Kategorie -Jugendliche

Der Tag: Nach tödlichem Schuss auf Kirmes: Jugendlicher festgenommen

Nach dem tödlichen Schuss auf der Kirmes in Lüdenscheid ist ein Jugendlicher wegen vorsätzlichen Totschlags in Untersuchungshaft gekommen. Der Tatverdächtige habe seinen Wohnsitz in Lüdenscheid, teilte die Staatsanwaltschaft Hagen mit. Über das Alter des Verdächtigen machten die Behörden keine Angaben. Nach dpa-Informationen ist er 16 Jahre alt. Der Jugendliche war am Montagabend mit Hilfe eines Spezialeinsatzkommandos in Lüdenscheid festgenommenen worden. Aus einer sechsköpfigen Gruppe sollen am Wochenende bei der Kirmes in Nordrhein-Westfalen nach einem Streit Schüsse abgefeuert worden sein. Ein offenbar unbeteiligter Mann aus Gummersbach wurde tödlich verletzt.

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Der Tag: Deutschlands beste Nachwuchsforscher: „Jugend forscht“-Sieger geehrt

Drei junge Forscherinnen aus Bayern sind die Bundessiegerinnen im Bereich Chemie des Wettbewerbs „Jugend forscht“ 2022. Für ihre Arbeit zu Phosphor-Recycling durch sogenannte Elektroflotation aus dem Abwasser wurden die Schülerinnen aus Unterfranken in Lübeck gleich mit drei verschiedenen Preisen geehrt. Sie hätten einen preiswerten, aber hocheffizienten Weg zur Rückgewinnung dieser endlichen Ressource entwickelt, hieß es.

(Foto: picture alliance/dpa)

  • Rheinland-Pfalz (Biologie sowie Mathematik/Informatik)
  • Hessen (Geo- und Raumwissenschaften)
  • Berlin (Technik) sowie an einen Schüler der deutschen Schule in Sevilla in Spanien (Physik).

Mit dem Sonderpreis des Bundespräsidenten für eine besonders außergewöhnliche Arbeit wurde ein Schüler aus Bremen für eine vollautomatische Raketenabschussstation ausgezeichnet. Der Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit ging nach Schleswig-Holstein.

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Turnierhundsport mit Schüler Arne und Woody


Wettkampftag: bis sieben Uhr aufbruchbereit sein, also Laufschuhe, Sportbekleidung, Verpflegung einpacken. Nur noch einer fehlt. Der vierbeinige Teamkollege namens Woody, der voller Euphorie angesprungen kommt. Arne Beckmann aus einem Dorf bei Tübingen betreibt Turnierhundesport. Der Ge­meinschaftsschüler reist in ganz Deutschland herum, um an größeren Meisterschaften teilzunehmen. „Für mich war es eigentlich klar, dass ich mich auch am Turnierhundesport versuchen werde, weil sowohl meine Mutter, mein Vater als auch meine Oma diesen Sport gemacht haben.“ Mit acht Jahren hat Arne das erste Mal selbst mittrainiert.

Es gibt verschiedene Disziplinen, zum Beispiel den Dreikampf, bei dem man mit seinem tierischen Begleiter Hindernislauf, Hürdenlauf und Slalomlauf absolviert, oder den Vierkampf, bei dem die Unterordnung dazu kommt. Beim Hindernislauf läuft der Besitzer mit seinem Tier eine Strecke von 75 Metern. Während der Hund verschiedenen Hindernisse beim Laufen überwinden muss, darf der Hundeführer neben den Geräten laufen. Für jedes umgangene oder falsch überwundene Hindernis gibt es Strafpunkte, die bei der Auswertung auf die Zeit zugeschlagen werden. Der Hürdenlauf zeichnet sich dadurch aus, dass das Team parallel drei Hürden überwinden muss. Also muss auch der Läufer springen. Anschließend wird eine Kehrtwende gemacht und es werden erneut drei Hürden übersprungen. So kommt man auf eine Gesamt­strecke von 60 Metern. Für den Slalomlauf sind Tore in einem Abstand von 1,40 Meter aufgereiht, die man auf einer Strecke von bis zu 75 Metern im Zickzackkurs durchläuft. Bei der Unterordnung, die für den Vierkampf benötigt wird, wird die Gehorsamkeit des Hundes abgeprüft: So­wohl die Leinenführigkeit, das Laufen ohne Leine und Sitz- und Platzübungen und dass der Hund auf Abruf zum Besitzer kommt. Auch der Combination Speed Cup, CSC, oder der Geländelauf sind be­liebte Spezialisierungen. Der CSC ist ähnlich aufgebaut wie ein Dreikampf. Der Unterschied liegt darin, dass drei Besitzer mit ihren Hunden den Wettbewerb in Staffelform absolvieren.

Zwei Kilometer durchs Gelände

„Am Anfang habe ich mich in den verschiedenen Disziplinen ausprobiert, dann habe ich mich für den Geländelauf entschieden. Ich laufe immer zwei Kilometer in sehr verschiedenem Gelände. Oft sind es herkömmliche Wanderwege, die für den Wettkampf abgesperrt werden“, erklärt der Sechzehnjährige. Um neun Uhr beginnt das Turnier. Der Ge­ländelauf ist immer eine der ersten Disziplinen, da die Hunde in der Mittagssonne in ihrem dicken Fell ihre Leistungen nicht erbringen oder sogar kollabieren könnten. Beim Büro gibt man den Ausweis des Hundes ab, in dem Geburtsort, Geburtstag, die Bestätigung, dass es der eigene Hund ist, und die Vorerfahrungen des Tieres eingetragen sind. Man bekommt die Startnummer und -uhrzeit. Die Teams dürfen ihren Wettkampf immer mit einer halben bis einer Minute Abstand beginnen. Streckenposten weisen auf den richtigen Weg hin. Der Lauf selbst wird von einem Wettkampfleiter gestoppt und von einem Richter, der eine Ausbildung zum Leistungsrichter vorweisen muss, beglaubigt. Hinter der Ziellinie muss bewiesen werden, dass man nicht die Papiere von einem anderen Hund als dem, mit dem man gelaufen ist, vorgezeigt hat. Dafür wird der am Hals eingepflanzte Chip, der eine Startvoraussetzung ist, kontrolliert. Bis zur Siegerehrung heißt es, um seine Platzierung zu bangen. „Das kann dann unter Umständen mehrere Stunden dauern.“

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Mehr Todesfälle als durch Autos: US-Kinder sterben am häufigsten durch Waffen

Das Massaker von Texas wirft wieder ein Schlaglicht darauf: Die Zahl der Toten durch Schusswaffen geht in den USA jedes Jahr in die Tausende. Inzwischen kommen sogar mehr Kinder und Jugendliche durch Schusswaffen um als durch Autounfälle.

Schusswaffen haben Autounfälle als häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen in den USA abgelöst. Offiziellen Daten der Gesundheitsbehörde CDC aus dem Jahr 2020 zufolge starben insgesamt 4368 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren durch Schusswaffen. Im Vergleich dazu gab es 4036 Todesfälle im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen – der bisher häufigsten Todesursache in dieser Altersgruppe.

Die Zahl der getöteten Kinder und Jugendlichen durch Schusswaffen entspricht einer Rate von 5,4 pro 100.000. Fast zwei Drittel dieser Todesfälle waren Tötungsdelikte. Dass Todesfälle mit Fahrzeugen an der Spitze abgelöst wurden, liegt wohl auch daran, dass sich die Maßnahmen zur Verkehrssicherheit im Laufe der Jahrzehnte verbessert haben. Unterdessen wurden Waffengesetze eher gelockert. Die Trendlinien kreuzen sich im Jahr 2020 – jüngere Daten liegen noch nicht vor.

Die Zahlen waren vergangene Woche in einem Schreiben an das Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht worden. In dieser Woche erst wurden 19 Kinder bei einem Schulmassaker in Texas getötet.

Die Autoren des Schreibens an das Fachmagazin stellten fest, dass die neuen Daten zusammen mit anderen Belegen übereinstimmen, wonach Waffengewalt während der Corona-Pandemie aus nicht eindeutigen Gründen zugenommen hat. Es könne allerdings „nicht davon ausgegangen werden, dass sie später wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückgeht“.

Jungen sterben viel häufiger durch Waffen als Mädchen

Bei den meisten Todesfällen durch Schusswaffengebrauch handelt es sich um Suizide. Schulmassaker wie im texanischen Uvalde machen nur einen kleinen Teil der Todesfälle durch Schusswaffen im Kindesalter aus. Bei Jungen war die Wahrscheinlichkeit, durch eine Waffe zu sterben, sechsmal höher als bei Mädchen.

Die Todesfälle betreffen überproportional oft schwarze Kinder und Jugendliche, die mehr als viermal so häufig sterben wie weiße Kinder. Für diese stellen immer noch Fahrzeuge eine größere Bedrohung dar. Nach Regionen aufgeschlüsselt, war die Todesrate durch Schusswaffen in der Hauptstadt Washington am höchsten, gefolgt vom Bundesstaat Louisiana und Alaska.

Holden Thorp, Chefredakteur der führenden Fachzeitschrift „Science“, forderte in einem Leitartikel mehr Forschung über die Auswirkungen des Waffenbesitzes auf die öffentliche Gesundheit, um eine Änderung der Politik zu erreichen. „Wissenschaftler sollten nicht tatenlos zusehen, wie andere diese Sache ausfechten“, schrieb er.

„Mehr Forschung über die Auswirkungen des Waffenbesitzes auf die öffentliche Gesundheit wird weitere Beweise für die tödlichen Folgen liefern“, fuhr er fort. Thorp argumentierte, dass schwere psychische Erkrankungen, die oft für Schusswaffenangriffe in den USA verantwortlich gemacht werden, in anderen Ländern, in denen es nicht regelmäßig zu Amokläufen kommt, ähnlich häufig vorkommen.

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Reitsport und Corona

Reitsport und Corona

Die Reiter können doch zusammenhalten, auch wenn sie häufig ge­geneinander kämpfen“, sagt Bet­tina Schilling, erste Vorsitzende des Reitsportvereins Kleinostheim, mit einem Schmunzeln. Wenigstens etwas Positives aus der Pandemie, denn auch die Reitschulbetriebe haben zu kämpfen. „Die Anfangszeit war sehr schwer, weil kein Sport getrieben werden durfte“, sagt sie ernst. Die Schulpferde mussten jedoch weiter bewegt werden, „denn man kann sie nicht einfach in der Box stehen lassen“, sodass Einsteller aus dem Stall engagiert wurden, die sich darum gekümmert haben. Das wurde gut organisiert, musste aber teilweise bezahlt werden, so wie das Futter, das tägliche Misten und andere Kosten, die weiterliefen. Diese werden normalerweise durch die Ein­nahmen der Reitstunden und Ferienreitkurse gedeckt. So kam es für viele Schulbetriebe zu einem „großen finan­ziellen Schaden“. Nach dem ersten Lockdown durften endlich wieder Stunden stattfinden unter gewissen Vorschriften, die or­ganisiert werden mussten, da nur vier Reiter in einer Stunde sein durften.

Kleinostheim organisierte drei Prüfungen

Der Reitsportverein Kleinostheim organisierte als einer der ersten Vereine gleich an drei Wochenenden Dressur- und Springprüfungen an insgesamt neun Tagen, um „den eigenen Einstellern und auch den Reitern der Umgebung die Möglichkeit zu ge­ben, Turnier zu reiten“, wie Schilling stolz berichtet. Das war jedoch mit einem hohen Planungsaufwand und Mehrkosten verbunden, die Personenzahl musste auf das Minimum begrenzt werden. Zuschauer waren nicht erlaubt und je Teilnehmer und Pferd nur eine Begleitperson. Die Reiter mussten nach ihren Prüfungen direkt abreisen, Siegerehrungen durften nicht stattfinden. Um Hygienemaßnahmen einzuhalten, mussten ein extra Toilettenwagen und Sicherheitspersonal finanziert werden. Ohne Zu­schau­er gab es bedeutend weniger Einnahmen. Glücklicherweise wurde der Verein durch Sponsoren, Corona-Hilfen und Nach­barvereine unterstützt, sodass Bettina Schilling ganz begeistert vom Zusammenhalt im Kreisreiterbund Bayerischer Untermain war.

Vorfreude auf die Turniersaison

Auch einige Berufsreiter, die mit Unterricht, der Ausbildung und dem Verkauf von Pferden ihr Geld verdienen, hatten zu kämpfen. Das berichtet Stefanie Hladik vom Reit- und Fahrverein in Großostheim. „Die Pferde, die wir in Beritt hatten, durften wir weiter bewegen, aber wir durften keinen Unterricht machen. Das waren schon enorme Geldeinbußen, die auf uns zukamen, leider.“ Außerdem sei es mit den Verkaufspferden schwierig gewesen, weil diese nicht auf dem Turnier vorgestellt werden konnten. So konnten sie keine Plat­zierungen sammeln, was sich auf den Verkaufspreis auswirkte. Zudem konnten keine Interessenten kommen, um Verkaufspferde auszuprobieren, somit wurden in dieser Zeit auch keine Pferde verkauft.

Stefanie Hladik versucht die Situation positiv zu sehen: „Es hat vielleicht Vorteile gebracht für die jungen Pferde, die man mit ein bisschen mehr Zeit ausbilden konnte, oder auch ältere Pferde, die ein Problem ha­ben, wo man sonst nicht so mit Ruhe drangehen kann. Manchen Reitschülern hat es möglicherweise den Stress genommen.“ Dennoch freuten sich alle, endlich wieder Turnier reiten zu können. Doch es finden weniger Turniere statt, da viele Vereine Probleme mit den Sponsoren haben. So werde die „berühmte Schlacht um die Startplätze“, wie Stefanie Hladik sagt, noch andauern.

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Kurz vor Grundschul-Amoklauf: Schütze soll 15-jährige Deutsche kontaktiert haben

Er werde nun das Feuer eröffnen – diese Nachricht soll der 18-jährige Amokläufer von Uvalde einer Jugendlichen aus Frankfurt geschickt haben. Das geht aus einem CNN-Bericht hervor. Nach Angaben der 15-Jährigen waren die beiden über eine App in Kontakt gekommen.

Der Angreifer, der an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas 19 Kinder erschoss, soll einem Medienbericht zufolge kurz vor der Attacke mehrere Nachrichten an eine Jugendliche in Deutschland geschickt haben. Der US-Nachrichtensender CNN berichtete, der 18-Jährige habe der 15-Jährigen aus Frankfurt am Dienstag geschrieben, er werde das Feuer in einer Grundschule eröffnen.

Zuvor habe er sich bei der Jugendlichen darüber beschwert, dass seine Großmutter mit einem US-Telefonanbieter über sein Telefon spreche. „Das ist ärgerlich.“ Sechs Minuten später schrieb er laut CNN: „Ich habe meiner Großmutter gerade in den Kopf geschossen.“ Die Botschaft über den bevorstehenden Angriff auf eine Grundschule schickte er dem Bericht zufolge wenige Sekunden später um 11.21 Uhr Ortszeit (18.21 Uhr MESZ) – als letzte Nachricht an die Jugendliche.

CNN beruft sich bei dem Bericht auf Screenshots der Nachrichten und ein Interview mit der 15-Jährigen. Diese sagte demnach, sie habe vor zweieinhalb Wochen angefangen, sich über eine App mit dem Schützen auszutauschen. Der 18-Jährige habe ihr Videos von sich geschickt und auch angekündigt, sie in Europa besuchen zu wollen. Nach eigenen Angaben sprach die Jugendliche täglich über den Chat-Dienst Facetime mit dem Angreifer und hatte auch auf zwei weiteren Apps Kontakt mit ihm.

Der 18-jährige Salvador Ramos hatte am Dienstag an der Grundschule Robb Elementary School in der texanischen Kleinstadt Uvalde mit einem Sturmgewehr 21 Menschen erschossen, 19 Schulkinder und zwei Lehrerinnen. Zuvor hatte er seiner Großmutter ins Gesicht geschossen und sie dabei schwer verletzt. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen. Der texanische Gouverneur Greg Abbott sagte, der Angreifer habe vor der Tat „auf Facebook“ mehrere Botschaften veröffentlicht, die jenen ähneln, über die CNN nun berichtete. Ein Sprecher des Facebook-Mutterkonzerns Meta erklärte in der Folge, es habe sich um private Nachrichten gehandelt.

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Maiensässfahrt in Chur


Aufgeregte Kinderstimmen hallen frühmorgens durch die Gassen der Churer Altstadt. Die Luft ist kühl, und die ersten Sonnenstrahlen finden zaghaft ihren Weg hinter den hohen Bergen hervor. Spannung liegt über der Hauptstadt des Kantons Graubünden. Die alljährliche Churer Maiensässfahrt findet statt. Seit bald 170 Jahren steigt im Frühling der Puls der Stadtbevölkerung in froher Erwartung auf den schönsten Schultag im Jahr.

1854 gab es die erste Maiensässfahrt. Seit damals wandern die Churer Schüler jedes Jahr im Frühsommer auf die umliegenden Maiensässe. Auf den von Wald umgebenen Bergweiden mit Hütten, die in vergangenen Zeiten vorübergehend im Frühjahr bewirtschaftet wurden, bevor es auf die höheren Almen ging, genießen die Kinder und Jugendlichen die frische Bergluft. Nie fällt das frühe Aufstehen leichter als an diesem besonderen Tag. Nach dem Frühstück werden die Bergschuhe geschnürt und wird der Rucksack geschultert. Ungeduldig drängen sich die Schüler klassenweise auf den Kornplatz zur Besammlung. „In der Stadt ist eine spürbare positive Hektik wahrnehmbar. Dies durch die Vorfreude der Schüler aufs Bevorstehende, den Mehrverkehr durch das Bringen der Kinder und natürlich auch durch das viel größere Aufkommen von Personen in der Innenstadt, die den Auszug mitverfolgen wollen“, schildert der Stadtpolizist Tobias Reinhard.

Eigenartige Ruhe in der Stadt

Um 6.58 Uhr begleitet die Jugendmusik die Schülerschar durch das Obertor hinaus. „Früher hat die Jugendmusik immer beim Glockenschlag um Punkt sieben Uhr angefangen zu spielen. Das hat zu Schwierigkeiten geführt, weil so der Auszug der Schüler die Durchfahrt der Arosabahn behindert hat. Die Koordination mit dem Fahrplan muss mit der Stadtpolizei und der Rhätischen Bahn abgesprochen werden, damit das gut aneinander vorbeigeht“, erklärt der Schulleiter, Primarlehrer und Dirigent der Musikgesellschaft Union, Jürg Gysin. Am Straßenrand winken Eltern, Großeltern und andere Churer zum Abschied. „Nach dem Auszug der Schüler kehrt in der Stadt eine eigenartige Ruhe ein“, sagt Reinhard. Schon kurz nach dem Stadttor beginnt die Steigung. Zu Beginn noch zügig und voller Tatendrang, später etwas langsamer, überwinden die Kinder die Höhenmeter. Die Erst- und Zweitklässler wandern auf den Mittenberg, die anderen Jahrgänge verteilen sich auf die Maiensässe Nadig, Weisshütte und Fülian am Pizokel. Die Oberstufenschüler begeben sich nach Juchs. Die Plätze werden innerhalb von zwei bis drei Stunden erreicht. „Wir haben Schüler, die am liebsten hochrennen würden. Es gibt aber auch andere, die schon kurz außerhalb der Stadt finden, dass sie ihr Tagesziel erreicht hätten und am liebsten hierbleiben würden“, sagt Jürg Gysin.

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Polizei wertet Videos aus: Mann auf Kirmes in NRW erschossen

Teenagerstreit endet tödlich: Auf einem Jahrmarkt in Lüdenscheid kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe Jugendlicher und einem Gleichaltrigen und dessen Vater. Kurz darauf fallen Schüsse. Eine Kugel trifft dabei einen mutmaßlich unbeteiligten Kirmesbesucher.

Bei einer Kirmes in Lüdenscheid im Nordwesten des Sauerlandes ist ein 40-Jähriger durch einen Schuss getötet worden. Der Mann sei am Samstagabend am Ausgang des Festgeländes von dem Projektil getroffen worden und wenig später in einem Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen gestorben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Zuvor war es zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 16-Jährigen und einer sechsköpfigen Gruppe gekommen. Als der Jugendliche und sein Vater die Gruppe habe zur Rede stellen wollen, seien alle geflohen. Zwei von ihnen gaben den Angaben zufolge Schüsse aus einer Schreckschusswaffe und aus einer scharfen Schusswaffe ab – sowohl in die Luft wie auch in Richtung des Jungen und seines Vaters.

Eine Kugel habe einen 40-jährigen Gummersbacher, der sich ebenfalls am Ausgang der Kirmes aufhielt, getroffen. Er sei später im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Ob der Getötete eine Verbindung zu einer der Gruppen hatte, ist noch nicht bekannt.

Polizei und Staatsanwaltschaft suchen nun nach Hinweisen zu den jungen Männern, die schätzungsweise zwischen 16 bis 20 Jahre alt sein sollen. Die Mordkommission der Polizei Hagen hofft, mit einer Öffentlichkeitsfahndung auf die Spur des Schützen zu kommen. Es liege Videomaterial vor, auf dem die beteiligten Personen zu sehen seien. Die Ermittlungen dauerten an, betonte der zuständige Staatsanwalt. Die Mordkommission habe bereits mehrere Zeugen vernommen. Aktuell gebe es aber noch keine konkreten Verdächtigen.

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Gemäßigt wild: VW Polo GTI – weg von der Knallbüchse

Einst war der VW Polo GTI als Knallbüchse verschrien. Gleichsam war er ein preiswerte Einstieg in die sportliche Autowelt. Heute kostet der kleine Sportler so viel wie vor wenigen Jahren ein Golf GTI. Dafür soll er aber auch mehr bieten als jugendliche Wildheit.

Der VW Polo ist dem reinen Zweitwagen- und Stadtauto-Segment schon lange entwachsen. Auch die GTI-Variante ist mittlerweile von der juvenilen Knallbüchse zum tauglichen Sportwagen für den Alltag geworden. Das merkt man allerdings nicht nur an dem ordentlichen Platzangebot und dem ausgereiften Fahrverhalten, sondern vor allem am Preis.

Äußerlich lässt es der stärkste Polo gewohnt dezent angehen. Der Wabenkühlergrill mit roter Zierleiste, rote Bremssättel und das doppelte Endrohr am Heck lassen jedoch spätestens auf den zweiten Blick die Sonderstellung des GTI-im breiten Polo-Portfolio erkennen. Diese manifestiert sich letztlich in dem mittlerweile 207 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo unter der Haube. Der Benziner ist seit der Überarbeitung im vergangenen Jahr nur noch in Verbindung mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zu haben. Die zuvor noch angebotene Handschaltung fällt wohl aus Gründen der CO₂-Bilanz weg.

Automatik steht ihm gut

Puristen und Fans knackiger Mechanik mag das stören, dem GTI steht die Automatik allerdings gut. Beim Rangieren kriecht sie gut kontrollierbar in die Lücke, im alltäglichen Verkehr schaltet sie sehr sanft und komfortabel. Um bei plötzlicher Leistungsanforderung aber flott die kleinen Gänge einzulegen und den Polo unter zunächst kerniger und später sportlich lauter Soundkulisse nach vorne zu peitschen. Der Vierzylinder reagiert ebenso schnell und unvermittelt wie das Getriebe, spricht schnell und mit Nachdruck auf Gasbefehle an. Nach 6,5 Sekunden ist aus dem Stand Tempo 100 erreicht, Schluss ist erst bei 240 km/h. Nicht viele Kleinwagen können da mithalten.

Wie schon dem Antrieb gelingt auch dem optionalen „Sport Select“-Fahrwerk der Spagat zwischen angenehmem Alltagsmodus und Sport-Allüren. Tendenziell straff abgestimmt, lassen die Dämpfer im Normal-Modus ausreichend Federungskomfort zu. Zumindest bei Reisetempo; bei niedrigem City-Tempo gibt der tiefer gelegte Polo den Straßenzustand auch im komfortabelsten Fahrprogramm recht ungefiltert nach innen weiter. Auf Landstraße und Autobahn hingegen zeigt sich der Kleinwagen gelassen und souverän wie ein Großer. Und bei Bedarf auch dezidiert sportlich, wobei vor allem die präzise und verbindliche Lenkung und die geringen Aufbaubewegungen gefallen. Die serienmäßige elektronische Differenzialsperre an der Vorderachse zieht den frontgetriebenen Kleinwagen zudem zügig auch durch enge Kehren. Pluspunkte gibt es auch für die energische, aber gut dosierbare Bremse.

Den Krawall verkniffen

Insgesamt verkneift sich der aktuell kleinste GTI jeden akustischen, optischen oder fahrwerksseitigen Krawall, ohne dadurch eingebremst oder brav zu wirken. Statt den wild brüllenden und reifenquietschenden Halbstarken zu geben, präsentiert er sich lieber als gereifter und ernsthafter Sportler. Ein Charakter, der auch gut zum restlichen Auto passt. Mit 4,05 Metern Länge überragt der Power-Polo den ersten Golf GTI bereits um eine knappe Handbreit. Vor allem vorne lässt das Raumangebot keine Wünsche offen, hinten bietet er zumindest im Klassenvergleich sehr gute Platzverhältnisse.

Und auch wenn der Kofferraum kaum für einen Familienurlaub reicht, passt doch mehr als genug Gepäck für eine Reise zu zweit hinter die Klappe. Überzeugen kann auch das Ambiente, im Cockpit, das zwar gegenüber den Standardmodellen kaum sportlich aufgewertet wurde, aber mit guter Verarbeitung und hoher Materialqualität überzeugt. Das ist bei VW längst nicht mehr in allen Modellen und Varianten der Fall.

Wer sich in jungen Jahren mit einem Polo GTI schmücken will, muss kräftig sparen. Die Zeiten, in denen es sehr sportliche Kleinwagen noch für 20.000 Euro gab, sind vor allem bei VW lange vorbei. Mindestens 31.100 Euro muss der geneigte Käufer mittlerweile auf der Bank haben, um sich zumindest das ordentlich, aber nicht üppig ausgestattete Basismodell leisten zu können. Wer noch ein paar Extras wie Metallic-Lack, 18-Zöller und Soundsystem ordert, kommt bei knapp 34.000 Euro raus. Vor vier Jahren hätte das noch für einen Golf GTI Performance gereicht. Immerhin bietet der ausgewachsene Polo mittlerweile auch nicht mehr viel weniger Auto fürs Geld als der Kompaktsportler.

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Eifeler Zwölf-Stunden-Touren

Eifeler Zwölf-Stunden-Touren

„You’ll never walk alone!“ – Wandern mit dem „Eifelfan“. „Wandern ist für die Psyche gut, nach einem stressigen Arbeitstag kommt man runter. Auch von einem Ruhepuls von 38 konnte ich in der damaligen Zeit als Fußballspieler nicht sprechen“, schmunzelt Heinz Linz, der in der Region als der „Eifelfan“ bekannt ist. Der Wanderer aus dem Örtchen Kollig in der Vordereifel, der Südostecke der Eifel, begeistert Naturfreunde mit ausgefallenen Wanderangeboten. Bei der 24-Stunden-Wanderung in Berchtesgaden in Bayern wanderte Linz mit seinem Freund und 98 Wanderern in 24 Stunden auf den 2700 Meter hohen Watzmann und legte 60 Kilometer zurück. Bis zu seinem 40. Lebensjahr war Heinz Linz im nahen Elztaler Fußballverein als Spieler aktiv und zehn Jahre Jugendleiter. Nach seiner Fußballkarriere kam er durch einen Zufall auf das Wandern, das neben dem Mountainbiken und Joggen ein Ausgleich zu seinem Beruf als Bautechniker ist. „Aus der Laune heraus traf ich mich mit Kollegen, die ebenfalls Fußball spielten, zum Wandern in der Eifel. Es machte erstaunlich viel Spaß, wir wanderten alle Jahre immer wieder gemeinsam“, erklärt der 53-Jährige, dessen kurze schwarz-graue Haare meist von einer Wanderkappe bedeckt werden.

Yoga-Lehrerin und Mondschein

Sein Interesse, sich zum Wanderführer ausbilden zu lassen, wurde größer. Die Verbandsgemeinde Maifeld wurde durch viele Anfragen nach Wanderführungen auf ihn aufmerksam. So ermutigt, beschloss er, es als Wanderführer zu versuchen. Nach Absprache mit dem Arbeitgeber, ein Nebengewerbe anmelden zu dürfen, begann Linz 2016, Wanderangebote im Gebiet der Ost- und Moseleifel auf seiner eigenen Website und auf Plattformen wie Facebook oder Instagram anzubieten, so erwarb er sich seinen Ruf als „Eifelfan“. Er offeriert eine große Bandbreite an Themenwanderungen – von Yoga-Wanderungen, bei denen ihm eine Yoga-Lehrerin assistiert, bis hin zu Sonnenaufgangs- und Mondscheinwanderungen. Beliebt sind die Ganztagswanderungen, geläufig unter „Zwölf-Stunden-Wanderungen“, bei denen man mit 40 bis 50 zurückgelegten Kilometern rechnen muss. Freuen kann man sich hier auf die Verpflegung durch seine Ehefrau Sonja an bestimmten Stellen der Route, die teils Hilfe von Tochter Eva erhält. Bei Genusswanderungen wird der Fokus besonders auf die Verpflegung gelegt. „Durch die Zusammenarbeit mit Gastronomen aus der Umgebung werden wir zwischendurch mit Wein, Pralinen und allem Möglichen verköstigt“, schwärmt Linz. Erwähnenswert sind die Mehrtageswanderungen, die vier Tage dauern. „Hierfür habe ich meist den Lieserpfad gewählt. Pro Tag gehen wir 20 Kilometer, sodass wir nach vier Tagen auf 80 Kilometer kommen. Die Strecke lässt sich in vier Etappen einteilen: Wir starten im Ort Boxberg, gegen Abend erreichen wir Daun. Am nächsten Tag geht es weiter nach Manderscheid. Am Ende der dritten Etappe erfolgt unsere Ankunft in Wittlich, sodass in Etappe vier die letzten 18 Kilometer zurückgelegt werden, bis wir den Weinort Lieser erreichen. Die Abende verbringen wir jeweils in Hotels.“ Von schmalen bis zu breiten Wegen und Brücken bietet der Lieserpfad alles, was das Wandererherz begehrt. Die Teilnahmegebühr liegt oft bei etwa 20 Euro, falls man die Strecken mit einer Länge von zehn bis 15 Kilometern auswählt.

Mit Familien und ganzen Belegschaften

Die Routen variieren natürlich auch im Schwierigkeitsgrad. Entsprechend den Steigungen sind sie also leicht, mittelschwer oder schwer. „Einige waren während der Wanderung überrascht, deshalb ist es besonders wichtig, vorab auf solche Angaben zu achten“, warnt Linz. Es melden sich sowohl Familien als auch ganze Belegschaften an, der Altersschnitt liegt bei 50 bis 55 Jahren. Deshalb greift Linz auf die für die Region typischen „Traumpfade“, ausgewiesene und attraktive Wanderwege, zurück und auch auf die fünf bis sechs Kilometer langen „Traumpfädchen“. Auf einem achtmonatigen Zertifikatslehrgang zum Kultur- und Weinbotschafter bei der Industrie- und Handelskammer in Trier hat er viel über die Mosel gelernt. „Es war eine wirklich spannende Zeit. Für mich ist die Mosel durch ihre vielfältigen Strecken mit Ausblicken auf Flusswindungen und Weinberge ein großes Highlight“, berichtet Heinz Linz begeistert. „Dennoch ist es auch besonders wichtig, die Wanderwege vor der Haustür schätzen zu lernen“, fügt er an. Trotz großer Kenntnisse über Wege kann man sich als Wanderführer nie sicher genug sein. Dies musste Linz am eigenen Leibe erfahren, obwohl er nie unorganisiert eine Wanderung startet und sich noch nie verlaufen hatte. So plante er eines Sommers eine Benefizwanderung mit 75 Teilnehmern und fuhr wie üblich mit seinem Mountainbike den Weg ab.

So schafften es die über 80-Jährigen

Die letzten zwei Kilometer sparte er sich, da er diese recht gut kannte. Durch einen Windbruch waren Tage zuvor viele Bäume auf den Weg gefallen, die diesen unpassierbar machten. „Und dann standen wir dort. Uns blieb nichts anderes übrig, als umzukehren“, erinnert er sich nur ungern. „Es waren auch Wanderinnen dabei, die über 80 Jahre alt waren. Wir Männer entschlossen uns dann, eine Kette zu bilden, um sie den Berg hochzuziehen, das hat recht gut funktioniert. Ich denke, dass das die Momente sind, die einer Wanderung einen spannenden, unvorhersehbaren und unvergesslichen Charakter verleihen.“ Als ehrenamtlicher Wegepate kümmert sich Linz leidenschaftlich gerne um das „Traumpfädchen Paradiesweg“ in Polch: Er kontrolliert regelmäßig die Wege, Bänke und Beschilderungen, um den Wanderern ein Naturerlebnis zu ermöglichen. Sein persönliches Ziel für die Zukunft ist die Teilnahme an einem der „Megamärsche“, bei denen man sich einer Strecke von 100 Kilometern stellt, die man innerhalb von 24 Stunden bewältigen muss. „Ich bleibe am Ball“, sagt Linz.

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