Kategorie -Sport für junges Volk

„So etwas habe ich noch nicht erlebt“: Heftige Kritik nach Attacke auf ARD-Reporter – Uefa verzichtet auf Ermittlungen


London

Am Rande des siegreichen Europa-League-Auftritts von Eintracht Frankfurt in London sorgt ein tätlicher Angriff auf zwei deutsche Radioreporter für Wirbel. Die Entrüstung darüber ist groß. Die Uefa wird jedoch kein Disziplinarverfahren eröffnen.

Nach der Attacke auf zwei Rundfunkreporter der ARD beim Europa-League-Halbfinale von Eintracht Frankfurt bei West Ham United haben der Hessische Rundfunk und der Fußball-Bundesligist heftige Kritik am englischen Club geübt und den tätlichen Angriff scharf verurteilt. „Ein Fußballstadion ist kein rechtsfreier Raum“, sagte Programmdirektorin Gabriele Holzner am Freitag in einer Mitteilung des Senders. Man erwarte „vom veranstaltenden Verein, dass er Bedingungen auch für Reporter der Gastmannschaft schafft, so dass diese ihren Job ohne Angst vor Übergriffen machen können“, fügte Holzner an. Schläge und körperliche Gewalt seien in keinem Fall tolerierbar.

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Auch die Eintracht reagierte empört auf den Vorfall beim 2:1-Sieg. „Der Angriff auf Journalisten des Hessischen Rundfunks ist nicht zu tolerieren und bei aller Emotionalität eines wichtigen Halbfinalspiels mit all den dazugehörigen Begleitumständen inakzeptabel“, sagte Jan Martin Strasheim, Leiter Medien und Kommunikation des Vereins. „Die Vorkommnisse bedürfen einer sorgfältigen Aufarbeitung, der West Ham United auch nachkommen wird. Dies wurde uns vonseiten des Clubs zugesichert.“

Zwei Reporter des ARD-Hörfunks sind beim Europa-League-Spiel von Eintracht Frankfurt bei West Ham United attackiert worden. Wir konnten mit einem von beiden, Philipp Hofmeister, darüber sprechen. #UEL pic.twitter.com/wyjuhO9mPr

— Sky Sport (@SkySportDE) April 29, 2022

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Aus diesem Grund sieht die Europäische Fußball-Union von einem Disziplinarverfahren gegen den Tabellensiebten der englischen Premier League ab. „Der Club hat schnell reagiert und wird den Vorfall nun untersuchen, um die Schuldigen zu ermitteln und zu sperren“, hieß es von der UEFA. Die ARD sei mit diesem Vorgehen einverstanden.

Den betroffenen Rundfunkreportern Tim Brockmeier und Philipp Hofmeister geht es nach eigenen Angaben gut. Ihren Schilderungen zufolge erhielten sie am Donnerstagabend während des Halbfinal-Hinspiels im Londoner Olympiastadion „mehrfach Faustschläge an den Hinterkopf, in den Nacken, in den Rücken“. Das sei wohl nicht „die feine englische Art“, schrieb Brockmeier bei Twitter. Er bedankte sich bei den Medienmitarbeitern des hessischen Fußball-Bundesligisten, aber auch des gastgebenden Premier-League-Clubs, „die uns in der Pause regelrecht in Sicherheit gebracht haben, bringen mussten“.

West Ham United verurteilte das Geschehen ebenfalls. „Wir werden daran arbeiten, die Täter ausfindig zu machen“, wurde ein Club-Sprecher am Freitag vom „Kicker“ zitiert. „Sie werden eine unbefristete Sperre erhalten und weder das London Stadium betreten noch mit dem Club reisen dürfen. Es gibt keinen Platz für ein solches Verhalten.“

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Zu den Angriffen war es kurz nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von West Ham in der 21. Minute gekommen. „Wir werden hier attackiert“, berichtete Hofmeister während der Live-Übertragung. In den Sekunden davor waren Tumulte hörbar gewesen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Brockmeier, dem das Headset vom Kopf gerissen worden war: „Wir sind geschockt.“ In der Pause wechselten die beiden Reporter des Hessischen Rundfunks die Plätze und kommentierten von dort weiter. „Mental war das danach schwierig“, sagte Hofmeister.


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Frankfurt gegen West Ham: UEFA leitet nach Attacke auf ARD-Reporter keine Ermittlungen ein

Nach der Attacke auf zwei Rundfunkreporter der ARD beim Europa-League-Halbfinale von Eintracht Frankfurt bei West Ham United (2:1) wird die Europäische Fußball-Union UEFA kein  Disziplinarverfahren eröffnen. Dies teilte der Verband am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Der Club hat schnell reagiert und wird den Vorfall nun untersuchen, um die Schuldigen zu ermitteln und zu sperren“, hieß es von der UEFA. Die ARD sei mit dem Vorgehen einverstanden und hatte demnach keine weiteren Beschwerden.

Den betroffenen Rundfunkreportern Tim Brockmeier und Philipp Hofmeister geht es nach eigenen Angaben gut. Ihren Schilderungen zufolge erhielten sie am Donnerstagabend während des Hinspiels im Londoner Olympiastadion „mehrfach Faustschläge an den Hinterkopf, in den Nacken, in den Rücken“. Das sei wohl nicht „die feine englische Art“, schrieb Brockmeier bei Twitter. Der englische Fußballclub hat nach den Vorfällen Konsequenzen angekündigt.

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Harte Kritik und Ruf nach Reform: Der Video-Schiedsrichter am Pranger


Berlin

Gleich mehrere Fehlentscheidungen, eine davon im Spitzenspiel zwischen Bayern und dem BVB, brachten den viel kritisierten Schiedsrichtern am Bundesliga-Wochenende neuen Ärger ein. Ex-Referee Manuel Gräfe und Lothar Matthäus fordern grundlegende Änderungen.

Lothar Matthäus fordert eine Reform, Manuel Gräfe den kompletten Neustart: Der Videobeweis und mit ihm das gesamte deutsche Schiedsrichterwesen steht nach den jüngsten Fehlentscheidungen am Pranger. Von mangelnder Fußballkompetenz ist die Rede, der Ruf nach inhaltlichen, aber auch nach drastischen personellen Konsequenzen wird lauter.

„Es wird Zeit, nachdem der DFB die Schiedsrichterei strukturell und personell zwölf Jahre gegen die Wand gefahren hat, die Verantwortungsfrage zu stellen“, schrieb der frühere FIFA-Schiedsrichter Gräfe in einem Gastbeitrag für die Bild-Zeitung – und er ging die Führung um Jochen Drees (DFB-Projektleiter für den Videobeweis), Florian Meyer (Leiter Coaching) und Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hart an.

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Werde „trotz eindeutiger TV-Bilder“ falsch entschieden, fehle es laut Gräfe, seit seinem altersbedingten Ausscheiden so etwas wie der Chef-Kritiker des Verbandes, „oft an der notwendigen Fußballkompetenz – oder an der Linie, wann man eingreifen soll oder wann nicht. Dort ist seit Jahren ein Hin und Her zu beobachten.“ Es sei „eigentlich unvorstellbar, dass selbst mit Bildern so viele Fehlentscheidungen (…) die Spiele beeinflussen“.

Rekordnationalspieler Matthäus präsentierte einen Lösungsvorschlag für das seit der Einführung der Videobilder zur Bundesliga-Saison 2017/18 gärende Problem. „Spätestens nach diesem Wochenende steht für mich fest: Wir brauchen ehemalige Profifußballer, um den VAR zu unterstützen“, schrieb der 61-Jährige in seiner Sky-Kolumne. Entscheidungen wie am vergangenen Bundesliga-Spieltag in Leipzig und in München seien „so einfach nicht mehr zu akzeptieren“.

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Ex-Fußballer könnten strittige Szenen „besser bewerten, weil wir selber permanent und jahrelang in diesen Situationen waren und wissen, wie es aussieht, wenn man foult oder gefoult wird“, so Matthäus.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zeigte sich offen für „konstruktive Vorschläge“. Auf welcher Ebene die von Matthäus geforderte Einbindung „stattfinden könnte oder sinnvoll wäre, sollte vor allem fernab von emotionalen sowie spieltagsbezogenen Diskussionen sachlich bewertet werden“, teilte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich auf SID-Anfrage mit.

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Im Topspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund (3:1) waren der Elfmeterpfiff nach einem klaren Foulspiel an BVB-Profi Jude Bellingham und auch eine Intervention durch den Video-Assistenten ausgeblieben. In Leipzig hätte es in der Partie gegen Union einen Strafstoß für die Berliner geben müssen. Hier gab es zwar einen Hinweis des VAR – der Schiedsrichter blieb aber bei seiner Entscheidung.

Beide Szenen räumte DFB-Mann Drees bereits als Fehler ein – den aufgestauten Ärger bei Beteiligten und Experten konnte er damit aber nicht wirklich runterkochen. Es müsse festgestellt werden, „dass die beiden Entscheidungen trotz (oder wegen) der VAR-Unterstützung so eklatant falsch waren, dass man Abhilfe schaffen muss, um den Fußball noch gerechter und fairer zu gestalten“, schrieb Matthäus, der sich zugleich dagegen aussprach, „den Video-Schiedsrichter wieder abzuschaffen, denn das wäre ein Rückschritt“.

Gräfe sieht das Problem offenbar in der Qualität des Personals, beim DFB gelte nicht das Leistungsprinzip. So sei es früher „bei den Bossen Fandel und Krug“ gewesen, „heute bei Fröhlich, Meyer und Drees“. Fehlentscheidungen hätten „offensichtlich keine notwendigen Konsequenzen, da man lieber nach persönlichen, regionalen oder politischen Aspekten die Schiedsrichter für Positionen oder Aufgaben auswählt“.

Manche Schiedsrichter seien für bestimmte Aufgaben nicht oder noch nicht geeignet, so Gräfe: „Wenn es in einem Verein oder in einer Firma über Jahre nicht funktioniert, wird auch irgendwann zu Recht die Managementebene zur Verantwortung gezogen.“

Fröhlich konterte: „Weniger konstruktiv schätzen wir die Form ein, wie ein ehemaliger Schiedsrichter die aktuelle Diskussion nutzt, um sich mit seiner persönlichen Meinung öffentlich einzuschalten.“

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Wladimir Klitschko: Ex-Champion denkt über Rückkehr in den Boxring nach

Der frühere Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat erneut ein Comeback ins Gespräch gebracht. Zwei Tage nach dem Rücktritt von WBC-Weltmeister Tyson Fury, gegen den Klitschko 2015 verlor, sagte der 46 Jahre alte Ukrainer der „Bild“-Zeitung. „Wenn ich in guter Form bin, wer weiß, vielleicht habe ich diesen Traum, den Rekord von George Foreman zu brechen. Das motiviert mich, jeden Tag aufzustehen und Sport zu machen.“

Klitschko hatte schon vor einigen Jahren berichtet, dass ihn der Altersrekord von Ex-Champion George Foreman reizen würde. Damals betonte er, es sei zwar kein Comeback geplant, aber „ein einmaliges Spektakel“ könne er sich vorstellen. Das erneuerte er jetzt: „Ich möchte keinen Kiefer brechen, ich möchte einen Rekord brechen.“

Foreman hatte mit 45 Jahren, 9 Monaten und 25 Tagen die WM-Titel der Verbände WBA und IBF gegen seinen 18 Jahre jüngeren Landsmann Michael Moorer gewonnen. Klitschko, der derzeit während des Krieges in der Ukraine seinen Bruder – Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko – unterstützt, ist bereits älter.

Foreman hatte Klitschko vor zwei Jahren von einem Comeback abgeraten. „Warum sollte er noch einmal boxen? Nur falls er das Geld wirklich bräuchte, dann soll er es versuchen. Aber falls finanziell alles passt, würde ich ihm raten, nicht noch einmal zu boxen“, sagte der Amerikaner.

Klitschko hatte seine Ringkarriere im Sommer 2017 nach 69 Profikämpfen (64 Siege) beendet. Ausschlaggebend dafür waren die Niederlagen gegen Fury und dessen Landsmann Anthony Joshua zum Abschluss seiner Laufbahn.

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Borussias B-Junioren: Gladbachs U17 verpasst Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft


Liveblog

Mönchengladbach

Trotz eines 3:1-Erfolgs gegen Arminia Bielefeld am letzten Spieltag der B-Junioren-Bundesliga hat sich Borussias U17 nicht mehr für das Halbfinale der B-Junioren-Bundesliga qualifizieren können. Das Team von Trainer Eugen Polanski belegt letztlich den dritten Tabellenplatz.

Alles Wichtige zum Nachlesen gibt es im Fohlenfutter.Unsere Einzelkritiken zu den Spielen finden Sie hier.So haben unsere Reporter den Endspurt getippt.Borussias Scorerliste der Saison 2021/22.

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SC Freiburg gegen RB Leipzig: Diese sechs Ex-Stuttgarter kämpfen um den Sieg im DFB-Pokal

Für den SC Freiburg war’s im Halbfinale eine klare Angelegenheit – mit 3:1 besiegte der Bundesligist den Zweitligisten Hamburger SV. Knapper ging es bei RB Leipzig zu, erst in der Nachspielzeit traf Emil Forsberg zum 2:1 gegen Union Berlin. So oder so stehen nun die Kontrahenten fest, die am 21. Mai in Berlin den Sieg im DFB-Pokal unter sich ausmachen. Für Robin Dutt ist es ein „Duell auf Augenhöhe“. Der ehemalige Coach des SC Freiburg ergänzt: „Auch wenn Leipzig seit einigen Wochen sehr stabil geworden ist: Freiburg ist es die gesamte Saison über gewesen.“

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Unser Kommentar zum Finaleinzug des SC Freiburg

Dutt begann seine Trainerkarriere in der Region Stuttgart, war Coach bei den Stuttgarter Kickers und Sportvorstand beim VfB Stuttgart. Am Pokalfinale ist er nicht mehr direkt beteiligt – dafür haben sechs andere ehemalige Stuttgarter die Möglichkeit, am Ende die goldene Trophäe in den Berliner Nachthimmel zu stemmen.

Wer diese sechs sind? Haben wir unserer kleinen Bildergalerie zusammengefasst. Viel Spaß beim Durchklicken.

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Klub bestätigt: Arminia Bielefeld trennt sich von Trainer Frank Kramer


Update

Bielefeld

Der Fußball-Bundesligist hat die Reißleine gezogen und sich von Trainer Frank Kramer getrennt. Die Ostwestfalen stehen im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand. Als Nachfolger wird der bisherige Torwarttrainer Marco Kostmann zusammen mit einem alten Bekannten aus der Bundesliga interimsmäßig übernehmen.

Erst wurde das Training verschoben, dann hatten die Profis von Arminia Bielefeld Gewissheit: Die stark abstiegsbedrohten Ostwestfalen wollen den Klassenerhalt im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga ohne ihren bisherigen Trainer Frank Kramer schaffen. Der 49-Jährige wird nach 13 Monaten im Amt vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bis zum Saisonende durch den bisherigen Torwarttrainer Marco Kostmann und dem neuen Co-Trainer Michael Henke ersetzt.

„Wir möchten der Mannschaft einen Impuls geben, um den Verbleib in der Bundesliga zu realisieren“, sagte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und nahm die Mannschaft in die Pflicht: „Es gilt, den Blick jetzt nach vorne und nicht mehr zurückzurichten. Alle Beteiligten sind gefordert. Die Zeit der Ausreden auf und neben dem Platz ist jetzt vorbei.“

Kostmann wird von den bisherigen Assistenten Stefan Kleineheismann und Sebastian Hille unterstützt. Henke stößt neu dazu. Der frühere Assistent von Ottmar Hitzfeld bei Bayern München und Borussia Dortmund war zuletzt beim FC Ingolstadt tätig gewesen. Neben Kramer wurde auch dessen Assistent Ilja Grujew von seinen Aufgaben entbunden.

„Wir haben den Klassenerhalt in der letzten Saison aus einer ähnlichen Situation heraus geschafft, und ich bin der festen Überzeugung, dass die Arminia dieses große Ziel auch diesmal erreichen wird. Ich glaube an die Gruppe und drücke der Arminia die Daumen“, sagte Kramer.

Die Arminia steht vier Spieltage vor dem Saisonende auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Relegationsplatz ist zwei, das rettende Ufer drei Punkte entfernt. Zuletzt zeigte der sportliche Trend nach unten: Seit sieben Spielen ist der Traditionsklub ohne Sieg, einzig beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart Anfang April erzielten die Bielefelder dabei einen Treffer.

Kramer war erst im März 2021 für den entlassenen Aufstiegstrainer Uwe Neuhaus nach Bielefeld geholt worden, um den Abstieg in der ersten Saison nach der Bundesliga-Rückkehr zu verhindern. Dies gelang – sogar ohne den Umweg Relegation. „Nach vielen intensiven Gesprächen und einer ausführlichen Analyse der aktuellen Situation sind wir nicht mehr überzeugt davon, dies in der bestehenden Konstellation noch einmal zu schaffen“, sagte Arabi.

Der Zeitpunkt der Trennung kommt überraschend, zuletzt soll Nachwuchsfachmann Kramer Teile der Mannschaft aber nicht mehr erreicht haben. Dabei war die Leistung bei der Niederlage gegen Bayern München (0:3) am Ostersonntag durchaus ordentlich. Doch die Gesamtbilanz bereitete den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. In seiner Zeit als Arminia-Coach holte Kramer lediglich zehn Siege (bei 44 Pflichtspielen).

Dem Verein machen mit Blick in die Zukunft vor allem die personellen Abgänge zu schaffen. So ist jetzt schon klar oder es zeichnet sich ab, dass unter anderem Leistungsträger wie Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg), Fabian Klos oder Torhüter Stefan Ortega Moreno (beide offen) den Verein am Saisonende verlassen werden. Zudem ist die Offensive viel zu harmlos: Selbst Schlusslicht Greuther Fürth (24 Tore) hat einen Treffer mehr erzielt als Bielefeld (23). Jetzt sollen es Kostmann und Henke richten.

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Borussias dritte Pleite in Folge: Diese Zahlen unterstreichen das Ausmaß der blamablen Derby-Serie


Mönchengladbach

Um herauszufinden, wann Borussia Mönchengladbach so häufig in Folge gegen den 1. FC Köln verloren hat, muss man weit zurückgehen. In einem Punkt gab es sogar eine Premiere. Unterdessen feiern die Kölner einen besonderes Derby-Helden.

Derby-Niederlagen legen eine Saison häufig unter ein Brennglas. Gladbachs 1:3 gegen den 1. FC Köln ereignete sich darüber hinaus an dem Tag, als der Borussia-Park erstmals seit fast zweieinhalb Jahren bis auf den letzten Platz gefüllt war. Das Debakel vom Karsamstag hat für einige Ereignisse gesorgt, die es in dieser Form noch deutlich länger nicht gegeben hatte.

Erstmals seit 1989/90 verlor Borussia beide Derbys gegen den Erzrivalen in einer Saison. Damals waren allerdings zwei verschiedene Trainer dafür verantwortlich: Wolf Werner coachte das 0:2 im Hinspiel, Gerd vom Bruch das 0:3 im Rückspiel.Neben Werner ist Adi Hütter nun der einzige Gladbach-Trainer, der seine ersten beiden Derbys verlor. 1987 erlitt Werner in Köln ebenfalls eine 1:4-Pleite, zu Hause hieß es dann nur 0:1, weshalb Hütter den noch schlimmeren Start hinnehmen musste. Unter Werner verlor Borussia vier von fünf Derbys.Vergangene Saison ging nach dem 1:2 gegen Köln Anfang Februar die Saison den Bach runter. Unter Hütters Vorgänger Marco Rose begann die Serie von jetzt drei Derby-Pleiten in Folge – auch das gab es zuletzt vor 32 Jahren.


Das 1:4 im November war die höchste Derby-Niederlage seit 25 Jahren. Mit seinem Tor zum 1:3 in der 85. Minute verhinderte Breel Embolo die höchste Heim-Pleite seit 40 Jahren. So lange liegen auch zwei Heimniederlagen gegen Köln in Folge zurück.Ein Derby im eigenen Stadion mit zwei Toren Differenz verlor Borussia zuletzt vor 33 Jahren. Noch weiter zurückgehen muss man, um überhaupt ein Heim-Derby mit drei Gegentoren zu finden. Das passierte zuletzt 1985 und ist fast genau 37 Jahre her.Krasser wird es bei einem Pausenrückstand von 0:3: In Köln widerfuhr Borussia das zuletzt 1989 (derbymäßig war die Wendezeit definitiv eine schwierige), zu Hause in der Bundesliga noch nie. Da muss man schon zurückgehen ins Jahr 1961 und in die Oberliga West. Damals hieß es am Ende 1:6 aus Gladbacher Sicht. Doch vor der Ära Hennes Weisweiler war die Rivalität zwischen beiden Vereinen beileibe nicht so ausgeprägt wie heute.Ein besonderer Derby-Held auf Seiten der Kölner ist Salih Özcan. Der hat seit 2016 genau fünf Derbys gespielt und alle gewonnen. Als der FC in der Saison 2019/20 beide Duelle verlor, war der gebürtige Kölner Özcan an Holstein Kiel ausgeliehen.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Borussia – Köln: die Fohlen in der Einzelkritik

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Nach Niederlage in der Europa League: Barça-Fans rufen zu Protest wegen vieler Frankfurt-Fans auf

Nach dem Ärger beim FC Barcelona über Zehntausende Frankfurt-Fans im Camp Nou bei der 2:3-Pleite in der Europa League haben Anhänger des spanischen Fußball-Top-Clubs zu einer Protestkundgebung aufgerufen. Die Fan-Vereinigung „Nostra Ensenya“ wolle am Montag um Uhr vor dem Stadion protestieren, eine Stunde vor Beginn des Liga-Spiels der Katalanen gegen den FC Cádiz, berichtete am Sonntag die Zeitung „Mundo Deportivo“.

Auf Instagram bezeichnete „Nostra Ensenya“ die große Zahl von Gäste-Fans beim Spiel vom Donnerstag, bei dem Frankfurt Barça aus dem Wettbewerb warf, als Demütigung. Die Vereinigung wirft Club-Boss Joan Laporta vor, dies aus finanziellen Gründen zugelassen und damit auch die „körperliche Unversehrtheit“ der Heim-Fans „in Gefahr“ gebracht zu haben.

Auch Trainer Xavi erneuerte am Sonntag seine Kritik. Die starke Präsenz der Gäste-Fans habe bei der Niederlage eine Rolle gespielt, sagte er. „Die Spieler haben sich nicht wohl gefühlt, was nicht heißt, dass wir nicht gut waren. Aber es hat uns negativ beeinflusst“. Laporta hatte bereits angekündigt, künftig bei internationalen Spielen nur noch personalisierte Tickets zu verkaufen. Im Stadion der Katalanen waren am Donnerstag mehr als 30 000 Eintracht-Fans, obwohl der FC Barcelona nach eigenen Angaben nur 5000 Tickets nach Deutschland verkauft hatte.

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Frankfurt fordert Barca: Die Europa League ist längst nicht mehr der Cup der Verlierer


Analyse

Düsseldorf

In den vergangenen Jahren blamierten sich die deutschen Fußballklubs regelmäßig in der Europa Leauge. Doch Eintracht Frankfurt bewies im Hinspiel gegen den FC Barcelona, dass es auch anders geht. Mit ihren Tugenden könnte sie dem haushohen Favoriten erneut ein Bein stellen.

Vor einiger Zeit hat sich Franz Beckenbauer – auch aus gesundheitlichen Gründen – aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Was sehr schade ist. Denn was waren das noch für Zeiten, als „Kaiser Franz“ die Fußballwelt noch mit seinen berühmt-berüchtigten Bonmots beglückte. Unvergessen, wie er als Präsident des FC Bayern die eigene Mannschaft nach einem gruseligen Champions-League-Auftritt in Lyon als „Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft“ abkanzelte oder in einem Werbespot für ein Telekommunikationsunternehmen völlig verdutzt in die Kamera rief: „Ja, is‘ denn heut scho Weihnachten?“

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Was das alles mit Eintracht Frankfurt zu tun hat? Nun, der Kaiser hatte Mitte der 90er Jahre noch ein anderes legendäres Zitat zum Besten gegeben und den Uefa Cup seinerzeit spöttisch als „Cup der Verlierer“ tituliert. Der Vorläufer der heutigen Europa League hatte schon damals in Fußballdeutschland nicht den besten Ruf. Daran änderten auch die Triumphe der Bayern und des FC Schalke 04 in den Jahren 1996 und 1997 nicht viel. In den folgenden Jahren schafften es nämlich nur noch zwei weitere deutsche Vertreter ins Endspiel. Borussia Dortmund 2002 (2:3 gegen Feyenoord Rotterdam) und Werder Bremen 2009 (1:2 n.V. gegen Schachtar Donezk).

Ansonsten sah es ziemlich mau aus. Immer wieder blamierten sich deutsche Klubs in den vergangenen Jahren – teilweise sogar bis auf die Knochen. Und so mancher Fußballfan fragte sich zurecht, ob die Bundesliga die Europa League überhaupt wirklich ernst nimmt. Bis zum Jahr 2019, und das hat eben auch ganz viel mit der Eintracht aus Frankfurt zu tun. Denn schon damals fegte der Traditionsklub aus Hessen wie ein Orkan über den so eingestaubt wirkenden Wettbewerb hinweg.

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Angeführt von der legendären Büffelherde um Ante Rebic, Sebastien Haller und Luka Jovic stürmte die Eintracht mit erfrischendem und mutigem Konterfußball bis ins Halbfinale vor, wo erst gegen den späteren Gewinner Chelsea Endstation war. Getragen von ihren zahlreichen und lautstarken Fans gab die SGE ein klares Statement ab, wie man ein solches Turnier zu spielen hat: mit Mut, Leidenschaft und Willen. Alles Attribute, die auch im Viertelfinale-Hinspiel gegen den FC Barcelona am vergangenen Donnerstag zu sehen waren.

Die Eintracht spielte sozusagen mit halb offenem Visier: mutig, aber nicht übermütig. Aus einer stabilen Defensive heraus setzte sie immer wieder Nadelstiche über die schnellen Außen Ansgar Knauff und Filip Kostic. Dass da nicht jeder Ball zielgenau an den Mann kam, war eingepreist. Dafür rückte immer wieder ein Spieler nach und machte den Fehler wieder wett. Damit hatte das katalanische Starensemble sichtbar Probleme – und darin liegt auch der Schlüssel für das Rückspiel am Donnerstagabend im Camp Nou (21 Uhr/RTL).

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Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner muss genauso ekelig auftreten wie im Hinspiel. Da haben die Hessen den Katalanen mit insgesamt 15 Foulspielen die Lust am Fußballspielen genommen. Allen voran Martin Hinteregger, dieser fleischgewordene Abwehrblock. Ein Spieler, der nicht mit dem Florett, sondern mit einem rostigen Säbel zwischen den Zähnen ins Spiel geht – kompromisslos im Zweikampf, wie bei einer blitzsauberen Grätsche gegen Barcas Muskelpaket Adama Traore, und mit Mut, nach vorne zu spielen. Der Österreicher weiß, dass es in solchen Partien nicht um einen Schönheitspreis, sondern ums nackte Ergebnis geht.

Das bekamen in dieser Europa-League-Saison unter anderem schon die beiden ausgeschiedenen deutschen Vertreter Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen zu spüren. Beides Teams, die mit herausragenden Individualisten bestückt, aber bei aller fußballerischen Klasse gegen unangenehm zu spielende Gegner (Glasgow Rangers und Atalanta Bergamo) ausgeschieden sind.

Die Chancen, Barcelona zu besiegen, könnten für Frankfurt kaum größer sein. Der spanische Weltklub befindet sich in dieser Saison ein wenig auf der Suche nach sich selbst. Erst wurden Schulden in Milliardenhöhe öffentlich, dann verließ Vereinslegende Lionel Messi den FCB in Richtung Paris und schließlich dümpelte die Mannschaft unter Ex-Trainer Ronald Koeman im Mittelfeld der Tabelle rum. Doch mit der Rückkehr von Ex-Spielmacher Xavi auf die Trainerbank weht seit Anfang November ein neuer Wind in Barcelona. Mit dem 42-Jährigen ging es Stück für Stück wieder nach oben. Inzwischen steht die „Blaugrana“ wieder auf Rang zwei in Spaniens „La Liga“ – allerdings zwölf Punkte hinter Erzrivale Real Madrid.

Am Wochenende reichte es zudem nur zu einem schmeichelhaften 3:2-Sieg gegen UD Levante. Und dennoch sind die Katalanen mit Spielern wie Frenkie de Jong, Ousmane Dembelé und Ferran Torres, deren Ablösesummen zusammen deutlich höher sind als der Marktwert der gesamten Frankfurter Startelf, haushoher Favorit. Jucken tut das in der Mainmetropole indes Niemanden. „Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen. Jetzt ist unser ganz klares Ziel, ins Halbfinale zu kommen“, sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche am Sonntag nach der 1:2-Pleite im Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg. „Wir fahren da hin und schlagen die.“

Und sollte das „Wunder von Barcelona“ tatsächlich gelingen dann wäre für die Eintracht an Ostern tatsächlich schon Weihnachten.

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