus.

„Es ärgert mich brutal“, sagte Dürr in der ARD, nachdem sie in beiden Läufen gut gestartet war, dann aber jeweils folgenschwer patzte. Das Podest verfehlte sie um 1,57 Sekunden. Das deutsche Nachwuchstalent Emma Aicher war bereits im ersten Lauf ausgeschieden, Jessica Hilzinger und Marlene Schmotz waren für das Finale zu langsam.

In Abwesenheit der mit dem Coronavirus infizierten Mikaela Shiffrin (USA) fuhr Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei zu ihrem dritten Saisonsieg: Ihr folgten Weltmeisterin Katharina Liensberger aus Österreich (+0,27 Sekunden) und Michelle Gisin aus der Schweiz (+0,08). Shiffrin geht dennoch als Führende im Gesamtweltcup in das neue Jahr.

Kilde dominiert beim Super-G in Bormio, die Deutschen enttäuschen

Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde hat beim Weltcup im italienischen Bormio mit einem Traumlauf das erste von zwei Super-G-Rennen gewonnen. Der 29 Jahre alte Norweger, der sich erst im vergangenen Januar das Kreuzband gerissen hatte, fuhr auf der eisigen Stelvio zu seinem vierten Sieg in dieser Saison.

Während die deutschen Starter enttäuschten, gewann Kilde vor dem Überraschungsmann Raphael Haaser aus Österreich (+0,72 Sekunden) und dessen Landmann, Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr (+0,85 Sekunden). „Es war am Limit, aber es hat genau gepasst“, sagte der 29 Jahre alte Norweger in der ARD.

Die fünf deutschen Starter, die sich allesamt schon für Olympia qualifiziert haben, konnten auch ihre eigenen Erwartungen nicht erfüllen. Andreas Sander, Josef Ferstl, Simon Jocher und Romed Baumann belegten die Plätze 19, 21, 22 und 26. Dominik Schweiger, am Vortag starker Fünfter in der Abfahrt, schied aus.

Am Donnerstag folgt auf der Stelvio ein weiterer Super-G. Es ist das letzte alpine Ski-Rennen des Jahres.

Schwaiger überrascht bei Paris-Sieg

Skirennläufer Dominik Schwaiger hat bei der spektakulären Weltcup-Abfahrt im italienischen Bormio für eine große Überraschung gesorgt. Der 30 Jahre alte Draufgänger vom Königssee raste auf der herausfordenden Pista Stelvio, auf der er vier Jahre zuvor schwer gestürzt war, auf den bemerkenswerten fünften Rang. Mit dem besten Ergebnis seiner Karriere sicherte er sich zugleich als fünfter deutscher Abfahrer das Ticket für Olympia.

„Ich habe einfach eine geilen Lauf erwischt“, sagte Schwaiger in der ARD. Auf der berüchtigten Strecke im Schatten des Stilfserjochs lag er 1,10 Sekunden hinter Dominik Paris, der in Bormio wieder mal eine Klasse für sich war. Dem 32 Jahre alten Südtiroler Kraftpaket gelang der siebte Weltcupsieg auf der Stelvio, der sechste in der alpinen Königsdisziplin. Sechs Abfahrtsrennen an einem Ort hat noch kein Skirennläufer gewonnen.

Auf der 3270 Meter langen Strecke lag Paris, der seinen insgesamt 20. Sieg im Weltcup feierte, 0,24 Sekunden vor dem unmittelbar vor ihm gestarteten Marco Odermatt aus der Schweiz. Dessen Mannschaftskollege Niels Hintermann schob sich mit 0,80 Sekunden Rückstand auf den Sieger ein wenig überraschend auf Rang drei.

Schwaiger überstrahlte das ansonsten eher schwache deutsche Abschneiden. Schnellster seiner Kollegen war Josef Ferstl auf Rang 16. Romed Baumann, WM-Zweiter im Super-G, und Andreas Sander, WM-Zweiter in der Abfahrt, belegten die Plätze 22 und 28. Simon Jocher schied aus. Alle fünf sind allerdings für Olympia qualifiziert, vor Ort wird es somit zu einer Ausscheidung kommen.

Worley gewinnt in Lienz

Die französische Skirennfahrerin Tessa Worley hat den letzten Riesenslalom des Jahres in Lienz gewonnen. Die 32-Jährige feierte am Schlossberg am Dienstag ihren ersten Saisonsieg – und ihren 15. im Weltcup insgesamt. Zweite hinter der Weltmeisterin von 2013 und 2017 wurde die slowakische Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova mit 0,30 Sekunden Rückstand. Auf Platz drei und zum dritten Mal in Serie auf das Podium fuhr die Schwedin Sara Hector (+0,38).

Neben US-Superstar Mikaela Shiffrin fehlte auch die amtierende Weltmeisterin Lara Gut-Behrami erneut wegen eines positiven Corona-Tests. Die Schweizerin hatte deshalb schon die vorangegangen vier Weltcup-Rennen in Val d’Isère und Courchevel verpasst und dadurch vermutlich wichtige Punkte für das Gesamtklassement verloren.

Die einzige deutsche Starterin, Marlene Schmotz, verpasste als 43. des ersten Durchgangs das Finale deutlich und blieb zum wiederholten Mal ohne Zähler. Am Mittwoch steht in Österreich noch ein Slalom an. Das neue Jahr beginnt mit dem Torlauf in Zagreb am 4. Januar.

+++ 27. Dezember +++

Shiffrin positiv auf Corona getestet

Die alpinen Skiwettbewerbe der Frauen im österreichischen Lienz werden ohne die Dominatorin Mikaela Shiffrin aus den USA stattfinden. Der Ski-Star verkündete am Montag, dass ein obligatorischer Coronatest positiv ausgefallen sei. Shiffrin gehe es aber gut, schrieb sie dazu.

Noch vor Weihnachten war Shiffrin in Courchevel zu einem Sieg und einem zweiten Platz bei den beiden Riesenslaloms gefahren. In Lienz stehen die kommenden Tage ebenfalls Technik-Wettbewerbe an, in denen sie als Favoritin gilt.

Welche Auswirkungen Shiffrins positiver Coronatest auf ihren Freund Aleksander Aamodt Kilde haben wird, ist noch offen. Der norwegische Speed-Spezialist feierte zusammen mit Shiffrin und den Familien der beiden zusammen Weihnachten. Am Montag stand er aber beim Abfahrtstraining in Bormio am Start. In den kommenden Tagen wollte er bei den Speed-Wettbewerben um die Siege kämpfen.

+++ 26. Dezember +++

Zwangspause für Filser

Skirennläuferin Andrea Filser (Wildsteig) hat sich beim Slalomtraining in Kühtai/Österreich verletzt. Das teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Sonntag mit. Filser erlitt einen Anriss der Syndesmose im linken Sprunggelenk und muss vorerst pausieren. „Aktuell wird die Verletzung konservativ, durch Ruhigstellung und Entlastung des Gelenkes, behandelt“, schrieb der DSV.

Filser, WM-Dritte mit dem Team, wird damit auch beim kommenden Weltcup im österreichischen Lienz fehlen. Die DSV-Mannschaft wird angeführt von der zweimaligen Weltcup-Dritten Lena Dürr (Germering). Am Dienstag (28. Dezember) ist in Lienz ein Riesenslalom, einen Tag später ein Slalom angesetzt.

Für die Männer um die Vizeweltmeister Romed Baumann (Kiefersfelden) und Andreas Sander (Ennepetal) stehen vom 28. bis 30. Dezember im italienischen Bormio eine Abfahrt und zwei Super-G auf dem Programm. Ebenfalls zum Aufgebot gehören Simon Jocher (Garmisch) und Josef Ferstl (Hammer), die zuletzt in der Abfahrt von Gröden die Norm für die Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar) schafften.

+++22. Dezember 2021+++

Straßer scheidet erneut aus

Linus Straßer schaute etwas ratlos als er nach wenigen Sekunden schon wieder Feierabend hatte. Der Münchner Skirennfahrer ist auch im zweiten Slalom-Weltcup der Saison ohne Punkte geblieben. Der 29-Jährige schied im ersten Durchgang des Nachtevents von Madonna di Campiglio am Mittwoch nach einem Patzer im oberen Streckenabschnitt aus. Auch seine Teamkollegen verpassten das Finale.

Der Sieg ging an Weltmeister Sebastian Foss-Solevaag aus Norwegen. Der Franzose Clement Noel, der vor eineinhalb Wochen in Val d’Isère gewonnen hatte, steuerte als Schlussläufer im zweiten Durchgang klar auf eine neue Bestzeit zu – ehe er am letzten Tor noch wegrutschte. Zweiter wurde der französische Gesamtweltcup-Sieger Alexis Pinturault mit 0,10 Sekunden Rückstand, Dritter der Schwede Kristoffer Jakobsen (+0,11).

„Das war schon sehr unglücklich“, sagte Wolfgang Maier, Alpindirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV), mit Blick auf Straßers Aus der dpa. Bereits in Val d’Isère hatte sich die größte Slalom-Hoffnung unter den deutschen Herren nicht für den zweiten Lauf qualifiziert – damals geschwächt von einem Magen-Darm-Infekt. Diesmal unterlief Straßer ein „klassischer Fahrfehler“, so Maier. „Nach den ersten zwei Rennen ohne etwas dazustehen, ist für keinen Athleten einfach. Aber der Linus ist zäh. Der hatte ja schon mehrere Aufs und Abs“, sagte der Alpinchef.

In Maiers Worten schwang also durchaus Zuversicht mit, dass Straßer beim ersten Torlauf nach dem Jahreswechsel am 6. Januar in Zagreb wieder weiter vorne mitmischen kann. Vergangenen Winter war er in Kroatien völlig überraschend zum Sieg gefahren.

Dass es in Madonna di Campiglio auch sonst kein Deutscher in die Punkte schaffte, befand Maier aber schon als „enttäuschend“. Fabian Himmelsbach, Julian Rauchfuß und Anton Tremmel belegten die Plätze 34, 36 und 48. David Ketterer schied aus – genau wie die beiden hoch gehandelten Österreicher Marco Schwarz und Manuel Feller.

Shiffrin verpasst nächsten Sieg – Deutsche erneut ohne Punkte

Die amerikanische Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat einen Doppelsieg in Courchevel nur knapp verpasst. Die 26-Jährige fuhr im zweiten Riesenslalom in den französischen Alpen am Mittwoch auf Platz zwei. 0,35 Sekunden trennten sie am Ende von der Schwedin Sara Hector, die tags zuvor noch Zweite hinter Shiffrin geworden war und nun ihren zweiten Weltcup-Sieg feierte – den ersten seit fast sieben Jahren. Dritte wurde die Italienerin Marta Bassino (+0,60 Sekunden).

Die deutschen Damen blieben erneut ohne Punkte. Marlene Schmotz als 36. und Jessica Hilzinger als 43. konnten sich wie schon am Dienstag nicht für das Finale der besten 30 qualifizieren.

+++++21. Dezember 2021+++++

Shiffrin feiert in Courchevel 72. Weltcup-Sieg – DSV-Läuferinnen enttäuschen

Skirennläuferin Mikaela Shiffrin hat beim ersten Riesenslalom im französischen Courchevel ihren 72. Weltcup-Sieg gefeiert. Die US-Amerikanerin unterstrich ihre Ausnahmestellung in einem schwierigen Rennen mit einem Vorsprung von 0,86 Sekunden auf die zweitplatzierte Schwedin Sara Hector. Dritte wurde die Schweizerin Michelle Gisin (+1,08).

„Es war ein sehr schwieriger Tag“, sagte Shiffrin, „der Kalender ist so eng. Aber ich habe mein bestes Skifahren gezeigt, das ist wirklich unglaublich. Ich bin super glücklich.“ Mit ihrem 14. Sieg im „Riesen“ zog die 26-Jährige in der „ewigen“ Bestenliste mit Viktoria Rebensburg auf Rang drei gleich.

Die beiden deutschen Starterinnen hatten im WM-Ort von 2023 nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Marlene Schmotz verpasste den zweiten Durchgang knapp, Jessica Hilzinger schied im ersten Lauf aus.

Shiffrin hat bereits am Mittwoch die Gelegenheit, ihren siebten Sieg in ihrem Lieblingsort im Weltcup zu holen. Dann findet in Courchevel mit dem zweiten Riesenslalom das letzte Rennen vor Weihnachten statt.

In Weltmeisterin Lara Gut-Behrami (Schweiz), Katharina Liensberger aus Österreich und Ausnahmetalent Alice Robinson (Neuseeland) sind drei Spitzen-Athletinnen nicht am Start – alle wegen positiver Coronatests. Auch mehrere Trainer hat es getroffen.

+++++20. Dezember 2021+++++

Schmid rast beim Riesenslalom in Alta Badia aufs „Stockerl“

Skirennläufer Alexander Schmid ist beim Riesenslalom-Klassiker in Alta Badia erstmals in seiner Spezialdisziplin aufs „Stockerl“ gefahren. Der Allgäuer raste mit einer äußerst angriffslustigen, teilweise fast spielerisch leichten Vorstellung auf der anspruchsvollen „Gran Risa“ auf den dritten Platz.

„Es ist einfach Wahnsinn und ein Traum, dass ich jetzt auf dem richtigen Weltcup-Podest stehen darf“, sagte Schmid fast ungläubig, „das bedeutet mir sehr viel, ich bin überglücklich.“ Nach seinem Aus im ersten Rennen am Vortag habe er mit seinem verletzten Bruder Manuel telefoniert und „gedacht: Ich fahre für uns beide.“

Auf Saison-Dominator Marco Odermatt aus der Schweiz, der im vierten Rennen seinen dritten Sieg holte, fehlten Schmid 1,09 Sekunden. Vize-Weltmeister Luca De Aliprandini (Italien) war als Zweiter nur 0,08 Sekunden schneller. Es war das erste Podest für den Deutschen Skiverband (DSV) im Riesenslalom seit dem Sieg von Stefan Luitz in Beaver Creek vor drei Jahren.

Schmid lag schon vor dem Finale auf Rang drei. „Die Ausgangsposition ist sehr, sehr gut“, sagte er im BR, „aber die Zeitabstände sind sehr eng. Ich darf jetzt nicht das Rechnen anfangen und muss meine Chance nutzen.“ Das tat er mit Bravour und machte endlich seinen Frieden mit dem „Riesen“.

In Parallel-Rennen war Schmid zweimal Dritter im Weltcup, zwei weitere Male mit dem Team, dazu gewann er im Frühjahr Mannschaftsbronze bei der WM. Im Riesenslalom hatte er dort ebenfalls Bronze im Blick, ehe er im Finale ausschied. Besser als Sechster war er im Weltcup im Riesenslalom nie, zuletzt vor eineinhalb Wochen in Val d’Isere/Frankreich.

Julian Rauchfuss kam mit einem Rückstand von über vier Sekunden nicht ins Finale. Fabian Gratz hatte sich eine Schuhrandprellung am linken Bein zugezogen und war nicht am Start.

+++++19. Dezember 2021+++++

Kristoffersen siegt in Alta Badia – Deutsche enttäuschen

Die deutschen Ski-Herren haben im dritten Riesenslalom-Weltcup des Olympia-Winters eine enttäuschende Nullnummer kassiert. Ohne den verletzten Stefan Luitz verpasste das DSV-Trio am Sonntag auf der Gran Risa in Alta Badia die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Alexander Schmid landete beim Sieg des Norwegers Henrik Kristoffersen nach einem Fahrfehler außerhalb der Punkteränge auf Platz 42. Zweiter wurde Marco Odermatt aus der Schweiz mit einem Rückstand von 0,31 Sekunden gefolgt vom Österreicher Manuel Feller (+0,37).

„Ziemlich bitter“, kommentierte Schmid seinen Lauf. Im Übergang ins Steile hatte es dem 27-Jährigen die Ski verrissen, wodurch er komplett die Kontrolle verlor. „Dann habe ich keine Chance mehr gehabt. Voller Fokus jetzt auf morgen“, sagte der Techniker mit Blick auf den zweiten Riesentorlauf am Montag. Julian Rauchfuss und Fabian Gratz verpassten am Sonntag ebenfalls die Top 30.

Kristoffersen feierte auf der Gran Risa seinen insgesamt 24. Weltcup-Sieg, den ersten in diesem Olympia-Winter. Odermatt baute durch seinen fünften Podiumsplatz der Saison die Führung im Gesamtweltcup aus.

Goggia dominiert auch im Super-G

Ausnahme-Skirennfahrerin Sofia Goggia ist der Konkurrenz in Val d’Isere erneut davon gerast. Nach ihrem Erfolg in der Abfahrt am Samstag triumphierte die italienische Olympiasiegerin auch am Sonntag im Super-G. Ragnhild Mowinckel aus Norwegen wurde mit 0,33 Sekunden Rückstand Zweite, gefolgt von Elena Curtoni (+0,51) aus Italien.

Goggia bleibt somit die große Dominatorin in den schnellen Ski-Disziplinen. Bei den Olympischen Spielen in Peking gilt die 29-Jährige als klare Favoritin auf Gold. Der Sieg in den französischen Alpen war bereits ihr fünfter Weltcup-Erfolg in diesem Winter.

Deutschlands Hoffnungsträgerin Kira Weidle zeigte im Vergleich zum Vortag mit Platz 39 eine Leistungssteigerung und verpasste als 16. ihr bestes Super-G-Ergebnis der Karriere nur knapp. „Unter den ganzen Umständen bin ich heute ganz zufrieden“, sagte die WM-Zweite im ZDF mit Blick auf ihre Erkältung.

+++ 18. Dezember +++

Jocher und Ferstl stark beim Überraschungssieg von Bennett

Die deutschen Skirennfahrer Simon Jocher und Josef Ferstl haben im Abfahrts-Weltcup in Gröden für eine kleine Überraschung gesorgt. Der 25-Jährige Jocher belegte am Samstag beim ersten Weltcup-Sieg des Amerikaners Bryce Bennett als bester Deutscher Rang acht. Ferstl wurde Neunter. Beide DSV-Athleten können nun fest für die Olympischen Winterspiele in Peking planen.

Die Vize-Weltmeister Andreas Sander und Romed Baumann verpassten hingegen wie schon am Vortag beim Super-G eine Top-Ten-Platzierung. „Es will noch nicht klappen. Es fühlt sich so an, als haben sich Unsicherheiten eingeschlichen“, sagte Sander nach seinem elften Platz. Baumann belegte Rang 18, Dominik Schwaiger wurde 30.

Der 29 Jahre alte Bennett feierte am Fuße des Langkofels den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere. Zweiter wurde Otmar Striedinger aus Österreich mit einem Rückstand von 0,14 Sekunden, gefolgt vom Schweizer Niels Hintermann (+0,32). Topfavorit und Vortagessieger Aleksander Aamodt Kilde verpasste nach einem Fahrfehler seinen vierten Dolomiten-Triumph in Serie.

Goggia dominiert auch in Val d’Isere

Kira Weidle war fassungslos. „Das gibt’s nicht“, sagte die WM-Zweite und meinte damit weniger Platz 39 und ihren riesigen Rückstand auf Seriensiegerin Sofia Goggia bei der Weltcup-Abfahrt von Val d’Isere. Was Weidle wütend machte: Dass ihr in dieser verflixten Rechtskurve schon wieder derselbe Fehler passiert war.

Weidle verhinderte mit Mühe einen schlimmen Sturz und schickte einen wilden Schrei in die hochsavoyer Alpen. Noch während ihrer verkorksten Fahrt schlug sie verärgert mit dem Skistock auf die Piste, im Ziel trommelte sie mit den Fäusten auf ihren Helm.

Kein Wunder: Schon im Training war sie an derselben Stelle gestützt und hatte sich leicht am Daumen verletzt. Und: Auch im Vorjahr kam sie in beiden Trainings von der traditionsreichen „O.K.“-Piste ab, auch damals tat sie sich am Daumen weh.

War die Erkältung schuld? „Es war eher ein taktisches Problem“, berichtete Weidle hustend in der ARD, „ich war nicht ganz selbstbewusst über dem Außenski, habe die Richtung nicht mehr ganz fertig gekriegt und bin wieder sehr weit in dieses Loch reingeflogen.“ Daher konnte sie die Körperspannung „nicht ganz halten, das passiert“.

Von Olympiasiegerin Goggia (Italien), die ihre siebte Abfahrt nacheinander gewann, trennten Weidle 4,32 Sekunden. Nur die US-Amerikanerin Tricia Mangan und Greta Small (Australien) waren langsamer.

Dabei hatte sie sich trotz Erkältung „bereit“ gefühlt – aber „vielleicht nur mit 95 Prozent der Kräfte“. Das reichte nicht. Im Super-G am Sonntag, meinte die 25-Jährige, sei so „nicht viel zu erwarten, aber ich gebe mein Bestes“.

Das gelingt keiner so gut wie Goggia. Die Topfavoritin auf olympisches Abfahrtsgold in Peking setzte sich auch im dritten Saisonrennen vor der US-Amerikanerin Breezy Johnson (+0,27) durch. Dritte wurde Mirjam Puchner (Österreich/+0,91).

Gut-Behrami positiv auf Corona getestet

Die 30 Jahre alte WM-Goldmedaillengewinnerin im Super-G und im Riesenslalom reiste am Freitag ebenso wie zwei ebenfalls betroffene Betreuer umgehend zurück in die Schweiz, um sich in Isolation zu begeben.

Wie der Schweizer Skiverband Swiss Ski mitteilte, hätten Gut-Behrami und die zwei Betreuer milde Erkältungssymptome verspürt. Alle anderen Mitglieder der Schweizer Frauen-Mannschaft wurden negativ getestet.

+++++17. Dezember 2021+++++

Deutsche Skirennläufer enttäuschen beim Weltcup im Grödnertal

Nächstes Ausrufezeichen von Aleksander Aamodt Kilde, Dämpfer für die beiden großen deutschen Speed-Hoffnungen. Die Skirennfahrer Andreas Sander und Romed Baumann haben beim Sieg des Norwegers Kilde im Super-G von Gröden am Freitag die Top Ten klar verpasst. Sander belegte auf der legendären Saslong mit 1,23 Sekunden Rückstand Rang 18, Baumann (+1,27) landete auf Platz 20. Josef Ferstl (+1,04) als Elfter und Simon Jocher (+1,19) als 15. werteten die Bilanz des Deutschen Skiverbandes etwas auf. Dominik Schwaiger schied aus.

„Das war nicht so ganz der Andi, den ich sonst kenne oder sehe hier“, sagte Sander, der genau wie Baumann besonders im letzten Streckenteil Zeit verloren hatte. „Ich bin sicher unzufrieden“, betonte der WM-Zweite in der Abfahrt. Er habe bei der Ausfahrt aus der Ciaslat-Wiese „zu wenig Tempo“ und „am Zielhang noch einen Schnitzer gehabt“ analysierte Baumann, der bei der WM im Februar Silber im Super-G geholt hatte. Ferstl war mit seinem besten Weltcup-Ergebnis seit Rang sieben im März 2019 in Soldeu „durchaus zufrieden“.

Kilde indes präsentiert sich knapp ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss weiter in bestechender Form. „Es geht schnell. Der Schnee ist fantastisch. Es ist ein Traum, hier zu fahren“, sagte der frühere Gesamtweltcupsieger dem ZDF. Vergangene Saison hatte Kilde sowohl im Super-G als auch in der Abfahrt in Gröden triumphiert. In diesem Winter gewann er zuvor schon die beiden Speedrennen im amerikanischen Beaver Creek. Das nun war also schon sein dritter Sieg in Serie.

Zweiter beim Dolomiten-Auftakt am Freitag wurde der österreichische Olympiasieger Matthias Mayer (+0,22) vor seinem Landsmann und Weltmeister Vincent Kriechmayr (+0,27). Am Samstag (11.45 Uhr) steht für die Herren eine Abfahrt an.

+++++ 15. Dezember +++++

Deutsches Speed-Quintett startet in Gröden

Fünf deutsche Skirennfahrer werden bei den Speedevents am kommenden Wochenende in Gröden antreten. Neben Romed Baumann (WSV Kiefersfelden) wurden für den Super-G der Herren am Freitag und die Abfahrt am Samstag vom Deutschen Skiverband (DSV) Andreas Sander (SG Ennepetal), Josef Ferstl (SC Hammer), Simon Jocher (SC Garmisch) und Dominik Schwaiger (WSV Königssee) nominiert.

„Nach der Rückkehr aus den USA habe ich einige Tage regeneriert und die Akkus wieder aufgeladen“, sagte Super-G-Vizeweltmeister Baumann in einer Verbandsmitteilung vom Mittwoch. In Beaver Creek hatte der 35-Jährige zuletzt enttäuscht. In den Super-G-Rennen war er jeweils ausgeschieden, in der Abfahrt 23. geworden. Die Speedevents im italienischen Gröden sind nun die ersten der Saison in Europa.

Bei den Riesenslaloms der Herren in Alta Badia am Sonntag und Montag werden Alexander Schmid (SC Fischen), Julian Rauchfuß (RB Burig Mindelheim) und Fabian Gratz (TSV Altenau) am Start sein. „An die Gran Risa habe ich gute Erinnerungen“, sagte Schmid. „Die Piste liegt mir. Ich bin fit und freue mich auf die zwei Rennen.“ Vergangenes Jahr war er in Alta Badia Siebter geworden und hatte so sein bestes Riesentorlauf-Ergebnis der Saison eingefahren. Am vergangenen Wochenende knackte er als Sechster des Riesenslaloms in Val d’Isère die nationale Norm für die Olympischen Winterspiele.

+++ 12. Dezember +++

Bitterer Slalom-Auftakt für Straßer

Slalom-Ass Linus Straßer hat in seiner Spezialdisziplin einen Saisonstart zum Vergessen erlebt. Der 29 Jahre alte Münchner verpasste beim Weltcup im französischen Val d’Isere bei schwierigen Pistenverhältnissen als 32. das Finale denkbar knapp. Ausgerechnet sein Teamkollege Julian Rauchfuss fuhr ihn aus den Top 30 und holte beim Sieg des Franzosen Clement Noel als 24. sein bestes Karriere-Resultat im Slalom.

„Linus war enttäuschend“, sagte ARD-Experte Felix Neureuther. Straßer, zuletzt von einer Magen-Darm-Erkrankung geschwächt, meinte: „Es war nicht einfach, mehr Kampf als gut Skifahren.“

Nur neun Hundertstelsekunden fehlten zum Finale, in dem Rauchfuss einziger Deutscher war. Dort fehlte ihm „ein bisschen die Überzeugung“, sagte der Mindelheimer, der schon im Riesenslalom an gleicher Stelle als 22. so gut wie nie in dieser Disziplin war. „Zweimal Punkte in Val d’Isere, ich bin ganz happy damit“, meinte Rauchfuss.

Alexander Schmid, im Riesenslalom noch starker Sechster, Anton Tremmel und Julian Himmelsbach waren im ersten Durchgang ausgeschieden. Die Unterlage sei „extrem unterschiedlich“ gewesen, berichtete Straßer: „Teilweise ziemlich eisig, sehr glatt. Dann hast du Stellen, wo sich die Piste völlig auflöst. Es war extrem schwierig, damit umzugehen.“ Zu allem Überfluss hatten spätere Starter bessere Bedingungen.

„Natürlich war es ein verkorkster Lauf, da brauchen wir nicht drüber zu reden“, sagte Neureuther zu seinem einstigen Zimmerkollegen: „Immer wenn du Gas geben wolltest, sind die Fehler gekommen.“ Straßer habe „massive Böcke drin gehabt“, was Neureuther aber auch dem vermutlich „zu aggressiv abgestimmten“ Material zuschrieb.

Als die beiden live im Fernsehen diskutierten, wähnte sich der beste deutsche Slalom-Fahrer beim ersten Rennen der Olympia-Saison noch im zweiten Durchgang. Auch Neureuther meinte: „So wie Linus Skifahren kann, ist es egal, ob er eine oder zwei Sekunden hinten ist – er kann immer noch vorne reinfahren.“ Daraus wurde jedoch nichts.

Weidle fährt im Super-G hinterher

Kira Weidle schlug sich mit der Faust auf den Helm und fluchte, es läuft einfach nicht im Super-G für die beste deutsche Speed-Fahrerin. Die Plätze 19 und 29 beim Weltcup in St. Moritz – das war weit weg vom eigenen Anspruch der WM-Zweiten in der Abfahrt.

Beim ersten Rennen hatte sie bei schwierigen Sichtverhältnissen 2,81 Sekunden Rückstand auf die Schweizer Weltmeisterin Lara Gut-Behrami, die ihren 33. Weltcup-Sieg holte. Beim zweiten Versuch lag sie auf wegen Windes verkürzter Strecke 2,10 Sekunden hinter Federica Brignone aus Italien, für die es der 17. Erfolg war.

Gut-Behrami stürzte am Sonntag schwer, kam allem Anschein nach aber mit dem Schrecken davon. Sie flog bei ihrem Unfall über die Fangzäune, konnte später aber zu Tal fahren. „Geht so“, sagte sie auf die Frage von Siegerin Brignone, wie es ihr gehe.

+++++11. Dezember 2021+++++

Alexander Schmid löst Olympia-Ticket

Beim zweiten Weltcup-Riesenslalom der Saison im französischen Val d’Isere belegte der Allgäuer Schmid auf der enorm anspruchsvollen Piste Face de Bellevarde den sechsten Rang und erfüllte damit problemlos die deutsche Norm für die Teilnahme in Peking.

Mit Ausnahme von zwei Podestplatzierungen bei Parallel-Rennen stellte Schmid außerdem das beste Resultat seiner Karriere im Weltcup ein: 2017 war er ebenfalls in Val d’Isere auf Rang sechs gefahren. Eine respektable Leistung zeigte auch Julian Rauchfuß aus Mindelheim. Der 27-Jährige kämpfte sich mit der hohen Startnummer 38 auf Rang 22 und damit zum besten Resultat seiner Karriere.

Überlegener Sieger am Olympiaberg von 1992 war der Schweizer Marco Odermatt. Der Gesamtweltcup-Zweite aus der Schweiz feierte seinen zweiten Saisonsieg, er lag mit einem Vorsprung von 0,59 Sekunden deutlich vor Gesamtweltcupsieger Alexis Pinturault aus Frankreich. Dritter wurde Manuel Feller aus Österreich (+1,24 Sekunden).

Kira Weidle im Super-G nur auf Rang 18

Doppel-Weltmeisterin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz hat beim ersten von zwei Super-G-Rennen in St. Moritz/Schweiz ihren ersten Saisonsieg im Olympiawinter gefeiert. Bei schwierigen äußeren Bedingungen lag die 30-Jährige 0,18 Sekunden vor der italienischen Abfahrts-Olympiasiegerin Sofia Goggia, die am vergangenen Wochenende alle drei Rennen in Lake Louise/Kanada gewonnen hatte.

Der Rest des Feldes folgte weit abgeschlagen, angeführt von der drittplatzierten Mikaela Shiffrin aus den USA (+1,18 Sekunden). Kira Weidle vom SC Starnberg, WM-Zweite in der Abfahrt, kam in ihrer schlechteren Disziplin auf Rang 18 (+2,81).

+++++8. Dezember 2021+++++

Ski-Ass Jansrud verpasst Olympische Spiele

Der ehemalige Abfahrtsweltmeister Kjetil Jansrud kann bei den Olympischen Spielen in Peking wie befürchtet nicht an den Start gehen. Nach seinem Sturz im Super-G von Beaver Creek soll der Norweger Ende der kommenden Woche am linken Knie operiert werden, der 36-Jährige hatte sich eine Verletzung am Kreuzband sowie den inneren Seitenbändern zugezogen.

„Die Saison ist für mich vorbei, aber ich werde alles tun, was getan werden muss, um zurückzukommen“, wurde Jansrud in einer Mitteilung des norwegischen Verbands zitiert. Teamarzt Marc Strauss rechnet mit einer Ausfallzeit von „sechs bis neun Monaten“. Erst nach der OP wisse man Genaueres.

Der fünfmalige Olympia-Medaillengewinner Jansrud hatte sich bei seinem Unfall in den USA nach 25 Fahrsekunden das Knie verdreht und war mit dem Kopf voraus in den Fangzaun eingeschlagen. Zunächst blieb er auf der Piste liegen, schnallte sich dann aber seine Skier an und fuhr zu Tal. Jansrud wollte seine erfolgreiche Karriere eigentlich nach dem Olympia-Winter beenden.

+++++4. Dezember 2021+++++

Weidle rast als Vierte zum Olympia-Ticket

Skirennläuferin Kira Weidle ist auch bei der zweiten Abfahrt der Olympia-Saison klar am Podium vorbeigefahren, hat sich aber gesteigert. Beim nächsten Triumph von Olympiasiegerin Sofia Goggia aus Italien in Lake Louise raste die 25-Jährige auf Rang sieben. Damit sicherte sie sich frühzeitig das Ticket für die Winterspiele in Peking.

Das „Stockerl“ verpasste Weidle aber deutlich um 0,46 Sekunden. „Ich bin auf jeden Fall zufriedener als gestern, es waren weniger Fehler“, sagte die WM-Zweite. Bei ihrem ersten Renneinsatz in diesem Winter am Freitag war sie an gleicher Stelle bei deutlich besseren Sichtverhältnissen Zehnte geworden.

Ihr Rückstand auf Goggia betrug diesmal 1,44 Sekunden. Zweite wurde wie am Vortag Breezy Johnson aus den USA (+0,84) vor der Schweizer Weltmeisterin Corinne Suter (+0,98).

Es schneite, die Wolken hingen tief, die Sicht war alles andere als ideal – und Weidle gab mit Startnummer 1 die „Testpilotin“. Ein Wackler hier, ein Schnitzer da – im Ziel schien sie nicht so recht zu wissen, was sie mit ihrer durchwachsenen Fahrt anfangen sollte.

„Hier und da wurde ich überrascht von der ein oder anderen Welle“, sagte sie später. Vor allem die Schlüsselstelle „Fishnet“ sei „immer noch sehr verbesserungsfähig“ gewesen.

Ihren Platz auf dem „heißen Stuhl“ der Führenden war Weidle schon bei Suter, der dritten Starterin, los. Bis Johnson, der Nummer 9, durfte sie noch aufs Podest hoffen. Doch dafür war ihr Lauf schlicht zu wacklig. Auch Rang fünf, den sie lange Zeit inne hatte, verlor sie schließlich noch.

Jansrud nach Horrorsturz mit Kreuzband-Verletzung

Dem ehemaligen Abfahrtsweltmeister Kjetil Jansrud droht das Aus für die Olympischen Spiele in Peking. Wie der norwegische Skiverband mitteilte, zog sich der 36-Jährige bei seinem Sturz im Super-G von Beaver Creek eine Verletzung am Kreuzband sowie den inneren Seitenbändern zu. Über eine Operation wird nach weiteren Untersuchungen in Oslo entschieden, auch die Ausfalldauer soll erst danach feststehen.

Der Norweger hatte sich bei seinem Unfall nach 25 Fahrsekunden das linke Knie verdreht und schlug mit dem Kopf voraus in den Fangzaun ein. Zunächst blieb er auf der Piste liegen, schnallte sich dann aber seine Skier an und fuhr zu Tal. Im Ziel wurde Jansrud, der seine erfolgreiche Karriere nach dem Olympia-Winter beenden will, mit Standing Ovations begrüßt.

Schwaiger überrascht mit Platz elf bei Abfahrts-Weltcup

Dominik Schwaiger hat beim Abfahrts-Weltcup in Beaver Creek für eine positive Überraschung aus deutscher Sicht gesorgt. Der 30-Jährige vom Königssee raste am Samstag auf den 11. Platz. Im zweiten Abfahrts-Weltcup der Saison fuhr der WM-Zweite Andreas Sander aus Ennepetal auf Rang 20, Romed Baumann belegte den 23. und Josef Ferstl den 26. Rang.

Einen Tag nach seinem Sieg im Super-G an gleicher Stelle siegte Aleksander Aamodt Kilde überlegen. Der Norweger verwies den Österreicher Matthias Mayer um 0,66 Sekunden auf Platz zwei. Dritter wurde Beat Feuz aus der Schweiz mit 1,01 Sekunden Rückstand.

Weidle und Sander in den Top ten

Kira Weidle schimpfte mit sich selbst und schüttelte verärgert den Kopf: Die WM-Zweite in der Abfahrt hat den Start in die Olympia-Saison verpatzt. Beim überlegenen Triumph der Olympiasiegerin Sofia Goggia (Italien) in Lake Louise/Kanada reichte es für die 25-Jährige zwar immerhin zu einem soliden zehnten Rang. Doch Weidles Fahrt war von Anfang an fehlerbehaftet.

„Ich bin auf gar keinen Fall zufrieden“, sagte Weidle: „Es war ganz schwierig, die Mischung zu finden zwischen feinem Skifahren und trotzdem Anzugasen. Sofia hat das in Perfektion gemacht.“

Von Goggia, die ihren zwölften Weltcup-Sieg holte, trennten sie stolze 2,32 Sekunden. Schon nach rund 20 Fahrsekunden unterlief Weidle noch im Flachen ein erster gröberer Schnitzer, den sie mit einem erbosten Schrei kommentierte. „Danach war es schwer, Zeit gutzumachen“, sagte sie. Weitere technische Patzer kamen hinzu, zum erhofften Podium fehlten 0,78 Sekunden.

Für Goggia, Saisonbeste in der Königsdisziplin 2018 und 2021, war es der erste Sieg im zweiten Rennen nach einem Bruch des Schienbeinkopfes im Januar. Wegen der Verletzung hatte die 29-Jährige die Heim-WM in Cortina d’Ampezzo verpasst, wo sie als Medaillenbank galt.

Nach einer fast perfekten Fahrt auf der „Men’s Olympic“ in den Rocky Mountains betrug ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Breezy Johnson (USA) unglaubliche 1,47 Sekunden. Dritte wurde Mirjam Puchner aus Österreich (+1,54).

Sander Zehnter – Jansrud stürzt schwer

Skirennläufer Andreas Sander ist beim Comeback-Sieg von Aleksander Aamodt Kilde erneut in die Top 10 gefahren. Einen Tag nach seinem vierten Rang in Beaver Creek/USA raste der WM-Zweite in der Abfahrt beim zweiten Weltcup-Super-G der Saison an gleicher Stelle auf Platz zehn.

„Ich hätte mir mehr zutrauen müssen. Es ist nicht ganz das Ergebnis, das ich mir erhofft hatte“, sagte Sander. Von Kilde, der erstmals seit seinem Kreuzbandriss im Januar gewann, trennten ihn 1,56 Sekunden.

Romed Baumann, Vize-Weltmeister in der zweitschnellsten Disziplin, schied auf der berühmt-berüchtigten „Raubvogel“-Piste wie am Vortag aus. Josef Ferstl (+2,09) kam nicht unter die besten 20. Simon Jocher vermied nur mit Mühe einen Sturz und brach das Rennen kurz vor dem Ziel ab.

„Es ist gewaltig, richtig geil“, sagte der Norweger Kilde nach seinem siebten Weltcup-Sieg im ORF. Der Lebensgefährte von Topstar Mikaela Shiffrin, die beim Weltcup in Lake Louise/Kanada per Handy zuschaute, setzte sich hauchdünn vor Marco Odermatt (+0,03) durch. Der Schweizer hatte den ersten Super-G am Donnerstag gewonnen.

Kildes Teamkollege Kjetil Jansrud stürzte scher. Der Sotschi-Olympiasieger verdrehte sich das linke Knie und schlug mit dem Kopf voraus im Fangzaun ein, fuhr aber kurz darauf scheinbar unversehrt ins Ziel.

Dort scherzte er mit Kilde, später begab er sich aber zum Check in die Klinik von Vail. Laut eigener Aussage habe er sich neben dem Knie auch am Schlüsselbein weh getan. „Mir läuft es kalt den Rücken runter“, sagte Eurosport-Experte Fritz Dopfer, als sich Jansrud aufgerappelt hatte, „das ist fast wertvoller als ein Sieg.“

Der diesmal vom französischen Trainer deutlich drehender gesetzte Kurs verlangte den Athleten alles ab. Sander schüttelte im Ziel enttäuscht den Kopf. „Er kann ruhig ein bisschen mehr die Kampflinie auspacken“, sagte Dopfer. Baumann schrie seinen Ärger heraus.

In Beaver Creek ist am Samstag (19 Uhr) und Sonntag (20 Uhr) noch jeweils eine Abfahrt geplant.

+++ 3. Dezember +++

Weidle führt Aufgebot in Lake Louise an

Skirennfahrerin Kira Weidle führt das deutsche Damen-Aufgebot beim Speed-Auftakt an diesem Wochenende im kanadischen Lake Louise an. „Lake Louise ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich freue mich sehr darauf. Ich war dort die letzten Jahre immer recht erfolgreich“, sagte die Abfahrtsspezialistin und WM-Zweite am Mittwoch. Neben Weidle geht auch Nadine Kapfer an den Start. In Lake Louise stehen zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm.

Schon am Donnerstag starten die Herren im US-amerikanischen Beaver Creek in ihr zweites Speed-Wochenende der Saison. Romed Baumann will seinen starken sechsten Platz der vergangenen Woche bestätigen, Vize-Weltmeister Andreas Sander hofft auf eine Leistungssteigerung. Ergänzt wird das Team durch Josef Ferstl, Simon Jocher und Dominik Schwaiger. In Colorado kämpfen die Herren in zwei Super-G und zwei Abfahrten um wichtige Punkte für Olympia.

+++++28. November 2021+++++

Dürr bestätigt gute Slalom-Form – Shiffrin holt 71. Sieg

Skirennläuferin Lena Dürr hat ihre dritte Podiumsplatzierung nacheinander knapp verpasst, im Slalom-Weltcup aber erneut vollauf überzeugt. Die 30-Jährige aus Germering, zuletzt zweimal Dritte, fuhr in Killington/USA auf einen guten fünften Rang.

Im Schneetreiben in den Green Mountains im Bundesstaat Vermont fehlten Dürr 0,72 Sekunden auf den nächsten Stockerlplatz. Im Ziel zeigte sie die linke Faust, schien aber nicht restlos mit sich zufrieden. Drei Podiumsränge im Slalom-Weltcup in Serie waren aus deutscher Sicht zuletzt Maria Höfl-Riesch 2010/11 gelungen.

„Es war ein Traum zu fahren, das ist ein cooler Hang, es hat wieder so Spaß gemacht. Ich bin froh, dass ich es wieder so umsetzen und Levi bestätigen konnte“, sagte Dürr. Alpinchef Wolfgang Maier lobte: „Das war wieder eine absolute Weltklasse-Leistung von dir!“

Von Mikaela Shiffrin (USA), die ihren 71. Weltcup-Sieg holte, trennten Dürr 1,55 Sekunden. Für Shiffrin, die auch den insgesamt fünften Slalom in Killington gewann, war es der 46. Sieg in ihrem Spezialgebiet – so viele schaffte in einer Disziplin nur der große Schwede Ingemar Stenmark (Riesenslalom). Beim Siegerinterview brachte sie zunächst kein Wort heraus, weinte hemmungslos. „Es war ein großer Kampf“, sagte die 26-Jährige.

Petra Vlhova (Slowakei), die zuletzt in Levi beide Rennen für sich entschieden hatte, blieb diesmal „nur“ Rang zwei (+0,75). Dritte wurde die Schweizerin Wendy Holdener (+0,83).

Hinter Dürr klaffte aus DSV-Sicht diesmal eine Lücke: Andrea Filser und Emma Aicher verpassten das Finale, Marlene Schmotz schied im 1. Lauf aus.

Der Riesenslalom am Samstag wurde wegen starker Winde nach neun Starterinnen abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Frankreichs Ex-Weltmeisterin Tessa Worley geführt, Olympiasiegerin Shiffrin lag auf dem letzten Platz.

Auch Super-G in Lake Louis wegen Schneefalls abgesagt

Permanenter Schneefall in Lake Louise/Kanada hat im alpinen Ski-Weltcup auch für die Absage des ersten Super-G der Männer in der Olympia-Saison gesorgt. Weil keine Wetterbesserung in Sicht war und die Piste schon arg gelitten hatte, teilte die Jury am Sonntag kurz vor der Besichtigung durch die Athleten mit, dass das Rennen ausfallen müsse.

Am Freitag war aus demselben Grund bereits die erste Abfahrt abgesagt worden. Bei der Abfahrt am Samstag, die der Österreicher Matthias Mayer gewann, belegte Romed Baumann als bester Deutscher Rang sechs.

Baumann fährt in Lake Louise auf Rang sechs – Österreicher Mayer vorn

Der deutsche Skirennfahrer Romed Baumann durfte beim Speed-Auftakt im kanadischen Lake Louise gleich doppelten jubeln. Der WM-Zweite fuhr am Samstag nicht nur als einziger DSV-Athlet unter die besten Zehn, sondern löste durch seinen sechsten Platz auch auf Anhieb das Ticket für die Olympischen Winterspiele in Peking im Februar. „Das Ergebnis ist sehr gut, Romed ist stark gefahren“, lobte Alpinchef Wolfgang Maier.

Der Abfahrtssieg ging an Olympiasieger Matthias Mayer, der seinen insgesamt elften Weltcup-Erfolg feierte. Der Österreicher hatte 0,23 Sekunden Vorsprung auf Landsmann und Weltmeister Vincent Kriechmayr. Dritter wurde Beat Feuz aus der Schweiz (+0,35), der sich in den letzten vier Jahren jeweils die kleine Kristallkugel in der Abfahrt gesichert hatte.

Die deutschen Athleten müssen in der Weltcup-Saison einmal unter die Top 8 oder zweimal unter die Top 15 fahren, um sich für Olympia zu qualifizieren. Vize-Weltmeister und Deutschlands zweiter Hoffnungsträger Andreas Sander verpasste als 20. dieses Ziel zunächst ebenso wie die übrigen DSV-Athleten Josef Ferstl (19.), Dominik Schwaiger (23.) und Simon Jocher (30.).

„Das Ergebnis ist vielleicht nicht ganz das, was sich die Jungs erwartet haben. Gerade Andi hat sich wohl etwas mehr ausgerechnet“, sagte Maier.

Am Sonntag steht zum Abschluss des Speed-Wochenendes ein Super-G in Lake Louise an. Die erste Abfahrt am Freitag war wegen Schneefalls abgesagt worden.

Frauen-Riesenslalom abgebrochen

Der Riesenslalom beim Ski-Weltcup der Frauen in Killington/Vermont ist am Samstag nach neun Starterinnen abgebrochen und schließlich abgesagt worden. Starke Winde machten eine Fortsetzung des Rennens unmöglich. Zu diesem Zeitpunkt hatte Frankreichs Ex-Weltmeisterin Tessa Worley geführt, US-Topstar Mikaela Shiffrin lag auf dem letzten Platz.

Am Sonntag (15.45 Uhr MEZ) steht in Killington ein Slalom auf dem Programm. Bereits am Freitagabend war der Weltcup-Auftakt der Abfahrer in Lake Louise/Kanada wegen heftiger Schneefälle abgesagt worden, für Samstagabend (20.15 Uhr MEZ) ist eine weitere Abfahrt angesetzt.

+++ 26. November +++

Zu viel Schnee: Männer-Abfahrt in Lake Louise abgesagt

Permanenter Schneefall in Lake Louise/Kanada hat im alpinen Ski-Weltcup für die Absage der ersten Männer-Abfahrt der laufenden Saison gesorgt. Nur Stunden vor dem geplanten Start um 20.00 Uhr MEZ gab der Weltverband FIS die Entscheidung bekannt.

„Aufgrund des Schneefalls am Vortag, des aktuellen Schneefalls und der Wettervorhersage haben die Jury und das Organisationskomitee entschieden, die Abfahrt abzusagen“, hieß es in der FIS-Mitteilung. Für Samstag ist beim Speed-Auftakt in Lake Louise eine weitere Abfahrt vorgesehen, für Sonntag ein Super-G.

Für den Deutschen Skiverband (DSV) hätten am Freitag Romed Baumann, Josef Ferstl, Simon Jocher, Andreas Sander und Dominik Schwaiger an den Start gehen sollen.

+++ 24. November +++

Dürr fährt auch im zweiten Levi-Rennen aufs Podium

Lena Dürr führt das vierköpfige DSV-Damenaufgebot für die Weltcup-Rennen am kommenden Samstag und Sonntag in Killington/USA an. Das gab der Deutsche Skiverband am Mittwoch bekannt. Die formstarke Dürr, die am vergangenen Wochenende im finnischen Levi zweimal sensationell aufs Podest fuhr, geht mit Selbstvertrauen in den Slalom in den USA.

„Mir geht es richtig gut nach dem Wochenende in Levi. Es hat so viel Spaß gemacht. Ich habe jetzt kurz nochmal Energie getankt und hoffe, dass wir unsere Teamleistung auch dort wieder umsetzen können“, sagte Dürr.

Dürr geht zusammen mit Emma Aicher im Slalom an den Start, Andrea Filser und Marlene Schmotz starten zusätzlich noch im Riesenslalom.

Für die Herren stehen im kanadischen Lake Louise von Freitag bis Sonntag zwei Abfahrts- und ein Super-G-Rennen an. Für den DSV gehen Romed Baumann, Josef Ferstl, Simon Jocher, Andreas Sander und Dominik Schwaiger an den Start.

+++++21. November 2021+++++

Ski-Ass Dürr fährt erneut auf Slalom-Podest in Levi – Vlhova gewinnt

Die deutsche Skirennfahrerin Lena Dürr ist auch im zweiten Slalom des Wochenendes in Levi aufs Podest gefahren. Die 30 Jahre alte Münchnerin wiederholte beim erneuten Triumph der Slowakin Petra Vlhova ihren starken dritten Platz (+0,78 Sekunden) vom Vortag. Zweite wurde wie schon am Samstag die zweimalige Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin mit 0,47 Sekunden Rückstand. Für Vlhova war es bereits der vierte Levi-Erfolg in Serie. Neben Dürr fuhren in Andrea Filser (18.), Jessica Hilzinger (22.) und Emma Aicher (23.) drei weitere Starterinnen aus dem deutschen Ski-Aufgebot in die Punkteränge. Marlene Schmotz verpasste den Finaldurchgang.

+++++20. November 2021+++++

Lena Dürr erstmals auf Podest im Slalom-Weltcup – Vlhova siegt

Die deutsche Skirennfahrerin Lena Dürr ist im finnischen Levi erstmals auf das Podium bei einem Slalom-Weltcup gefahren. Die Münchnerin kämpfte sich dank eines starken zweiten Laufes am Samstag von Platz sechs auf Rang drei vor und machte einen großen Schritt in Richtung Olympia. Den Sieg holte sich zum dritten Mal in Folge beim Lappland-Rennen Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei vor US-Skistar Mikaela Shiffrin (+0,31 Sekunden)

Neben Dürr fuhren aus dem fünfköpfigen DSV-Aufgebot auch Youngster Emma Aicher (14.) und Jessica Hilzinger (25.) in die Punkteränge. Marlene Schmotz und Andrea Filser hatten das Finale der besten 30 knapp verpasst. Ein Top-8- oder zwei Top-15-Plätze sind im Verlauf der Saison nötig, um die nationale Olympia-Norm für die Winterspiele in Peking zu knacken. Am Sonntag (10.30/13.30 Uhr/ARD und Eurosport) steht in Lappland ein weiterer Slalom der Damen auf dem Programm.

+++++13. November 2021+++++

Deutsche Starter enttäuschen beim Parallel-Weltcup

Linus Straßer ließ den Kopf hängen, die Enttäuschung war ihm deutlich anzusehen. Die deutschen Skirennläufer haben ihre hervorragende Ausgangsposition beim Weltcup in Lech/Zürs nicht genutzt und die Spitzenplätze klar verpasst. Straßer, Alexander Schmid und Julian Rauchfuss schieden beim Parallel-Event am Arlberg bereits im Achtelfinale aus.

„Ich bin ein bisschen zu ungeduldig geworden und nie auf Tempo gekommen“, sagte Straßer über den entscheidenden Lauf, „dafür ist der Hang zu kurz und zu einfach, als dass man sich da irgendwelche Fehler erlauben kann.“

Der Münchner zog gegen den Kanadier Trevor Philp in zwei Läufen klar den Kürzeren (+0,37 Sekunden). Schmid (Fischen) musste sich Lokalmatador Adrian Pertl geschlagen geben, obwohl er zeitgleich mit dem Österreicher ins Ziel kam. Rauchfuss (Mindelheim) scheiterte am Slowenen Stefan Hadalin (+0,08), fuhr aber immerhin erstmals in seiner Karriere in die Top 16 im Weltcup.

+++++4. November 2021+++++

Keine Impfung – Schweizer Skifahrer verpassen Abfahrts-Auftakt

Das Schweizer Alpin-Team muss zum Speed-Auftakt Ende November in Lake Louise auf seine zwei Fahrer Urs Kryenbühl und Ralph Weber verzichten. Beide erhalten aufgrund einer fehlenden Corona-Impfung keine Einreisegenehmigung für das Rennen in Kanada, wie sie am Donnerstag auf ihren Instagram-Kanälen mitteilten. „Das ist ein harter Schlag und ein Stich in mein Rennfahrerherz“, schrieb Kryenbühl. Der 27-Jährige zeigte sich enttäuscht vom Weltverband FIS, welcher keine Absichten hege, das Rennen an einem anderen Ort durchzuführen.

Auch Teamkollege Weber erfüllt die derzeitigen Einreisebestimmungen nicht. „Es ist für mich etwas befremdlich, wenn wir jeden anderen Menschen als potenzielle Gefahr und potenziellen Virusträger betrachten“, übte der einstige Juniorenweltmeister im Super-G auf Instagram Kritik.

Beide Athleten hatten sich laut eigener Aussage vor ein paar Monaten bereits mit dem Coronavirus infiziert. „Mein Körper hatte die Chance die Antikörper selbst zu bilden, gegen das Virus anzukämpfen und hat dann die Krankheit nach wenigen Tagen überstanden“, schrieb Weber.

Luitz und Schmid verpassen Top 15 in Sölden

Beim fünften Weltcup-Sieg des Schweizers Marco Odermatt im spektakulären Riesenslalom von Sölden kam Luitz auf Platz 17, Schmid wurde 19. Zur Spitze fehlten Luitz (Bolsterlang) 1,35 Sekunden, Schmid hatte einen Rückstand von 1,53 Sekunden.

„Das wird nicht mehr mein Lieblingshang“, sagte Luitz über den anspruchsvollen Rettenbachgletscher, der bei perfekten Bedingungen aber gut wie selten zu fahren war. Nach dem Wechsel seiner Skimarke hatte der Allgäuer vor allem im Steilhang zu kämpfen. „Ich muss schauen, dass ich der Chef bin – und nicht die Ski mit mir fahren“, sagte der 29-Jährige.

Schmid (27) hatte im Vorfeld mit Problemen an der Quadrizepssehne zu kämpfen, als Siebter des ersten Laufs aber auf deutlich mehr gehofft. Julian Rauchfuss (Burig Mindelheim) schied im ersten Lauf aus. Das Podium in einem sehr spannenden Rennen komplettierten der Österreicher Roland Leitinger (0,07 Sekunden zurück) und Zan Kranjec aus Slowenien (+0,10).

+++++23. Oktober 2021+++++

Shiffrin gewinnt alpinen Saisonstart in Sölden

Mikaela Shiffrin hat beim Saisonauftakt der Skirennläuferinnen in Sölden ihren 70. Weltcup-Sieg gefeiert. Die US-Amerikanerin setzte sich im Riesenslalom auf dem Rettenbachgletscher bei traumhaften Bedingungen mit 0,14 Sekunden Vorsprung auf Weltmeisterin Lara Gut-Behrami (Schweiz) durch.

Dritte wurde Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei (1,30 Sekunden zurück). Marlene Schmotz (Leitzachtal/+4,32) kam in ihrem Comeback-Rennen nach Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie auf Rang 28, Andrea Filser (Wildsteig) hatte das Finale als 52. im ersten Lauf verpasst.

„Es ist für mich hervorragend, dass ich überhaupt in den zweiten Durchgang gekommen bin und ein paar Punkte mitgenommen habe“, sagte Schmotz, die außerdem einen „sehr wertvollen“ dritten Startplatz für das DSV-Team einfuhr. Im Ziel ließ sie den Kopf hängen, weil sie im Steilhang „nicht ganz so konsequent“ gefahren war, „das ist im ersten Moment immer ärgerlich, aber jetzt vergessen“, sagte sie, ihr Comeback sei „auf jeden Fall“ gelungen.

+++++20. Oktober 2021+++++

Rekord-Preisgeld beim Weltcup in Kitzbühel

Bei den Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel wird in der neuen Saison im alpinen Ski-Weltcup ein Rekord-Preisgeld von insgesamt einer Million Euro ausgezahlt. Die Sieger in zwei Abfahrten und einem Slalom vom 21. bis 23. Januar 2022 erhalten jeweils 100 000 Euro. Zudem werde „erstmals in der Geschichte des Weltcups Preisgeld bis zum 45. Rang in der Abfahrt ausbezahlt“, hieß es in einer Mitteilung der Veranstalter weiter. Das bisher höchste Preisgeld in Kitzbühel betrug 725 000 Euro im Jahr 2020.

+++++19. Oktober 2021+++++

Josef Ferstl fällt mit Oberschenkelverletzung zum Saisonstart aus

 Skirennfahrer Josef Ferstl wird aufgrund einer Beinverletzung die nächsten Wochen ausfallen. Der Kitzbühel-Sieger von 2019 hatte sich am Montag im Riesenslalomtraining einen Faszienriss im Oberschenkel zugezogen, wie der 32-Jährige am Dienstag auf Instagram mitteilte. „3-4 Wochen Zwangspause“, schrieb Ferstl. Dazu postete der Traunsteiner ein Bild aus einem Behandlungszimmer des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München, auf dem auch sein dick bandagierter Oberschenkel zu sehen war.

Für die deutschen Speedfahrer ist die Verletzung von Ferstl bereits der zweite Rückschlag, nachdem zuvor schon Thomas Dreßen angekündigt hatte, den Speed-Start Ende November in Lake Louise in Kanada zu verpassen. Die Techniker starten schon am kommenden Wochenende zum traditionellen Saison-Auftakt in Sölden.

Stefan Luitz führt deutsches Ski-Aufgebot in Sölden an führt deutsches Ski-Aufgebot in Sölden an

Skirennfahrer Stefan Luitz führt das deutsche Aufgebot beim ersten alpinen Weltcup am Wochenende in Sölden an. Neben dem Oberallgäuer gehen bei den Herren Alexander Schmid und Julian Rauchfuß an den Start, wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Dienstag mitteilte. Andrea Filser und Marlene Schmotz wollen für die Frauen beim traditionellen Winter-Auftakt im Ötztal angreifen.

„Ich freue mich auf den Auftakt und möchte mit vollem Einsatz, Attacke und Selbstvertrauen gut Skifahren“, sagte Luitz, der im vergangenen Jahr als 14. bester Deutscher in Sölden war. Die Vorbereitung im Sommer sei gut gewesen.

Die deutschen Skirennfahrerinnen hoffen am Rettenbach-Gletscher auf ein besseres Ergebnis als im Vorjahr, als beim Sieg der Italienerin Marta Bassino keine DSV-Athletin unter die besten 30 fahren konnte. „Aktuell macht mir das Skifahren großen Spaß und entsprechend hoch ist die Motivation“, sagte Filser.

In Sölden stehen die Riesenslaloms der Frauen am Samstag (10.00/13.15 Uhr) und der Männer am Sonntag (10.00/13.30 Uhr) an. Im Gegensatz zum pandemiebedingten Geisterrennen vom Vorjahr werden in diesem Jahr bis zu 9000 Fans erwartet.

Hier finden Sie den DSV-Kader der Herren.

Hier finden Sie den DSV-Kader im Ski Alpin der Damen.

Aleksander Aamodt Kilde

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Volleyball: Dritte Liga: Der kleine Pfeil begleitet den SVF

Fellbach – Der SV Fellbach findet sich hinter der Zahl 5. Und hinter dem Vereinsnamen ist ein kleiner Pfeil angebracht, der nach unten zeigt. Das ist kein gutes Zeichen, denn der kleine Pfeil signalisiert: Hier steht eine Mannschaft, die einen Abstiegsplatz innehat. Und die sportliche Situation ist genau genommen noch ein Stück schlechter für den ehemaligen Zweitligisten als eh schon hinter der Zahl 5. Denn die Volleyballer um den Trainer Jonas Hanenberg haben noch vor dem zweiten Teil der Saison einen Rückstand auf jene Teams zusammengespielt, die sich mehr und bis dahin durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Verbleib in der dritten Liga Süd machen dürfen.

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Skispringen 21/22: Wellinger nach positivem Corona-Test zurück im Weltcup-Aufgebot


Düsseldorf

Skispringer Andreas Wellinger ist zurück im deutschen Aufgebot für den Weltcup. Der 26-Jährige hatte zuletzt aufgrund eines positiven Corona-Tests gefehlt. In unserem Skisprung-Telegramm verpassen Sie nichts.

Skisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger ist nach seinem positiven Corona-Test vom vergangenen Wochenende wieder im deutschen Aufgebot für den Weltcup. Dies teilte der Deutsche Skiverband (DSV) vor den Wettbewerben in Willingen am Mittwoch mit. Wellinger und der DSV hatten am vergangenen Freitag über den Befund berichtet, der 26 Jahre alte Bayer musste deshalb auch das Wochenende in Titisee-Neustadt auslassen. Damit entging Wellinger auch die letzte Chance auf die sportliche Olympia-Qualifikation. Für Peking ist er hinter den nominierten Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe, Pius Paschke und Constantin Schmid nur Ersatzmann.

Das Programm für die Olympia-Generalprobe sieht ein Mixed am Freitag und zwei Einzel am Samstag und Sonntag vor. „Am Freitag werden wir ein richtig gedrängtes Programm haben. Darauf freuen wir uns und hoffen, dass wir ähnlich erfolgreich agieren können wie zuletzt im Schwarzwald“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. In Titisee-Neustadt hatte Topathlet Karl Geiger beide Einzel für sich entschieden.

+++ 23- Januar +++

Karl Geiger siegt erneut in Titisee-Neustadt

Doppelsieger Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben sich beim Heim-Weltcup der Skispringer in Titisee-Neustadt in starker Olympia-Form präsentiert. Geiger gewann am Sonntag mit Sprüngen auf 131 und 143 Meter und baute damit seinen Vorsprung in der Weltcup-Gesamtwertung weiter aus. Eisenbichler belegte im Schwarzwald mit Flügen auf 135 und 134,5 Meter den dritten Platz. Beide deutschen Springer wiederholten damit ihre Platzierungen des Vortages. Zweiter wurde der Slowene Anze Lanisek.

Aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher holten zum Abschluss des Wochenendes auch Stephan Leyhe als Zehnter, Justin Lisso (13.), Severin Freund (14.), Constantin Schmid (16.), Philipp Raimund (19.) und Richard Freitag (21.) noch Weltcup-Punkte. Pius Paschke, der wie Geiger, Eisenbichler, Leyhe und Schmid zur Olympia-Mannschaft gehört, schied dagegen nach dem ersten Durchgang aus.

Schmid und Paschke für Peking nominiert – Aus für Wellinger und Freund

Constantin Schmid und Pius Paschke sind als letzte deutsche Skispringer für die Winterspiele in Peking nominiert worden, für Andreas Wellinger ist hingegen der Traum vom dritten Olympia-Gold geplatzt. Die sportliche Leitung um Bundestrainer Stefan Horngacher meldete zum Ablauf der Frist am Sonntagmorgen Youngster Schmid (Oberaudorf) und Routinier Paschke (Kiefersfelden) an den DOSB, neben dem am Freitag positiv auf Corona getesteten Wellinger (Ruhpolding) verpasst auch Sotschi-Olympiasieger Severin Freund (Rastbüchl) die Reise nach China.

Schmid (Oberaudorf) und Paschke (Kiefersfelden) werden damit von 4. bis 20. Februar ihre ersten Olympischen Spiele bestreiten. Die Topspringer Karl Geiger (Oberstdorf) und Markus Eisenbichler (Siegsdorf) sowie Stephan Leyhe (Willingen) waren bereits in das fünfköpfige Männerteam berufen worden.

Der gerade nach Knieprobleme ins Team zurückkehrenden Wellinger war am Freitag vor der Qualifikation zum Weltcupspringen in Titisee-Neustadt positiv getestet worden, laut seiner Aussage lag der CT-Wert aber nur knapp unter der in Deutschland üblichen Grenze von 30. Je tiefer der CT-Wert, desto höher ist in der Regel die Viruslast im Körper. Bei den Winterspielen in Peking wird jedoch 40 als Grenze angesetzt, bei Wellinger blieben damit Fragezeichen.

Von den Konkurrenten um die letzten Startplätze konnte beim letzten und für die Nominierung entscheidenden Springen am Samstag im Schwarzwald nur Schmid punkten, der Achter wurde. Routinier Freund, der erst zur Vierschanzentournee ins Weltcup-Team gerückt war, verpasste als 17. den zur Normerfüllung nötigen zweiten Top-15-Platz. Der zuletzt formschwache Paschke kam nur auf Platz 33.

 +++++22. Januar 2022+++++

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Skispringer Karl Geiger hat beim Weltcup in Titisee-Neustadt seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Der 28 Jahre alte Oberstdorfer setzte sich im Schwarzwald vor dem Slowenen Anze Lanisek und seinem Teamkollegen Markus Eisenbichler (Siegsdorf) durch. Obendrein holte sich Geiger die Führung im Gesamtweltcup vom Japaner Ryoyu Kobayashi zurück, der Fünfter wurde.

Geiger sprang im Schwarzwald auf 132,0 und 141,0 m (288,3 Punkte) und lag souverän vor Lanisek (283,1), der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte. Durch seinen zwölften Karriere-Erfolg zog Geiger mit dem früheren Tourneesieger Dieter Thoma gleich.

Eisenbichler (273,9) flog noch von Platz fünf im Finale auf das Podest. Knapp zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking zeigten sich die beiden besten deutschen Springer in bestechender Form. Auch Stephan Leyhe (Willingen) überzeuge mit Platz acht. Geiger, Eisenbichler und Leyhe waren bereits für Olympia nominiert worden.

Im Kampf um die letzten beiden Peking-Tickets buchte in Abwesenheit des zweimaligen Olympiasiegers Andreas Wellinger, der am Freitag positiv auf Corona getestet worden war, wohl Constantin Schmid (Oberaudorf) mit Platz neun seine Peking-Reise. Team-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) vergab als 17. die letzte Chance, doch noch die Norm zu erfüllen, dazu hätte der 33-Jährige mindestens 15. werden müssen.

Pius Paschke (Kiefersfelden) verpasste als 33. den zweiten Durchgang und hat damit schlechte Karten. Die letzten Startplätze verteilt Bundestrainer Stefan Horngacher am Samstagabend unter Schmid, Freund, Paschke und Wellinger.

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+++21. Januar 2022+++

Positiver Coronatest – Wellinger droht Olympia-Aus

Skisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger droht nach einem positiven Coronatest das Aus für die Winterspiele in Peking. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) bestätigte, wurde der 26-Jährige aus Ruhpolding während der Anreise zum Weltcup in Titisee-Neustadt positiv getestet und begab sich am Freitag sofort in Quarantäne.

„Was soll ich sagen? Dem Knie geht es wieder besser, ich hatte medizinisch die Freigabe und könnte springen. Und dann kommt der scheiß Coronatest dazwischen“, sagte Wellinger, der nach auskurierten Problemen am operierten Knie am Samstag um einen der verbleibenden Olympia-Startplätze kämpfen wollte: „Das kann ich jetzt leider nicht, und das ist bitter. Mir geht es gesundheitlich gut, ich merke nix, aber der CT-Wert war halt knapp jenseits der Grenze.“

Wellinger, der zuletzt in Zakopane fehlte, hätte am Freitag zur Qualifikation antreten sollen. Nach dem Springen am Samstag (16.15 Uhr/ARD und Eurosport) will Bundestrainer Stefan Horngacher seine letzten zwei Peking-Plätze vergeben, dafür kamen Wellinger, Severin Freund, Pius Paschke und Constantin Schmid infrage. Gesetzt sind bereits Karl Geiger, Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe.Weltmeister Zyla kurz vor Olympia mit Corona infiziert

+++ 16. Januar +++

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Weltmeister Zyla kurz vor Olympia mit Corona infiziert

Der polnische Skisprung-Weltmeister Piotr Zyla ist zwei Wochen vor den Olympischen Winterspielen von Peking positiv auf das Coronavirus getestet werden. Dies teilte Polens Verband unmittelbar vor dem Weltcup-Wochenende in Titisee-Neustadt mit. Der 35 Jahre alte Zyla, der im Februar 2021 vollkommen überraschend das WM-Einzel von Oberstdorf gewonnen hatte, ist damit der nächste Fall im polnischen Team, nachdem es zuletzt auch den früheren Vierschanzentournee-Sieger Dawid Kubacki erwischt hatte.

Um nach China einreisen zu dürfen, müssen Zyla und Kubacki nach ihrer Genesung insgesamt vier negative PCR-Tests absolvieren. Im Weltcup gibt es derzeit weitere Fälle. Daniel-André Tande und Fredrik Villumstad aus dem norwegischen Team wurden positiv auf das Virus getestet. Am Donnerstag hatte auch Johann André Forfang einen positiven Test erhalten, wie Cheftrainer Alexander Stöckl bestätigte. Im deutschen Team gab es in diesem Winter auch schon Fälle, die sich allerdings nicht im Springerteam ereigneten. Vor Weihnachten waren zwei Betreuer betroffen.

+++ 16. Januar +++

Geiger fliegt in Zakopane auf Platz zwei

Skispringer Karl Geiger ist beim Weltcup in Zakopane zu seiner siebten Podestplatzierung im Olympia-Winter geflogen. Der 28-Jährige aus Oberstdorf musste sich vor 9000 Zuschauern in Polen als Zweiter nur dem Norweger Marius Lindvik geschlagen geben. Knapp drei Wochen vor Beginn der Winterspiele zeigte der Skiflug-Weltmeister wieder stark ansteigende Form.

Geiger, der bereits am Samstag die deutsche Mannschaft auf Platz zwei geführt hatte, kam mit Sprüngen von 134,5 und 135,5 m auf 284,6 Punkte und hatte umgerechnet rund fünfeinhalb Meter Rückstand auf Lindvik (294,6/135,0+139,5).

Dritter wurde der Slowene Anze Lanisek vor Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi. Im Gesamtweltcup verkürzte Geiger mit 897 Punkten den Rückstand auf den Japaner (941). Markus Eisenbichler (Siegsdorf) schob sich mit einem starken zweiten Sprung von Platz 16 auf zehn vor. Team-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) fiel hingegen von Rang 14 auf 20 zurück.

Zuletzt hatten die deutschen Skispringer beim Weltcup in Bischofshofen nicht überzeugt, Geiger war Achter im Einzel geworden, das DSV-Team auf Platz sechs gelandet. Allerdings waren dem Team Deutschland die Strapazen der kurz zuvor zu Ende gegangenen Vierschanzentournee deutlich anzumerken gewesen.

Hinter den Topspringern haben die deutschen Adler weiter Probleme. Mit Stephan Leyhe (Willingen/31.), Youngster Constantin Schmid (Oberaudorf/37.) und dem weiter formschwachen Routinier Pius Paschke (Kiefersfelden/46.) schied die Hälfte des gestarteten DSV-Quartetts im ersten Durchgang aus. Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) war wegen Knieschmerzen am Samstag abgereist.

+++ 14. Januar +++

DSV-Adler fliegen in Zakopane auf Platz zwei

Markus Eisenbichler wurde euphorisch, Karl Geiger grinste zufrieden in die Kamera: Eine Woche nach dem vorläufigen Tiefpunkt von Bischofshofen haben Deutschlands Skispringer wieder eine aufsteigende Formkurve bewiesen und sich einen zweiten Platz im Teamwettbewerb von Zakopane ersprungen. In der Besetzung Severin Freund, Stephan Leyhe, Eisenbichler und Geiger musste sich das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher am Samstag nur den überlegenen Slowenen geschlagen geben. Japan, Österreich und Norwegen landeten diesmal hinter dem deutschen Quartett.

„Das war schon cool heute. Wir wissen, dass wir ein gutes Team sind. Wir sind glücklich, dass wir Zweiter geworden sind“, sagte Eisenbichler, der im zweiten Durchgang 141,5 Meter flog, im ZDF. Garant für Tagesrang zwei war Schlussmann Geiger, der Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi mit dem letzten Sprung noch einige Punkte abnahm, so dass das DSV-Quartett an Japan vorbeizog. „Die Jungs sind ganz gut gesprungen. Heute waren wir deutlich verbessert“, kommentierte Horngacher. Vor einer Woche hatte es mit Rang sechs im Pongau eine schwere Schlappe für das Team gesetzt.

„Karl hat mal wieder einen richtigen Treffer gemacht, das hat uns sehr geholfen“, befand Horngacher nun. Knapp drei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar) war der Podestplatz auch mental wichtig. „Der zweite Platz hilft uns extrem. Karl hat den Faden wieder gefunden, wie er vom Tisch wegspringen muss. Da können die anderen im Windschatten bei den Topspringern mitgehen“, sagte Horngacher.

„Es war eine sehr gute Teamleistung“, befand auch Topmann Geiger, der sich „ehrlich freuen“ konnte. Für die Athleten hinter Geiger und Eisenbichler dürfte es im Einzel am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport) auch um die begehrten Peking-Tickets gehen. Drei Plätze stehen für Leyhe, Freund, Pius Paschke, Constantin Schmid und Olympiasieger Andreas Wellinger zur Verfügung.

Ob es bei Wellinger körperlich reicht, bleibt allerdings abzuwarten. Der 26 Jahre alte Bayer ist vorzeitig aus Polen abgereist, nachdem er einen Stich im Knie gespürt hatte. „Als Vorsichtsmaßnahme wird er dieses Wochenende nicht an den Start gehen“, twitterte der Deutsche Skiverband (DSV). Wellinger hatte sich 2019 einen Kreuzbandriss zugezogen und hat seither massiv um den sportlichen Anschluss zu kämpfen. Bei Olympia 2018 gewann er Gold von der Normalschanze.

+++ 14. Januar +++

Kubacki bangt nach positivem Corona-Test um Olympia

Rund drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking werden die Sorgen der polnischen Skispringer immer größer. Nach der Knöchelverletzung von Olympiasieger Kamil Stoch drohen nun auch dem ehemaligen Vierschanzentournee-Gewinner Dawid Kubacki zusätzliche Komplikationen. Der 31-Jährige wurde vor dem Heimspiel in Zakopane positiv auf das Coronavirus getestet und wird die Wettbewerbe in seiner Heimat definitiv verpassen.

Kubacki hat – wie sein ebenfalls positiv getesteter Kollege Pawel Wasek – zwar noch genug Zeit bis zum Olympia-Beginn am 4. Februar, wird aber vor der Abreise nach Peking zusätzliche Negativtests vorlegen müssen, um nach China einreisen zu dürfen. Sportlich spielen die Polen im bisherigen Winter eine untergeordnete Rolle. Stoch belegt derzeit Weltcup-Gesamtrang 16, Kubacki befindet sich sogar nur auf dem 36. Platz.

+++ 14. Januar +++

Stoch bangt um Olympische Spiele

Der 34 Jahre alte Pole wird das Heimspiel im polnischen Zakopane an diesem Wochenende wegen einer Verletzung am Knöchel sicher verpassen. „Ich habe mich aufgewärmt und war eine Sekunde unaufmerksam. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, und dann kam der Schmerz. Der Knöchel ist angeschwollen und verfärbte sich. Die Konsultation der Ärzte, Behandlungen und Diagnose haben einige Stunden gedauert“, schrieb Stoch in den sozialen Netzwerken.

Er berichtete von einem Kapselriss. Schon vor der Verletzung im Training durchlief der Pole, der 2014 zweimal Olympia-Gold und 2018 einen weiteren Olympiasieg holte, eine schwere Phase. Bei der Vierschanzentournee war er als Titelverteidiger chancenlos und stieg deshalb vorzeitig aus.

+++++9. Januar 2022+++++

Deutsche Mannschaft nach Geiger-Sturz nur auf Rang sechs 

Karl Geiger lag nach seinem Sturz auf dem Boden und hatte den Schnee im Gesicht hängen. Zum Abschluss eines sehr enttäuschenden Skisprung-Wochenendes bot Deutschlands bester Flieger damit das ideale Sinnbild. Waren die Schützlinge von Bundestrainer Stefan Horngacher vor zwei Wochen noch mit großen Träumen und Zielen gestartet, verlassen sie nun Bischofshofen gebeutelt und enttäuscht: Auf die verfehlten Podestplatzierungen bei der Vierschanzentournee folgte ein Wochenende zum Vergessen. Geiger stürzte, Severin Freund stürzte, Markus Eisenbichler wurde disqualifiziert, und das Team kam am Sonntag nicht über Rang sechs hinaus.

„Irgendwann ist auch die Luft draußen. Ein, zwei Dinge waren okay, aber es ist einfach nicht rundgelaufen für uns an diesem Wochenende“, sagte Chefcoach Horngacher knapp vier Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking in der ARD. Im Pongau siegte beim abschließenden Teamwettbewerb Gastgeber Österreich vor Japan und Norwegen. Deutschland war chancenlos und das nicht nur wegen des Sturzes von Geiger. Am Ende fehlten 82,4 Punkte und damit umgerechnet mehr als 45 Meter. „Wir werden versuchen, so schnell wie möglich den Anschluss wieder herzustellen“, kündigte Horngacher an.

Über den im November noch herausragenden Geiger sagte Deutschlands letzter Tournee-Sieger Sven Hannawald am Sonntag: „Der Ist-Zustand ist, dass er vom Kopf her müde ist. Du siehst, das ist eine gebrauchte Ausstrahlung, die er nicht wegzaubern kann.“ Geiger hatte in den vergangenen Tagen mehrere Male eingeräumt, wie sehr ihm der große Druck rund um die Tournee zu schaffen gemacht hatte. Der 28 Jahre alte Allgäuer war als Topfavorit in das Event gestartet, hatte aber schon in Garmisch-Partenkirchen alle Chancen verspielt.

Und auch am Wochenende lief es nicht, denn die kräfteraubende Traditionsveranstaltung schienen andere Nationen besser weggesteckt zu haben. Am Samstag hatte sich der Tournee-Zweite Marius Lindvik aus Norwegen vor Landsmann Halvor Egner Granerud und dem Österreicher Jan Hörl durchgesetzt. Tournee-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan wurde Vierter.

Geiger als Achter und Andreas Wellinger auf Rang 19 lagen deutlich zurück. Mit Blick auf Peking (4. bis 20. Februar) fehlt dem Horngacher-Team nicht nur die anfängliche Dominanz Geigers, sondern auch die mannschaftliche Geschlossenheit. Das nervt die Beteiligten. „Mir langt’s jetzt wirklich, ohne Scheiß. Ich hab die Schnauze schon ein bissl voll grad“, sagte Eisenbichler.

Team-Weltmeister Freund hatte es bereits im Einzel nach einem Sprung auf 128 Meter erwischt. „Gefühlt bin ich schon im Telemark gestanden, im nächsten Moment bin ich gelegen“, beschrieb Freund, den der Sturz auch eine Teilnahme am zweiten Durchgang des Wettbewerbs kostete. Den Grund für den Sturz konnte Freund nicht benennen. „Es ist sau bescheuert.“

Körperlich geht es dem Olympiasieger von 2014 gut. „Sollte alles passen. Ich hoffe, dass nicht irgendwelche blauen Flecken auftauchen. Soweit nichts, was ich jetzt merken würde“, sagte Freund. Der Bayer ist erst zur Tournee zum deutschen Weltcup-Team gestoßen und kämpft um einen Olympia-Platz. Gesetzt sind nur Geiger und Eisenbichler.

Deutsche Adler enttäuschen in Bischofshofen

Karl Geiger lächelte gequält, Markus Eisenbichler winkte genervt ab: Die deutschen Skispringer haben zwei Tage nach dem Ende der Vierschanzentournee ihre bislang schwächste Leistung im Olympia-Winter abgeliefert. Beim ersten Saisonsieg des Norwegers Marius Lindvik war Geiger in Bischofshofen als Achter noch bester DSV-Adler, Eisenbichler wurde sogar disqualifiziert.

„Das war ein schwieriger Wettkampf mit krassem Rückenwind. Die Granate war nicht dabei, aber alles in allem war es in Ordnung“, sagte Geiger nach seinem zweitschwächsten Ergebnis der Saison. Nach dem ersten Durchgang hatte der Skiflug-Weltmeister noch auf Rang neun gelegen, ehe er zumindest noch einen Platz aufholte.

Eisenbichler wurde wegen eines nicht regelkonformen Anzugs nach seinem zweiten Sprung sogar disqualifiziert, die Top Ten hatte er da längst aus den Augen verloren. „Ich glaube, die Jungs sind platt. Ich gehe davon aus, dass Müdigkeit und die mentale Frische eine Rolle spielen. Aber klar, alle Springer hatten die gleiche Belastung“, sagte ARD-Experte Sven Hannawald.

Lindvik holte den vierten Sieg seiner Karriere vor Landsmann Halvor Egner Granerud und Jan Hörl (Österreich). Der japanische Tourneesieger Ryoyu Kobayashi wurde Vierter, baute mit jetzt 891 Punkten aber seine Führung im Gesamtweltcup vor Geiger (817) aus.

Als zweitbester DSV-Adler folgte Andreas Wellinger (Ruhpolding) erst auf dem 19. Platz. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ich bin auf dem richtigen Weg, es liegt immer wieder Futter rum“, sagte der Olympiasieger in der ARD. Wellinger empfahl sich damit auch für einen Einsatz im Teamwettkampf am Sonntag – es wäre sein erster seit Februar 2019.

Zumindest in die Punkte schafften es außerdem Stephan Leyhe (Willingen/22.), Constantin Schmid (Oberaudorf/23.) und Pius Paschke (Kiefersfelden/28.).

Severin Freund (Rastbüchl) stürzte nach einem guten Sprung auf 128,0 m kurz nach der Landung und verpasste den zweiten Durchgang. „Keine Ahnung, warum ich da umgefallen bin. Es sollte körperlich aber alles passen. Ich hoffe, dass nicht irgendwelche blauen Flecken auftauchen“, sagte der Ex-Weltmeister, der in seiner Karriere gleich zwei Kreuzbandrisse verkraften musste.

Am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) steht auf der Paul-Außerleitner-Schanze das zweite Teamspringen der Saison an. Als Favorit geht das DSV-Quartett nach der Leistung am Samstag eher nicht an den Start. Anfang Dezember hatte es im polnischen Wisla noch zu Rang zwei hinter Österreich gereicht.

+++ 7. Januar +++

Kasai verpasst seine neunten Spiele

Für Skisprung-Oldie Noriaki Kasai ist der Traum von seiner neunten Olympia-Teilnahme endgültig vorbei. Der 49-Jährige wurde nach Abschluss der Vierschanzentournee wie erwartet nicht vom japanischen Skiverband für die Spiele in Peking (4. bis 20. Februar) nominiert.

In China antreten werden stattdessen Tournee-Triumphator Ryoyu Kobayashi, dessen Bruder Junshiro Kobayashi sowie Yukiya Sato, Naoki Nakamura und Daiki Ito. Das letzte Einzel-Gold für Japan hatte 1998 Kazuyoshi Funaki geholt.

Kasai hält mit acht Teilnahmen den Rekord für Winterspiele. In Peking wird er nun von der fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (49) eingeholt, die ihr Olympia-Ticket bereits sicher hat.

Kasai springt zwar noch, im Weltcup war er aber zuletzt im Februar 2020 dabei. Noch 2017 hatte es der Skiflug-Weltmeister von 1992 in Planica überraschend auf das Podest geschafft. Wenn es 2022 nicht mit Olympia klappe, „dann eben vier Jahre später“, hatte Kasai zuletzt gesagt.

+++ 6. Januar +++

Tourneesieger Kobayashi verpasst Grand Slam – Geiger zum Abschluss auf Platz drei

Japans Gesamtsieger Ryoyu Kobayashi hat den so sehr ersehnten Vierfachsieg bei der Vierschanzentournee verpasst. Der 25-Jährige sprang nach drei Siegen am Donnerstag in Bischofshofen nur auf Rang fünf (133,5 und 133,5 Meter) und scheiterte damit am historischen zweiten Vierfachsieg, den vor ihm noch nie jemand geschafft hat. Stattdessen siegte zum Abschluss der 70. Ausgabe des Traditionsevents der Österreicher Daniel Huber vor Norwegens Halvor Egner Granerud und Deutschlands Karl Geiger, der seine Halbzeit-Führung nach 140,5 und 132 Metern noch abgab. Immerhin im ersten Sprung hatte er seine starke Form von vor Weihnachten unter Beweis gestellt.

Die große Aufmerksamkeit gehörte aber Kobayashi, der am 20. Jahrestag von Sven Hannawalds historischem ersten Vierfachsieg keine Wiederholung aus dem Winter 2018/19 schaffte, als er seinerseits an allen vier Stationen siegte. „Ich freue mich, dass ich den goldenen Adler gewonnen habe. Ich bin total glücklich“, sagte Kobayashi und fügte hinzu: „Ich bin ein bisschen erschöpft. Am glücklichsten bin ich darüber, dass ich die ganze Zeit stabile Sprünge zeigen konnte.“

Der Japaner bekommt nun 100 000 Schweizer Franken (etwa 96 000 Euro), das Sieger-Preisgeld war vor diesem Winter verfünffacht worden. In der Tournee-Gesamtwertung hängte der Japaner sowieso alle ab, dahinter wurde es tatsächlich noch spannend. Marius Lindvik belegte Rang zwei, Granerud wurde Dritter. Für Geiger reichte es nur zu Platz vier.

Wegen der windbedingten Absage in Innsbruck war es das zweite Bischofshofen-Springen innerhalb zweier Tage. Und es wurde eine spektakuläre Show mit ganz weiten Flügen. Der Deutsche Markus Eisenbichler (133 und 134 Meter) belegte nach einem starken Quali-Versuch den achten Rang und fiel damit im Gesamtranking hinter Geiger zurück. Er belegte Rang fünf.

Im dicht gedrängten Kalender, in dem am Donnerstag sogar zwischen Qualifikation und Wettbewerb noch PCR-Tests für das kommende Weltcup-Wochenende in Bischofshofen nötig waren, erlaubte sich Kobayashi quasi keine Fehler. Wie vor drei Jahren hatte er in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen nur einen knappen Vorsprung, doch es reichte ihm zu drei Tagessiegen – und in der Gesamtwertung deutlich. Für eine „sportlich gesehen unglaublich grandiose Leistung“ (Severin Freund) einer weiteren Vierfachserie war es aber nicht genug. „Ich habe wirklich angegriffen“, sagte Kobayashi. „Ich freue mich, dass ich den goldenen Adler gewonnen habe.“

Für die Gegner kommt sein Lauf nicht überraschend. Es sei ein Stück weit erklärbar, weil Regeln wie Wind- und Anlaufpunkte für mehr Gerechtigkeit sorgen, erläuterte Freund. Kobayashi gab sich die komplette Tournee über wortkarg, antwortete kurz und nichtssagend. Auf die Frage, ob ihn das täglich ausführliche Interviewprozedere nerve, antwortete Kobayashi nur: „Es ist kalt.“ Sportlich wurde der stoische Japaner zur unschaffbaren Herausforderung. „Er kann sich nur selbst schlagen“, ordnete Eisenbichler ein. Am Donnerstag kam es anders.

Geiger und Eisenbichler hatten die Spitzenleistungen und vor allem die Konstanz von vor Weihnachten vermissen lassen. „Das Ziel war eine andere Platzierung. Die ist durch“, hatte ein schwer enttäuschter Geiger schon nach dem ersten Teil des Bischofshofen-Doppels eingestanden. „Eisei“ konstatierte: „Aus kleinen Niederlagen lernt man viel mehr, als wenn man immer gewinnt.“ Auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden gab Geiger an Kobayashi ab, der in dieser Form auch bei Olympia in China (4. bis 20. Februar) Topfavorit sein wird.

Die deutschen Adler müssen derweil mindestens ein 21. Jahr seit dem Hannawald-Triumph auf den goldenen Adler warten. Der Jubilar verbrachte den Dreikönigstag als ARD-Experte. „Die Erinnerungen sind so, als wäre es letzten Monat gewesen“, merkte der 47-Jährige an. Die Feierlichkeiten zu 20 Jahren Vierfachsieg fielen coronabedingt allesamt aus. Hannawald stört sich daran nicht. „Das holen wir zum 25. Jubiläum nach“, sagte er. Bis dahin haben Eisenbichler, Geiger & Co. einige weitere Chancen. „Nächstes Jahr ist wieder ’ne Tournee“, sagte Eisenbichler.

Innsbruck bekommt Flutlichtanlage

Die Vierschanzentournee der Skispringer könnte in den kommenden Jahren komplett zur Abendveranstaltung werden. Nachdem Garmisch-Partenkirchen am Neujahrstag erstmals die rund 2,25 Millionen Euro teure Flutlichtanlange bei einem Tourneespringen einsetzen konnte, soll auch Innsbruck zeitnah die seit langem diskutierte künstliche Beleuchtung erhalten.

„Es laufen noch die Behördenverfahren. Wenn alles wie geplant läuft, kann 2023 oder 2024 erstmals ein Springen mit Flutlicht stattfinden“, wird Innsbrucks OK-Chef Alfons Schranz in der Kronen-Zeitung zitiert.

Am Bergisel ist bereits seit vielen Jahren eine Fluchtlichtanlage geplant, bislang war das Vorhaben aber zumeist an Anwohnerprotesten gescheitert. Weil die Olympiaschanze von 1976 sehr anfällig für den Föhnwind ist, geraten die Veranstalter regelmäßig bei Verzögerungen unter Zeitdruck, um das Springen noch bei akzeptablen Lichtverhältnissen über die Bühne zu bringen.

Bei der laufenden Tournee wurden und werden die vier Springen zu ihren gewohnten Anfangszeiten gestartet: In Oberstdorf (16.30 Uhr) und Bischofshofen (17.30) am späteren Nachmittag, in Garmisch-Partenkirchen (14) und Innsbruck (13.30) zur früheren Nachmittagszeit. Von Springen am Abend versprechen sich die Veranstalter höhere TV-Quoten.

+++ 4. Januar +++

So geht es nach der Absage von Innsbruck bei der Tournee weiter

Bei der Vierschanzentournee der Skispringer werden in Bischofshofen zwei Wettbewerbe und zwei Qualifikationen ausgetragen. Darüber informierten die Verantwortlichen nach der windbedingten Absage in Innsbruck am Dienstag. Demnach soll am Mittwoch im Pongau zunächst das Bergisel-Springen nachgeholt werden. Angesetzt ist eine Qualifikation am Mittag (13.00 Uhr) und später am Tag der Wettbewerb (16.30 Uhr). Die Vorausscheidung aus Innsbruck wird damit annulliert.

Am Donnerstag bleibt es bei der bisherigen Startzeit für das Finale (17.30 Uhr). Die Qualifikation soll am Nachmittag (14.30 Uhr) ausgetragen werden. In Innsbruck war ein Wettkampf wegen eines Föhnsturms unmöglich. Es ist erst das zweite Mal in der langen Geschichte des Events, dass ein Springen an einem Ort abgesagt und am nächsten Tag an einem anderen Ort nachgeholt wird. Erstmals passierte dies 2008, als ebenfalls Innsbruck betroffen war – auch damals wurde ein Wettbewerb nach Bischofshofen verlegt.

Zu starker Wind – Springen in Innsbruck abgesagt

Das dritte Skispringen der Vierschanzentournee ist wegen starken Windes an der Bergiselschanze in Innsbruck für Dienstag abgesagt worden und soll am Mittwoch in Bischofshofen nachgeholt werden. Dies entschieden die Verantwortlichen des Weltverbandes Fis am Dienstag, nachdem der Start zuvor mehrere Male verschoben worden war. Die Schanze in Tirol ist für ihre Windanfälligkeit bekannt. Zuvor war der eigentlich für 13.30 Uhr geplante Start mehrere Male verschoben worden. Auch der Probedurchgang musste ersatzlos gestrichen werden. Am Montag in der Qualifikation hatte es derweil keine Probleme gegeben.

Es ist in der 70 Jahre langen Geschichte der Tournee erst das zweite Springen, das am geplanten Tag komplett abgesagt und an einen anderen Ort verlegt wurde. Erstmals war dies am 4. Januar 2008 passiert, als in Innsbruck ebenfalls Föhnsturm herrschte. Damals wurden am 5. und 6. Januar zwei Wettbewerbe in Bischofshofen veranstaltet. Auf der Anlage im Pongau können die Veranstalter durch das vorhandene Flutlicht und wegen weniger Windproblemen flexibler agieren.

„Es gab eine Phase, als der Wind viel ruhiger wurde. Da hätten wir gute Chancen gehabt. Aber jetzt ist es wieder unglaublich. So ist unser Sport“, sagte Rennleiter Sandro Pertile vom Weltverband Fis nach der Absage, die er um 15.00 Uhr verkündet hatte.

+++++3. Januar 2022+++++

Titelverteidiger Stoch steigt vorzeitig aus

Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen ist bei der Vierschanzentournee der Skispringer vorzeitig ausgestiegen. Darüber informierte der polnische Verband am Montagabend via Twitter. Der 34 Jahre alte Stoch, der das Traditionsevent im Vorjahr noch dominiert hatte, war in der Qualifikation für das dritte Springen in Innsbruck auf Rang 59 gelandet und verpasste damit das Finale der besten 50 Athleten am Dienstag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport). Schon in Oberstdorf (41.) und Garmisch-Partenkirchen (47.) war Stoch zuvor chancenlos und ohne Weltcup-Punkte geblieben.

Der dreimalige Olympiasieger soll nun nach Polen zurückkehren und wird damit nicht nur die letzte Tournee-Station in Bischofshofen verpassen, sondern auch das folgende Weltcup-Wochenende, das ebenfalls in Bischofshofen stattfindet. Die Polen haben in diesem Winter allgemein große Probleme. Im Gesamtweltcup belegt Stoch den 13. Rang und ist damit noch der Beste seines Teams. Piotr Zyla (27.) und Dawid Kubacki (37.) liegen noch weiter zurück.

Das sind die Duelle der Deutschen in Innsbruck

Sieben deutsche Skispringer haben sich für das dritte Springen der 70. Vierschanzentournee am Dienstag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) in Innsbruck qualifiziert. In den 25 K.o.-Duellen des ersten Durchgangs, in denen sich die Sieger und die fünf besten Verlierer für den zweiten Durchgang qualifizieren, kommt es zu spannenden Paarungen mit deutscher Beteiligung.

Klickt euch hier durch die Duelle und seht, wie die Redaktion deren Ausgang tippt.

Kobayashi auch in der Quali nicht zu schlagen

Die deutschen Skispringer Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben die Qualifikation bei der Vierschanzentournee in Innsbruck gemeistert, sind aber nicht ganz vorne reingesprungen. Geiger flog am Montag auf 119,5 Meter und belegte damit den zehnten Rang, auch der Neujahrszweite Eisenbichler war am berühmten Bergisel mit 119 Metern und Rang acht solide. „Der Tag war nicht so verkehrt. Der Quali-Sprung hätte besser sein können, aber alles in allem in Ordnung“, sagte Geiger.

Den Sieg in der Quali sicherte sich der japanische Gesamtführende Ryoyu Kobayashi, der 126,5 Meter sprang. Am Dienstag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) steht in Innsbruck das dritte von vier Tournee-Springen auf dem Programm.

Eisenbichler hatte vorher einen Traumsprung hingelegt und war dabei 139 Meter geflogen. „Markus hatte im Training einen Erste-Sahne-Sprung. Ich glaube, es war ein schöner Tag für ihn“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Als Schanzenrekord zählt der Versuch aber nicht, weil es kein offizieller Wettkampfsprung war.

Neben Geiger und Eisenbichler qualifizierten sich auch alle fünf weiteren Athleten für das Bergiselspringen. Severin Freund war als Sechster bester Deutscher und profitierte dabei auch vom intensiven Sommertraining in Tirol. „Bei mir hat es auf jeden Fall geholfen. Es ist eine eigene Schanze, da kann es schon helfen, sich im Sommer ein Konzept zurechtzulegen“, kommentierte Freund im ZDF. Auch Stephan Leyhe (24.), Constantin Schmid (25.), Andreas Wellinger (44.) und Pius Paschke (50.) sind dabei.

Kobayashi bekommt neuen Pokal

Japans Überflieger Ryoyu Kobayashi bekommt seine zerstörte Trophäe vom Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen ersetzt. Für den 25-Jährigen gab es am Montag nach der Qualifikation in Innsbruck eine Ersatztrophäe, nachdem der Pokal am Samstag bei der Übergabe in zwei Hälften zerfallen war. Dies teilten die Tournee-Organisatoren mit. „Da hat der Kleber nicht gescheit gehalten“, hatte Tournee-Sprecher Ingo Jensen zu dem Malheur am 1. Januar auf Nachfrage erklärt. Kobayashi hat nicht nur das Neujahrsspringen, sondern auch den Auftaktwettbewerb in Oberstdorf für sich entschieden.

Eisenbichler ist „Gesamtklassement extrem egal“

Markus Eisenbichler befasst sich trotz seines starken Auftritts beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee nicht mit einem möglichen Angriff auf das Podest oder gar den Gesamtsieg. „Ich schaue derzeit nur auf mich. Das Gesamtklassement ist mir extrem egal im Moment“, sagte der 30-Jährige am Sonntagmorgen.

Nach seinem zweiten Platz in Garmisch-Partenkirchen ist Eisenbichler bereits Gesamtvierter, was für ihn am Tag nach dem Springen eine Neuigkeit war. „Wo ich genau bin, erfahre ich gerade zum ersten Mal. Danke dafür“, sagte der sechsmalige Weltmeister auf eine entsprechende Nachfrage.

An seiner Herangehensweise für das dritte Springen am Dienstag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) in Innsbruck, wo er 2019 Weltmeister geworden war, ändert sich für Eisenbichler nichts. „Ich schaue von Sprung zu Sprung, weil bei mir im Moment alles Arbeit und kein Selbstläufer ist“, sagte er.

Im Gesamtklassement liegt Eisenbichler als bester Deutscher zur Tournee-Halbzeit umgerechnet knapp zwölf Meter hinter dem führenden Japaner Ryoyu Kobayashi zurück. Der drittplatzierte Slowene Lovro Kos hat knapp zwei Meter Vorsprung.

+++++2. Januar 2022+++++

„Zum Kotzen“ – Geiger hakt Tournee-Traum ab

Während Markus Eisenbichler nach seinem Traumstart ins neue Jahr etwas überraschend die deutschen Hoffnungen nach Österreich trägt, ist für Karl Geiger der Angriff auf den langersehnten Sieg bei der Vierschanzentournee nach einem Neujahrsspringen „zum Kotzen“ fast schon beendet. Im Kampf gegen den schier übermächtigen Japaner Ryoyu Kobayashi wollen die DSV-Adler am Dienstag am legendären Bergisel in Innsbruck zurückschlagen, um das Tournee-Wunder doch noch zu verwirklichen.

Am Neujahrstag freute sich Geiger zwar mit seinem Kumpel „Eisei“ über dessen „saucoolen“ zweiten Platz in Garmisch-Partenkirchen, um Haaresbreite hinter Kobayashi und vor dem Überraschungsdritten Lovro Kos aus Slowenien. Doch die eigene Enttäuschung nach zwei mäßigen Sprüngen ins neue Jahr und Rang sieben saß beim Oberstdorfer tief: „Ich bin einfach angefressen.“

Es seien „mehrere Sachen“ zusammengekommen, „dass das halt wieder bei der Tournee passiert, ist zum Kotzen“, sprach der vom Windpech verfolgte Geiger ungewohnt deutliche Worte. Es sei „bitter, wenn man so eine Klatsche kriegt“.

Sein Traum vom ersten deutschen Tourneesieg seit Sven Hannawald vor 20 Jahren? Begraben. Vor der dritten Tournee-Station hat Geiger kaum noch Hoffnung. „Wenn alles normal läuft, ist es für mich nicht mehr schaffbar“, sagte er: „Da muss schon ein vogelwilder Wettkampf passieren.“

Genau 32,2 Punkte – umgerechnet 18 Meter – liegt Geiger als Gesamt-Sechster hinter dem überragenden Ryoyu Kobayashi. „Das ist im Normalfall ein Ding der Unmöglichkeit“, sagte Horngacher, aber vielleicht gebe es ja noch „ausgleichende Gerechtigkeit“.

Die Lage scheint aussichtslos, zu gut, zu fehlerfrei springt derzeit der Japaner. Kobayashi übernahm mit dem dritten Weltcup-Sieg in Serie auch das Gelbe Trikot von Geiger, als erster Skispringer überhaupt greift der 25-Jährige nach dem zweiten Grand Slam bei der Tournee nach 2018/19.

Die beste Ausgangsposition aus deutscher Sicht hat zur Halbzeit der wiedererstarkte Eisenbichler. Auf der Olympiaschanze am Gudiberg verpasste der Bayer mit zwei Traumflügen auf 141,0 und 143,5 m zwar nicht nur um 50 Zentimeter den Schanzenrekord, sondern auch um 0,2 Punkte oder etwa elf Zentimeter den ersten deutschen Neujahrssieg seit 20 Jahren.

Doch das störte Eisenbichler so gar nicht. Das Ergebnis sei „voll geil“, er habe den zweiten Platz gewonnen und sei „sehr, sehr zufrieden“, vor allem mit der „Springerei“. In der Gesamtwertung kletterte der sechsmalige Weltmeister auf Platz vier, der Rückstand auf Kobayashi: 21,1 Punkte, umgerechnet knapp zwölf Meter. Dazwischen liegen noch der Norweger Marius Lindvik (-13,2) und der slowenische Aufsteiger Lovro Kos (-17,7).

Die Gesamtwertung ist Eisenbichler aber „extrem wurscht“, wie er betonte, die interessiere ihn „wirklich überhaupt nicht“. Bundestrainer Stefan Horngacher blieb vor dem Springen am Schicksalsberg in Innsbruck optimistisch. „Wir geben nicht auf“, sagte der Österreicher: „Ich bin mit der momentanen Situation sehr zufrieden.“ Die Tournee sei „noch nicht gelaufen“ und erst in Bischofshofen zu Ende.

Jeder könne Kobayashi noch herausfordern, sagte Horngacher, der weitere Tournee-Verlauf hänge davon ab, „wie stabil er weiterspringt“. Auf der windanfälligen Schanze in Innsbruck zerbrachen in der Vergangenheit schon viele Tournee-Träume, sehr oft auch die aus dem deutschen Team. Im vergangenen Jahr hatte es etwa Geiger erwischt, der nach einem verpatzten ersten Durchgang nur auf Platz 16 landete.

Vor der Reise nach Österreich am Sonntagvormittag führte Eisenbichler jedenfalls noch ein tröstendes Gespräch mit seinem langjährigen Zimmerkollegen. „Ihm geht’s wieder gut. Er lässt sich nicht unterkriegen“, sagte er über Geiger.

+++++1. Januar 2022+++++

Kobayashi gewinnt hauchdünn vor Eisenbichler – Geiger verliert an Boden

Der wiedererstarkte Markus Eisenbichler hat sich mit einem Podestplatz furios zurückgemeldet, die deutschen Vierschanzentournee-Träume scheint aber wieder mal Japans Überflieger Ryoyu Kobayashi zu beenden. 20 Jahre nach dem bisher letzten Sieg von Sven Hannawald wurde es wegen 0,2 Punkten – das sind umgerechnet etwas mehr als elf Zentimeter – wieder nichts mit dem ersehnten Skisprung-Triumph an Neujahr. Das gleiche Schicksal droht auch in der Gesamtwertung.

Der 25 Jahre alte Kobayashi sicherte sich beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen nach Versuchen auf 143 und 135,5 Meter vor Eisenbichler den nächsten Sieg und setzte sich damit am Samstag auch im Gesamtklassement des Traditionsevents ab. Für Kobayashi ist bei der Tournee ein Stück Skisprung-Historie möglich: Er könnte als erster Athlet zweimal alle vier Springen einer Tournee gewinnen. Dies war ihm bereits 2018/19 gelungen.

„Kobayashi ist in ausgezeichneter Form. Er macht zurzeit keine Fehler“, lobte Norwegens Trainer Alexander Stöckl im ZDF. Während „Eisei“ mit Rang zwei einen Topstart ins Jahr 2022 erwischte, erlebte Karl Geiger beim 100-jährigen Jubiläum des Neujahrsspringens eine Enttäuschung.

Nach Sprüngen auf 130 und 127,5 Meter belegte der 28 Jahre alte Oberstdorfer bei frühlingshaftem Wetter und bis zu zehn Grad den siebten Rang und verlor damit erstmals in diesem Winter das Gelbe Trikot. Im Auslauf winkte er enttäuscht ab. „Wenn ich das richtig gesehen habe: Leider wieder schlechte Bedingungen. Das ist die Tournee“, kommentierte Severin Freund zum Windpech des Kollegen.

„Es war ganz eine schwierige Situation“, beschrieb Bundestrainer Stefan Horngacher den ersten Versuch, bei dem kurzzeitig starker Rückenwind herrschte. Bei den verbleibenden zwei Stationen in Österreich dürften Geiger und Eisenbichler erneut um Tagessiege kämpfen. Mit dem Gesamtsieg wird es aber sehr schwer, wenn Kobayashi, der wegen einer Corona-Pause ein paar Springen verpasste, weiterhin derart konstante Leistungen zeigt. Tagesdritter wurde der Slowene Lovro Kos (135,5 und 138 Meter).

Horngacher freute sich über die starke Rückkehr Eisenbichlers. „Markus kommt langsam in Fahrt. Er zeigt wirklich tolle Sprünge“, lobte der Tiroler. Vor allem der zweite Versuch auf 143,5 Meter war große Klasse. Die verpatzte Landung kostete den 30-Jährigen am Ende den Sieg. Eine ganz große Party wie damals bei Hannawald hätte es diesmal wohl auch bei einem ersehnten Heimsieg nicht gegeben. Zuschauen konnten diesmal nur ein paar wenige, die zur gleichen Zeit auf der Terrasse eines Lokals saßen und beste Aussicht genossen.

Auch hinter den beiden Topathleten Geiger und Eisenbichler gelang dem deutschen Team ein ordentliches Mannschaftsresultat zum Jubiläum. Insgesamt sechs Athleten schafften es in den zweiten Durchgang, besonders stark präsentierte sich Stephan Leyhe, der als Zehnter wie schon zum Start drittbester Deutscher war. Olympiasieger Andreas Wellinger holte die ersten Punkte bei dieser Tournee, er schaffte es auf Rang 22.

Schon zur Halbzeit des Traditionsevents haben sich Favoriten um den goldenen Adler und 100 000 Schweizer Franken (circa 97 000 Euro) Siegerpreisgeld verabschiedet. Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen verpasste in Oberstdorf und auch diesmal den zweiten Durchgang, Österreichs Mitfavorit Stefan Kraft an Silvester gar die Qualifikation. Er will sich nun auf Langlauf-Skiern auf die weitere Tournee einstimmen. An Neujahr büßte auch der Norweger Halvor Egner Granerud, der in Oberstdorf noch Zweiter war, kräftig ein. Er kam trotz eines starken zweiten Versuchs nicht über Rang acht hinaus.

Nach dem zweiten und letzten Ruhetag am Sonntag geht es für Geiger, Eisenbichler und Co. nach Österreich. Am berühmt-berüchtigten Bergisel in Innsbruck wurden in der jüngeren Vergangenheit häufig die deutschen Tournee-Träume beendet. Chefcoach Horngacher hat im vergangenen Sommer aber besonderen Fokus auf die schwierige Schanze in Tirol gelegt. Am Dienstag (14.00 Uhr/ZDF und Eurosport) steht das wegweisende dritte Springen an, tags zuvor gibt es im WM-Stadion von 2019 bereits die Qualifikation.

Hier geht es zum Text: „Elf Zentimerter fehlen zum Sieg“.

+++++1. Januar+++++

Das sind die K.o.-Duelle der deutschen Skispringer beim Neujahrsspringen

Mit einer sehr guten Leistung hat sich Skispringer Karl Geiger wie erwartet souverän für das Neujahrsspringen der Vierschanzentournee qualifiziert. Der 28-Jährige sprang am Freitag in Garmisch-Partenkirchen 135,5 Meter weit und belegte damit den dritten Platz in der Qualifikation. Teamkollege Markus Eisenbichler kam eineinhalb Meter weiter und gewann.

Geiger ist der größte deutsche Hoffnungsträger auf den ersten Gesamtsieg bei der Tournee seit Sven Hannawalds Triumph vor 20 Jahren. Nach seinem fünften Rang beim Auftakt in Oberstdorf liegt er umgerechnet rund 3,40 Meter hinter dem führenden Japaner Ryoyu Kobayashi, der in der Qualifikation Zweiter wurde.

Das ist das deutsche Team für die Tournee.

Neben Geiger und Eisenbichler sind sieben weitere deutsche Springer bei dem Traditionswettkampf an diesem Samstag ab 14.00 Uhr (ZDF und Eurosport) dabei. In den 25 K.o.-Duellen des ersten Durchgangs, in denen sich die Sieger und die fünf besten Verlierer für den zweiten Durchgang qualifizieren, kommt es zu folgenden Paarungen mit deutscher Beteiligung (in Klammern die Position in der Qualifikation):

Junshiro Kobayashi (50./Japan) – Markus Eisenbichler (1./Siegsdorf)Roman Trofimow (48./Russland) – Karl Geiger (3./Oberstdorf)Andreas Wellinger (47./Ruhpolding) – Jan Hörl (4./Österreich)Felix Hoffmann (46./Goldlauter) – Piotr Zyla (5./Polen)Peter Prevc (42./Slowenien) – Stephan Leyhe (9./Willingen)Justin Lisso (40./Schmiedefeld) – Daniel Andre Tande (11./Norwegen)Timi Zajc (34./Slowenien) – Severin Freund (17./Rastbüchl)Ulrich Wohlgenannt (31./Österreich) – Constantin Schmid (20./Oberaudorf)Pius Paschke (29./Kiefersfelden) – Lovro Kos (22./Slowenien)Das sind die Tipps unserer Redaktion für die K.o.-Duelle. Nicht alle DSV-Adler werden es ins Finale schaffen.

Hier finden Sie den vollständigen Zeitplan der Vierschanzentournee 2021/22.

+++++1. Januar+++++

Türkisches Skisprung-Vorbild vor großer Tour „glücklich und stolz“

Fatih Arda Ipcioglu war auch in Garmisch-Partenkirchen wieder einer der gefragtesten Skispringer. Während Topathleten wie Kamil Stoch oder Stefan Kraft zügig durch die Interviewzone huschten, beantwortete der 24 Jahre alte Türke am Silvestertag geduldig alle Fragen. Ipcioglu hatte in Oberstdorf als erster türkischer Springer Weltcup-Punkte geholt und damit ein Stück Skisprung-Geschichte geschrieben.

„Es ist sehr wichtig, dass wir das zum ersten Mal geschafft haben. Die ersten Weltcup-Punkte machen mich glücklich und stolz. Wir haben den ersten Job erledigt und freuen uns nun auf weitere“, sagte der türkische Schanzen-Pionier der Deutschen Presse-Agentur. Trotz der verpassten Quali für das Neujahrsspringen stehen in diesem Winter viele weitere Höhepunkte an. Zunächst die Tournee-Wettbewerbe in Innsbruck und Bischofshofen, später auch die Olympischen Spiele in Peking (4. bis 20. Februar).

„Wir können Wintersport in der Türkei machen. Wir haben eine gute Verbesserung erzielt, die Zukunft wartet auf uns“, sagte Ipcioglu. Im Winter trainiert er auf der heimischen Schanze in Erzurum, im Sommer weicht er aus, meistens nach Slowenien. „Ich bin ein Vorbild für andere Springer in der Türkei“, beschrieb der Mann, der vor vier Jahren als erster türkischer Skispringer bei der Tournee debütiert hatte. Er habe sehr viele Nachrichten bekommen. „Das ist in der Türkei ein großes Thema, wenn man mit Skiern durch die Luft fliegt.“

+++++31. Dezember+++++

 Katharina Althaus springt bei Silvesterturnier in Ljubno auf Platz fünf

Skispringerin Katharina Althaus ist zum Jahresabschluss am Podest vorbeigeflogen. Im slowenischen Ljubno musste sich die Olympiazweite aus Oberstdorf mit dem fünften Platz begnügen. Nach einem guten ersten Sprung auf 91,0 m kam die 25-Jährige im Finale nur auf 84,5 m, mit 246,2 Punkten fehlten ihr umgerechnet fünfeinhalb Meter auf Rang drei.

Gesamtweltcupsieger Nika Kriznar (263,7/91,5+94,5) sorgte für einen slowenischen Heimsieg und durchbrach die Siegesserie der nach dem ersten Durchgang führenden Österreicherin Marita Kramer (259,9). Dritte wurde Kriznars Landsfrau Ema Klimec (257,2). Kramer, die zuletzt viermal in Serie gewonnen hatte, führt im Gesamtweltcup weiter unangefochten vor Althaus.

Erstmals war bei den Frauen im ersten Durchgang der K.o.-Modus angewendet worden, wie er von der Vierschanzentournee der Männer bekannt ist.

Die weiteren deutschen Springerinnen lagen weit zurück. Pauline Heßler (Lauscha/24.), Juliane Seyfarth (Ruhla/25.) und Anna Rupprecht (Degenfeld/27.) kamen immerhin in die Punkteränge. Sotschi-Olympiasiegerin Carina Vogt (Degenfeld) verpasste als 48. den zweiten Durchgang deutlich und bleibt damit ohne Weltcup-Punkte in der laufenden Saison. Am Neujahrstag (16.00 Uhr) steht in Ljubno ein weiteres Einzelspringen an.

Die Skispringerin waren bislang nicht mit ihren Bemühungen erfolgreich, eine eigene Vierschanzentournee rund um den Jahreswechsel zu bestreiten oder gar in die Tournee der Männer integriert zu werden. Dass es erstmals zu einem Silvester- und Neujahrsspringen kommt, ist eher ein Trostpflaster. „Ein bisschen zwiegespalten bin ich, weil es wieder keine Tournee für uns ist“, hatte Althaus gesagt.

+++ 28. Dezember +++

Kobayashi gewinnt Auftaktspringen – Geiger in Schlagdistanz

Karl Geiger fluchte kurz, ließ die Schultern hängen, doch dann klatschte Deutschlands bester Skispringer kämpferisch mit seinen Teamkollegen ab: In einem packenden Auftaktwettbewerb der 70. Vierschanzentournee ist Geiger bei strömendem Regen in seiner Oberstdorfer Heimat zwar am Podest vorbeigeflogen, hat sich mit Platz fünf beim Sieg des Japaners Ryoyu Kobayashi aber eine gute Ausgangsposition erkämpft. Der Traum vom ersten deutschen Gesamtsieg beim Skisprung-Spektakel seit Sven Hannawald vor 20 Jahren lebt damit weiter.

„Im ersten Moment war ich ein bisschen enttäuscht. Es ist aber insgesamt in Ordnung“, sagte Geiger nach einem harten Kampf vor wegen der Corona-Pandemie erneut leeren Ränge in der 27.000-Zuschauer-Arena: „Die Spannung war größer als gedacht. Die Sprünge waren gut, aber nicht so gut, wie ich es kann.“

Nach dem ersten Durchgang hatte der Vorjahressieger vom Schattenberg noch auf Platz drei gelegen. „Das war das erste von vier Springen, da ist noch alles drin“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Kobayashi, Tourneesieger von 2018/19, stürmte mit einem Traumflug auf 141,0 m im zweiten Durchgang von Rang fünf zu seinem 23. Weltcupsieg, er setzte sich mit 302,0 Punkten vor den Norwegern Halvor Egner Granerud (299,2) und Robert Johansson (298,6) durch.

Geiger sprang 131,5 und 131,0 m (295,9 Punkte). Bei umgerechnet knapp dreieinhalb Metern Rückstand auf Kobayashi liegt er vor dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen in Schlagdistanz. „Die Ausgangsposition ist immer noch gut“, sagte Geiger.

Allerdings zeichnet sich bereits nach der ersten Tourneestation ab, dass Geiger der deutsche Alleinunterhalter im Kampf um eine absolute Spitzenplatzierung werden wird. Neben der Nummer eins schafften in Oberstdorf nur drei weitere DSV-Adler den Sprung in den zweiten Durchgang – sieben deutsche Springer waren am Dienstag zur Qualifikation angetreten.

Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler sprang im Wettkampf mit einem starken zweiten Durchgang noch auf Platz sieben, liegt aber bereits mehr als 20 Punkte hinter Kobayashi zurück. „Der zweite Sprung stimmt mich positiv, es geht in die richtige Richtung“, sagte Eisenbichler. Stephan Leyhe wurde Neunter, Pius Paschke kam auf Platz 26.

Ein ganz bitteres Comeback im Weltcup erlebte Team-Weltmeister Severin Freund. Der Routinier, der sich über den Continental Cup sein Tournee-Ticket erkämpft hatte, zeigte im ersten Durchgang zwar starke 124,5 m und lag auf Platz neun, wurde aber wegen eines irregulären Anzugs disqualifiziert. „Es ist sehr schade, denn der Sprung war wirklich etwas wert“, sagte der 33-Jährige, der 2015 am Schattenberg triumphiert hatte.

+++ 28. Dezember +++

Die Duelle der Deutschen in Oberstdorf

Bei der 70. Vierschanzentournee kämpfen die Skispringer seit dem 29. Dezember wieder um den begehrten Goldenen Adler. Wer holt sich 2021/22 den Gesamtsieg? Karl Geiger ist einer der Topfavoriten und Deutschlands Hoffnung auf den ersten Tournee-Titel seit 20 Jahren. Doch in dem Japaner Ryoyu Kobayashi und den starken Norwegern hat er hochkarätige Konkurrenz. In unserem Ticker halten wir Sie über das erste Springen in Oberstdorf (ab 16.30 Uhr) auf dem Laufenden.

Das sind die K.-o.-Duelle der Deutschen um Karl Geiger

Sechs deutsche Skispringer haben sich für das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf qualifiziert. Nur Olympiasieger Andreas Wellinger verpasste die Qualifikation als 51. ganz knapp. Am Mittwoch (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) treten die deutschen Athleten wie gewohnt in K.o.-Duellen an. Wer springt gegen wen? Ein Überblick:

Karl Geiger (2/Oberstdorf) – Viktor Polasek (49/Tschechien)

Markus Eisenbichler (6/Siegsdorf) – Mackenzie Boyd-Clowes (45/Kanada)

Severin Freund (9/Rastbüchl) – Roman Trofimow (42/Russland)

Pius Paschke (17/Kiefersfelden) – Philipp Aschenwald (34/Österreich)

Constantin Schmid (20/Oberaudorf) – Yukiya Sato (31/Japan)

Stephan Leyhe (38/Willingen) – Jakub Wolny (13/Polen)

Die Redaktion hat die Duelle getippt – und setzt darauf, dass alle sechs Deutschen weiterkommen.

Freitag fehlt in der Nationalen Gruppe

Der frühere Skisprung-Weltmeister Richard Freitag (Aue) fehlt auch im erweiterten deutschen Aufgebot für den zweiten Wettbewerb der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen. Der 30 Jahre alte Sachse schaffte nicht den Sprung in die sechsköpfige Nationale Gruppe, die zusätzlich zu den sieben deutschen Weltcup-Springern um Karl Geiger an den Start geht.

Freitag, 2019 noch Teamweltmeister und in seiner Karriere Gewinner von acht Weltcup-Wettbewerben, sucht seit langem nach seiner Form und war zuletzt nur im drittklassigen FIS-Cup am Start. In der Vorsaison hatte er beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen über die Nationale Gruppe seinen letzten Einsatz im Weltcup verbucht. In der Saison 2017/18 war Freitag als Weltcup-Spitzenreiter und Favorit zur Tournee gekommen, musste aber nach einem Sturz in Innsbruck aufgeben.

Für die Qualifikation in Garmisch-Partenkirchen am Silvestertag berief der Deutsche Skiverband (DSV) den früheren Junioren-Weltmeister David Siegel (Baiersbronn), der nach langwierigen Verletzungsproblemen um den Anschluss kämpft, sowie Martin Hammann (Aue), Philipp Raimund (Oberstdorf), Justin Lisso (Schmiedefeld), Kilian Märkl (Partenkirchen) und Felix Hoffmann (Goldlauter) in die Nationale Gruppe.

Bei den folgenden Springen in Österreich wird das deutsche Aufgebot wieder auf sieben Springer reduziert. In den vergangenen Jahren war die Nationale Gruppe, die bei zwei Springen pro Saison eingesetzt werden kann, stets in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen am Start. Diesmal spart sich der DSV eine Einsatzmöglichkeit für die weiteren Weltcups in Titisee-Neustadt, Willingen und Oberstdorf (Skifliegen) auf.

Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Vierschanzentournee.

+++++28. Dezember+++++

Geiger Zweiter in der Quali – Wellinger raus

Deutschlands große Vierschanzentournee-Hoffnung Karl Geiger hat in der ersten Qualifikation in Oberstdorf den zweiten Platz belegt. Der 28 Jahre alte Lokalmatador sprang am Dienstag bei starkem Regen und extrem schwierigen Windbedingungen 127,5 Meter weit und musste sich nur Ryoyu Kobayashi aus Japan geschlagen geben. Schlecht lief es für Olympiasieger Andreas Wellinger, der nach einem Sprung auf 108 Meter nur 51. wurde und beim Auftakt der 70. Ausgabe am Mittwoch (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) nicht dabei sein wird. Ihm fehlte umgerechnet weniger als ein Meter zur Qualifikation.

Das Springen war geprägt vom Wetter. Nach den ersten 15 Springern gab es gar eine Pause von 30 Minuten, bis sich der starke Wind wieder beruhigte. Auch Markus Eisenbichler (6.), Pius Paschke (17.), Constantin Schmid (20.) und Stephan Leyhe (38.) schafften die erste Qualifikation. Überraschend stark war Rückkehrer Severin Freund, der lange Zeit führte und am Ende Rang neun belegte.

Die Favoriten bei der Vierschanzentournee.

Top-Leute dominieren die Quali

Die Top-Leute zeigen jetzt, warum sie als letzte Springer die Schanze runter dürfen. Halvor Egner Granerud und Ryoyu Kobayashi überflügeln die anderen deutlich. Und auch Karl Geiger gehört als Weltcupführender zu den Besten der Qualifikation und wird hinter Kobayashi Zweiter.

Eisenbichler mit tollem Sprung

Ein starker Sprung vom deutschen Sorgenkind Markus Eisenbichler. Die 132 Meter sollten ihm wieder Selbstbewusstsein geben, dass er mit der Weltspitze mithalten kann. Auch wenn es wegen einer schlechten Landung nicht zur Führung reicht.

Auch der Schweizer Kilian Peier untermauert mit einem weiten Sprung seine tollen Leistungen von Engelberg.

Andreas Wellinger ist derweil sicher ausgeschieden.

Schmid und Paschke sicher qualifiziert

Constantin Schmid schafft es als nächster Deutscher mit 122,5 Metern in den Wettkampf. Keine überragende Leistung, aber ein sicherer Sprung bei diesen Bedingungen. Auch Pius Paschke ist mit 122 Metern sicher im ersten Durchgang.

Timi Zajc, slowenische Hoffnung auf eine Tournee-Überraschung, scheidet hingegen mit einem sehr schwachen Sprung aus.

Andreas Wellinger mit schwachem Sprung

Andreas Wellinger landet schon bei 108 Metern. Damit ist er vorerst nur 31. Das wird wahrscheinlich nichts mit der Qualifikation für den Wettkampf für den Olympiasieger. Dafür kommen noch zu viele Topspringer. Nur die besten 50 der Qualifikation kommen weiter.

Teamkollege Stephan Leyhe macht es besser. Der Sauerländer kommt auf 118 Meter und ist morgen dabei.

Schweizer Ammann rettet missglückten Sprung noch

Simon Ammann bringt einen wackeligen Sprung noch gut nach unten. Der Schweizer Routinier ist mit 113 Metern und 25,6 Pluspunkte für den schlechten Wind beim ersten Springen dabei.

Schwierige Rückenwind-Bedingungen für die Skispringer

Auf richtig Weite kommen die Springer aktuell nicht. Das liegt zum einen daran, dass aktuell ohnehin schwächere Springer an der Reihe sind, zum anderen am Rückenwind und dem relativ langsamen Anlauf.

Auch Roman Koudelka aus Tschechien, der schon mal zur Weltspitze gehörte, kommt so nicht auf eine gute Weite.

Es geht weiter in Oberstdorf. Die Jury hat entschieden, die kleine Windpause zu nutzen, die bis 18 Uhr angekündigt ist.

Unterbrechung wegen zu viel Aufwind

Zu viel Aufwind an der Schattenbergschanze. Erst mal geht es für die Skispringer so nicht weiter. Die Qualifikation ist unterbrochen. Die Anlaufspur wird abgedeckt, um sie vor dem Regen zu schützen. Jetzt heißt es für Springer und Zuschauer warten. Um 17.15 Uhr will die Jury entscheiden, wie es weiter geht.

Guter Sprung von Severin Freund

Severin Freund hat sich über den Continental Cup für die Vierschanzentournee qualifiziert und dem deutschen Team den siebten Startplatz gesichert. Der einstige Weltmeister ist als erster Deutscher dran. Er zeigt bei viel Rückenwind einen soliden Sprung auf 126 Meter. Damit dürfte er es in den Wettbewerb am Mittwoch schaffen.

+++++28. Dezember+++++

Titelverteidiger Kamil Stoch geht zuversichtlich in die Tournee

Titelverteidiger Kamil Stoch geht trotz der Formkrise im polnischen Team zuversichtlich in die 70. Vierschanzentournee der Skispringer. „Es werden ziemlich harte zehn Tage für alle“, sagte der 34-Jährige vor der Qualifikation zum ersten Springen am Dienstag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) in Oberstdorf, „aber es ist immer ein ganz besonderes Event, und deshalb trete ich auch diesmal mit einem Lächeln an.“

Stoch, der die Tournee im Vorjahr zum dritten Mal gewann, hatte in Klingenthal als Dritter für die einzige Podestplatzierung der Polen in der laufenden Weltcup-Saison gesorgt. Als Elfter ist er der einzige polnische Springer unter den besten 25 der Gesamtwertung. „Jede Tournee ist immer ein weißes Blatt Papier, das jetzt wieder neu beschrieben wird“, sagte Stoch.

Sein Landsmann Dawid Kubacki, Tourneesieger 2019/20, liegt im Gesamtweltcup nur auf Platz 39 und war nur einmal besser als Rang 25 (13. in Nischni Tagil). „Das Wichtigste ist, zurück zum guten Springen zu finden. Das klappt offensichtlich nicht im Moment“, sagte Kubacki: „Aber alles geht in die richtige Richtung, deshalb glaube ich, dass ich eine gute Tournee springen kann.“

Lediglich zweimal holte bislang ein Land bei der Vierschanzentournee dreimal in Folge den Sieg. Norwegen war von 1967 bis 1969 dreimal durch Björn Wirkola erfolgreich, Österreich siegte von 2009 bis 2015 sieben Mal durch sechs verschiedene Springer. Mit einem weiteren Gesamtsieg würde Stoch der dritte Athlet mit mindestens vier Erfolgen werden. Der bereits verstorbene Finne Matti Nykänen hat fünfmal, der Oberwiesenthaler Jens Weißflog viermal gewonnen.

Mit sieben Tagessiegen bei der Tournee liegt Stoch auf Rang fünf der „ewigen“ Bestenliste. Diese wird von Wirkola und Weißflog angeführt, die jeweils zehn Springen gewinnen konnten.

+++++27. Dezember+++++

Karl Geiger will den Sieg bei der Tournee – keine nationale Gruppe

Weltklasse-Skispringer Karl Geiger nimmt seine Rolle als Favorit bei der Vierschanzentournee gelassen hin. „Der Druck war die letzten Jahre auch nicht unbedingt weniger. Ich fühle mich der ganzen Sache gewachsen, ich fühle mich bereit. Ich freue mich auf die Wettkämpfe. Was dann rauskommt, kann im Vorfeld keiner sagen“, sagte der 28 Jahre alte Geiger am Montag bei der Auftaktpressekonferenz in Oberstdorf. Dort findet am Mittwoch (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) das erste Springen zur 70. Tournee statt.

Der Allgäuer Geiger kommt im Gelben Trikot des Gesamtführenden in seinen Heimatort. Dass es schon seit Sven Hannawald im Jahr 2002 keinen deutschen Gesamtsieger beim Traditionsevent gab, spielt für Geiger keine Rolle. „Ob es 20 Jahre her ist oder 27 oder zwölf, das macht eigentlich keinen Unterschied. Die Tournee geht mit der Quali los, dann geht die zehn Tage. Man muss seine sieben Sachen beieinander haben“, sagte Geiger und fügte an: „Ich will gewinnen.“

Bundestrainer Stefan Horngacher traut seinen Skispringern ohnehin den ersten deutschen Tourneesieg seit 20 Jahren zu. „Wir sind heiß und wollen um den Sieg mitkämpfen. Man geht immer an den Start, um das Ding zu gewinnen“, sagte Horngacher vor dem Auftakt der 70. Vierschanzentournee.

Sein Team habe dieses Jahr „sehr, sehr gute Voraussetzungen“, betonte der Österreicher, „wir haben uns im Sommer extrem auf die Tournee vorbereitet“. Besonders Geiger habe derzeit ein sehr gutes Gesamtpaket.

Am Dienstag (16.30 Uhr) steht auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf die Qualifikation für das Auftakt-Springen am Mittwoch (16.30 Uhr/beide ARD und Eurosport) auf dem Programm. Anders als gewohnt wird keine nationale Gruppe beim Tournee-Auftakt dabei sein, das sei „der höchste Druck, den man haben kann“, sagte Horngacher.

Die „zweite Reihe“ wird beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen an den Start gehen, voraussichtlich auch beim Skiflug-Weltcup in Oberstdorf im März. Wie schon in der vergangenen Saison finden alle vier Tournee-Wettbewerbe aufgrund der Corona-Pandemie ohne Zuschauer statt.

+++ 23. Dezember +++

Vierschanzentournee ohne Fans

Wie Österreichs Skiverband (ÖSV) am Donnerstag mitteilte, werden aufgrund der Coronalage auch bei den Springen in Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) sowie den jeweiligen Qualifikationen keine Fans zugelassen.

In der vergangenen Woche hatten die Organisatoren der beiden Stationen in Österreich noch mit 4000 (Innsbruck) sowie 3500 Zuschauern (Bischofshofen) geplant und den Ticketverkauf gestartet. Die deutschen Wettbewerbe in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen hatten bereits zuvor Zuschauer ausgeschlossen.

„Wir bedauern diese Entscheidung für die Fans und Aktiven, wollen aber die Regierung bei ihren Bemühungen bestmöglich unterstützen“, sagte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober.

Skisprung-Weltcup in Willingen ohne Zuschauer

Die Olympia-Generalprobe der Skispringer und Skispringerinnen in Willingen wird coronabedingt ohne Zuschauer stattfinden. Dies teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. „Wir hatten ab Sommer gleich mit der 2G-Regel geplant und alles perfekt vorbereitet. Aber wegen der neuen Virusvariante lässt sich das leider nicht umsetzen“, sagte Skiclub-Präsident Jürgen Hensel. Man sei sehr enttäuscht und hoffe, dass man für den Weltcup 2023 wieder Fans zulassen könne. Die Wettkämpfe in Willingen finden vom 28. bis 30. Januar statt. Auf ein Mixed am Freitag folgen am Samstag und Sonntag jeweils Einzel der Frauen und Männer.

+++++23. Dezember 2021+++++
Früherer Tournee-Sieger Diethart hört auf und wird Skisprungtrainer

Der frühere Vierschanzentournee-Sieger Thomas Diethart beendet seine Karriere und wird künftig Skisprungtrainer. Dies teilte der Österreichische Skiverband (ÖSV) am Donnerstag mit. Der 29 Jahre alte Diethart, der 2013/14 die Tournee gewonnen hatte, kehrte nach einem schweren Sturz und rund vier Jahren Pause erst im Sommer auf die Schanze zurück. Nun wird der ehemalige Profi Co-Trainer von Harald Rodlauer bei Österreichs Skisprung-Frauen. „Für mich war mein Comeback im Sommer wichtig, um mit dem Skispringen als Aktiver wirklich abschließen zu können“, sagte Diethart, der damals bei seinem Sturz heftige Verletzungen davongetragen hatte.

+++++19. Dezember 2021+++++

Geiger fliegt in Engelberg erneut auf das Podest – Kobayashi siegt

Weltcup-Spitzenreiter Karl Geiger ist auch im zweiten Springen in Engelberg auf das Podest geflogen und hat damit eine nahezu perfekte Generalprobe für die Vierschanzentournee abgeliefert. 24 Stunden nach seinem Sieg im ersten Wettbewerb musste sich der Skiflug-Weltmeister aus Oberstdorf am Sonntag nur dem Japaner Ryoyu Kobayashi geschlagen geben.

Mit Sprüngen auf 135,0 und 131,5 m (293,8 Punkte) lag Geiger knapp sieben Meter hinter Kobayashi (306,0/132,5+136,5) zurück, der souverän seinen 22. Karrieresieg und den dritten in diesem Winter feierte. Platz drei ging an den Norweger Marius Lindvik (293,5). Im Gesamtweltcup führt Geiger vor dem Tourneestart am 29. Dezember in Oberstdorf mit 594 Punkten weiter deutlich vor Kobayashi (496), der am Samstag Platz zwei belegt hatte.

Zweitbester DSV-Adler war Pius Paschke (Kiefersfelden) auf einem starken achten Platz, Constantin Schmid (Oberaudorf) schrammte als Elfter an den Top 10 vorbei. Ein Wochenende zum Vergessen erlebte hingegen Markus Eisenbichler (Siegsdorf). Nach Platz 27 am Vortag und starkem Qualifikationssprung am Sonntag kam der sechsmalige Weltmeister auf der von ihm ungeliebten Schanze wieder überhaupt nicht zurecht und schied mit 116,0 m auf Platz 35 aus.

Andreas Wellinger (Ruhpolding) erreichte am Sonntag immerhin den zweiten Durchgang und wurde 18., am Samstag war er als 43. ausgeschieden. Stephan Leyhe (Willingen) fiel nach einem mäßigen zweiten Sprung noch von Platz zwölf auf 25 zurück.

+++++19. Dezember 2021+++++

Freund erspringt Quotenplatz für Vierschanzentournee

Ex-Weltmeister Severin Freund hat den deutschen Skispringern einen zusätzlichen Startplatz für die komplette Vierschanzentournee erkämpft und kann damit auch selbst beim ersten Saisonhöhepunkt an den Start gehen. Der 33-Jährige belegte am Wochenende bei den beiden Wettbewerben im zweitklassigen Continental Cup im finnischen Ruka die Plätze vier und acht, damit sicherte er dem Deutschen Skiverband (DSV) über die COC-Gesamtwertung einen Quotenplatz.

Der DSV darf sein Weltcupteam für die Springen der Tournee (29. Dezember bis 6. Januar) sowie die beiden anschließenden Wettbewerbe in Bischofshofen (8./9. Januar) damit auf sieben Athleten aufstocken. Der Startplatz ist zwar nicht personengebunden, wie der DSV dem SID aber bestätigte, wird er an Freund gehen.

Der Routinier, der im November nicht den Sprung in die deutsche Weltcup-Auswahl geschafft hatte, zeigte zuletzt starke Leistungen und verbuchte bei den COC-Wettbewerben in Vikersund/Norwegen einen Sieg sowie einen dritten Rang.

Bei den ersten beiden Tourneespringen in Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar) darf der DSV sogar 13 Athleten nominieren. Zu den sieben Weltcup-Springern können sechs Starter der sogenannten Nationalen Gruppe kommen, die dem Verband bei zwei Heimspringen pro Saison zusätzlich gestattet sind.

Die Nationale Gruppe könnte somit statt bei der Tournee auch bei den Weltcups in Titisee-Neustadt und Willingen im Januar oder beim Skifliegen im März in Oberstdorf zum Einsatz kommen. Zuletzt entschied sich der DSV aber stets für eine Nominierung bei den deutschen Tourneespringen.

+++18. Dezember +++

Geiger gewinnt in Engelberg

Der 28 Jahre alte Skiflug-Weltmeister aus Oberstdorf setzte sich bei der Generalprobe für die Vierschanzentournee auf der Gross-Titlis-Schanze mit Sprüngen auf 137,0 und 140,0 m (287,4 Punkte) vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi (286,6) durch. Dritter wurde der Slowene Timi Zajc (282,4).

Mit seinem elften Karrieresieg baute Geiger, der im Dezember 2018 in Engelberg seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, die Führung im Gesamtweltcup aus und wird auf jeden Fall im Gelben Trikot zur Vierschanzentournee reisen. Mit 514 Punkten liegt die deutsche Nummer eins deutlich vor Kobayashi (396).

Zweitbester Deutscher war Constantin Schmid (Oberaudorf) als Zwölfter, nach dem ersten Durchgang hatte der 22-Jährige noch auf Platz acht gelegen. Die weiteren deutschen Springer blieben am Samstag hinter ihren Möglichkeiten zurück. Pius Paschke (Kiefersfelden) belegte Platz 21. Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf), der mit der Schanze im idyllischen Bergort oberhalb des Vierwaldstättersees traditionell Probleme hat, und Stephan Leyhe (Willingen) kamen punktgleich auf Rang 27.

Der zuletzt verbesserte, aber noch nicht konstante Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) verpasste nach einem missglückten Sprung als 43. das Finale der besten 30 klar. Am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport) steht in Engelberg ein weiteres Einzelspringen an, die Vierschanzentournee beginnt am 28. Dezember mit der Qualifikation in Oberstdorf.

+++++17. Dezember 2021+++++

Innsbruck und Bischofshofen planen bei Vierschanzentournee mit Zuschauern

Für die Skisprung-Entscheidung am Bergisel in Innsbruck am 4. Januar planen die Veranstalter mit 4000 Fans auf Sitzplätzen, die Qualifikation tags zuvor findet dagegen vor leeren Rängen statt. Beim Finale in Bischofshofen am 6. Januar sind 3500 Zuschauerinnen und Zuschauer (Qualifikation: 1000) zugelassen.

Die Entscheidung sei „in enger Abstimmung zwischen dem ÖSV, den lokalen Organisationskomitees und den zuständigen Behörden“ gefallen, teilte der Österreichische Skiverband mit. Für alle Fans gilt die 2G-Regelung, der Vorverkauf beginnt am 21. Dezember. Personen, die bereits Tickets gekauft haben, erhalten ein Vorkaufsrecht.

Auf den deutschen Stationen in Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar) wird es dagegen zum zweiten Mal in Folge Geisterveranstaltungen geben.

+++++17. Dezember 2021+++++

Skispringerin Althaus wird Zweite in Österreich – Kramer siegt

Katharina Althaus hat den deutschen Skispringerinnen den nächsten Podestplatz beschert. Die 25-Jährige musste sich am Freitag im österreichischen Ramsau nur der überragenden Lokalmatadorin Marita Kramer geschlagen geben. Dritte wurde Ursa Bogataj aus Slowenien. Althaus sprang 88,5 und 90 Meter weit und erreichte damit bereits zum fünften Mal in diesem Winter einen Platz auf dem Podium. Die Oberstdorferin ist derzeit die mit Abstand beste Springerin im Team von Bundestrainer Maximilian Mechler. Als zweitbeste Deutsche landete Selina Freitag auf dem 18. Platz. Pauline Heßler wurde 19., Juliane Seyfarth belegte den 26. Rang.

+++++17. Dezember 2021+++++

Weltcup aus Japan nach Titisee-Neustadt verlegt

Deutschland bekommt kurz vor den Olympischen Winterspielen ein zusätzliches Weltcup-Wochenende der Skispringer. Das ursprünglich im japanischen Sapporo geplante Event wird nun am 22./23. Januar 2022 in Titisee-Neustadt ausgetragen, das teilte der internationale Ski-Verband FIS am Freitag mit. Allerdings werden dort nur zwei der drei in Sapporo angesetzten Springen stattfinden. Für das dritte wird weiterhin ein Ersatztermin gesucht.

Der Skisprung-Weltcup war in diesem Jahr bereits in Klingenthal zu Gast, im Rahmen der Vierschanzentournee wird rund um den Jahreswechsel in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen gesprungen. Der letzte Weltcup vor den Winterspielen (4. bis 20. Februar) ist zudem in Willingen (29./30. Januar) angesetzt. Im März steht noch das Skifliegen in Oberstdorf auf dem Programm.

Wie schon im vergangenen Winter mussten die Wettbewerbe in Japan wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden. Betroffen sind neben den Männer-Wettbewerben in Sapporo auch die Weltcups der Frauen an gleicher Stelle (8./9. Januar) und in Zao (14./15. Januar).

+++++15. Dezember 2021+++++

DSV-Adler unverändert zur Tournee-Generalprobe in Engelberg

Bundestrainer Stefan Horngacher und die deutschen Skispringer gehen mit Zuversicht in die Generalprobe für die Vierschanzentournee. „Unsere Formkurve zeigt nach oben, wir sind auf einem guten Weg zum ersten Großereignis in dieser Saison“, sagte Horngacher vor dem Weltcup am Wochenende in Engelberg/Schweiz, wo er auf bewährtes Personal setzen wird.

Wie zuletzt gehen Markus Eisenbichler (Siegsdorf), Karl Geiger (Oberstdorf), Stephan Leyhe (Willingen), Pius Paschke (Kiefersfelden), Constantin Schmid (Oberaudorf) und Andreas Wellinger (Ruhpolding) auf den Bakken. Severin Freund ist weiterhin nicht dabei.

„Severin wird in Ruka beim Continental Cup versuchen, einen zusätzlichen Quotenplatz für die Weltcup-Mannschaft und damit den siebten Startplatz für die Tournee einzuspringen“, sagte Horngacher. Freund, dreimaliger Weltmeister und Team-Olympiasieger von Sotschi 2014, hatte zuletzt in Vikersund/Norwegen mit einem Sieg und einem dritten Platz überzeugt.

Für Horngacher ist in Engelberg vor allem „der meist starke und wechselhafte Rückenwind“ eine Herausforderung. Am Samstag und am Sonntag (beide 16.00 Uhr) stehen zwei Einzelspringen auf dem Programm. Zuletzt hatten Geiger und Eisenbichler beim ersten Heimweltcup der Saison in Klingenthal als Vierte das Podest knapp verpasst. Das erste Springen der 70. Vierschanzentournee findet am 29. Dezember in Oberstdorf statt.

+++++13. Dezember 2021+++++

Geiger enttäuscht – Desaster für Eisenbichler in Klingenthal

Das Skisprung-Heimspiel in Klingenthal ist für das deutsche Team ohne Podestplatz zu Ende gegangen. Am Sonntag belegte der Weltcup-Gesamtführende Karl Geiger nach Sprüngen auf 115,5 und 134 Meter den 22. Rang und landete damit deutlich hinter der Elite. Bei dem stark vom Nebel und Schneeregen beeinflussten Wettbewerb setzte sich der Japaner Ryoyu Kobayashi (129,5 und 139 Meter) durch. Das Podium komplettierten die beiden Norweger Daniel-André Tande und Marius Lindvik.

Vor der Vierschanzentournee-Generalprobe in Engelberg behält Geiger aber weiter das Gelbe Trikot des Führenden, weil er ein deutliches Polster hatte. Bester Deutscher zum Abschluss des Wochenendes in Sachsen wurde Constantin Schmid als Achter. Markus Eisenbichler flog als 40. deutlich am zweiten Durchgang vorbei. Es war das dritte Einzel in Serie, bei dem das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher die Podiumsplätze verpasste.

+++++10. Dezember 2021+++++

Geiger und Eisenbichler in Klingenthal punktgleich auf Rang vier

Die deutschen Skispringer um Gelb-Träger Karl Geiger haben einen Podestplatz beim Heimspiel in Klingenthal knapp verpasst. Der 28 Jahre alte Oberstdorfer belegte am Samstag nach Sprüngen auf 132 und 135 Meter den vierten Rang, auf die besten Drei fehlten ihm etwas mehr als zwei Meter. Auch für Markus Eisenbichler (132,5 und 137 Meter) reichte es nicht für ganz oben, er war punktgleich mit seinem Zimmerkollegen Geiger. Dieser verteidigte wegen seines großen Vorsprungs aber sein Trikot als Gesamtführender. Andreas Wellinger überraschte als Sechster.

Den Tagessieg sicherte sich der Österreicher Stefan Kraft, der nach Sprüngen auf 138 und 130 Meter vorne lag und gut zwei Wochen vor Beginn der Vierschanzentournee seine Bestform unter Beweis stellte. Halvor Egner Granerud aus Norwegen und der Pole Kamil Stoch komplettierten das Podest. Am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) steht in der Vogtland-Arena ein weiteres Einzel auf dem Programm.

Weltcups in Japan coronabedingt abgesagt

Die japanischen Skisprung-Weltcups in Sapporo und Zao sind wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Entsprechende Berichte des Fachportals „skispringen.com“ unter Berufung auf nationale japanische Medien bestätigte der Ski-Weltverband Fis am Samstagmorgen. „Die Fis sieht sich derzeit nach Ersatzorten für die ausgefallenen Wettbewerbe um“, hieß es von einem Sprecher.

Bei den Frauen waren am 8. und 9. Januar (Sapporo) sowie am 14. und 15. Januar (Zao) Wettbewerbe angesetzt. Die Männer sollten zwischen 20. und 23. Januar in Sapporo starten. Bei Karl Geiger und Co. geht es dabei um das vorletzte Wochenende vor den Olympischen Winterspielen in Peking. Die Generalprobe findet eine Woche später im hessischen Willingen statt.

Althaus in Klingenthal auf dem Podest – Kramer gewinnt

Skisprung-Weltmeisterin Katharina Althaus hat am zweiten Tag des Heimspiel-Wochenendes in Klingenthal den Sprung auf das Podest geschafft. Die 25 Jahre alte Oberstdorferin musste sich am Samstag in der Vogtland-Arena nach Versuchen auf 129,5 und 127 Meter nur der Österreicherin Marita Kramer (137 und 134 Meter) und Silje Opseth aus Norwegen (130 und 130 Meter) geschlagen geben. Am Vortag hatte Althaus noch den siebten Platz belegt und danach von Sprüngen gesprochen, die „nicht ganz optimal“ waren.

Am Samstag lief es für Althaus deutlich besser. Allerdings ist die Olympia-Silbergewinnerin von 2018 derzeit die einzige deutsche Topspringerin. Juliane Seyfarth (24.) und Pauline Heßler (28.) schafften es zwar in den zweiten Durchgang, sind aber weit von der Weltspitze entfernt. Das eigentlich angepeilte Comeback von Carina Vogt wurde aus Gründen der Trainingssteuerung kurzfristig verschoben.

+++++10. Dezember 2021+++++

Katharina Althaus in Klingenthal auf Platz sieben

Skispringerin Katharina Althaus hat beim Heimspiel in Klingenthal ihr viertes Weltcup-Podest in Folge verpasst. Die Olympiazweite aus Oberstdorf, die in der Vorwoche in Lillehammer ihren ersten Sieg seit drei Jahren gefeiert hatte, musste sich beim Sieg der Österreicherin Marita Kramer mit Rang sieben begnügen. In der Vogtland Arena hat noch nie ein Deutscher oder eine Deutsche einen Einzelweltcup gewonnen. „Heute hat ein bisschen was gefehlt, ich bin trotzdem zufrieden“, sagte Althaus in der ARD. Die 25-Jährige sprang auf 120,5 und 115,0 m, zum Treppchen fehlten ihr umgerechnet gut 17 Meter.

Ihren dritten Sieg im fünften Springen des Olympiawinters feierte die in den Niederlanden geborene Kramer, die sich vor Silje Opseth (Norwegen) und Ursa Bogataj (Slowenien) durchsetzte. Im Gesamtweltcup baute Kramer mit 430 Punkten ihre Führung auf Althaus (321) weiter aus.

Die übrigen deutschen Springerinnen im Team des neuen Bundestrainers Maximilian Mechler schafften es nicht nach ganz vorne. Selina Freitag (Aue/24.), Juliane Seyfarth (Ruhla/26.), Anna Rupprecht (Degenfeld/27.), Luisa Görlich (Lauscha/28.) und Pauline Heßler (Lauscha/30.) sammelten aber zumindest Punkte. Sotschi-Olympiasiegerin Carina Vogt (Degenfeld) hatte sich nach der Rückreise vom Continental Cup im chinesischen Zhangjiakou kurzfristig gegen einen Start entschieden.

Rekordpreisgeld bei Vierschanzentournee

Bei der 70. Ausgabe der Vierschanzentournee (29. Dezember bis 6. Januar) winkt dem Sieger ein Rekordpreisgeld. Die Organisatoren des Traditionsevents verfünffachen die Siegprämie auf knapp 96.000 Euro. Zuvor hatte es für den Gewinner „nur“ circa 20.000 Euro gegeben. Insgesamt werden bei den vier Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen 384.000 Euro an die Springer ausgeschüttet.

„Toll, dass wir mit der 70. Tournee in eine neue Preisgeld-Dimension starten und den Tourneesieger für seine grandiose Leistung deutlich besser entlohnen können als bisher. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die das möglich gemacht haben“, sagte Tournee-Präsident Peter Kruijer. Die Preisgelderhöhung sei „eine Gemeinschaftsleistung der vier Organisationskomitees in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen sowie des Deutschen und Österreichischen Ski-Verbandes. Hier haben wirklich alle an einem Strang gezogen.“

+++++9. Dezember 2021+++++

Carina Vogt geht beim Weltcup in Klingenthal doch nicht an den Start

Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt wird anders als angekündigt doch nicht beim Weltcup in Klingenthal an den Start gehen. Dies teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Donnerstag mit. „Es käme jetzt zu schnell nach dem China-Wettkampf. Soweit ist alles im Lot, ihr geht es gut“, sagte Bundestrainer Maximilian Mechler. Danach könne man weiter sehen, „was kommt“. Nach Angaben des DSV geht es nur um Trainingssteuerung, nicht um eine Erkrankung oder Verletzung. Die 29-Jährige hat wegen diverser Verletzungen und des Wiederaufbaus seit Februar 2021 keinen Weltcup mehr bestritten.

+++++5. Dezember 2021+++++

Geiger wird Vierter und verteidigt Gelb

Skisprung-Weltmeister Karl Geiger hat einen weiteren Podestplatz beim Weltcup im polnischen Wisla zwar verpasst, sein Gelbes Trikot als Gesamtführender aber verteidigt. Nach Sprüngen auf 117 und 123 Meter landete der 28 Jahre Oberstdorfer am Sonntag auf Rang vier. Geiger musste sich dem Österreicher Jan Hörl, Marius Lindvik aus Norwegen und Stefan Kraft aus Österreich geschlagen geben. Markus Eisenbichler (120,5 und 119,5 Meter) als Fünfter und Pius Paschke (119 und 120,5 Meter) auf dem siebten Rang komplettierten ein gutes deutsches Teamergebnis. Es war der erste Wettbewerb des Winters ohne deutschen Springer auf dem Podest.

Am Samstag hatten die deutschen Skispringer angeführt von Geiger und Eisenbichler Platz zwei im Teamwettbewerb belegt. Nach einem schwachen ersten Durchgang fehlten weniger als 20 Zentimeter auf die siegreichen Österreicher. Am nächsten Wochenende steht für das deutsche Team das Heimspiel in Klingenthal auf dem Programm.

Beide Tournee-Skispringen in Deutschland ohne Fans im Stadion

Die beiden Wettkämpfe der 70. Vierschanzentournee an den deutschen Skisprung-Standorten Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar 2022) müssen nun doch ohne Zuschauer stattfinden. Zu den Hintergründen.

Althaus beendet deutsche Durststrecke – DSV-Adler im Team auf Rang zwei

Katharina Althaus hat den deutschen Skispringerinnen den ersten Weltcup-Sieg seit März 2019 beschert. Die 25-Jährige sprang am Samstag im norwegischen Lillehammer 96 und 95,5 Meter weit. Damit verwies sie die Österreicherin Marita Kramer und die Slowenin Ursa Bogataj auf die Plätze zwei und drei.

„Es war richtig, richtig cool“, sagte Althaus. „Ich freue mich mega über den Sieg. Es hat richtig Bock gemacht.“ Bundestrainer Maximilian Mechler kommentierte den Erfolg so: „Saustark!“

Für Althaus war es im dritten Wettkampf des Olympia-Winters der zweite Podestplatz. Am vergangenen Wochenende war die Oberstdorferin im russischen Nischni Tagil Dritte geworden. Den zuvor letzten deutschen Einzelsieg hatte Juliane Seyfarth am 23. März 2019 in Russland gefeiert.

Neben Althaus sprangen auch Selina Freitag als 21., Juliane Seyfarth als 22., Pauline Hessler als 23. und Luisa Görlich auf Rang 24 aus dem deutschen Team noch in die Punkteränge.

+++++4. Dezember 2021+++++

Nur 0,3 Punkte fehlen – DSV-Adler im Team auf Rang zwei

Die deutschen Skispringer um Weltcup-Spitzenreiter Karl Geiger sind beim ersten Teamwettbewerb der Olympia-Saison nach einer starken Aufholjagd noch auf das Podest geflogen. Die DSV-Adler, die im März ihren WM-Titel erfolgreich verteidigt hatten, mussten sich auf der Malinka-Schanze bei ganz schwierigen Windbedingungen um die Winzigkeit von 0,3 Punkten nur Österreich geschlagen geben.

Die Österreicher um Weltmeister Stefan Kraft, die zur Halbzeit noch 31 Punkte vor den viertplatzierten Deutschen gelegen hatten, siegten mit 843,0 Punkten vor den DSV-Adlern (842,7). Dritter wurde Slowenien (834,4), das vor der letzten Sprungrunde noch in Führung gelegen hatte.

In den letzten beiden Finalrunden hätten die starken letzten Sprünge von Geiger mit 125,0 und des sechsmaligen Weltmeisters Markus Eisenbichler (Siegsdorf) mit 130,0 m fast noch zum Sieg gereicht. Doch letztlich war die Hypothek von Eisenbichlers verunglücktem ersten Versuch (107,0 m) eine Idee zu groß.

Routinier Pius Paschke (Kiefersfelden), schon am Freitag in der Qualifikation für das Einzelspringen am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) bärenstark, überzeugte am Samstag mit zwei blitzsauberen Sprüngen auf 121,5 und 122,5 m. Auch Stephan Leyhe (Willingen/118,0+120,5) zeigte im ersten ersten Team-Wettkampf nach seinem Kreuzbandriss eine gute Leistung.

Vor den Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) stehen noch Teamwettbewerbe in Bischofshofen (9. Januar) und Zakopane (15. Januar) an.

Siegel gewinnt erstes Skispringen auf Olympia-Schanze in Peking

David Siegel hat das erste Skispringen auf der großen Olympia-Schanze von Peking gewonnen. Der Junioren-Weltmeister von 2016 aus Baiersbronn entschied den Wettkampf im zweitklassigen Continental Cup mit Sprüngen auf 131 und 129,5 m für sich. Auf der im Dezember 2020 fertiggestellten, futuristischen Schanze in Zhangjiakou rund 200 Kilometer nordwestlich von Peking fallen im Februar bei den Winterspielen vier Entscheidungen, davon zwei in der Nordischen Kombination.

Auch die benachbarte kleine Schanze wurde am Samstag offiziell eingeweiht. Im Continental Cup der Frauen belegte Carina Vogt, die 2014 in Sotschi erste Olympiasiegerin der Geschichte geworden war, den dritten Rang. Der Sieg ging an die Russin Marija Jakowlewa.

+++++3. Dezember 2021+++++

Geiger wird Zweiter in der Quali in Wisla

Skispringer Karl Geiger hat seine Topform auch in der Qualifikation für den Weltcup im polnischen Wisla unter Beweis gestellt. Der Führende im Gesamtweltcup flog auf 134,0 m und belegte den zweiten Platz. Sieger in dem Vorausscheid für den Wettkampf am Sonntag (16 Uhr/ARD und Eurosport) wurde der Österreicher Jan Hörl.

Neben Geiger (Oberstdorf) überzeugten auch Pius Paschke (Kiefersfelden) auf Rang vier sowie Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding), der 2014 in Wisla seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, als Achter. Markus Eisenbichler (Siegsdorf), der im vergangenen Jahr auf der Adam-Malysz-Schanze vor Geiger gewonnen hatte, musste sich dagegen mit Rang 39 begnügen.

Am Sonntag mit dabei sind auch Constantin Schmid (Oberaudorf/16.) und Stephan Leyhe (Willingen/17.). Am Samstag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) steht in Wisla zunächst der erste Teamwettbewerb der Saison auf dem Programm.

+++ 28. November +++

Geiger und Eisenbichler auf dem Podest

Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben die deutsche Podestserie im Skisprung-Weltcup eindrucksvoll fortgesetzt. Beim ersten Karriere-Sieg des Slowenen Anze Lanisek landeten der im Gesamtweltcup weiter führende Geiger und der sechsmalige Weltmeister Eisenbichler auf den Rängen zwei und drei.

„Das hat Laune gemacht, ich freue mich riesig. Der zweite Sprung war mein bester des gesamten Wochenendes“, sagte Geiger, am Samstag noch Fünfter, im ZDF. Mit 305 Punkten verteidigte der Skiflug-Weltmeister seine Führung im Gesamtweltcup erfolgreich vor Lanisek (252), der nach fünf zweiten Plätzen endlich ganz oben auf dem Podest stand.

Teamkollege Eisenbichler (192), am Samstag ebenfalls Dritter, liegt nun auch in der Gesamtwertung auf Rang drei vor Ryoyu Kobayashi (180) und Titelverteidiger Halvor Egner Granerud (160). Der Japaner Kobayashi (Corona) und der Norweger Granerud (Aus in der Qualifikation) gingen am Sonntag leer aus.

Eisenbichler hatte vor dem Wochenende auf der Rukatunturi-Schanze noch berichtet, nicht gerade „vor Selbstvertrauen zu strahlen“. Das änderte sich aber schnell. „Mit dem Sprung auf das Podest bin ich echt glücklich, die Form zeigt leicht nach oben“, sagte der Bayer. Vier deutsche Podestplätze in den ersten vier Springen hatte es zuletzt 2013 gegeben, saisonübergreifend stand sogar bei acht Wettkämpfen in Folge ein DSV-Adler auf dem Podest.

Der lange verletzte Stephan Leyhe (Willingen) überzeugte als Neunter ebenso wie Andreas Wellinger (Ruhpolding). Der Olympiasieger präsentierte sich stark verbessert und erzielte als Zehnter sein erstes Top-Ten-Ergebnis seit drei Jahren. „Andi ist ein super Wettkämpfer. Er wird uns noch viel Freude bereiten“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Constantin Schmid (Oberaudorf) musste sich einen Tag nach seinem 22. Geburtstag mit Rang 24 begnügen. Pius Paschke (Kiefersfelden) verpasste dagegen ebenso wie der dreimalige Olympiasieger Kamil Stoch (Polen) den zweiten Durchgang.

Geigers ärgste Rivalen im Kampf um das Gelbe Trikot waren nicht am Start: Granerud scheiterte zum zweiten Mal in Folge überraschend schon in der Qualifikation. Kobayashi, der am Samstag auf der Rukatunturi-Schanze noch überlegen gewonnen hatte, wurde positiv auf Corona getestet und muss für zehn Tage in Quarantäne.

Topspringer Kobayashi positiv auf Corona getestet

Der japanische Skisprungstar Ryoyu Kobayashi ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der Gewinner der Vierschanzentournee 2018/19 einen Tag nach seinen Weltcupsieg im finnischen Ruka auf Twitter bekannt. „Mir geht es gut. Wir sehen uns in Klingenthal“, schrieb Kobayashi, der nach eigenen Angaben zweimal geimpft ist. Der 25 Jährige nahm daher am Sonntag nicht an der Qualifikation in Ruka teil. Der Weltcup in Sachsen findet am 11./12. Dezember statt.

Der Weltverband FIS hatte zuvor von einem Coronafall im japanischen Team berichtet, ohne den Namen zu nennen. Der betreffende Athlet zeige „keine Symptome“, werde aber in Isolation bleiben. Andere Teammitglieder seien nicht betroffen.

Für Kobayashi setzt sich damit ein bislang verkorkster Winter fort: Beim Auftakt im russischen Nischni Tagil war er wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert worden.

+++ 27. November +++

Eisenbichler auf dem Podest – Geiger bleibt in Gelb

Markus Eisenbichler hat die Podest-Serie der deutschen Skispringer fortgesetzt. Der sechsmalige Weltmeister landete im finnischen Ruka auf dem starken dritten Platz. Zweitbester DSV-Adler beim ersten Saisonsieg des Japaners Ryoyu Kobayashi war Karl Geiger, der als Fünfter das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup behielt.

Eisenbichler (Siegsdorf), der auf der Rukatunturi-Schanze im Vorjahr Erster und Zweiter geworden war, lag zur Halbzeit noch auf Rang fünf. Bei schwierigen Bedingungen im zweiten Durchgang machte der Bayer noch Boden gut und verbuchte sein bestes Saisonergebnis.

Bei Geiger riss derweil die Podest-Serie. Der Skiflug-Weltmeister musste sich nach saisonübergreifend sechs Podien in Folge mit Rang fünf begnügen. Der Oberstdorfer, der beim Auftakt in Nischni Tagil Erster und Zweiter geworden war, behielt dennoch das Gelbe Trikot, da sein ärgster Verfolger Halvor Egner Granerud bereits in der Qualifikation gescheitert war. Mit 225 Punkten liegt Geiger nun vor Kobayashi (180) und Granerud (160).

Kobayashi gewann derweil nach einem starken zweiten Sprung auf 143,0 m vor dem Slowenen Anze Lanisek, der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte. Drei verschiedene Sieger in den ersten drei Springen hatte es zuletzt 2017/18 gegeben.

Althaus fliegt auf das Podest

Katharina Althaus hat für den ersten Podestplatz einer deutschen Skispringerin seit fast zwei Jahren gesorgt. Die Olympia-Zweite musste sich beim Weltcup-Auftakt im russischen Nischni Tagil als Dritte einzig den Sloweninnen Ema Klinec und Ursa Bogataj geschlagen geben und verhalf Bundestrainer Maximilian Mechler zu einem gelungenen Debüt.

„Das ist großartig und fühlt sich sehr, sehr gut an. Es ist lange her, dass ich auf dem Podest gestanden habe. Ich war sehr nervös, auch nach so vielen Jahren“, sagte Althaus. Unter Mechlers Vorgänger Andreas Bauer war das DSV-Team im vergangenen Winter ohne Einzel-Podium geblieben.

Althaus, die tags zuvor zum Saisonstart noch Fünfte geworden war, flog auf 91,0 und 92,0 m, nach dem ersten Durchgang hatte die Oberstdorferin sogar auf Rang zwei gelegen. Die 25-Jährige hatte im Januar 2020 als Zweite in Rasnov auch für das bislang letzte Treppchen einer deutschen Springerin gesorgt.

Die Österreicherin Marita Kramer, die am Freitag mit dem Schanzenrekord von 104,5 m noch einen haushohen Sieg gefeiert hatte, musste sich diesmal mit Rang vier begnügen.

Stark präsentierte sich auch Pauline Heßler (Lauscha), die als Elfte das zweitbeste Ergebnis ihrer Karriere verbuchte. Ebenfalls in die Punkte sprangen Selina Freitag (Aue/15.) und Anna Rupprecht (Degenfeld/19.).

Ex-Weltmeisterin Carina Vogt (Degenfeld) war nicht am Start, die 29-Jährige testet am kommenden Wochenende im zweitklassigen Continental Cup die Olympia-Schanzen in Peking.

Die Norwegerin Maren Lundby, Olympiasiegerin 2018 und Weltmeisterin 2021, lässt nach derzeitigem Stand den kompletten Winter aus.

+++++26. November 2021+++++

Granerud verpasst überraschend Skisprung-Qualifikation

Skispringer Karl Geiger hat in der Qualifikation für das Weltcup-Skispringen im finnischen Ruka erneut überzeugt. Der Führende im Gesamtweltcup flog auf 138,0 m und erreichte als Sechster locker den Wettkampf am Samstag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport). Nicht mit dabei sein wird überraschend Geigers ärgster Verfolger Halvor Egner Granerud. Der Norweger landete schon bei 111,5 m und verpasste als 53. die besten 50 knapp.

Bester DSV-Adler war überraschend Pius Paschke (Kiefersfelden), der mit 138,5 m Dritter wurde. Platz eins ging überlegen an Ryoyu Kobayashi. Der Japaner blieb mit 147,0 m nur einen halben Meter unter dem Schanzenrekord, den unter anderem Geiger hält.

Markus Eisenbichler (Siegsdorf), der auf der Rukatunturi-Schanze im Vorjahr Erster und Zweiter geworden war, belegte den achten Rang. Auch Constantin Schmid (Oberaudorf/17.), Stephan Leyhe (Willingen/21.) und Andreas Wellinger (Ruhpolding/29.) sind am Samstag dabei.

Althaus verpasst Podest

Die Olympia-Zweite Katharina Althaus hat den erhofften Podestplatz zum Einstand von Skisprung-Bundestrainer Maximilian Mechler knapp verpasst. Beim haushohen Sieg der Österreicherin Marita Kramer landete die Oberstdorferin im russischen Nischni Tagil auf dem fünften Platz.

Althaus, in der Qualifikation noch Dritte, flog auf dem Tramplin Stork auf 80,0 m und 92,0 m, zum Podium fehlte umgerechnet nur etwa ein Meter. Weil Juliane Seyfarth (Ruhla/9.) und Pauline Heßler (Lauscha/10.) ebenfalls in den Top Ten landeten, durfte Mechler mit seinem Einstand dennoch zufrieden sein. Der ehemalige Springer hatte nach der vergangenen Saison den zurückgetretenen Andreas Bauer abgelöst.

In einer eigenen Welt flog derweil die in den Niederlanden geborene Kramer. Die 20-Jährige pulverisierte zunächst mit 104,5 m den bisherige Schanzenrekord von Sara Takanashi (102,0) aus dem Jahr 2016. Auch im zweiten Durchgang gelang Kramer die klare Bestweite und lag am Ende umgerechnet mehr als 20 Meter vor der Normalschanzen-Weltmeisterin Ema Klinec (Slowenien). Dritte wurde Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz aus Österreich.

Aus dem deutschen Team landeten Anna Rupprecht (Degenfeld/18.), Selina Freitag (Aue/21.) und Luisa Görlich (Lauscha/30.) ebenfalls in den Punkten. Ex-Weltmeisterin Carina Vogt (Degenfeld) war nicht am Start, die 29-Jährige testet am kommenden Wochenende im zweitklassigen Continental Cup die Olympia-Schanzen in Peking.

Die Norwegerin Maren Lundby, Olympiasiegerin 2018 und Weltmeisterin 2021, lässt nach derzeitigem Stand den kompletten Winter aus.

+++ 21. November 2021 +++

Geiger behauptet Gelbes Trikot

Skisprung-Ass Karl Geiger (Oberstdorf) hat ein fast perfektes Auftaktwochenende im Weltcup mit einem Podestplatz abgerundet und nimmt das Gelbe Trikot des Gesamtführenden aus dem russischen Nischni Tagil mit. Nach seinem souveränen Sieg am Samstag musste sich der 28 Jahre alte Skiflug-Weltmeister im zweiten Springen nur dem Norweger Halvor Egner Granerud geschlagen geben.

Weltcup-Titelverteidiger Granerud, am Vortag Dritter, setzte sich mit Flügen auf 134,5 und 122,0 m sowie 235,3 Punkten bei im Finale starkem Schneetreiben vor Geiger (226,5/126,0+122,5) durch und feierte seinen zwölften Karrieresieg. Geiger landete saisonübergreifend zum sechsten Mal in Folge auf dem Podium. Dritter wurde Österreichs Weltmeister Stefan Kraft (223,8).

Zweitbester Deutscher war erneut Markus Eisenbichler (Siegsdorf). Der sechsmalige Weltmeister, der zuvor die Qualifikation gewonnen hatte, belegte Platz acht. Stephan Leyhe (Willingen) präsentierte sich bei der Rückkehr in den Weltcup nach seinem Kreuzbandriss erneut stark und glänzte mit einem noch nicht erwarteten zehnten Rang.

Zwei große Favoriten gingen indes leer aus: Der japanische Topstar Ryoyu Kobayashi, am Samstag noch Zweiter, wurde wegen eines irregulären Anzugs in der Qualifikation disqualifiziert. Polens Spitzenmann Kamil Stoch schied als 33. überraschend aus.

Routinier Pius Paschke (Kiefersfelden) arbeitete sich mit einem starken zweiten Sprung noch auf Platz 15 vor. Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding), der nach seinem Kreuzbandriss vor zwei Jahren noch nach seiner alten Form sucht, kam auf Platz 17 und holte damit erstmals seit März 2019 Weltcup-Punkte. Auch Youngster Constantin Schmid (Oberaudorf) kam als 29. noch in die Punkteränge.

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zur Skisprung-Saison 2021/22.

+++++20. November 2021+++++

Geiger gewinnt Weltcup-Auftakt und holt Gelbes Trikot

Skispringer Karl Geiger hat den Auftaktwettbewerb im russischen Nischni Tagil gewonnen und direkt das Gelbe Trikot des Gesamtführenden erobert. Der 28 Jahre alte Oberstdorfer sprang am Samstag 134,5 und 133 Meter und setzte sich damit deutlich vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi (128 und 131 Meter) und dem Norweger Halvor Egner Granerud (133 und 125 Meter) durch. Für Geiger ist es ein Traumstart in die neue Saison, in der unter anderem Olympia und die Skiflug-WM anstehen.

Auch Team-Weltmeister Markus Eisenbichler (6.), Rückkehrer Stephan Leyhe (14.), Constantin Schmid (22.) und Pius Paschke (26.) holten zum Auftakt Weltcup-Punkte. Andreas Wellinger verpasste den zweiten Durchgang der besten 30 Springer als 31. ganz knapp. Der Olympiasieger von 2018 war trotzdem zufrieden. „Es war definitiv der beste Sprung hier. Ich bin ganz happy und konnte das umsetzen, was ich mir vorgenommen habe“, sagte Wellinger in der ARD. Am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) steht ein weiteres Einzel an.

Hier stellen wir Ihnen den Kader der deutschen Skispringer vor.

Neue Corona-Regeln: Weltcup in Skispringen in Klingenthal ohne Zuschauer

Der erste deutsche Skisprung-Weltcup der Olympia-Saison findet ohne Zuschauer statt. Wegen der neuen Corona-Regeln in Sachsen sind keine Fans zugelassen. Zum Bericht

+++++16. November 2021+++++

Karl Geiger ist „voll motiviert“ für den Super-Winter

Die kleine Luisa spielt bei Karl Geigers großen Plänen schon voll mit. „Sie schläft ziemlich gut – ich bin also ganz ausgeruht“, sagt der stolze Papa vor dem Start in den prall gefüllten Olympia-Winter, in dem er wie im Vorjahr die Schanzen rocken will. Und das dank Luisa mit voller Kraft. „Wenn ich mich ein wenig umhöre, habe ich da ziemlich Glück“, sagt der Oberstdorfer und lächelt.

Die Geburt der heute elf Monate alte Luisa ist Geigers wohl schönste Erinnerung an einen Skisprung-Winter voller Emotionen. Hochzeit, Nachwuchs, Corona-Erkrankung, Heim-WM mit vier Medaillen und zum krönenden Abschluss der Titel bei der Skiflug-WM. „Manchmal wäre es mir etwas lieber gewesen, es wäre etwas ruhiger verlaufen“, sagt der 28-Jährige im Rückblick: „Aber heute kann ich nur sagen: Besser geht’s nicht.“

Oder vielleicht doch? Denn wenn Geiger am Wochenende im russischen Nischni Tagil als deutscher Hoffnungsträger Nummer eins in die Weltcup-Saison startet, sind am Horizont schon neue Ziele zu sehen. Ende Dezember beginnt die Vierschanzentournee. „Irgendwann wird Skisprung-Deutschland hoffentlich wieder einen Gesamtsieger haben“, sagt Geiger über jenen Klassiker, den seit Sven Hannawalds legendärem „Grand Slam“ 2001/02 kein DSV-Adler mehr gewonnen hat.

Und dann sind da ja auch noch die Olympischen Spiele in Peking und die Skiflug-WM auf dem „Monster-Bakken“ im norwegischen Vikersund. Geiger steckt schon jetzt voller Tatendrang. „Ich bin voll motiviert und werde alles geben. Wenn es ansatzweise so wird wie zuletzt, kann ich nur sagen: Habe die Ehre, das war genial.“

Abschied nehmen hieß es für Geiger dagegen beim Material. Zwei Jahre lang sprang er unfreiwillig mit denselben Schuhen, im Skispringen eine halbe Ewigkeit. Zuletzt riss sogar die Lasche ab und musste notdürftig geflickt werden. Aber: „Das war der beste Schuh, den ich hatte“, so Geiger: „Jetzt kann ich ihn in den Ruhestand schicken.“

Hier finden Sie die Termine der Skispringer 2021/22.

Dass es auch mit neuem Schuhwerk klappt, bewies Geiger Ende Oktober, als er den DM-Titel holte. „Karls aktueller Stand ist besser als der im letzten Jahr“, sagt Bundestrainer Stefan Horngacher: „Er hat sich sein Familienleben gut zurechtgelegt, er trainiert super, ist auf einem sehr guten Weg. Ich glaube, dass er wieder gereift ist. Wenn er gesund bleibt, hat er richtig große Chancen.“

Vielleicht schon am ersten Wochenende? Vor einem Jahr hatten Markus Eisenbichler und Geiger zum Weltcup-Auftakt für einen deutschen Doppelsieg gesorgt, allerdings im polnischen Wisla. Doch auch in Nischni Tagil, wo erstmals der Winter eröffnet wird, haben die DSV-Adler mit Siegen 2014 und 2015 (jeweils Severin Freund) sowie zweimal 2017 (Andreas Wellinger und Richard Freitag) eine starke Bilanz vorzuweisen.

Geiger wiederum hat auf dem „Trampolin Stork“ bislang einen zweiten Platz (2019) als bestes Resultat stehen. Vergangenen Winter verzichtete er auf die Reise nach Russland, weil der Nachwuchs auf dem Weg war. Nun ist Töchterchen Luisa zumindest als Edelfan am Fernseher dabei.

+++++15. November 2021+++++

Andreas Wellinger: Gold verteidigen „nicht explizit mein Ziel“

Skisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger hat die Erwartungen an ihn vor dem anstehenden Winter gedämpft. In einem „Kicker“-Interview (Montag) sagte der 26 Jahre alte Bayer zu seinem Olympiasieg von 2018: „Es war der größte Erfolg, den ich bislang feiern durfte. Das hat mich geprägt als Mensch, als Sportler. Gleichzeitig ist es ein Ergebnis, an dem ich künftig gemessen werde. Natürlich würde ich den Titel gerne verteidigen, aber es ist jetzt nicht explizit mein Ziel.“

Wellinger hat sich im Sommer 2019 das Kreuzband gerissen und nach der Rückkehr im Winter 2020/21 sportlich enttäuscht. „Mein Ziel ist erst einmal, in die Mannschaft zu kommen, mir über die Wettkämpfe Stabilität zu erarbeiten und dabei Weltcuppunkte zu sammeln“, sagte Wellinger. Er ist einer von acht Kader-Kandidaten für sechs Plätze im deutschen Weltcup-Team. Die Weltmeister Markus Eisenbichler und Karl Geiger gelten als gesetzt. „Das nächste Ziel ist dann, nach Peking zu fahren. Was das Ziel für Olympia ist, darüber können wir uns Anfang Februar unterhalten“, erklärte Wellinger.

Hier finden Sie die Termine der Skispringerinnen 2021/22.

+++++27. Oktober 2021+++++

Früherer Skisprung-Rennleiter Hofer wird Schirmherr in Willingen

Der langjährige Skisprung-Rennleiter Walter Hofer feiert eine kleine Rückkehr ins Weltcup-Business. Der 66-Jährige, der sein Amt 2020 an den Italiener Sandro Pertile abgab, soll die Schirmherrschaft für die Wettbewerbe in Willingen übernehmen, wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten. „Hier wird Skispringen gelebt. Willingen und seine ‚Free Willis‘ haben sich als Veranstalter der A-Kategorie bewährt, unsere Anregungen immer wieder spontan aufgenommen und umgesetzt und sich in bald drei Jahrzehnten den Kultstatus im Skispringen erworben“, erklärte Hofer.

Beim Weltcup in diesem Winter (28. bis 30. Januar 2022) stehen fünf Wettbewerbe auf dem Programm – neben einem Mixed auch je zwei Springen von Frauen und Männern. Hofers Abschied fiel 2020 mitten in den Beginn der Corona-Pandemie. Statt einen großen Abschied bei seinen letzten Wettbewerben zu bekommen, musste der Österreicher irgendwann in einem schmucklosen Raum mitteilen, dass die Weltcup-Saison nun coronabedingt beendet sei.

Hier stellen wir Ihnen den Kader der deutschen Skispringerinnen vor.

+++++23. Oktober 2021++++

Karl Geiger und Katharina Althaus holen deutsche Meisterschaft

Doppel-Weltmeister Karl Geiger und die Olympiazweite Katharina Althaus haben bei den deutschen Skisprung-Meisterschaften Favoritensiege gefeiert. Der 28 Jahre alte Geiger (Oberstdorf) setzte sich auf der Normalschanze im Kanzlersgrund in Oberhof mit Sprüngen auf 105,0 und 107,5 m (303,6 Punkte) deutlich vor dem nach seinem Kreuzbandriss wiederhergestellten Stephan Leyhe (Willingen/290,3) durch.

Dritter wurde Constantin Schmid (Oberaudorf/277,4). Markus Eisenbichler (Siegsdorf) kam auf Rang sechs, Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) wurde Siebter. Altmeister Severin Freund (Rastbüchl) kam nicht über Platz zwölf hinaus. Weit von alter Form entfernt sind der einstige Topspringer Richard Freitag (Aue/15.) und Sotschi-Teamolympiasieger Marinus Kraus (Oberaudorf/19.).

Während es für Geiger der nach 2019 zweite Einzeltitel war, triumphierte seine Oberstdorfer Vereinskollegin Althaus zum sechsten Mal. Die 25-Jährige vom SC Oberstdorf siegte mit 100,5 und 95,5 m (364,8 Punkte) vor Juliane Seyfarth (Ruhla/327,2) und Selina Freitag (Aue/312,5).

+++++21. September 2021+++++

Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer beendet Skisprung-Karriere

Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer beendet seine erfolgreiche Skisprung-Laufbahn. Dies gab der 31 Jahre alte Österreicher am Dienstag bekannt. „Meine aktive Karriere zu beenden ist mir nach all dem, was ich als Spitzensportler erleben durfte, nicht leicht gefallen – aber die Entscheidung fühlt sich ebenso wie der Zeitpunkt richtig an“, sagte Schlierenzauer.

Der 53-malige Weltcupsieger gewann in seiner Laufbahn insgesamt zwölf WM-Medaillen – sechs davon aus Gold. 2010 wurde er in Vancouver zudem Team-Olympiasieger. Die Vierschanzentournee konnte der langjährige Dominator der Szene, der insgesamt viermal Skiflug-Weltmeister im Einzel und mit der Mannschaft wurde, zweimal in den Jahren 2012 und 2013 für sich entscheiden.

„Gregor hat für das Skispringen Großartiges geleistet. Seine außergewöhnliche Karriere ist gespickt mit Superlativen. Er hat im Grunde alles erreicht, was es zu erreichen gibt, fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, und es ist auch ihm zu verdanken, dass der Sport heute da steht, wo er ist“, sagte Mario Stecher, Sportlicher Leiter Ski nordisch des österreichischen Verbandes. Was der Skispringer künftig macht, blieb zunächst offen.

„Die letzten Monate waren für mich herausfordernd. In positiver Hinsicht. Durch die Verletzungspause, hatte ich ausreichend Zeit und den nötigen Abstand, um Vergangenes aufzuarbeiten und zu schauen, wo ich jetzt stehe, erklärte Schlierenzauer selbst. Die Karriere des Tirolers teilt sich in zwei höchst unterschiedlich erfolgreiche Hälften: Als Teenager reihte er Sieg an Sieg, schon mit 24 Jahren hatte er seine 53 Weltcup-Siege beisammen.

Danach folgten ein mentales Tief, zahlreiche Verletzungen und der wiederholte Versuch, in die Weltspitze zurückzukehren. Das gelang selbst mit Unterstützung von Ex-Bundestrainer Werner Schuster nicht mehr.

Hier lesen Sie unseren Kommentar zum Abschied von Gregor Schlierenzauer.

  

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„Ganz schwer auszuhalten“: Schiedsrichter Felix Zwayer denkt übers Aufhören nach


Berlin

Der Fall des kritisierten Schiedsrichters Felix Zwayer belastet den DFB und gleicht einem gordischen Knoten, bei dem niemand weiß, wie er zu durchschlagen ist. Der Berliner schwankt zwischen aufhören und weitermachen.

Spitzenschiedsrichter Felix Zwayer denkt über ein Karriereende nach – einen Weg aus seinem Dilemma zeigt ihm im deutschen Fußball derzeit auch niemand auf. Der 40 Jahre alte Berliner, der von seiner Rolle im Wett- und Manipulationsskandal um Robert Hoyzer eingeholt worden ist, hat sich tief getroffen von Anfeindungen erstmals öffentlich geäußert. Ob er nochmal in einem großen Stadion pfeifen wird, erscheint danach fraglich.

„Ich habe vor mir einen Raum, der hat zwei Türen. Der eine Weg führt mich zurück auf den Fußballplatz, und der andere Weg führt mich in ein ganz tolles, erfülltes Privatleben ohne diese Öffentlichkeit, ohne diesen Druck, ohne diesen Stress“, sagte Zwayer in einem Interview bei Sky. „Ich erarbeite mir gerade den Weg. Ich werde völlig frei von zeitlichem Druck, von inhaltlichem Druck, von finanziellem Druck entscheiden können. Darüber bin ich sehr froh.“

In dem Beitrag der Serie „Meine Geschichte“ erzählt Zwayer in leisen Worten von Beleidigungen in den sozialen Netzwerken und von einer Morddrohung, über die ihn die Polizei benachrichtigt hat. „Ich bin belastet. Mental und psychisch“, sagte der Immobilienkaufmann und Vater zweier kleiner Töchter, der derzeit Urlaub von der Schiedsrichter-Tätigkeit genommen hat. Die Situation sei „schwer auszuhalten, ganz schwer auszuhalten“.

Zwayer spricht ausführlich über die Geschichte, die ihn seit vielen Jahren begleitet und zuletzt für eine Eskalation sorgte. Der Referee, der einst mit seinen Aussagen den Skandal um Hoyzer mit aufklärte, soll von dem später zu einer Haftstrafe verurteilten Protagonisten 300 Euro angenommen haben. Manipulation wurde ihm nicht nachgewiesen. Das DFB-Sportgericht sperrte ihn für ein halbes Jahr, machte das Urteil aber merkwürdigerweise – kurz vor der WM 2006 im eigenen Land – nicht öffentlich.

Zwayer bestreitet bis heute, Geld von Hoyzer genommen zu haben, wehrte sich aber damals auch nicht gegen das Urteil, weil er wieder pfeifen durfte. Und weil es ihm bis heute „aussichtslos erscheint, diesen Vorwurf wirklich ausräumen zu können“.

In der Fußballszene war das alles sehr wohl bekannt und auch ab und zu thematisiert worden, auch international: Zwayer ist schließlich UEFA-Referee, FIFA-Referee und war bei der WM 2018 in Russland Video-Assistent. „Wer einmal Geld angenommen und Hoyzers Manipulation ein halbes Jahr verschwiegen hat, sollte keinen Profifußball pfeifen“, kritisierte sein Unparteiischen-Kollege Manuel Gräfe, bei dem Zwayer zu Karrierebeginn als Assistent an der Linie stand, vergangenen Juli in einem Interview des „Zeitmagazin“.

Erneut eskaliert war das Ganze nach dem Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (2:3) Anfang Dezember vergangenen Jahres. BVB-Mittelfeldspieler Jude Bellingham attackierte Zwayer verbal: „Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal ein Spiel verschoben hat, das größte Spiel. Was soll man da erwarten?“

Der 18 Jahre alte Profi, der Zwayer damit indirekt Bestechlichkeit vorwarf, wurde deshalb mit einer Geldstrafe von 40 000 Euro belegt. „Ich möchte gerne insbesondere mit Jude Bellingham mich austauschen zu diesem Thema“, sagte Zwayer nun und erneuerte damit sein Gesprächsangebot. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigte am Samstag bei Sky an, Zwayer anzurufen. „Jetzt, wo das offensichtlich bei ihm auch ein bisschen tiefere Wirkung gezeigt hat, denke ich, dass wir mal direkt zum Hörer greifen. Es muss alles passen. Aber ich habe kein Problem, den ersten Schritt zu gehen.“

Die Causa Zwayer ist aber längst viel mehr als ein Streit zwischen Borussia Dortmund und dem Referee – sondern auch eine Belastung für den Verband. DFB-Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich hofft, dass der Spielleiter vom SC Charlottenburg ein Comeback gibt. „Wir wünschen uns und würden uns freuen, wenn Felix Zwayer uns und dem Fußball als Schiedsrichter erhalten bleibt“, wird der 64-Jährige auf der Website des DFB zitiert. Fröhlich stellte aber auch klar: „Wir unterstützen ihn nach besten Kräften, unabhängig davon, ob er sich für die Fortsetzung seiner Karriere als Schiedsrichter oder dagegen entscheidet.“

Zwayer pausiert, „weil ich mich aktuell der Verantwortung, ein Bundesligaspiel zu leiten, nicht stellen kann“. Fröhlich hatte zuletzt auch geäußert, man müsste „diese Geschichte rund um die Robert-Hoyzer-Affäre irgendwann mal aufklären“. Doch das wird juristisch nicht möglich sein. „Der Fall ist rechtskräftig abgeschlossen und es gibt keinen Grund, das Verfahren wieder aufzurollen“, sagte der heutige DFB-Sportgerichts-Vorsitzende Hans E. Lorenz der Deutschen Presse-Agentur.

Mit öffentlichen Äußerungen über die Zukunft Zwayers halten sich die meisten Beteiligten zurück. Die einen äußern Mitleid mit ihm, der seit vielen Jahren diesen „Rucksack“ mit sich herumschleppen muss und sehen in Gräfes Kritik einen Rachefeldzug, weil Zwayer auf der Karriereleiter irgendwann an ihm vorbei geklettert ist.

Die anderen sagen, dass der Fußball so schnelllebig ist, dass Zwayer wieder zurück in ein Bundesliga-Stadion kann, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist. Einig sind sich alle, dass Zwayers internationaler Status massiv gelitten habe: FIFA-Schiedsrichter-Boss Pierluigi Collina, der ehemalige Topreferee aus Italien, ist über alles informiert – und hat keine Lust, Vorfälle wie mit Bellingham bei großen Fußballspielen zu erleben.

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Australian Open in Melbourne: Alexander Zverev scheidet überraschend im Achtelfinale aus

Melbourne – Tief gefrustet schlich Olympiasieger Alexander Zverev mit gesenktem Kopf vom Platz. All seine Titel-Hoffnungen bei den Australian Open muss Deutschlands bester Tennisspieler nach einem rätselhaft schwachen und trägen Auftritt schon im Achtelfinale abrupt begraben. Nach dem 3:6, 6:7 (5:7), 3:6 gegen den Kanadier Denis Shapovalov am Sonntag in Melbourne fällt auch das mögliche Traumduell mit dem spanischen Tennisstar Rafael Nadal im Viertelfinale aus.

„Am Ende des Tages war es einfach nicht gut genug“, sagte der beste deutsche Tennisspieler: „Es gibt keine Ausreden. Es gibt gar nichts. Ich muss es selber auf meinen eigenen Hut nehmen und versuchen, das Beste zu machen“, sagte der Weltranglisten-Dritte.

Zverev galt beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres als Mitfavorit und war mit dem Ziel nach Australien gereist, den Titel zu holen. „Ich könnte hier jetzt sitzen, und sagen: „Ich habe eine Erkältung und noch was.“ Aber nein, ich bin immer sehr ehrlich. Ich habe nichts. Ich habe einfach nur eine Scheiß-Woche gehabt, um ehrlich zu sein“, sagte der 24 Jahre alte Hamburger.

Nach dem merkwürdigen Tennis-Match über 2:21 Stunden mit zahlreichen unerklärlichen Fehlern hatte es der schlapp wirkende Hamburger eilig gehabt, vom Platz zu kommen. Aus Frust hatte Zverev zu Beginn des zweiten Satzes einen Schläger zerhackt, aber auch das wandelte er nicht in Energie und sein Weltklasse-Tennis um. Ein 5:3 im zweiten Satz reichte nicht zum Satzausgleich. „Ich habe mich schon extrem langsam gefühlt, ich habe mich nicht frisch gefühlt“, sagte er.

Er habe es versucht. „Ich habe den Schläger kaputt gemacht. Das mache ich ja auch nicht einfach so. Wenn du so schlecht spielst, kannst du machen, was du möchtest, kannst du rumhüpfen wie du möchtest, es ändert nichts“, meinte er. Boris Becker als Experte bei Eurosport urteilte: „So passiv habe ich ihn lange nicht gesehen, vielleicht hatte er irgendwas. Irgendwas ist diese Woche in Australien nicht rund gelaufen.“

Der Weltranglisten-14. Shapovalov, im vergangenen Jahr Halbfinalist von Wimbledon, in Melbourne aber noch nie über die dritte Runde hinausgekommen, zeigte Schwankungen, doch dies konnte Zverev nicht für sich nutzen. „Enttäuschend – er hat nie zu seinem Spiel gefunden, hatte die Dynamik nicht, die Aggressivität“, meinte Becker.

Seinen Ansprüchen wurde Zverev nach den drei Erfolgen in jeweils drei Sätzen in den drei Runden zuvor Down Under nicht mehr gerecht. Weil der serbische Weltranglisten-Erste und Rekordchampion Novak Djokovic aufgrund seines annullierten Visums nicht antreten durfte, waren Zverevs Chancen gestiegen – auch wenn im Viertelfinale nun der 20-malige Grand-Slam-Turniersieger Nadal gewartet hätte.

Dem Weltranglisten-Dritten fehlte gegen Shapovalov die gewohnte Sicherheit bei den Grundschlägen. Von dem Selbstbewusstsein, das ihn in den letzten Monaten der vergangenen Saison nach seiner Goldmedaille von Tokio ausgezeichnet hatte, war nichts zu sehen. Der Melbourne-Halbfinalist von 2020 wirkte müde.

Er kassierte das Break zum 1:3, geriet mit 1:4 in Rückstand. Als er auch im zweiten Satz früh den Aufschlag verlor, hackte Zverev dreimal seinen Schläger auf den Boden, machte ihn spieluntauglich und kassierte eine Verwarnung. Der Wutausbruch schien nur eine Frage der Zeit gewesen zu sein. Doch besser wurde es nicht: Zverev traf falsche Entscheidungen im Ballwechsel, er traf manche Bälle gar nicht richtig und agierte zu passiv.

Sinnbildlich: Als er selbst eine Breakchance zum 2:2 hatte, traf er den Return mit dem Schlägerrahmen. Der Ball landete auf den oberen Zuschauerreihen. Die nächste Breakchance nutzte Zverev dann. Aber dass er im Spiel blieb, hatte er eher der mangelnden Konstanz Shapovalovs zu verdanken.

Bezeichnend für den unsichren Auftritt auch der Verlust des zweiten Satzes: Linkshänder Shapovalov leistete sich im Tiebreak bei seinem ersten Satzball einen Doppelfehler. Doch anstatt dann mit dem eigenen Aufschlag zum 6:6 auszugleichen, kam von Zverev ein völlig missglückter Rahmenball. Auch der dritte Satz begann mit einem schnellen Aufschlagverlust. „Ich werde immer noch alles dafür tun, dass ich irgendwann die Grand-Slam-Trophäe hochhebe“, sagte Zverev: „Im Moment ist es natürlich albern, darüber zu reden, weil ich gerade in der vierten Runde der Australian Open verloren habe.“

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„Rassismusverdacht nicht erhärtet“: Überraschende Wende nach Spielabbruch in Duisburg


Update

Duisburg

Im Dezember wurde erstmals im deutschen Profifußball eine Partie wegen mutmaßlich rassistischer Äußerungen eines Fans des MSV Duisburg abgebrochen. Nach aktuellen Ermittlungsergebnissen der Polizei ist der Rassismusverdacht aber wohl vom Tisch.

In den Ermittlungen nach einer mutmaßlich rassistischen Beleidigung gegen einen Osnabrücker Fußballspieler bei der Drittliga-Partie in Duisburg haben sich die Vorwürfe nach Ansicht der Polizei nicht bestätigt. Der Staatsschutz der Duisburger Kriminalpolizei hat die Untersuchungen gegen einen Zuschauer beim Spiel des MSV gegen den VfL im Dezember vorläufig abgeschlossen. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Mehrere Medien wie die „Neue Ruhr Zeitung“ hatten zuvor darüber berichtet.

In der Mitteilung hieß es: „Geklärt werden konnte, dass der 55-jährige Tatverdächtige „Du Affe kannst auch keine Ecke schießen“ gerufen hat und damit mutmaßlich den Spieler Florian Kleinhansl und nicht Aaron Opoku gemeint hatte.“ Zudem haben die Ermittlungen nach Einschätzung der Polizei den Verdacht, dass auf der Tribüne Affenlaute imitiert wurden, nicht bestätigt. Der Staatsschutz hatte zuvor Videoaufnahmen ausgewertet und Spieler, Schiedsrichter, Zuschauer sowie Ordner vernommen, hieß es in der Mitteilung.

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Spielabbruch gegen Osnabrück

: Polizei erstattet nach Rassismus-Eklat in Duisburg Anzeige gegen Fan

Die Akte habe man nun der Staatsanwaltschaft übergeben. Dort hieß es zunächst nur, die Unterlagen seien eingegangen. Man werde den Fall prüfen und sich dann öffentlich äußern, kündigte eine Sprecherin auf Anfrage an.

Die Untersuchungen waren nach einer Anzeige der Polizei in Gang gekommen, weil der 55 Jahre Duisburger Opoku rassistisch beleidigt haben soll. Der Schiedsrichter hatte angegeben, dass es auch Affenlaute gegeben habe. Der Vorfall hatte für Entsetzen weit über Fußballkreise hinaus gesorgt. Das Spiel war damals abgebrochen worden.

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Dynamo Dresden trauert: Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner ist tot

Dresden – Dynamo Dresden trauert um seine Klubikone Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner. Der Rekordspieler und Ehrenspielführer des Fußball-Zweitligisten verstarb in der Nacht zu Mittwoch nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren. Das teilte Dynamo auf seiner Internetseite mit. „Lieber ‚Dixie’, Du wirst uns unendlich fehlen und dennoch immer mit uns sein“, schrieb der Klub: „Ruhe in Frieden!“

„Es ist unbegreiflich, schockierend und sehr, sehr traurig“, sagte Dynamo-Präsident Holger Scholze: „Sein Tod stürzt unsere Sportgemeinschaft in tiefe Trauer.“ In Dörner sei „nicht nur der größte Spieler der Vereinsgeschichte von uns gegangen“, so Scholze, „wir haben auch einen Menschen verloren, der unser aller Herz erobert hatte.“ Dörner habe sich mehr als fünf Jahrzehnte „auf und neben dem Platz für die Farben unserer Stadt und unseres Vereins in beeindruckender und herausragender Art und Weise eingesetzt“.

Dörner war zwischen 1969 und 1986 wettbewerbsübergreifend 558-mal für Dresden aufgelaufen und hatte dabei 101 Tore erzielt. Der 100-malige Auswahlspieler der ehemaligen DDR hatte sich zuletzt auch als Aufsichtsratsmitglied für seinen Klub engagiert. Im Oktober 2019 wurde er in die „Hall of Fame“ des Deutschen Fußballmuseums aufgenommen.

Dynamo will für das Zweitliga-Auswärtsspiel am kommenden Sonntag ( Uhr/Sky) bei Hannover 96 eine Schweigeminute beantragen. Zudem soll die Mannschaft als Zeichen der Anteilnahme mit Trauerflor spielen.

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