Internetsucht bei Jugendlichen: Erschreckende Studien

Chatten, Spielen, Surfen: Internetsucht bei Jugendlichen kann einerseits ein Symptom für tief liegende Ängste oder gar Depressionen sein und anderseits diese noch verstärken. Lesen Sie hier mehr über die Onlinesucht.

Internetsucht bei Jugendlichen: Mächtige Sogwirkung

Das Internet ist überall verfügbar: In der U-Bahn, der Schule und selbst beim Campen loggen sich die Deutschen im Netz ein. Online kann man ganz viel machen: mit Freunden kommunizieren, Nachrichten schauen, einkaufen, spielen und vieles mehr. Natürlich ist das sehr bequem, aber eine solche Verhaltensweise kann auch gefährlich werden. Die Menschen isolieren sich immer mehr und vernachlässigen ihre sozialen Kontakte.

Die Sogwirkung des digitalen Mediums kann übermächtig werden. Besonders bedenkliches Beispiel ist die Internetsucht bei Jugendlichen, die bereits verschiedene Forscher zu ihrem Untersuchungsgegenstand gemacht haben. Jeder zehnte Jugendliche in Deutschland soll das Internet zu intensiv oder in problematischer Form nutzen, berichtet das Magazin „Spiegel“.

Fakten aus Studien

In einer europäischen Studie hat die Universität Mainz (UMC-Mainz) zusammen mit verschiedenen Hochschulen und Forschungsinstituten aus ganz Europa die Onlinesucht genau untersucht. Pro Teilnehmerland füllten bis zu 2.000 Menschen zwischen 14 und 17 Jahren Fragebögen aus. Anschließend wurden insgesamt 124 Personen gesondert befragt, die sich explizit als onlinesüchtig identifiziert hatten.

Die Internetsucht bei Jugendlichen liegt in Deutschland laut der Untersuchung bei knapp einem Prozent. Auch eine Studie der Bundesregierung zeigt laut der Zeitung „Die Welt“, dass etwa 250.000 der 14- bis 24-Jährigen hierzulande an Onlinesucht leiden.

Kontroverse Diskussion: Was ist eigentlich Onlinesucht?

Die Internetsucht bei Jugendlichen und generell das Thema Onlinesucht stellt Fachleute vor Probleme. Denn, wie ist eine solche Sucht genau zu definieren? Abschließend ist die Frage immer noch nicht geklärt. Am häufigsten kommt Internetsucht bei den Jugendlichen vor, die soziale Netzwerke und Onlinespiele nutzen. Sollten Sie merken, dass Ihr Kind lieber vor dem Rechner sitzen bleibt, als etwas anderes macht, ist das ein Warnsignal der Internetsucht.

Darüber hinaus ist die Sucht oft nur ein Zeichen tiefer liegender Probleme: „Häufig treten Begleiterscheinungen auf, was bedeutet, dass die meisten onlinesüchtigen Patienten auch ängstliche oder depressive Züge aufweisen“, erläutert Bettina Moll, Psychologin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), gegenüber der „Welt“. Familien und Umfeld der Betroffenen sollten Suchterscheinungen daher ernst nehmen und die grundlegenden Ursachen zusammen mit Experten erforschen.

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