Kategorie -Jugendliche

Jugendliche waren bewaffnet: 19-Jähriger verletzt Polizisten in Hamburg

Bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen sind am Hamburger Jungfernstieg zwei Polizisten verletzt worden. Die Jugendlichen waren am Montagabend vor der Europa-Passage in Streit geraten, wie die Polizei mitteilte. Ein 19-Jähriger, der den Beamten wegen seiner blutigen Hände aufgefallen war, wehrte sich bei seiner Festnahme so heftig, dass er einem 35 Jahre alten Beamten die Kniescheibe heraustrat.

Er verletzte einen weiteren Polizisten ebenfalls am Bein. Die 16 Jahre alte Begleiterin des Jugendlichen versuchte, ihren Freund zu befreien und warf ein Fahrrad auf die Beamten. Beide wurden nach Angaben der Polizei vorläufig festgenommen. Bei der 16-Jährigen wurde eine Machete sichergestellt.

Passanten hatten die Polizei gerufen, nachdem sie eine Person mit einem Messer vor der Passage gesehen hatten. Zudem hatten sich mehrere Jugendliche mit Straßenschildern und Schlagstöcken bewaffnet, wie die Polizei weiter mitteilte. In unmittelbarer Nähe entdeckten Beamte zudem einen 17-Jährigen mit blutverschmiertem Gesicht. Er gab an, dass er von mehreren Jugendlichen geschlagen worden war. Die Polizei ermittelt zu einem möglichen Zusammenhang der Vorfälle.

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Ständig Attacken in der Region: Nach Tod von 18-Jährigem – was geschah in Asperg?

Nachdem bei Stuttgart erneut Schüsse auf Menschen abgegeben werden und ein Jugendlicher dabei stirbt, sind viele Fragen offen. Gibt es möglicherweise einen Zusammenhang zu vorausgegangenen Taten? Staatsanwaltschaft und Polizei geben sich zugeknöpft. Die Bevölkerung vor Ort ist geschockt.

Auch mehr als zwölf Stunden nach der Bluttat waren auf dem Schotterparkplatz mitten in Asperg noch Ermittler unterwegs. Beamte von Kriminalpolizei und Landeskriminalamt sammelten, teilweise in weiße Schutzanzüge gekleidet, Gegenstände vom Boden auf und verpackten sie in kleine Plastiktüten. Eine Blutlache auf dem Parkplatz zeugt von der Gewalttat, die in der Nacht zum Karsamstag in dem Städtchen bei Ludwigsburg in der Region Stuttgart passierte.

Auch am Morgen des Ostersonntags bleiben viele Fragen offen. Medienberichte, wonach es eine Festnahme in dem Fall gegeben habe, wollte ein Polizeisprecher weder bestätigen noch dementieren. Staatsanwaltschaft und Polizei zeigten sich zugeknöpft und gaben kaum Informationen zu dem Fall bekannt. Nur so viel: Es fielen kurz vor 1.00 Uhr in der Nacht zum Samstag Schüsse, ein 18-Jähriger starb, ein anderer 18-Jähriger überlebte schwer verletzt. Zahlreiche Menschen alarmierten die Polizei, nachdem die Schüsse durch die Nacht gehallt waren, wie ein Sprecher sagte.

Details zum Hergang der Tat oder zu möglichen Verdächtigen waren am Samstag von den Behörden nicht zu erfahren. Die Ermittler erhofften sich aus der Bevölkerung Hinweise auf mögliche Fluchtfahrzeuge. In der Nacht sei umfangreich nach Verdächtigen gefahndet worden, erklärten Staatsanwaltschaft und Polizei in einer knappen Mitteilung. Dabei sei auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt worden. Eine Sonderkommission wurde gegründet, um den Fall möglichst schnell aufzuklären. Die 40 Beamtinnen und Beamten der Soko „Goethe“ würden durch das Landeskriminalamt unterstützt. Gibt es einen Zusammenhang zu anderen Schüssen in der Region?

Immer wieder Schüsse

Asperg liegt rund 20 Kilometer von Stuttgart entfernt. In den vergangenen Wochen hatte es rund um die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg immer wieder Vorfälle mit Schüssen auf Menschen gegeben. Am Donnerstag wurde bekannt, dass zwei junge Männer nach Schüssen auf einen Gastwirt in Plochingen (Landkreis Esslingen) festgenommen wurden. Das Landeskriminalamt hatte eine Ermittlungsgruppe gegründet, nachdem sich ähnliche Vorfälle in den vergangenen Wochen in der Region Stuttgart/Göppingen gehäuft hatten. Es gab mehrere Verletzte. Die gemeinsame Untersuchung soll helfen, Zusammenhänge zu erkennen. Im jüngsten Plochinger Fall hatten die Fahnder den Angaben nach schon am Tattag Erfolg und konnten die Männer festnehmen. Die 22-Jährigen seien dann am Montag in Untersuchungshaft gekommen. Sie sollen mehrfach auf die Gaststätte geschossen haben. Deren 34 Jahre alter Besitzer wurde verletzt. Er konnte das Krankenhaus schnell wieder verlassen.

Erst am 25. Februar war ebenfalls in Plochingen ein anderer Gastwirt angeschossen worden. Der Mann war wohl aber eher ein Zufallsopfer: Der 66-Jährige hatte nach damaligen Angaben nachts mit Gästen das Lokal verlassen, weil Geräusche von zerbrechendem Glas zu hören gewesen waren. Als die Gruppe zwei maskierte Personen vor einem beschädigten Fenster eines Friseurgeschäftes bemerkte, sprach sie die Verdächtigen an. Daraufhin habe einer der beiden Unbekannten geschossen – und den 66-Jährigen getroffen. Er wurde schwer verletzt. Ende Februar war zudem aus einem fahrenden Auto heraus auf eine 21-Jährige in Eislingen/Fils (Landkreis Göppingen) geschossen worden. Sie wurde am Bein verletzt. Mitte März schossen dann Unbekannte in Stuttgart einen 32-Jährigen an. Ebenfalls im vergangenen Monat wurde ein Mann in Hattenhofen (Landkreis Göppingen) angeschossen.

Zu möglichen Zusammenhängen der Taten äußerten sich Staatsanwaltschaft und Polizei bislang nicht. Ermittelt werde in alle Richtungen. Nach Angaben von Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger (parteilos) steht die Bevölkerung der Stadt nach der Tat unter Schock. „Das ist eine neue Dimension von Gewalt, die ich mir nicht hätte vorstellen können“, sagte Eiberger. Der Tatort befinde sich mitten im Ort. Der Tatort, ein Schotterparkplatz, sei nicht als typischer Treffpunkt für junge Leute bekannt gewesen, sagte Eiberger. Er sei in der Nacht von der Feuerwehr alarmiert worden und habe sich in den frühen Morgenstunden ein Bild von der Lage gemacht. Er hoffe nun auf einen schnellen Fahndungserfolg der Polizei. Es sei wichtig, dass das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wieder hergestellt werde.

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Christoph containert, um Lebensmittel zu retten


Im Winter ist der Vorteil, dass du sowieso Mütze und Handschuhe anhast und ein Schaltuch. Das Schaltuch ziehen wir dann nach oben, weil bei manchen Supermärkten natürlich die Videoüberwachung mit dabei ist“, sagt Christoph Beck. Der Maschinenbautechniker lebt seit fünf Jahren mit seiner Frau in einem modernen Holzhaus bei Augsburg. Sonnenstrahlen fallen durch die großen Fenster, aus dem Garten dringt leises Vogelgezwitscher herein. „Das ist eine ganz schnelle Aktion“, sagt der 38-Jährige. Er überlegt kurz, bevor er sagt: „Eine Minute, zwei Minuten maximal.“ Vor drei Jahren hat Beck, der in Wirklichkeit anders heißt, zum ersten Mal „containert“, er rettete also entsorgte Lebensmittel aus den Abfallcontainern von Supermärkten. Diese Lebensmittel können aus verschiedenen Gründen nicht mehr verkauft werden, sind aber oft einwandfrei und genießbar. Manchmal ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, häufig ist es aber noch nicht einmal erreicht. Oder in einem Netz Orangen steckt ein Exemplar mit einer fauligen Stelle, das leicht aussortiert werden kann. „Einmal haben wir einen kompletten Müllsack mit hochwertigstem Käse rausgezogen, alle abgepackt und noch nicht abgelaufen, da haben wir geschätzt, dass es so im Wert von über 200 Euro gewesen sein muss“, sagt Beck kopfschüttelnd. „Ich denke, die haben eine neue Lieferung erhalten, dann wird der Rest einfach rausgeballert.“

Daheim wurde genauestens kalkuliert

Auch bevor er mit dem Containern anfing, hatte Beck darauf geachtet, dass keine Lebensmittel weggeworfen werden. „Dieses Bewusstsein habe ich auch durch meine Mutter bekommen“, sagt Beck. Er ist das zweitälteste von fünf Kindern, seine Eltern haben immer genauestens mit dem Essen kalkuliert. „Meine Mama hat immer gesagt: Es wird aufgegessen!“ Sie stammt ebenfalls aus einer großen Familie und lebte auf einem Bauernhof: „Es war nicht so, dass sie in Saus und Braus gelebt haben, dass zu jeder Tageszeit alles Mögliche verfügbar war, so wie das heute der Fall ist: Man geht zum Kühlschrank, und der ist voll.“ Mittlerweile ist Containern in den sozialen Netzwerken zu einer richtigen Bewegung geworden. Unter dem Hashtag #containern posten Aktivisten auf unzähligen Bildern die geretteten Lebensmittel, Fotos von aufeinandergetürmtem Gemüse, mal im überfüllten Kühlschrank, mal über den gesamten Esstisch ausgebreitet. Lebensmittel, die sonst verbrannt worden oder auf der Mülldeponie gelandet wären. „Durch diese Bilder und die Masse an Lebensmitteln ist das noch mal greifbar geworden, wie viel das eigentlich ist“, sagt Beck und fährt sich durch die kurzen braunen Haare. Auf die Posts ist auch einer seiner Arbeitskollegen aufmerksam geworden. „Der meinte dann, du, das probieren wir mal! Und ich bin sofort dabei gewesen, ich bin relativ schnell zu haben für alles Mögliche und bei so einer Sache natürlich auch“, sagt er mit einem leichten Lächeln.

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„Schwerwiegende Auswirkungen“: Tiktok in Großbritannien muss Millionenstrafe zahlen

Tiktok ist besonders bei Jugendlichen beliebt. Doch um einen eigenen Account zu eröffnen, muss man den Regeln des Unternehmens zufolge mindestens 13 Jahre alt sein. Mit den eigenen Satzungen nimmt der Konzern es jedoch offenbar nicht so genau – das hat nun Konsequenzen.

Wegen Missachtung des Datenschutzes für Kinder muss Tiktok in Großbritannien 12,7 Millionen Pfund (14,54 Millionen Euro) Strafe zahlen. Das Unternehmen habe zugelassen, dass im Jahr 2020 bis zu 1,4 Millionen Kinder unter 13 Jahre im Land einen Account eröffnen konnten – obwohl die eigenen Regeln dies untersagten. Das teilte die britische Datenschutzbehörde Information Commissioner’s Office (ICO) mit. Persönliche Daten von Kindern seien zudem ohne elterliche Einwilligung genutzt worden, obwohl britisches Recht das vorschreibe.

„Tiktok hat es auch versäumt, angemessene Kontrollen durchzuführen, um minderjährige Kinder zu identifizieren und von seiner Plattform zu entfernen“, hieß es weiter. Zwar hätten einige leitende Angestellte intern Bedenken geäußert, doch habe das Unternehmen nicht angemessen reagiert.

„Tiktok hätte es besser wissen müssen“

„Tiktok hätte es besser wissen müssen. Tiktok hätte es besser machen müssen“, sagte Behördenchef John Edwards. „Unsere Strafe über 12,7 Millionen Pfund spiegelt die schwerwiegenden Auswirkungen wider, die ihre Fehler möglicherweise hatten.“

Ursprünglich hatte die Behörde sogar 27 Millionen Pfund Strafe verhängt. Nach Einwänden von Tiktok sei aber entschieden worden, „die vorläufigen Erkenntnisse in Bezug auf die rechtswidrige Verwendung“ einiger Datenkategorien nicht weiterzuverfolgen. Mittlerweile hat die Aufsicht einen Kodex zum Schutz von Kindern in der digitalen Welt veröffentlicht. Die Vorschriften richten sich an Online-Dienste wie Apps, Spieleplattformen und Social-Media-Seiten.

Tiktok muss in letzter Zeit immer wieder Kritik einstecken. Erst kürzlich hatte die italienische Wettbewerbsbehörde eine Untersuchung wegen einer als gefährlich eingestuften „Challenge“ aufgenommen. Es gehe dabei um die aktuell populäre Mutprobe, die als „Französische Narbe“ bekannt ist, wie die italienische Behörde mitteilte. Junge Tiktok-Nutzer kneifen oder zwicken sich bei diesem Trend so lange ins Gesicht, bis sich blaue Flecken und Narben bilden.

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Humanitäre Hilfe der UN in Kambodscha


Das UN World Food Programme, kurz WFP, ist die größte humanitäre Hilfsorganisation der Welt“, sagt Benjamin Scholz, Leiter der Abteilung für Forschungsanalyse und Monitoring des Programms in Kambodscha. Der 33-jährige Dresdner mit braunen Haaren und blauen Augen kam nach seinem Master in International Development Studies an der Philipps-Universität Marburg durch ein zweijähriges UN-Volunteering-Programm in Panama zum WFP und arbeitete für die Organisation auf Haiti, in der Demokratischen Republik Kongo, in Kamerun und in Jordanien. Beim Zoom-Interview sind durch zwei Fenster Häuserfassaden der Millionen-Hauptstadt Phnom Penh zu sehen. „Kambodscha ist für mich wie eine zweite Heimat.“ Samstags spielt er Fußball mit Freunden und Kollegen, darunter viele Einheimische.

Phnom Penh ist eine Blase für sich

Der Bürgerkrieg und die sich anschließende Terrorherrschaft der Roten Khmer von 1975 bis 1979 haben noch heute Auswirkungen auf die Bevölkerung. „Viele Forscher sprechen von einem gesellschaftlichen Trauma, das sich auf die Individuen überträgt. Die posttraumatischen Belastungsstörungen in Kambodscha sind immer noch sehr hoch.“ Eine systematische Aufarbeitung der Geschichte habe noch nicht wirklich stattgefunden, somit könne auch kein Bruch mit der Vergangenheit erfolgen. „Das geht so weit, dass die Roten Khmer auch in der Schule zu keiner Zeit thematisiert werden.“ Die sich in Phnom Penh erhebenden Wolkenkratzer sind heute ein Symbol des wirtschaftlichen Aufschwungs des Landes. Doch der Schein trügt: „Die Hauptstadt ist natürlich eine Blase für sich.“ Drei Viertel der Kambodschaner leben in den ländlichen Regionen, wo Armut weit verbreitet ist. „Nur fünf Prozent des nationalen Budgets werden für die anderen Provinzen ausgegeben, der Rest in Phnom Penh. Das entspricht absolut nicht der Bevölkerungsverteilung.“ Abbild dieses Ungleichgewichts sei beispielsweise die schwache In­frastruktur auf dem Land, von primitiven Wasseranschlüssen über marode Straßen bis hin zu Wellblechhütten.

Trotz eines signifikanten Rückgangs der Armut leben viele Kambodschaner nur knapp über der Armutsgrenze. „Das, was wir in Deutschland für ein Mittagessen bezahlen, muss hier für manche einen Monat lang reichen.“ Auch globale Krisen wie die hohe Inflationsrate oder die Folgen des Klimawandels haben mittelfristig Auswirkungen auf Armut und Ernährungssicherung, akut sei der Ukrainekrieg von Bedeutung. „Wir befinden uns in einer Situation, in der sich mehrere Krisen überlagern. Dafür sind natürlich ärmere Länder wie Kambodscha sehr, sehr anfällig.“ Die Preise für Lebensmittel, Sprit und Dünger seien um sechs Prozent gestiegen. „Die ärmere Bevölkerung gibt bis zu 60 Prozent ihres Einkommens für Essen aus, somit stellen diese Preissteigerungen ganz andere Probleme als vielleicht in Deutschland dar.“ In Kambodscha verfolge das WFP drei große Ziele: Ernährungssicherung, Prävention von Naturkatastrophen und Auswirkungen des Klimawandels sowie soziale Sicherung. „Es gibt eine Menge sozialer Indikatoren, bei denen das Land noch sehr hinterherhinkt.“ Diese seien neben dem enormen Stadt-Land-Gefälle ein hoher Anteil von Unterernährung in den jüngeren Bevölkerungsschichten. „30 Prozent der Kinder sind unterernährt.“

„Krisen werfen unsere Arbeit um Jahre zurück“

Das WFP-Schulspeisungsprogramm gibt es an rund 800 Grundschulen in zwölf Provinzen. „An jedem Schultag stellen wir sicher, dass die Kinder eine kostenlose, warme Mahlzeit bekommen.“ Diese besteht aus Reis, Fisch, Gemüse, Olivenöl und Salz. „Dafür müssen die Lebensmittel zunächst bei lokalen Farmern eingekauft werden.“ Ab vier Uhr morgens bereiten die Köche das Essen zu, das in den Schulen ausgeteilt wird. „Während der Pandemie mussten wir das Programm aufgrund der Schulschließungen anpassen.“ So wurden über 30.000 Haushalte direkt mit Lebensmittelrationen versorgt. „Neben Ernährungssicherung ist ein primäres Ziel des Projekts, Anreize für Kinder zu schaffen, in die Schule zu gehen und den Unterricht zu besuchen.“ Darüber hinaus entlaste das Programm arme Haushalte. „Mittlerweile werden fast ausschließlich lokale Produkte für die Zubereitung der Mahlzeiten genutzt, was natürlich auch die lokale Wirtschaft stärkt.“ Besonders Kleinbauern werde so eine gewisse Lebensgrundlage zugesichert. Zudem beobachte man neben besseren Lernerfolgen dank eines erhöhten Konzentrationsvermögens auch, dass immer mehr Kinder eingeschult werden und die Grundschule erfolgreich abschließen.

Das Gefühl, mehreren Hunderttausend Menschen in Not zu helfen, sei eine enorme Motivation. Man hinke bei Zielen wie Ernährungssicherung hinterher. „Solange diese Thematiken nicht auf der Prioritätenliste der Regierung stehen, wird das schwierig.“ Der Erfolg eines spendenfinanzierten Programms sei an ökonomische Faktoren gekoppelt. „Man darf auch nicht vergessen, dass viele Krisen unsere Arbeit um Jahre zurückwerfen.“ Diese seien auch enorme Regierungsschulden.

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Der Tag: Kinder und Jugendliche überfallen Tankstelle in Wuppertal

Zwei Jugendliche im Alter von 14 und 18 Jahren haben mit Hilfe von zwei Kindern in Wuppertal eine Tankstelle ausgeraubt. Die beiden 12 und 13 Jahre alten Kinder hätten den Tatort zunächst ausgekundschaftet, teilte die Polizei mit. Nach Geschäftsschluss der Tankstelle habe eines der Kinder dann gegen 22.50 Uhr an der Tür geklopft und die Kassiererin dazu gebracht, ihm zu öffnen. In dem Moment seien zwei bewaffnete Täter aufgetaucht und hätten die Mitarbeiterin und zum Schein auch das Kind bedroht, erklärte die Polizei.

Mit Geld und Zigaretten flohen sie – doch durch die schnell eingeleitete Fahndung kamen sie nicht weit. Die beiden Kinder hatten sich in einem Gebüsch nicht weit vom Tatort versteckt, die beiden Hauptverdächtigen wurden wenig später auch geschnappt.

Die beiden 12- und 13- jährigen Kinder seien bereits „hinlänglich polizeilich in Erscheinung getreten“. Weil sie noch nicht strafmündig sind, sei das Jugendamt informiert worden. Gegen die beiden jungen Männer werde weiter ermittelt.

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Junger Metzger in der Schweiz


Mit dem Messer zu arbeiten hat mir schon immer Freude ge­macht“, sagt der 20-jährige Silas Meier schmunzelnd. Im August 2018 begann er seine Lehre als Fleischfachmann in der Metzgerei Hotz in Pfäffikon im Kanton Zürich. Inzwischen hat er seine dreijährige Lehre erfolgreich abgeschlossen. Im Metzgerberuf gibt es drei verschiedene Fachrichtungen: Gewinnung, Verarbeitung und Veredelung. Silas entschied sich für die Ausbildung zum Veredler und erlernte nebenbei auch den Verarbeiter. „Als Veredler ist man oft im Laden. Mir gefällt der Kundenkontakt sehr“, erklärt der junge Fleischfachmann. Als Verarbeiter hingegen stellt er Würste her oder entbeint Tiere, die vorher vom Gewinner geschlachtet wurden.

5.30 Uhr bis 19.30 Uhr

An vier Tagen in der Woche musste Silas schon um 5.30 Uhr in seinem grau-weiß gestreiften Arbeitsgewand, auf dem mit roter Schrift Hotz aufgestickt ist, bereitstehen. Der Arbeitstag beginnt mit dem Auspacken des Fleisches und dem Einräumen des Buffets. Anschließend werden Bestellungen von Restaurants bereit gemacht, die Fenster geputzt, und das Fleisch wird in der Theke angerichtet. „Und um 8.00 Uhr stehen schon die ersten Kunden im Laden“, sagt Silas seufzend, während er durch den Produktionsraum läuft. „Dann geht die Arbeit erst richtig los.“ Bis 18.30 Uhr arbeitet er entweder im Laden oder in der Verarbeitung. Sein Arbeitstag endet aber erst eine Stunde später, um 19.30 Uhr. Nach der Ladenschließung stehen nämlich noch das Aufräumen und Vorbereiten von weiteren Bestellungen an. Mittwochs besuchte Silas zusätzlich die Berufsschule in Winterthur im Kanton Zürich.

Fast zwei Tage ununterbrochen Bestellungen

Besonders die Weihnachtszeit ist für das ganze Team immer eine intensive Zeit. „Man macht sich kaputt“, sagt er nachdenklich. Fast zwei Tage lang werden dann ununterbrochen Bestellungen für die Kunden vorbereitet. “Wenn es gut kommt, kann ich zwischen dem 23. und 24. Dezember eine Stunde schlafen“, sagt der sympathische junge Mann und grüßt eine vorbeigehende Mitarbeiterin. Kurz darauf, nämlich Ende Jahres, steht die Inventur an. In eine Materialliste muss Silas alle Produkte eintragen und ausrechnen, wie viel Wert die ganze Ware hat. Das dauert immer sehr lange und ist eine eintönige Arbeit. „Allein vom Rindfleisch haben wir 20 verschiedene Sorten, und diese alle zu wägen und aufzuschreiben finde ich sehr mühsam.“ Auch das Grillputzen oder Herauslösen der Knochen gehören nicht zu den Lieblingstätigkeiten des jungen Metzgers. Am liebsten macht er komplizierte Dinge. „Dazu gehören zum Beispiel das Richten der Wursterei“, sagt er. In eine Wurst kommen verschiedene Fleischsorten. Solche Bestandteile müssen mit Wasser oder Milch, auch „Schüttig“ genannt, Gewürzen, Phosphaten und Zusatzstoffen angereichert werden. Diese wiegt er genau auf die verschiedenen Chargen ab. „Eine Charge sind zehn Kilo, zwei Chargen sind 20 Kilo, und so weiter“, erklärt er. Bei der Anschaffung der Wurst wird das Fleisch mit einer Maschine gehackt. Zu wissen, wann das Brät gut ist und weiterverarbeitet werden kann, bereitet Silas manchmal Schwierigkeiten. Einen Partyservice zu organisieren ist auch nicht ganz ohne. Es müssen Offerten geschrieben und die Produkte dem Kunden präsentiert werden. „Je nach Kunde ist das relativ anspruchsvoll“, sagt Silas und lacht verschmitzt. Steaks marinieren und Hamburger ausstechen hingegen sind einfachere Arbeiten. „Das kann man irgendwann im Schlaf.“

Nach der Arbeit geht es zum Hockey

Auch wenn es der Beruf in sich hat, bereut Silas seine Entscheidung nicht. Er wusste schon früh, dass er als Metzger arbeiten will. Als kleiner Junge gab er sein Geld auf dem Dorfmarkt nämlich immer an einem Wurststand aus. „Mittlerweile hat sich das geändert. Ich achte sehr auf meine Ernährung und esse vor allem Fleisch mit viel Proteinen“, erklärt er lachend. In der ersten Oberstufe machte er zwei Schnupperlehren als Fleischfachmann, was ihn begeisterte. So fiel seine Entscheidung auf den Beruf des Metzgers. Nach einem elfstündigen Arbeitstag geht Silas Meier noch nicht nach Hause. „Ich spiele Unihockey und komme meist erst um halb elf abends nach Hause.“ Nebst den Wettkämpfen und der Arbeit geht Silas sonntags gerne fischen. Seine Leidenschaft für dieses Hobby hat er von seinem Vater übernommen. Auch dieser ging in seiner Kindheit gerne angeln. Silas begann als Zwölfjähriger mit dem Fischfang. „Früher habe ich mit meinem Vater auf dem Land Schlammfische aus dem Wasser gezogen und Fischknusperli daraus gemacht“, meint er, in Erinnerungen schwelgend. Er sieht einen Zusammenhang zwischen diesem außergewöhnlichen Hobby und seinem Beruf als Metzger. Schon damals zeigte sich seine Begeisterung für den Umgang mit Messern.

Die Fischerausrüstung der Familie wird von Woche zu Woche größer. Mit ihrem Motorboot und einem Patent, einer Angellizenz, gehen sie in Flüssen oder auf größeren Seen angeln. Wenn es die Art des Fisches erlaubt, verarbeitet Silas sie zu Filets oder anderen Speisen. „Mittlerweile sind wir schon recht professionell unterwegs“, sagt er stolz.

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Sperrzeit auf sozialen Medien: Utah will digitale Welt für Jugendliche stark regulieren

Die jüngeren Generationen wachsen alle digital auf – nicht ohne Probleme. Der uneingeschränkte Zugang zu sozialen Medien führt häufig zu psychischen Problemen. In Utah könnte sich das bald ändern. Der US-Bundesstaat will den Zugang für junge Nutzer stark einschränken.

Der US-Bundesstaat Utah will den Zugang Minderjähriger zu sozialen Netzwerken stark einschränken. Der Gouverneur des Bundesstaates, Spencer Cox, unterzeichnete ein entsprechendes Gesetz. Es sieht unter anderem vor, dass Social-Media-Unternehmen das Alter eines Einwohners von Utah überprüfen müssen, bevor dieser ein Konto eröffnen kann. Außerdem verlangt das Gesetz die Zustimmung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten, wenn Jugendliche einen Account eröffnen möchten. „Dies ist der erste Gesetzentwurf dieser Art in den Vereinigten Staaten. Utah ist bei diesem Vorhaben führend“, sagte Cox.

Das Gesetz soll im kommenden Jahr in Kraft treten. Es sieht unter bestimmten Bedingungen außerdem eine Sperrzeit für die Nutzung sozialer Medien zwischen 22.30 Uhr bis 6.30 Uhr vor. Auch bestimmte Werbung soll eingeschränkt werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass betroffene Unternehmen vor Gericht gegen die Regelung vorgehen werden. Gouverneur Cox hat das Gesetz unter anderem damit begründet, dass die Nutzung sozialer Plattformen bei Jugendlichen zu psychischen Problemen führen könne.

Derzeit steht in den USA besonders die Kurzvideo-App Tiktok im Fokus. Tiktok-Chef Shou Zi Chew sagte bei einer Anhörung im Kongress aus und versuchte, Sorgen über chinesische Spionage und Einflussnahme zu zerstreuen. Tiktok steht zunehmend unter politischem Druck, weil die Plattform zu dem aus China stammenden Bytedance-Konzern gehört. Der Dienst ist mit mehr als einer Milliarde Nutzer weltweit die einzige auch im Westen erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt.

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Ölsperren-Rettungsübung am Chiemsee


Ein Sonnenaufgang wie im Märchen: Die Wasseroberfläche reflektiert Rot, Orange und Gelb vermischt mit Dunkelblau und Grau. Der Chiemsee ist ruhig und friedlich mit Tau umhüllt. Die Bergkette ist in dunklen Silhouetten zu erahnen. So beginnt der Tag, als die Chiemseeübung mit dem THW und der TAL angesetzt ist. Die benötigten Ölsperren, etwa fünf Meter lange Metallwände mit zwei Schwimmkörpern auf beiden Seiten, werden mit einem Flaschenzug nach unten auf den Steg gesetzt. Sie werden ge­koppelt und gleiten an­schließend wegen der Schieflage in Richtung Wasser. Jährlich wird das Material der Ölwehr-Einheit am Lachsgang bei Übersee, einer abgelegenen Stelle am Chiemsee, getestet und gewartet. Die Ölwehr ist allgemein für zulaufendes Öl auf dem Wasser und zu Lande verantwortlich und kümmert sich um die Vermeidung und Bewältigung von verheerenden Umweltschäden. Lokal für den Chiemsee sind dafür mehrere Ortsverbände des Technischen Hilfswerks, die örtlichen Feuerwehren und die TAL vertreten, um einen oder mehrere Tage vor Ort für den Ernstfall zu üben.

Drohnen über den Tiroler Achen

Die TAL ist ein großes europäisches Transportunternehmen für Rohöl und unterhält eine 753 Kilometer lange Pipeline, die von Triest in Italien durch Österreich nach Deutschland bis zum Tanklager in Lenting verläuft, im Herzen von Bayern bei Ingolstadt, wobei sie sich dort nach Westen und Nordosten aufteilt. Dabei kreuzt sie die Tiroler Achen im Raum Kitzbühel in Österreich. Erik Färber, ein mittelgroßer Mann mit rundlichem Gesicht und grauem Bart, ist seit 2009 zuständig für die Ölwehr bei der TAL und erklärt, dass „90 Prozent von Österreich und 100 Prozent von Bayern und Baden-Württemberg“ von der TAL versorgt werden, „was ein Drittel des deutschen Bedarfs ausmacht“. Das bedeutet, wenn die Pipeline auf österreichischer Seite im Gebiet der Tiroler Achen ein Leck hätte, würde das austretende Rohöl den Chiemsee gefährden. Um das zu verhindern, existiert ein Ölsperrenlager am Lachsgang, westlich des Achendeltas. Bei der aktuellen Übung waren auch die THW-eigenen Drohnen im Einsatz und haben faszinierende Fotos gemacht. Dadurch war es möglich, die Tiroler Achen von oben zu beobachten, wie sie sich in ganz vielen verzweigten Strängen in den Chiemsee einpflegen. Das Achendelta bezeichnet die Mündungszone der Tiroler Achen in den Chiemsee und befindet sich auf der südlichen Seite.

Der Standort am Lachsgang besteht aus einer mittelgroßen Halle, in der Kupplungen, Boote und weiteres Material gelagert werden, und aus zwei Stegen. Einer zum Anlegen der Boote und der andere zum Einbringen der Ölsperren. Wenn es zu einer Katastrophe kommen sollte, muss das Öl schnellstmöglich abgesondert werden, da Rohöl aufgrund seiner reinen Form hochentzündlich und giftig ist. Das Öl muss im Achendelta gestoppt und aus dem Wasser gefiltert werden. Jeder Helfer muss wissen, was zu tun ist, um die Anforderungen von Ausmaß und Schnelligkeit zu garantieren. Aus diesem Grund üben das Technische Hilfswerk und die örtliche Feuerwehr jährlich am Chiemsee. Diese Übung wird in drei Kategorien eingestuft, wobei sie sich im Aufwand unterscheiden. 2022 wurde mit sieben Ortsverbänden vom THW in Kategorie 2 geübt, wobei umliegende Ortsverbände wie Bad Aibling, Traunstein, Mühldorf, Simbach und Traunreut vertreten waren, aber auch Ellwangen aus Baden-Württemberg, die einen dreistündigen Anfahrtsweg auf sich genommen haben.

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Anwalt kündigt Erklärung an: Messerangreifer von Brokstedt will angeblich aussagen

Im Januar sticht Ibrahim A. in einem fahrenden Zug auf andere Fahrgäste ein, zwei Jugendliche sterben. Nach Angaben seines Verteidigers will der 33-Jährige nun zu der Messerattacke aussagen. Unterdessen herrschen Zweifel an seiner Schuldfähigkeit.

Rund zwei Monate nach einem Messerangriff in einem Zug in Schleswig-Holstein will der Tatverdächtige nach Angaben seines Verteidigers sein bisheriges Schweigen gegenüber den Ermittlungsbehörden brechen. Wie der „Spiegel“ berichtete, wird der 33-Jährige Ibrahim A. die Tat dabei seinem Anwalt zufolge nicht bestreiten. Sein Mandant werde darüber hinaus „eine Erklärung zu den Umständen abgeben“, sagte der Verteidiger dem Magazin.

Der kurz zuvor aus einer etwa einjährigen Untersuchungshaft entlassene A. hatte am 25. Januar in einem fahrenden Regionalzug bei Brokstedt mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen. Zwei Jugendliche im Alter von 17 und 19 Jahren starben, fünf weitere Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt. A. wurde überwältigt und sitzt seitdem wegen des Verdachts des Mordes und des versuchten Totschlags in Untersuchungshaft.

A. stand während der Tat unter Drogen

Der Verdächtige war nach Behördenangaben ohne festen Wohnsitz und trat bereits in der Vergangenheit mehrfach strafrechtlich in Erscheinung. Er stammt demnach aus Palästina und lebte seit 2014 in Deutschland. Der Fall löste eine Debatte über Abschiebungen straffälliger Ausländer aus.

Laut „Spiegel“ wird der Gesundheitszustand des 33-Jährigen derzeit von einem Gutachter untersucht. Seinem Rechtsanwalt zufolge gibt es demnach Zweifel an seiner Schuldfähigkeit. Wie das Magazin unter Berufung auf Ermittler berichtete, hatte A. bei der Tat Kokain, Morphin und Methadon im Blut. Er soll während der Tat „unvermittelt und wortlos“ agiert und laut einer Zeugin zuvor zudem einen verwirrten Eindruck gemacht haben.

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