Mönchengladbach
Borussia und der FSV Mainz 05 bestreiten am Freitag ihr 38. Pflichtspiel gegeneinander. Seit dem ersten Aufeinandertreffen 1994 haben schon einige Duelle besondere Geschichten geliefert. Wir erinnern an die denkwürdigsten Spiele – und die Spieler, die diese Partien prägten.
Ob Bayern, Dortmund, Köln, Bremen oder Stuttgart – gegen fast alle großen Klubs des deutschen Fußballs hat Borussia mittlerweile mehr als 100 Pflichtspiele absolviert. Mit einer solchen Tradition können die Begegnungen gegen den FSV Mainz 05 noch nicht mithalten. Indes steht am Freitag zwischen Borussia und den Mainzern auch bereits das 38. Pflichtspiel an – genauso viele hat Gladbach beispielsweise gegen Eintracht Braunschweig absolviert. Und die 37 bisherigen Begegnungen lieferten schon einige Geschichten. Wir erinnern an ein paar besondere Spiele.
1994/95 Das erste Pflichtspiel zwischen beiden Klubs ist zugleich das spektakulärste – und es wird im DFB-Pokal ausgetragen. Borussia und Mainz liefern sich im Achtelfinale am Bökelberg ein Offensivspektakel, bei dem es bereits zur Pause 4:2 für die Gladbacher steht. Für die Gastgeber treffen unter anderem Heiko Herrlich und Peter Wynhoff jeweils zweimal, für den FSV ein gewisser Jürgen Klopp. In der 63. Minute verkürzt Mainz auf 5:4, erst kurz vor dem Schlusspfiff macht Stefan Effenberg mit dem 6:4 alles klar für die Borussia, die im Verlauf des Wettbewerbs das Finale in Berlin erreicht und dort ihren bis heute letzten Titel holt.
1999/2000 Den höchsten Sieg gegen die Mainzer feiert Gladbach in der Zweiten Bundesliga – es ist am vorletzten Spieltag ein 6:1. Dabei liegen die Borussen zunächst zurück, erst kurz vor der Pause fällt der Ausgleich. In der zweiten Halbzeit ist die Mannschaft von Trainer Hans Meyer nicht mehr zu stoppen, Torjäger Arie van Lent steuert zwei Tore zum Kantersieg bei. Mit dem Erfolg wahrt Borussia ihre Chance auf die direkte Rückkehr ins Fußball-Oberhaus. Wenige Tage später zerplatzt dieser Traum jedoch durch ein 1:2 im Saisonfinale beim 1. FC Nürnberg.
2004/05 Zwei Spiele gegen den FSV bilden die Klammer für die kurze Amtszeit des Dick Advocaat bei der Borussia. Im Hinspiel – zugleich dem ersten Bundesligaspiel gegen die Mainzer überhaupt – erkämpfen sich die Gladbacher unter der Anleitung ihres neuen Trainers am Bruchweg ein 1:1. Vaclav Sverkos trifft dabei zur Führung der Gäste. 1:1 endet auch das Rückspiel im noch neuen Borussia-Park. Dass Oliver Neuvilles Führungstor nicht ausreicht, wird Advocaat zum Verhängnis, nach 18 Ligaspielen ist für den Niederländer schon wieder Schluss. Michael Thurk besiegelt das Aus mit dem 1:1 in der Nachspielzeit – Mainz-Trainer Jürgen Klopp legt bei seinem anschließenden Jubelsprint einen spektakulären Sturz an der Werbebande hin.
2009/10 Im August 2009 geht der Stern des Marco Reus auf: Nach einem Solo über den halben Platz erzielt der Sommer-Zugang der Borussia gegen Mainz sein erstes Bundesligator. Es ist zugleich die Entscheidung zum 2:0, nachdem Raul Bobadilla in der ersten Halbzeit zur Führung getroffen hat. In der Folge wird der FSV zu einer Art Lieblingsgegner für Reus, der im Jahr darauf beim 2:3 gegen Mainz einen Doppelpack und dabei auch Borussias 2500. Bundesligator erzielt. Mit einem weiteren Mainz-Doppelpack beim 3:0-Auswärtssieg am Saisonende 2012 verabschiedet sich Reus von der Gladbacher Borussia und geht als Deutschlands „Fußballer des Jahres“ nach Dortmund.
2012/13 Branimir Hrgota ist einer der Nachfolger für Marco Reus, die im Sommer 2012 verpflichtet werden. So richtig auf sich aufmerksam macht der junge Schwede aber erst am Ende seiner ersten Saison – das aber mit einem Paukenschlag. Bei seinem ersten Bundesligaspiel von Beginn an gelingt Hrgota gleich ein Dreierpack – mitsamt cool verwandeltem Elfmeter und einem weiteren lässigen Lupfertor. Zumindest in der Bundesliga bleibt es das einzige Highlight des heutigen Fürthers für Borussia. Einen Dreierpack gegen Mainz schafft aber ansonsten nur ein Borusse: Jonas Hofmann im Oktober 2018 bei einem 4:0-Heimsieg.
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Sommer hält verdienten Sieg fest
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2019/20 Marco Rose weiß, wie sich Siege in Mainz anfühlen, schließlich war der dort lange Zeit Spieler. Im August 2019 siegt er jedoch dort erstmals als Trainer des Gästeteams – das 3:1, das Stefan Lainer, Alassane Plea und Breel Embolo herausschießen, ist zugleich Roses erster Bundesligasieg mit den Gladbachern – und der Starschuss in eine erfolgreiche Saison, die mit der Qualifikation für die Champions League endet. Auf dem Weg dorthin gelingt Florian Neuhaus im Rückspiel gegen Mainz ein besonderes Highlight: Mit einem Schuss aus 40 Metern erzielt er den 3:1-Endstand – es wird später in der ARD zum „Tor des Monats“ gewählt. Es war das erste seit Juan Arangos Weitschuss-Tor im Dezember 2012 – zuhause gegen den FSV Mainz 05.
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