Kategorie -Jugendliche

Der Tag: Jugendlicher versteckt sich in Biotonne vor Polizei

Auf der Flucht vor der Polizei hat sich ein 16-Jähriger in Frankfurt am Main in einer Biomülltonne versteckt. Vorher war er einer Streife aufgefallen, weil er mit einem gestohlenen Motorroller unterwegs war. Als die Beamten ihn am Samstag anhalten wollten, flüchtete er. Dabei sei er mit dem Roller gegen ein zufällig vorbeifahrendes Polizeiauto geprallt und anschließend davongerannt, schreibt die Polizei. „Im Rahmen der Fahndung bewiesen die Polizeibeamten jedoch den richtigen Riecher.“ Die Beamten brachten den 16-Jährigen zur Polizeistation. Es habe sich herausgestellt, dass er Cannabis konsumiert habe. Auch hatte er keinen Führerschein. Der Jugendliche wurde schließlich seinem Vater übergeben. Verletzt wurde niemand.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

„Patienten massiv in Gefahr“: Lieferengpass bei Antidepressivum besorgt Experten

Fluoxetin ist das einzige für Kinder und Jugendliche zugelassene Antidepressivum auf dem Markt. Wegen einer Verunreinigung sind 70 Prozent der fluoxetinhaltigen Arzneimittel derzeit aber nicht lieferbar. Von einer Firma sind alle Produkte betroffen.

Ein Psychiatrieverband hat wegen Lieferengpässen beim Antidepressivum Fluoxetin Alarm geschlagen und auf die Gefahren vorrangig für Kinder und Jugendliche hingewiesen. Für dieses Alter sei Fluoxetin der einzige zugelassene Wirkstoff bei schweren Formen depressiver Störungen, abruptes Absetzen oder unregelmäßige Verfügbarkeit könnten zu schwerwiegenden Nebenwirkungen und Rückfällen führen, teilte der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland (BKJPP) mit.

Wie ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn mitteilte, gibt es derzeit bei 70 Prozent der fluoxetinhaltigen Arzneimittel auf dem Markt Lieferengpässe. Betroffen seien alle Produkte der Firma Sandoz (Marken Hexal und 1A). Die Einschränkung sei auf eine Verunreinigung zurückzuführen, die weitere Freigaben bis auf Weiteres verhindere, teilte der BfArM-Sprecher mit. Die ersten erneuten Freigaben seien für Ende Oktober geplant. Andere Stärken mit der Dosis 10 oder 20 Milligramm würden voraussichtlich erst im Dezember wieder produziert.

Der Psychiatrieverband BKJPP ist eigenen Angaben zufolge durch Mitteilungen von Mitgliedern und Anfragen in Apotheken auf den Missstand aufmerksam geworden. Er teilte mit, dass Fluoxetin deutschlandweit schon seit zwei Wochen nicht mehr zu bekommen sei, unabhängig von Hersteller, Dosierung und Packungsgröße.

„Erstmals in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist eine bisher verfügbare Substanz vollständig nicht mehr lieferbar, damit stehen Patientinnen und Patienten massiv in Gefahr“, hieß es. Fachärztinnen und -ärzte stünden vor einem Dilemma, da es keine Alternativen gebe.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

Ticketautomat gesprengt: Jugendliche nach Explosion schwer verletzt

Ein heftiger Knall erschüttert die kleine Gemeinde Neuenhagen bei Berlin am Wochenende. Die Polizei findet danach einen schwer verletzten Jungen im Gleisbett. Er und ein weiterer Jugendlicher müssen notoperiert werden.

Zwei 15-Jährige haben sich offenbar beim Sprengen von Fahrkartenautomaten am Bahnhof Neuenhagen bei Berlin schwer verletzt. Mehrere Zeugen hatten in der Nacht zum Samstag eine laute Explosion bemerkt, wie die Polizei später mitteilte. Die beiden Jugendlichen sollen nach ersten Erkenntnissen ein Gas-Luft-Gemisch in die Automaten eingeleitet haben, das offenkundig vorzeitig explodiert sei. Einer der Jugendlichen sei durch die Explosion ins Gleisbett geschleudert worden, sagte ein Polizeisprecher. Polizeibeamte mussten ihn bergen.

Seinen Freund griff ein Zeuge auf, der den Jugendlichen sah, als dieser sich schwer verletzt vom Tatort entfernen wollte. Beide Jugendlichen kamen in ein Berliner Krankenhaus und mussten umgehend notoperiert werden. Auch am Sonntag konnte die Polizei nicht sicher sagen, ob sich die beiden 15-Jährigen außer Lebensgefahr befanden. Einer der Jugendlichen sei besonders schwer verletzt.

Die Kraft der Explosion muss laut Polizei enorm gewesen sein: Neben den beiden Fahrkartenautomaten wurde auch die Überdachung des S-Bahnhofs beschädigt. Techniker kümmerten sich in der Folge um den kaputten Fahrtkartenautomaten und die umliegenden Trümmerteile. Die Geldkassetten der Automaten blieben heil.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

Leiche im Waldstück entdeckt: Tote 14-Jährige in Hessen – 20-Jähriger festgenommen

Eine Jugendliche in Nordhessen verschwindet plötzlich spurlos. Die Polizei sucht nach ihr, auch öffentlich – ohne Erfolg. In einem Waldstück wird ihre Leiche später eher zufällig gefunden. Nun wurde ein junger Mann festgenommen, die beiden sollen sich gekannt haben.

Im Fall der 14-jährigen Marie Sophie, die am Donnerstag in einem Waldstück bei Bad Emstal in Nordhessen tot gefunden wurde, hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Das teilten die Staatsanwaltschaft Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen nun gemeinsam mit. Demnach handelt es sich bei ihm um einen 20 Jahre alten Bekannten des Opfers. Der 20-Jährige befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

„Aufgrund weiterer Ermittlungen und Durchsuchungen konnten die ersten Verdachtsmomente gegen ihn erhärtet werden“, hieß es in der Mitteilung. Der Mann sei inzwischen dringend tatverdächtig, für den Tod der 14-Jährigen verantwortlich zu sein. Die Ermittlungen dauerten an.

Die Jugendliche war seit Mittwoch vermisst worden. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Mann den Leichnam der Schülerin am Donnerstag beim Holzmachen entdeckt. Sie befand sich demnach bei einer Baumgruppe an einem Feldrand außerhalb der Ortschaft im Bereich eines Holzstapels. Der Mann habe sofort die Polizeibeamten verständigt, die sich im Rahmen der Suche nach der 14-Jährigen in der Nähe aufhielten.

Tatverdächtiger kurz nach Leichenfund festgenommen

Die seitdem eingeleiteten umfangreichen Ermittlungen ergaben der Polizei zufolge Hinweise auf ein Fremdverschulden. Der Tatverdächtige, ein Deutscher aus dem Landkreis Kassel, wurde demnach bereits am Donnerstagabend festgenommen. Weiterhin unklar ist die genaue Todesursache. Aktuell erfolge die Obduktion des Leichnams, die Aufschluss über die Todesursache bringen soll, hieß es. Weitere Informationen sollen laut Mitteilung am Freitag nach Abschluss der Obduktion bekannt gegeben werden.

Die 14-Jährige hatte am Mittwochabend gegen 18.30 Uhr ihr Zuhause verlassen und war seither verschwunden. Angehörige meldeten sie deshalb in der Nacht zum Donnerstag als vermisst. Die Beamten suchten zeitweise auch öffentlich nach der 14-Jährigen. Bad Emstal ist eine kleine nordhessische Gemeinde mit rund 6000 Einwohnern in vier Ortsteilen. Sie liegt im Naturpark Habichtswald, rund 25 Autominuten südwestlich von Kassel.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

Aggressiver 14-Jähriger: Fall Pragsdorf: „Brutalität und Grausamkeit tatsächlich einzigartig“

Ein Jugendlicher steht im dringenden Verdacht, ein sechsjähriges Kind aus Pragsdorf erstochen zu haben. In den Fokus der Ermittler rückt er bereits am Tatabend: Er verstrickt sich in Widersprüche, Zeugenaussagen sprechen gegen ihn. Zudem ist sein aggressives Verhalten bereits bekannt.

Der tatverdächtige 14-Jährige im Fall des getöteten sechsjährigen Joel in Pragsdorf ist nach Ermittlerangaben bereits in der Vergangenheit aggressiv in Erscheinung getreten. „Wir wissen durch die Ermittlungen, dass er in Vergangenheit bereits durch aggressives Verhalten gegenüber anderen Kindern ja aufgetreten ist“, sagte der zuständige Chefermittler, Olaf Hildebrandt, bei der Vorstellung der Ermittlungsergebnisse in Neubrandenburg. „Wir denken, dass das damit im Zusammenhang stehen wird.“ Der Jugendliche ist jedoch zuvor nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Doch das, was dem Sechsjährigen geschehen ist, sei eine Straftat, deren „Brutalität und Grausamkeit tatsächlich einzigartig“ sei, sagte der Ermittler.

Nach Aussage der Ermittler kannten sich die Familien des tatverdächtigen Deutschen und des Opfers „aus dem dörflichen Milieu“. Beide kamen aus dem 580-Einwohner-Dorf in der Nähe von Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern, in dessen Umkreis der Tatverdächtige eine Förderschule besuchte. Ob es eine engere Verbindung zwischen dem mutmaßlichen Täter und dem Opfer gegeben hat, ist bisher nicht bekannt.

Der Jugendliche war am Vormittag festgenommen und in Untersuchungshaft genommen worden. Bei sehr jungen Jugendlichen sei dies zwar nicht üblich, erklärte der Neubrandenburger Oberstaatsanwalt Tim Wischmann. Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Neubrandenburg habe jedoch keine Alternative gesehen. Laut Ermittler Hildebrandt hat der Verdächtige bei seiner Festnahme „wenig Gefühlsregungen“ gezeigt. Gegen den Jugendlichen besteht dringender Tatverdacht wegen Totschlags. Er soll den sechsjährigen Jungen erstochen haben.

Mischspur auf Tatwerkzeug

Der Verdacht gegen ihn basiert vor allem auf DNA-Spuren, die auf dem mutmaßlichen Tatwerkzeug, einem Messer, gefunden worden seien. Das Messer war zuvor in der Nähe des Tatorts entdeckt worden. Auf der Klinge konnten die Ermittler Blutspuren des getöteten Sechsjährigen nachweisen, auf dem Griff befand sich demnach eine sogenannte Mischspur, wie Wischmann mitteilte. Diese Mischspur enthalte mit „sehr großer Wahrscheinlichkeit“ Genmaterial sowohl des Opfers als auch des mutmaßlichen Täters.

Zudem verstrickte sich der Jugendliche den Ermittlern zufolge in Widersprüche. Er war nachweislich der letzte Mensch, der das spätere Opfer am 14. September in Pragsdorf bei Neubrandenburg gesehen hatte. Zuvor war er mit dem Sechsjährigen und dessen Geschwistern in dem Dorf unterwegs. Als sich die Geschwister verabschiedeten, gingen der Jugendliche und das Kind auf einen Bolzplatz, in dessen Nähe der Sechsjährige bei einer späteren Suchaktion schwerverletzt gefunden wurde.

Der Jugendliche rückte daher bereits am Tatabend in den Fokus der Ermittler. Zudem habe es vage Aussagen im Dorf gegeben, dass der 14-Jährige unwahre Angaben im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Sechsjährigen gemacht habe, erklärte der Polizeibeamte Hildebrandt. Deshalb habe es noch in der Nacht einen Durchsuchungsbeschluss gegeben. Es habe sich um einen Anfangsverdacht gehandelt, aber nicht um einen sehr harten Anfangsverdacht. Er habe noch nicht dafür ausgereicht, der Öffentlichkeit einen Tatverdächtigen zu präsentieren. Bei der Durchsuchung konnten die Ermittler zunächst keine weiteren belastenden Hinweise finden.

Mord oder Totschlag

Mit der Festnahme des Tatverdächtigen konzentrierten sich die Ermittlungen nun auf die Hintergründe der Tat, sagte Wischmann. So sind bisher weder die Hintergründe der Tat noch die Motivlage bekannt. Diese Ermittlungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Dabei werde es etwa um die Frage nach möglichen psychiatrischen Besonderheiten des Tatverdächtigen gehen, sagte Wischmann. In der Regel finde dazu auch eine Begutachtung des Tatverdächtigen statt.

Daran hänge die juristisch wichtige Frage: „Haben wir es hier mit einem Totschlag, oder einem Mord oder einer anderen Art des Delikts zu tun?“. Diese Fragen seien noch offen. Der Tatverdächtige selbst hat sich auf Anraten seines Pflichtverteidigers bisher weder vor den Ermittlern noch vor dem Haftrichter geäußert. Ob die Hintergründe der Tat nach den Ermittlungen auch der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, ist nicht sicher. Aufgrund des jungen Alters des Tatverdächtigen sei dieser besonders schutzwürdig, erinnerte Wischmann.

Den Eltern des Opfers sei die Nachricht der Festnahme persönlich überbracht worden, berichtete der leitende Ermittler Hildebrandt. Ihnen wurden Betreuer zur Seite gestellt. Dieses Angebot hat auch die Schule des Opfers erhalten.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

Hohe Arbeitslosigkeit: Chinas Jugend sucht sogar auf Tinder nach Jobs

Der schwierige Arbeitsmarkt in China zwingt junge Menschen zu unkonventionellen Methoden. Auf der Dating-Plattform Tinder suchen Nutzer längst nicht mehr nur nach der großen Liebe. Die App fungiert inzwischen auch als Jobbörse.

Nie zuvor sind in China so viele Hochschulabsolventen ohne Job gewesen. Um eine Anstellung zu finden, müssen junge Chinesen deswegen kreativ werden. Seitdem sich das Jobportal LinkedIn aus dem chinesischen Markt zurückgezogen hat, weichen immer mehr Arbeitswillige auf andere Plattformen aus. Als besonders beliebt hat sich einem Bericht des chinesischen Online-Magazins „Sixth Tones“ zufolge dabei die Dating-App Tinder erwiesen.

Dem Bericht nach macht gerade die Schwierigkeit für Chinesen, die nur über eine VPN-Verbindung auf Tinder zugreifen können, die Dating-App zu einer idealen Networking-Plattform. Denn die Anwendung sei eher auf Nutzerinnen und Nutzer ausgerichtet, die im Ausland studiert haben oder für internationale Unternehmen arbeiten. Im Gegensatz etwa zu der Dating-App Hinge sei es zudem möglich, mit Menschen außerhalb ihres unmittelbaren sozialen Umfelds in Kontakt zu treten.

Inzwischen zirkulieren laut „Sixth Tones“ sogar schon richtige Anleitungen, wie man einen Job auf Tinder finden kann. Bereits im Juni teilte eine Nutzerin auf der chinesischen Plattform Xiaohongshu einen Beitrag mit dem Titel „Tipps, wie man einen Job auf Tinder findet“. Er wird inzwischen als ultimativer Tinder-Networking-Leitfaden empfohlen. Der Post umfasst sechs Ratschläge: Treffe dich nur mit Personen aus deiner Branche, beginne das Gespräch, indem du dein Gegenüber nach seinem Job fragst, teile deine Probleme mit und bitte um Rat, gebe deinem Gesprächspartner das Gefühl, erfolgreich zu sein, zeige Dankbarkeit mit einer Einladung zum Essen und versuche mit bestimmten Persönlichkeitstypen des Myers-Briggs-Typenindikator zu überzeugen. Dabei handelt es sich um einen Persönlichkeitstest, der in China sehr beliebt ist.

In diesem Jahr ist es für Universitätsabsolventen laut Katja Drinhausen, Leiterin des Bereichs chinesische Politik und Gesellschaft am Mercator Institute for China Studie, besonders schwierig, einen Job zu finden. „Es gibt über 11 Millionen neue Uni-Abgänger, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommen. Und das zu einer Zeit, wo ohnehin die Arbeitslosigkeit unter jungen Arbeitnehmern mit über 20 Prozent schon sehr, sehr hoch ist“, sagte sie im ntv-Podcast „Wieder was gelernt“.

Die Jugendarbeitslosigkeit hat zuletzt einen neuen Rekordwert erreicht: Im Juni sind 21,3 Prozent der 16- bis 24-Jährigen in den Städten ohne Job gewesen. Die Zahlen seit Juli wurden dann nicht mehr veröffentlicht. Die Statistik-Behörde begründete das damit, die Methodik zu überarbeiten.

Gegenüber „Sixth Tone“ zeigt die Personalleiterin eines Unternehmens aus Shanghai, Yang Yutong, zwar Verständnis für den neuen Tinder-Networking-Trend. Schließlich müssten heutzutage junge Leute jeden Vorteil nutzen, um eingestellt zu werden. „Ich persönlich denke, dass die Nutzung von Dating-Apps, um mit Leuten aus der gleichen Branche in Kontakt zu treten und Jobangebote zu finden, kreativ und für die junge Generation geeignet ist“, zitiert das Online Magazin Yang. Es sei jedoch wichtig, sich vor Betrügern in Acht zu nehmen.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

Teilzeit, Personalnot, „Faule“: Haben die Deutschen das Arbeiten verlernt?

Der laute Ruf nach einer branchenweiten Vier-Tage-Woche, junge Menschen, die sich angeblich vor Arbeit drücken. Sind die Deutschen faul geworden? Laut Statistik gehören sie zu denen, die in der EU am kürzesten arbeiten. ntv.de erklärt, warum.

Den Deutschen eilt der Ruf voraus, sie seien fleißig. Aber gilt das heute noch? Namhafte Ökonomen wie Michael Hüther oder Bert Rürup glauben das nicht mehr. Mit Blick auf den akuten Fachkräftemangel fordern sie mehr Einsatz, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern. Ein Europa-Vergleich der Wochenarbeitsstunden für 2022 gibt ihnen Recht. Deutschland ist hier weit abgeschlagen. Auf dem Balkan beispielsweise wird viel länger gearbeitet.

Laut Eurostat betrug die durchschnittliche Arbeitszeit von Voll- und Teilzeitbeschäftigten in Deutschland im vergangenen Jahr 35,3 Stunden pro Woche. Im EU-Schnitt dagegen arbeiten die Erwerbstätigen zwischen 20 und 64 Jahren 37,5 Stunden pro Woche. Noch „fauler“ als die Menschen hierzulande waren nur die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den Niederlanden. Hier kommen die Beschäftigten zusammengenommen auf sparsame 33,2 Arbeitsstunden pro Woche. Das entspricht schon annähernd einer Vier-Tage-Woche, legt man einen Achtstundentag zugrunde.

Viel länger dagegen arbeiten die Menschen in den Balkanländern. Griechenland kommt auf 41, Rumänien und Bulgarien auf jeweils 40,2 Stunden. EU-Beitrittskandidat Serbien kam im vergangenen Jahr im Schnitt sogar auf 43,3 Stunden pro Woche. Leben die fleißigsten Menschen in Europa also auf dem Balkan?

Richtig ist: In Deutschland werden die Rufe nach einer breit ausgerollten Vier-Tage-Woche lauter. Einerseits herrscht Fachkräftemängel. Andererseits legt laut den frustrierten Rückmeldungen von Personalern die junge Generation mehr Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance als auf Karriere und eine großzügige Absicherung fürs Alter. Knapp sieben Prozent der 15- bis 24-Jährigen gelten als sogenannte Neets: „Not in Education, Employment or Training“, sie arbeiten nicht und sind nicht in der Schule oder Ausbildung. Damit landet Deutschland laut Eurostat auf Platz acht in der EU.

Voll- versus Teilzeit: Zahlen richtig lesen

Wie schlimm steht es also um Deutschlands Arbeitsmoral? Ein Blick auf die nach Voll- und Teilzeit aufgeschlüsselten Daten gibt Aufschluss über die Ursachen für die Unterschiede zwischen den Ländern. Je höher die Teilzeitquote, desto niedriger die Wochenarbeitszeit eines Landes. Mit 38,4 Prozent Teilzeitarbeitenden unter den Erwerbstätigen waren die Niederländer 2022 die Spitzenreiter in der EU. Die Deutschen landeten mit 27,9 Prozent auf Platz drei.

Die separate Betrachtung von Teilzeit und Vollzeit offenbart einen weiteren Aspekt, der das Bild vom faulen Deutschland zumindest etwas relativiert: Vollzeitbeschäftigte in Deutschland und den Niederlanden arbeiten immerhin rund 40 Stunden die Woche. Hierzulande sind es im Schnitt 40,5, in den Niederlanden 39,5 Stunden. Das ist zum einen unwesentlich weniger als der europäische Durchschnitt, der in der EU bei Vollzeitbeschäftigen bei 40,6 Stunden liegt.

Zum anderen zeigt ein Vergleich über eine Zeitspanne von 30 Jahren, dass die Zahlen für Vollzeitbeschäftigte relativ konstant geblieben sind – und das, obwohl die Wochenarbeitszeit insgesamt in Deutschland seit 1992 um 2,9 Stunden gesunken ist: Lag sie 1992 bei den Vollzeiterwerbstätigen bei 41,4 Stunden, waren es 2022 noch 40,4. Verlernt haben die Deutschen das Arbeiten also nicht.

Unterschiede zwischen Nord-, Süd- und Osteuropa

Eine wichtige Rolle für die Arbeitszeiten – ob mehr in Teil- oder Vollzeit gearbeitet wird , – spielen die ökonomischen, politischen und soziologischen Unterschiede in den Ländern. „Mit zunehmender ökonomischer Entwicklung sinken die Arbeitsstunden“, erklärt DIW-Ökonomin Schildmann im Gespräch mit ntv.de. Der Wandel hin zur Dienstleistungs-Wirtschaft begünstigt Teilzeitmodelle, da sie im Servicebereich tendenziell besser mit den betrieblichen Abläufen vereinbar sind. In den Balkanländern ist das Bruttoinlandsprodukt im EU-Vergleich niedriger, ebenso die Einkommen, und sie haben auch die wenigsten Beschäftigten im Service-Sektor. Serbien und Rumänien bilden bei Letzterem die Schlusslichter. Unter diesen Bedingungen ist eine geringere Arbeitszeit viel schwerer möglich.

Im Süden Europas wiederum, beispielsweise Griechenland und Spanien, war laut Schildmann lange Zeit der „duale Arbeitsmarkt“ – der größtenteils aus vollzeitbeschäftigten, mittelalten bis alten Männern besteht – das vorherrschende Modell. Teilzeitarbeit sei hier weniger verbreitet, weil die Akzeptanz geringer sei. Es gebe wenige familienpolitische Instrumente, die Frauen zur Partizipation auf dem Arbeitsmarkt ermutigten. Ebenfalls typisch: eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Da es insgesamt wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt gebe, sei es für Jugendliche und für Frauen schwieriger, in den Arbeitsmarkt einzusteigen und die Arbeitsstunden derjenigen, die erwerbstätig sind, auch eher hoch, so Schildmann weiter.

Neue soziokulturelle Standards, zu denen auch ein anderes Verständnis von Work-Life-Balance gehört, spielen ebenfalls eine Rolle. In den Niederlanden beispielsweise werde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr hoch gehangen, erklärt die DIW-Expertin. In Deutschland steige nicht nur der Anteil der in Teilzeit arbeitenden Frauen. „Wir beobachten auch, dass die Zahl der erwerbstätigen Männer, die nicht Vollzeit arbeiten, zunimmt.“ Für die Annahme, dass Gewerkschaften die Entwicklung vorantreiben würden, liefern die Zahlen laut Schildmann unterdessen keine Beweise. „Tatsächlich sinken die Arbeitsstunden je Vollzeitbeschäftigtem in Deutschland im Zeitverlauf, obwohl die Tarifabdeckung leicht rückläufig war.“

Bleibt die Frage: Sind die Menschen in Deutschland und den Niederlanden deshalb nun fauler und anderswo, beispielsweise auf dem Balkan fleißiger? Die steigende Zahl an Menschen, die in Teilzeit arbeiten, spricht auf den ersten Blick dafür. Ebenso die etwas gesunkene Wochenarbeitszeit insgesamt. Gleichzeitig arbeiten die Vollzeitbeschäftigten, die heute arbeiten, aber ähnlich viele Stunden wie die Generation vor ihnen.

Entscheidend ist am Ende, dass Länder wie Deutschland sich den vermeintlichen Luxus von Arbeitszeitmodellen mit reduzierten Wochenarbeitszeiten erarbeitet haben. Menschen in fortschrittlicheren Ökonomien sind produktiver geworden: Norwegen hat mit einer Durchschnitts-Wochenarbeitszeit von 35,5 Stunden das zweithöchste Pro-Kopf-BIP der EU. Deutschland rangiert immerhin noch auf Platz 12.

Wenn die Wirtschaft wächst, steigt die Arbeitsnachfrage, Löhne ziehen an und es wird besonders auch für Frauen attraktiver, ins Erwerbsleben einzusteigen. Viele in Teilzeit, was eine geringere Wochenstundenzahl nach sich zieht. Reichere Staaten können es sich eher leisten, Sozialleistungen wie Kinderbetreuung zu subventionieren, was ebenfalls Erwerbstätigkeit begünstigt. Unterm Strich können es sich deshalb viele Menschen in solchen Ländern leisten, weniger zu arbeiten. Das könnte sich in Deutschland infolge der zahlreichen Krisen ändern. Bislang legen die Erwerbstätigen aber noch keine Schippe drauf.

Zur Datenlage: Die Eurostat-Daten basieren auf dem Labour Force Service, einer jährlichen Haushaltsbefragung, die die nationalen statistischen Institute in der EU selbst durchführen anhand vorgegebener harmonisierter Klassifikationen. In Deutschland wird diese Befragung im Rahmen des Mikrozensus erhoben. Die normalerweise geleistete wöchentliche Arbeitszeit gibt an, wie viele Stunden Erwerbstätige – dazu gehören Arbeitnehmer, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige – pro Woche gewöhnlich, also über einen längeren Zeitraum, arbeiten. Diese Zahl kann von der vertraglich geregelten Arbeitszeit abweichen. In der Regel ist sie höher. Nicht berücksichtigt sind Urlaubstage, Feiertage, Elternzeit oder konjunkturelle Schwankungen wie Kurzarbeit. Grundlage für den Text sind die Daten aus den EU-27-Staaten plus Serbien als EU-Anwärter, und hier jeweils die Betrachtung der Gruppe der 20-64-Jährigen, da diese die höchste Erwerbsbeteiligung aufweist.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

Der Tag: Acht Jugendliche und junge Männer sollen 13-Jährige in Bad bedrängt und sexuell missbraucht haben

Ein 13-jähriges Mädchen wird in einem Kölner Bad plötzlich von einer Gruppe Jugendlicher und junger Männer eingekreist. Die 16 bis 26 Jahre alten Tatverdächtigen bedrängen die Teenagerin in einem Becken, werfen sie sogar hoch, ein 16-Jähriger fasst ihr in die Bikinihose. Das Mädchen kann sich losreißen und der Gruppe entkommen. So etwa schilderte es wohl die 13-Jährige später der Polizei. Dass das kein harmloser Vorfall ist, der noch halbwegs „glimpflich“ ausgegangen ist, sondern ein Fall von sexueller Gewalt, was der 13-Jährigen in dem öffentlichen Bad widerfahren ist, ist wohl auch dem Schwimmmeister klar, der die Polizei verständigt. Die rückt laut einer Mitteilung der Polizei mit sieben Streifenwagen an und kann die mutmaßlichen Täter am Ausgang des Bads stellen. Gut für das Mädchen, da sexuelle Gewalt immer schwer zu beweisen ist: Ein Zeuge hatte den Übergriff beobachtet.

Je drei der mutmaßlichen Täter sind 16 und 21 Jahre alt. Die beiden weiteren Tatverdächtigen sind 22 und 26 Jahre alt. Die Jugendlichen und jungen Männer leben im Rheinland. Drei von ihnen haben die türkische, vier die syrische Staatsbürgerschaft, einer ist Iraker. Die Polizei sucht weitere Zeugen.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

Portugiesischer Jakobsweg


Diese Muschel ist für mich eine Auszeichnung, ein wahrer Schatz“, sagt Lucília Lopes. Die alte Dame sitzt in ihrem Nachthemd und mit ihren Samtslippern auf dem Sofa und betrachtet die handtellergroße Muschel an der roten Schnur, die mit einem roten Kreuz bemalt ist. „Die Muschel wurde mir geschenkt, als ich den Jakobsweg zum ersten Mal beendet habe. Seitdem bin ich denselben Weg noch mehrere Male gegangen. Aber das erste Mal, als ich auch schon 60 war, war etwas Besonderes.“

Was die Legende besagt

Die Legende besagt, dass ein Mann namens Cayo Carpo gesehen haben will, wie der Leichnam von Jakobus auf einem Schiff transportiert wurde. An seinem Körper hingen Jakobsmuscheln fest, daher die Symbolik der Muscheln. Von dem, was er sah, fasziniert, wollte sich der Römer taufen lassen und zum Christentum konvertieren. Der Leichnam des Apostels ist in Santiago de Compostela begraben worden. 800 Jahre später beschloss König Alfonso II., den Ort, an dem der Apostel von Asturien begraben wurde, zu besuchen und eine Pilgerreise zum Grab zu unternehmen. Nun wurde angeordnet, dass an der Stelle, an der das Grab gefunden wurde, eine kleine Kirche gebaut werden sollte. Im Laufe der Jahrhunderte entstand ein Dorf, Jahre später wurde eine Kathedrale gebaut. Der Ort wurde zu einer Stadt, die den Namen Santiago de Compostela erhält.

Von diesem Zeitpunkt an begannen Tausende von Pilgern Jakobswege von überallher zu gehen, wobei der französische und der portugiesische Weg die bekanntesten sind. „Ich habe drei Jakobswege gemacht, den französischen und den an der kantabrischen Küste, aber mein persönlicher Lieblingsweg ist und bleibt der portugiesische“, erklärt Lucília Lopes mit leuchtenden Augen. „Ich bin kein Nationalist. Nur weil es portugiesisch ist, ist es nicht deshalb schon gut. Im Gegenteil, ich neige eher dazu, zu kritisieren, was portugiesisch ist. Aber der portugiesische Teil der Strecke ist phänomenal, zwar anstrengend, aber toll.“ Die 240 Kilometer von Porto nach Santiago führen durch einfache, schöne Dörfer mit der lokalen Folkloregruppe, die auf den Megafonen spielt. Ziel dieser musikalischen Gruppen ist es, die alten Traditionen ihres Gebiets durch Auftritte in der Öffentlichkeit darzustellen, bei denen die Motive in traditionellen Volkstrachten präsentiert werden, die aus der Feldarbeit stammen.

„Es ist katholische Tradition“

Die Musik ändert sich je nach Region, besteht aber im Wesentlichen aus verschiedenen Frauenstimmen, während Konzertinas, Akkordeons und Kastagnetten gespielt werden. „Die Auf- und Abstiege durch die Pinien- und Eukalyptuswälder, die Flüsschen und das Moos sind herrlich. Alle 15 Kilometer finden sich Herbergen. Die gelben Pfeile, die uns wie der Polarstern leiten, sind alles, was man braucht“, sagt sie. Warum ist sie den Weg mehrmals gegangen? Sie habe es für sich und für Gott getan, sagt die Rentnerin. „Es ist katholische Tradition. Sonst lohnt es sich nicht, dann ist es viel schöner, eine Safari in Afrika zu machen. Natürlich hatte ich auch Spaß und traf neue Leute mit interessanteren und schwierigeren Lebensgeschichten als meine. Aber die Kraft der Stille unter uns allen, die mit mir liefen, und die Kraft des Nachdenkens und des Glaubens sind etwas, das leider nur wenige erfahren. Der Körper mag schwach sein, aber die Willenskraft ist entscheidend.“

Sie können mehr von den nachrichten auf lesen quelle

Clip mit 16-Jähriger verbreitet: Fußballer von Real Madrid wegen Sex-Video festgenommen

Real Madrid ist einer der renommiertesten Fußballvereine der Welt. Doch nun erschüttert ein Skandal die „Königlichen“. Spieler der zweiten und dritten Mannschaft sollen Geschlechtsverkehr mit einer Jugendlichen gehabt haben und Aufnahmen davon verbreitet haben. Der spanische Klub kündigt Konsequenzen an.

Profifußballer der zweiten und dritten Mannschaften des spanischen Spitzenklubs Real Madrid sind festgenommen worden, weil sie ein Video mit Sexszenen mit einer 16-Jährigen verbreitet haben sollen. Das teilte die Polizei am Abend mit. Es handele sich um insgesamt vier volljährige Fußballer. Ihre Handys seien beschlagnahmt worden. Ein Richter habe sie später vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt, teilte die Polizei mit.

Real Madrid veröffentlichte am Abend eine Mitteilung, dass der Verein Kenntnis von den Festnahmen und den Vorwürfen gegen insgesamt vier seiner Spieler habe. Diese hätten ein angeblich privates Video über WhatsApp weitergegeben. Sobald der Klub genauere Informationen habe, werde er entsprechende Maßnahmen ergreifen, stand in der Mitteilung weiter. Die Namen der Spieler wurden zunächst nicht bekannt. Real Madrid sprach von einem Spieler der zweiten Mannschaft und drei Spielern der dritten Mannschaft.

Einer der Festgenommenen habe gefilmt, während die anderen einvernehmlichen Sex mit der Jugendlichen gehabt hätten, berichteten die Zeitung „El Confidencial“ und „El País“. Das habe sie nicht gewusst und einer Verbreitung auch nicht zugestimmt. Die Mutter der Jugendlichen habe deshalb Anzeige erstattet.

In Spanien steht auf die nicht autorisierte Verbreitung von Bildern oder Videos, die die Intimsphäre verletzen, eine Strafe von bis zu einem Jahr Gefängnis. Haftstrafen unter zwei Jahren werden in Spanien von den Gerichten häufig zur Bewährung ausgesetzt, wenn der Angeklagte nicht vorbestraft ist.

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

background