Am vergangenen Mittwoch stirbt die 14-jährige Keira vor den Augen ihrer Mutter in der gemeinsamen Wohnung. Der Täter soll ein 15-Jähriger sein, mit dem sie vorher ein Date gehabt haben könnte. Verschwörungstheorien verärgern die Polizei.
Berlin, Ortsteil Alt-Hohenschönhausen, vergangener Mittwoch: Gegen 17.30 Uhr kommt die Mutter von Keira G. nach Hause und findet ihre Tochter blutüberströmt im Kinderzimmer vor. Etwa anderthalb Stunden lang versucht ein Notarzt die 14-Jährige zu retten – erfolglos. Das Mädchen stirbt laut inoffiziellen Angaben an mehr als 20 Messerstichen.
Für die Tat verantwortlich ist der Polizei zufolge ein gerade einmal 15-jähriger Bekannter von Keira. Der Jugendliche wurde am frühen Sonntagmorgen in der Wohnung seiner Eltern festgenommen. Nach stundenlangem Verhör gesteht er am Abend, das Mädchen getötet zu haben.
Ein Motiv für seine grausame Tat nennt er den Ermittlern zufolge nicht, doch die Polizei war früh von einer Beziehungstat ausgegangen: Anwohner hätten von einem lautstarken Streit und „zugeschlagenen Türen“ in der Wohnung berichtet, schrieb die „Berliner Morgenpost“ bereits am Freitag. Ein Bekannter des Mädchens erzählte der „Bild“-Zeitung, Keira habe kurz vor ihrem Tod ein Date mit einem Jungen gehabt. Ob es sich dabei um den 15-Jährigen handelte, ist unklar.
Zu der tödlichen Auseinandersetzung muss es allerdings schnell gekommen sein: Laut „Berliner Zeitung“ habe Keira Freunden noch gegen 17 Uhr Nachrichten auf Whatsapp geschrieben. Was in den nächsten 30 Minuten passierte, ehe sie von ihrer Mutter schwer verletzt in der gemeinsamen Wohnung gefunden wurde, ist unklar.
Freunde und Angehörige nahmen am Sonntagnachmittag Abschied von Keira: Am Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen, nur 2,5 Kilometer vom Tatort entfernt, legten etwa 300 Menschen Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Dort hatte die 14-Jährige seit mehreren Jahren Eisschnelllauf trainiert.
Für Verärgerung sorgen bei der Polizei derweil Verschwörungstheorien, die während der Ermittlungen im Internet verbreitet wurden. Weil die Ermittler anfangs die Nationalität des Jugendlichen nicht nennen wollten, spekulierten mutmaßlich rechte Kreise offen darüber, dass es sich um einen Flüchtling handeln müsse. Der 15-Jährige besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit.
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