Kategorie -Jugendliche

Der Tag: 90 Prozent der Jugendlichen zocken an Computer oder Konsole

Knapp 90 Prozent aller 10- bis 18-Jährigen in Deutschland spielen einer Umfrage zufolge auf Computer, Konsole oder Smartphone. Der exakte Wert liege bei 89 Prozent, teilte der Digitalbranchenverband Bitkom unter Verweis auf eine eigene repräsentative Befragung unter Jugendlichen mit. Im Schnitt spielen sie täglich demnach rund zweieinhalb Stunden in virtuellen Welten.

  • 70 Prozent der 10- bis 18-Jährigen verbringen laut Umfrage täglich mehr als eine Stunde spielend vor dem Bildschirm. Zwischen Mädchen und Jungen gibt es dabei kaum Unterschiede, Jungen spielen im Tagesschnitt jedoch mehr als eine halbe Stunde länger.
  • Bitkom riet Eltern, einen „geregelten Umgang“ mit Computerspielen zu üben. Sie sollten gemeinsam ein wöchentliches Zeitbudget festlegen, bei jüngeren Kindern auch eine tägliche Höchstgrenze.

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Mit dem Motorrad durch 15 Länder

Mit dem Motorrad durch 15 Länder

Du musst dir im Klaren sein, dass du allein unterwegs bist“, sinniert Patrick Wyss. Als er im Jahr 2016 zwölf Stunden nach einem Sturz vom Motorrad in einem iranischen Krankenhaus erwacht, weiß er nicht, wie er dort hingekommen ist, wer ihn aufgelesen hat und wem er sein Leben verdankt. Er erinnert sich bis heute nur noch daran, wie er sein festgefahrenes Motorrad in einem langen Kraftakt aus dem Sand befreit hat, auf dem staubigen und stürmischen Rückweg von einer Karawanserei mitten in der Maranjab-Wüste, wo sich das Unglück ereignet hat. „Völlig abgekämpft zurück im Sattel, bin ich scheinbar total dehydriert von der rollenden Maschine gefallen, laut GPS muss ich da als Ohnmächtiger noch 50 Stundenkilometer schnell gewesen sein.“ Mit doppelt gebrochenem Schlüsselbein fuhr ihn ein junger Einheimischer aus der ärztlichen Obhut zum Haus seiner iranischen Eltern, die den Fremden wieder aufgepäppelt haben. Motorrad, Gepäck, Papiere und Geld hat er umgehend von der Polizei zurückbekommen, nichts fehlte.

„So gastfreundlich wie der Iran“

Heute lebt der Schweizer in seinem selbst renovierten alten Gasthof im Appenzell, wo er lebhaft von seiner 24 000-Kilometer-Motorradreise in den Osten berichtet. „Ich habe bisher kein Land gesehen, das so gastfreundlich ist wie der Iran“, berichtet der vitale Endvierziger in Jeans und schwarzem Hemd, während er in seiner weitläufigen Küche Olivenöl über die gerösteten Tomaten träufelt: „Das ist etwas wahnsinnig Faszinierendes, gerade in den Ländern, von denen man zu Hause nur eine vage Vorstellung davon hat, wie es dort wirklich ist.“ Von der Ostschweiz nach Asien führte die Reise des ehemaligen Computer-Unternehmers und Architektur-Autodidakten, der ältere Häuser kauft und mit viel Selbsteinsatz renoviert. Das Endziel Singapur hat der Vater von zwei Kindern von Anfang an festgelegt – und eine rund hunderttägige Reiseroute mit 400-Kilometer-Tagesschnitten ausgearbeitet. Über extreme Gebirge, die nur im Sommer mit dem Motorrad erreichbar sind, durch mehr als 40 Grad heiße Wüsten und oft auf Straßen und Schotterpisten, die nicht mit der gepflegten Schweizer Asphaltkultur vergleichbar sind. Spätestens um 16 Uhr bog er deshalb stets spontan in die erstbeste verfügbare Unterkunft ab, um Nachtfahrten zu vermeiden.

Herausforderungen hat er gut gemeistert

„Generell ist so eine Tour durch 15 Länder eigentlich super easy und gut vorbereitet überhaupt kein Problem“, findet Patrick Wyss. Aufwendig war laut dem Motorenthusiasten neben der Auswahl der Reiseutensilien die Vorbereitung der notwendigen Visa für die Einreise. Danach richteten sich am Ende die genaue Route und die Etappenzeiten, weil die erlaubte Aufenthaltsdauer in den Ländern unterschiedlich ist und nicht kurzfristig verändert werden kann. Auf dem Motorrad war Wyss reduziert auf das Nötigste unterwegs. „Ich liebe die banale Intensität, weil ich mich so unmittelbar mit Eindrücken von Wetter, Temperatur und Gerüchen auseinandersetzen muss.“ Seine eigene „Packphilosophie“ schafft die Voraussetzung dafür. „Ich bin mit 50 Kilo Gepäck gestartet – alles abgewogen bis auf jede Unterhose – und schlussendlich mit 30 Kilo gereist“, erklärt der Abenteurer. Unterwegs trennen er und seine damals gerade eingefahrene, knapp 300 Kilo schwere BMW Enduro sich bald von diversen Utensilien, wie etwa einem schweren Motorradschloss: „Diese Redundanz brauchst du nicht, du kannst ja auch in allen Ländern in ein Geschäft gehen und dir das Nötige kaufen. Mit der Denkweise kannst du mit unglaublich wenig Gepäck reisen.“ Unterwegs hat der Appenzeller zuweilen mit dem Gaskocher Instantnudeln gekocht oder Energieriegel und Thunfisch aus Dosen verspeist, ansonsten hat er unterwegs lokal gegessen, dabei lobt er vor allem das Streetfood in China.

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Blick auf Zukunft pessimistisch: Jugendliche plagt Angst vor Krieg in Deutschland

Seit Monaten dominiert der Krieg in der Ukraine die Nachrichten. Das geht nicht spurlos an Kindern und Jugendlichen vorbei, wie eine Bertelsmann-Studie nun feststellt. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb junge Menschen der Zukunft Deutschlands düster entgegenblicken.

Ihre eigene Zukunft schätzen Kinder und Jugendliche in Deutschland positiver ein als die Zukunft des gesamten Landes. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Internet-Befragung von 12- bis 18-Jährigen für die Bertelsmann Stiftung. Laut der Studie glauben 43 Prozent der Jugendlichen, dass ihre persönliche Zukunft in drei Jahren besser aussieht als jetzt, nur 8 Prozent schätzen sie „schlechter als jetzt“ ein. 30 Prozent glauben daran, dass es „weder besser noch schlechter“ wird, 18 Prozent gaben keine konkrete Einschätzung ab.

Beim Blick auf die Zukunft Deutschlands sah das Ergebnis anders aus, hier gaben die Befragten pessimistischere Prognosen ab. Nur 16 Prozent der jungen Menschen glauben, dass die Zukunft Deutschlands in drei Jahren „besser als jetzt“ aussieht. 37 Prozent antworteten „schlechter als jetzt“, 29 Prozent „weder besser noch schlechter“, 18 Prozent gaben keine Antwort.

Bei den größten Sorgen junger Leute dominierte unter anderen die Angst, dass ein Familienangehöriger oder der eigene Partner sterben könnte. 83 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage, in welchem Ausmaß ihnen dies Sorgen bereite, „sehr“ oder „etwas“. 82 Prozent fürchteten, dass es in Deutschland einen Krieg geben könnte, 80 Prozent den Klimawandel.

Auf die Frage nach konkreten Wünschen gaben die Jugendlichen mit größerem Abstand die persönliche Freiheit als am wichtigsten an. 75 Prozent der 12- bis 18-Jährigen halten sie für „sehr wichtig“. Es folgen „Reisen und die Welt entdecken“ mit 45 Prozent und „Geld verdienen“ (44 Prozent).

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Vasco Alves, Golfer

Vasco Alves, Golfer

Den Schläger auswählen, die Füße schulterbreit auseinanderhalten und den Abstand des Balls von den Füßen beachten. Tief einatmen und ein gleichmäßiges Tempo beim stabilen Schwingen durchhalten. Schon ist der Ball in die Luft verschwunden. Auf dem Golfplatz verbringt Vasco Alves den Großteil seiner Freizeit. „Filme stellen unsere Sportart falsch dar“, sagt der 21-jährige Portugiese, der seit seinem sechsten Lebensjahr spielt. Den Golfwagen benutzt er kaum, das Spiel sei nicht nur eine Veranstaltung für Geschäftsmänner. Der Anreiz kam von seinem Vater, der den Sport kennenlernen wollte und den Sohn mitnahm. Der begabte Schüler war bis zur sechsten Klasse im Golfunterricht und Schwimmen angemeldet. Da entschied er sich, nur Golf weiterzuführen. Auch die Mutter und die zwei jüngeren Geschwister spielen. Die ältere Schwester Teresa glänzt mittlerweile selbst beim Golfen. Jedes Jahr kommen jeweils die Eltern und die beiden Jungstars paarweise zusammen und kämpfen im Eltern-Kind-Klub-Turnier um den Sieg.

Durch Stress drei Kilo abgenommen

In einem Turnier besteht das Golfspiel aus 18 Löchern, die üblicherweise jeweils mit vier Abschlägen zu treffen sind. Die erste aus drei Spielern bestehende Gruppe eröffnet den Wettbewerb um neun Uhr, wobei die letzte Gruppe das Feld gegen 18 Uhr verlässt. Der Gewinner ist der mit der geringsten Anzahl an Abschlägen. Der Eintritt kostet für Minderjährige zehn, ab 18 Jahren etwa 30 Euro.

In Setúbal nahe Lissabon hat Vasco Alves kürzlich seine Konkurrenz besiegt. Das Mitglied der portugiesischen Nationalmannschaft sieht dies als seinen wichtigsten Sieg. In einem fünfstündigen Spiel müsse man mit Hochspannung umgehen können. „Die letzten zwei Stunden, wo ich meine Gewinnchance erkannte, waren besonders hart. Ich kam zu Hause an und sah, dass ich an diesem Wochenende vor Stress drei Kilo abgenommen hatte“, sagt er. In jedem Spiel seien die meisten seiner geplanten Züge nicht zu verwirklichen. Deswegen sind Geduld und Ruhe nach Misserfolgen im Spiel besonders wichtig.

„Es gibt viele Möglichkeiten, den Ball zu schlagen, es gibt keine allgemeine Regel für jeden Fall“, erklärt er. Ein Sieger müsse auch riskante Schläge wagen. Die Technik wird dem Wetter, dem Feld und den eigenen Stärken angepasst. Alves bevorzugt wolkige 20 Grad Celsius. Zur Wahl stehen in einem Spiel maximal 14 nummerierte Golfschläger. Die aus Kohlefaser, Stahl oder Eisen hergestellten Geräte beeinflussen den Schuss und eignen sich für spezifische Feldsituationen. Der Platz besteht aus den Grundelementen Abschlag (wo das zu spielende Loch beginnt), Fairway und dem Grün (Zielbereich). Gemäß der Turnierroute dienen Sandflächen, Teiche und Bäume als Hindernisse. Es liegt am Spieler, zu wissen, welcher Schläger ihm am besten hilft, den beabsichtigten Zweck zu erreichen. Mit dem ersten Schläger, dem Driver, erzielt Vasco eine Strecke von bis zu 260 Metern. Je kleiner die Zahl des Schlägers, desto genauer der Schuss.

Zufrieden verlässt er das Feld selten

Mindestens fünfmal in der Woche trainiert der Athlet im Oporto Golf Club in einem Vorort Portos. Die Hälfte der Zeit übt er allein ohne Coach. Meist könne man bereits am Anfang an der Bewegung spüren, ob es gut laufen wird. Zufrieden verlasse er das Feld aber selten. „Dein größter Gegner bist du selbst“, behauptet er. Beweglichkeit und Beinkraft seien wichtig. Dreimal in der Woche ist er im Fitnessstudio. Eine halbe Stunde dauert die Fahrt von Leça da Palmeira am Meer zum Training. Die Ausrüstung kostet rund 1500 Euro. Der Maschinenbaustudent hat wegen Turnieren Uniprüfungen versäumt und verschiebt nun das Erasmusprogramm. „Das Golf hilft einem als Person zu wachsen“, sagt Vasco Alves. Das Hobby habe ihm gezeigt, wie vorteilhaft eine effiziente Zeitnutzung sei. Er befinde sich, obwohl die Uni das tägliche Training einschränkt, auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit der Einladung für das prestigeträchtigste Golfturnier „The Amateur“ in Schottland hatte der angehende Profispieler gehofft, sich den „Majors“ anzunähern. Covid-19 verhinderte das, Portugal war auf der „gelben Liste“ Großbritanniens, der Mannschaft blieb die Teilnahme verwehrt. Alves hat in Frankreich in der individuellen „European Amateur Championship“ gespielt und in Spanien im Mannschaftsturnier mitgemacht. Mit dem Beginn des Masterstudiums stehen keine großen Turniere auf dem Plan. Allerdings nähert sich die Entscheidung über die Erfüllung oder Aufgabe seines Traumes, Profigolfspieler zu werden.

Golffreunde seien etwas Besonderes, sagt Vasco. Nach zehn Jahren gemeinsamen Spielens, unabhängig von dem zugehörigen Klub „ist man im Golf füreinander da“. Gerne erinnert er sich an ein internationales Turnier, wo er als 13-Jähriger mit seinem Freund Kämpfen gespielt hat. Sie zogen die Aufmerksamkeit aller auf sich, die nicht begriffen, dass sie nur aus Spaß rauften. Der Trainer wurde wütend, denn sie machten einen schlechten Eindruck im Namen Portugals. Bestraft wurden sie mit einer langen Wanderung zum Hotel. „Wir können uns nicht daran erinnern, ohne darüber zu lachen“, lächelt Vasco Alves.

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Ausbildungsbeginn viel später: Immer mehr junge Leute leben auf Kosten der Eltern

Der Arbeitsmarkt könnte neue Fachkräfte gut gebrauchen. Doch anstatt möglichst schnell auf eigenen Beinen zu stehen, legen viele junge Leute nach der Schule erst einmal ein Sabbatjahr ein und leben auf Kosten der Eltern. Nicht nur die Angst, sich falsch zu entscheiden, ist groß.

Schule, Ausbildung oder Studium: Junge Menschen können ihr Leben oft noch nicht selbst finanzieren. Die Mehrheit (51 Prozent) der 15- bis 24-Jährigen in Deutschland lebt auf Kosten ihrer Eltern oder anderer Angehöriger. Nur 38 Prozent verdienten im vergangenen Jahr ihren Unterhalt überwiegend selbst und lebten von eigener Erwerbstätigkeit, wie das Statistische Bundesamt zum heutigen Tag der Jugend berichtete. Vor 30 Jahren war das Verhältnis demnach genau umgekehrt: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der jungen Altersgruppe lebt von ihrem Erwerbseinkommen und 40 Prozent waren noch von ihren Angehörigen finanziell abhängig.

Nach Ansicht von Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, liegt das auch an der veränderten Situation vieler Familien im Vergleich zu früher. „Die Menschen waren mehr auf den lokalen Arbeitsmarkt beschränkt, die Einkommenssituation der Eltern war auch nicht so gut wie heute“, sagte er. „Viele Eltern aus der Mittelschicht können es sich auch leisten, dass ihre Kinder länger nach dem Passenden suchen. Das fügt sich zusammen mit der Herausforderung, dass es so viele Möglichkeiten gibt, sodass man Angst hat, sich falsch zu entscheiden.“

Nach dem Abitur ein Lückenjahr, nach dem Realschulabschluss lieber noch weiter zur Schule gehen – Zeit, die junge Menschen zur Orientierung nutzen, die den Berufseinstieg aber nach hinten verschiebt. „Wir haben mittlerweile auch ein höheres Alter, mit dem junge Menschen eine Ausbildung beginnen, über 20 Jahre“, sagte Fitzenberger. „Ich befürchte, dass das mit der Corona-Krise noch mal steigt.“

„Arbeitsbedingungen müssen attraktiver werden“

Spätestens seit der Pandemie sei die betriebliche Ausbildung in einer schweren Krise. Dabei spiele auch die Unsicherheit junger Menschen eine große Rolle. „Jemand muss erstmal zu einer Bewerberin oder einem Bewerber werden, zu jemandem, der eine Vorstellung davon hat, wie er oder sie sich beruflich orientieren möchte“, sagte Fitzenberger. „Viele wissen das zum Ende des Schulabschlusses nicht.“ Dabei werden junge, qualifizierte Menschen dringend gebraucht. Die Betriebe klagen über akuten Fachkräftemangel, der die Wirtschaft immer stärker belastet.

Fast die Hälfte (49,7 Prozent) aller vom Münchner IFO-Institut im Juli befragten Firmen gab an, dass sie durch einen Mangel an qualifizierten Fachkräften eingeschränkt werden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der quartalsweisen Befragung im Jahr 2009. Und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind in Deutschland überdurchschnittlich gut: Nur 6,9 Prozent der Erwerbspersonen zwischen 15 und 24 Jahren waren laut Statistischem Bundesamt 2021 hierzulande ohne Job, während in der EU die Quote 16,6 Prozent betrug.

Fast ein Drittel der jungen Beschäftigten (29,2 Prozent) in Deutschland steckt aber in sogenannten atypischen Vertragsverhältnissen. Dazu zählen Teilzeit, befristete Stellen, Zeitarbeit oder geringfügige Beschäftigung. „Die Arbeitsbedingungen müssen attraktiver werden“, sagte Fitzenberger. Zudem müssten Schülerinnen und Schüler früher angesprochen werden, etwa über eine stärkere Berufsorientierung in den Schulen oder über Pflichtpraktika. Jeder zehnte junge Mensch (10,4 Prozent) bezog im vergangenen Jahr sein Haupteinkommen aus öffentlichen Leistungen. In dieser Gruppe finden sich auch viele, die weder in Ausbildung waren noch im Job standen. Ihr Anteil ist in der Corona-Krise wieder auf 7,5 Prozent gestiegen, nachdem 2019 ein Zehn-Jahres-Tief von 5,7 Prozent erreicht worden war.

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Schweizer Korbball

Schweizer Korbball

Zuschauer grölen, diskutieren und läuten mit ihren Kuhglocken. Ein Mädchen singt: „Altnau gwünnt jo sowiso – drü zwei eis, dä Rest isch än Scheiss!“ Der Geruch von Rasen, Matsch, Schweiß und Hotdogs hängt in der Luft. Auf dem 40 Meter langen, 25 Meter breiten Feld kämpfen zwölf Spieler um einen Ball, der eher einem Fußball als einem Basketball ähnelt. Altnau-Kreuzlingen gegen Grindel Solothurn. Ziel ist es, mehr Körbe als die andere Mannschaft zu werfen. Der Korb befindet sich auf einer Höhe von drei Metern. Beim Schweizer Korbball gibt es anders als beim Basketball kein Brett hinter dem Korb, auch die Regeln sind anders.

Felix Busek von Altnau-Kreuzlingen fängt den Pass der Gegner ab. Der große, braunhaarige Spieler rennt auf den Korb der feindlichen Mannschaft zu. Im Basketball ist es zum Beispiel erlaubt, in einem Dribbling den Ball zweimal mit zwei Händen zu berühren, im Korbball hingegen ist dies nur einmal möglich. Außerdem darf der Spieler nur zwei statt drei Schritte machen, weshalb er den Ball zwischen seinen Schritten auf den Boden spielen muss, um sich über weitere Distanzen mit Ball fortzubewegen. Verfolgt von einem gegnerischen Spieler, nähert er sich dem Korb. Als der angreifende Spieler direkt unter dem Korb ankommt und werfen möchte, zieht der Verteidiger die Notbremse. Er möchte den Angreifer vom Wurf abhalten. Doch sein Schlag auf den Ball kommt zu spät, er trifft den Ball während der Wurfbewegung seines Gegenspielers. Heftige Diskussionen brechen am Spielfeldrand aus. Fans beschweren sich, schreien: „Schiri, da isch es Foul“, die anderen reklamieren: „Nei, niemols, häsch du Tomate uf de Auge?“ Der Schiedsrichter unterbricht mit einem Pfiff das Spiel.

Trainiert wird im Dorf

Felix Busek ist stolz, da er zum ersten Mal in der Nationalliga A ist und mehrfach auf dem Podest stehen durfte. Mehrere Faktoren haben ihn vom Basket- zum Korbball getrieben. „En wichtige Punkt isch uf jedefall, dass d Trainings direkt i mim Dorf sind und dass deswege au mini beste Fründe debi sind.“ Ihn nerve, wenn er für jedes Training eine Stunde fahren müsste. „Usserdem mag ichs chörperbetonte Spiel, im Basketball isch alles e bizli softer.“ Das handballähnliche Verteidigen spricht ihn an und dass auch auf dem Rasen gespielt wird. Um sein Niveau zu steigern und einen Startplatz in der ersten Mannschaft zu erhalten, trainiert der 18-Jährige bis zu viermal in der Woche.

Auch Börni Bigler gefällt Korbball, da die richtige Mischung zwischen Spielintelligenz, Technik und Robustheit gefragt sei. Wie viele war der 34-Jährige zuerst in der Jugendriege. Der freundliche Projektleiter und Shop­floor-Manager ist ein wichtiger Mann für den Thurgauer Korbball. Er organisiert, verhandelt, schreibt Berichte, sammelt Kritik von Spielern und versucht sie umzusetzen. Mit einem Kollegen programmierte der Captain des TV Müllheims eine App, auf der Spielstände festgehalten werden.

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Ermittlungen gegen Polizisten: 16-Jähriger in Dortmund von fünf Schüssen getroffen

Elf Polizisten werden zu einem Einsatz in eine Jugendeinrichtung gerufen. Dort geht wohl ein 16-Jähriger mit einem Messer auf sie los. Ein Beamter greift zur Waffe – und schießt. Ein vorläufiger Obduktionsbericht legt offen, dass sechs Schüsse abgegeben worden sind – fünf treffen den Teenager, eine sogar den Kiefer.

Die Schüsse auf den nach einem Polizeieinsatz gestorbenen 16-Jährigen sind aus einer Maschinenpistole eines Polizisten abgefeuert worden. Der Jugendliche sei laut dem vorläufigen Obduktionsbefund von fünf Schüssen getroffen worden, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Carsten Dombert.

Laut Dombert wurden sechs Projektilhülsen gefunden, also sind wohl sechs Schüsse abgegeben worden. Die Schüsse trafen den 16-Jährigen am Montag in Dortmund demnach in den Bauch, in den Kiefer, in den Unterarm und zweimal in die Schulter. Laut Polizei hatte der Jugendliche bei dem Einsatz die Beamten mit einem Messer angegriffen. Es seien elf Polizisten vor Ort gewesen, einer von ihnen habe die Schüsse aus der Maschinenpistole abgegeben, sagte Oberstaatsanwalt Dombert. Er werde zunächst – wie in solchen Fällen üblich – als Beschuldigter geführt. Es gehe um den Anfangsverdacht der Körperverletzung mit Todesfolge.

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen verwendet Maschinenpistolen vom Typ MP5 von Heckler und Koch. Frank Schniedermeier aus dem Vorstand der Gewerkschaft der Polizei NRW sagte, es gebe regelmäßig Schießtrainings mit allen bei der Polizei eingesetzten Waffen.

Reizgas und Taser sollen zuvor eingesetzt worden sein

Zu dem Vorfall kam es nach Angaben Domberts am Montagnachmittag gegen 16.20 Uhr in der Holsteiner Straße in einem Innenhof zwischen einer Kirche und der Jugendhilfeeinrichtung. Der 16-Jährige sei erst seit kurzer Zeit in der Einrichtung betreut worden. Ein Betreuer habe das Messer bei dem Jugendlichen gesehen und die Polizei gerufen. Seine genaue Motivation müsse noch geklärt werden, es stehe unter anderem Suizidalität im Raum. Zunächst sollen Reizgas und ein Elektroschockgerät – ein sogenannter Taser – zum Einsatz gekommen sein, wie Dombert sagte. Möglicherweise hätten diese Mittel keine Wirkung gezeigt. Zwei bis drei Betreuer sollen das Geschehen beobachtet haben. Einer von ihnen gilt als wichtiger Zeuge.

Laut Polizei starb der Jugendliche am Montag nach den Schüssen bei einer Notoperation im Krankenhaus. Mit den Ermittlungen ist aus Neutralitätsgründen die Recklinghausener Polizei betraut.

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Der Tag: Jugendlicher fährt mit Traktor Mast um – 65.000 Menschen ohne Strom

(Foto: picture alliance/dpa/Kölner Stadt-Anzeiger Medien)

Ein 16-Jähriger hat mit seinem Traktor den Mast einer Hochspannungsleitung umgeknickt und so einen großflächigen Stromausfall mit Zehntausenden Betroffenen in Nordrhein-Westfalen verursacht. Teile der Kreise Euskirchen und Düren sowie des Rhein-Erft- und Rhein-Sieg-Kreises waren ohne Strom, wie eine Sprecherin des Verteilnetzbetreibers Westnetz mitteilte. Zwischenzeitlich waren demnach 65.000 Menschen betroffen. Gut vier Stunden nach dem Unfall war die Versorgung wiederhergestellt.

Der 16-Jährige war laut Polizei gegen 11.15 Uhr auf einem Getreidefeld in Weilerswist (Kreis Euskirchen) gegen den Strommast gefahren. Die Unfallursache sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Der Jugendliche wurde leicht verletzt, ebenso wie ein Ehepaar, das mit seinem Wagen auf der Kreisstraße daneben unterwegs war und gegen die Stromleitung fuhr.

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„Bin nicht stolz drauf“: Jane Fonda warnt vor Beauty-OPs

Die US-Schauspielerin und einstige Fitness-Ikone Jane Fonda ist heute 82 Jahre alt. In einem Interview gibt sie nun zu, in Sachen jugendlichem Aussehen nachgeholfen zu haben, was sie bereut. Inzwischen halten sie aber ohnehin andere Dinge jung.

Hollywoodstar Jane Fonda rät vom Gang zum Schönheitschirurgen ab. „Ich hatte ein Facelift und ich habe damit aufgehört, weil ich nicht verzerrt aussehen wollte. Ich bin nicht stolz darauf“, sagte die 84-Jährige der amerikanischen „Vogue“. „Ich gebe das zu und ich sage: Okay, du kannst süchtig werden. Mach das nicht weiter.“ Sie gehe davon aus, dass viele Frauen süchtig nach Schönheitseingriffen seien.

Geld könne zwar hilfreich sein, wenn man seinen Körper lange jung halten wolle, sagte die Oscar-Preisträgerin, die in der erfolgreichen Netflix-Serie „Grace und Frankie“ mitspielt und auch für ihre Fitness-Videos bekannt ist. Aber „ich denke, dass wir alle eine Menge Frauen kennen, die reich sind und die alle Arten von Gesichtsstraffungen und derartigen Dingen hatten und die furchtbar aussehen“.

Sie selbst gebe etwa nicht viel Geld für Gesichtscremes aus, sorge aber dafür, dass ihre Haut immer genug Feuchtigkeit habe, so Fonda. „Ich schlafe, ich bewege mich, ich bleibe der Sonne fern und ich habe gute Freunde, die mich zum Lachen bringen. Lachen ist ebenfalls hilfreich.“

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„Technik hat sich entwickelt“: Gesamtmetall-Chef denkt über Bau neuer AKWs nach

Die Forderungen nach einer Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken werden lauter. Gesamtmetall-Präsident Wolf geht sogar einen Schritt weiter. Die Grüne Jugend schließt dagegen längere Laufzeiten kategorisch aus – im Gegensatz zur Mehrheit der Grünen-Wähler.

Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, hat sich für einen Weiterbetrieb der drei in Deutschland noch laufenden Atomkraftwerke und eine Debatte über den Bau neuer Reaktoren ausgesprochen. „Ich halte eine längere Laufzeit der Atomkraftwerke für absolut notwendig“, sagte Wolf den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Eine verlängerte Laufzeit der drei noch im Betrieb befindlichen Atomkraftwerke könne die Verstromung von Gas deutlich reduzieren und dazu beitragen, die Stromversorgung zu sichern, wenn wirklich kein Gas mehr zur Verfügung stehe.

„Wir müssen aber auch eine Debatte über den Bau von neuen Atomkraftwerken führen“, sagte Wolf weiter. „Weltweit werden derzeit 50 neue Atomkraftwerke gebaut, die Technik hat sich weiterentwickelt. Die EU hat die Atomenergie gerade erst als grüne Energie gekennzeichnet.“

Wolf bezieht sich dabei auf die sogenannte Taxonomie. Die EU hat damit Anfang Juli eine Art Katalog für klimafreundliche Investitionen auf den Weg gebracht. In diesem Rahmen gilt von Januar 2023 an auch als klimafreundlich, Geld in bestimmte Gas- und Atomkraftwerke zu stecken. Das finden unter anderem Umweltschützer falsch. Aktuell sind noch drei Atomkraftwerke in Deutschland am Netz: Emsland in Niedersachsen, Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg. Sie sollen laut Gesetzeslage aber Ende 2022 abgeschaltet werden.

Die Vorsitzende der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, schloss gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland verlängerte Laufzeiten aus: „Eine Laufzeitverlängerung ist mit uns nicht zu machen. Und eine Laufzeitverlängerung ist das, was über den Streckbetrieb hinausgeht.“ Sie sei nicht notwendig und teuer. „Und die Atomenergie ist eine Hochrisikotechnologie. Was wir brauchen, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien.“

54 Prozent der Grünen-Wähler für Laufzeitverlängerung

Eine Mehrheit der Grünen-Wähler ist laut einer Umfrage für eine Laufzeitverlängerung für die verbleibenden Atomkraftwerke in Deutschland. 54 Prozent sprachen sich in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild“-Zeitung für eine Verlängerung aus, um die Energieversorgung unabhängiger von russischem Gas zu machen. 38 Prozent der Grünen-Wähler waren gegen einen Weiterbetrieb. In der Gesamtbevölkerung sind 70 Prozent für die Verlängerung, 20 Prozent dagegen und 10 Prozent unentschlossen.

Wegen der Energiekrise durch den russischen Angriffskrieg wird unter anderem wieder diskutiert, Atomkraftwerke in Deutschland in einem sogenannten Streckbetrieb einige Monate länger laufen zu lassen. Dies fordern etwa FDP-Politiker, auch einige Grünen-Politiker schließen es nicht aus. Letztere verweisen aber auf einen neuen Stresstest zur Stromversorgung, den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grüne angeordnet hat. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hielt am Samstag verlängerte Laufzeiten um mehrere Jahre für möglich. Längst wird aber auch über die Wiederinbetriebnahme von bereits stillgelegten AKW debattiert.

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