Gesetz tritt 2023 in Kraft: Neuseeland verbietet Jugendlichen Rauchen auf Lebenszeit

Bis 2025 will Neuseeland rauchfrei werden. Um dem Ziel einen großen Schritt näherzukommen, verabschiedet der Südpazifik-Staat ein Gesetz, das es Jugendlichen verbietet, mit dem Rauchen anzufangen. Dadurch steigt das Mindestalter, um Tabak zu kaufen, jährlich an.

Neuseeland hat ein Gesetz für ein lebenslanges Rauchverbot für Jugendliche verabschiedet. Laut dem Gesetz darf niemand, der am oder nach dem 1. Januar 2009 geboren wurde, jemals legal Tabak kaufen. Das bedeutet, dass das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten jährlich steigen wird. Das Gesetz tritt ab 2023 in Kraft.

Theoretisch müsste somit jemand, der in 50 Jahren eine Schachtel Zigaretten kaufen will, mindestens 63 Jahre alt sein. Die Gesundheitsbehörden hoffen jedoch, dass bis dahin niemand mehr raucht. Neuseeland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 rauchfrei zu werden. Die Abgeordneten stimmten bei der Verabschiedung des Gesetzes mit 76 zu 43 Stimmen parteiübergreifend dafür.

Das Verbot wird von einer Reihe anderer Maßnahmen begleitet, um das Rauchen weniger erschwinglich und zugänglich zu machen. Darunter die drastische Reduzierung der legalen Menge an Nikotin in Tabakprodukten. Außerdem dürfen Zigaretten künftig nur noch über Tabakfachgeschäfte und nicht mehr in Tante-Emma-Läden und Supermärkten verkauft werden. Die Zahl der Geschäfte, die legal Zigaretten verkaufen dürfen, wird dadurch landesweit auf ein Zehntel von 6000 auf nur noch 600 reduziert.

Die liberale ACT-Partei, die sich gegen das Gesetz aussprach, erklärte, dass viele kleine Tante-Emma-Läden ihr Geschäft aufgeben müssten, wenn sie keine Zigaretten mehr verkaufen dürften. Keine Auswirkungen hat das Gesetz hingegen auf das Rauchen von E-Zigaretten, die in Neuseeland bereits beliebter sind als gewöhnliche Zigaretten.

„Tausende Menschen werden länger leben“

Neuesten Daten zufolge ist die Zahl der Menschen, die täglich rauchen, auf 8 Prozent gesunken – von 9,4 Prozent im letzten Jahr. Das ist die niedrigste Rate seit Beginn der Aufzeichnungen. Vor zehn Jahren lag die Zahl noch bei 16 Prozent. Die Raucherquote unter den indigenen Māori ist nach wie vor höher: Von ihnen gaben etwa 20 Prozent an, zu rauchen.

Die stellvertretende Gesundheitsministerin Ayesha Verrall sagte bei der Verabschiedung des Gesetzes: „Tausende von Menschen werden länger und gesünder leben, und das Gesundheitssystem wird um fünf Milliarden Dollar besser dran sein, wenn die durch das Rauchen verursachten Krankheiten wie zahlreiche Krebsarten nicht behandelt werden müssen.“ Auch die Zahl von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Amputationen würde sinken.

In Neuseeland ist der Verkauf von Zigaretten bereits auf Personen ab 18 Jahren beschränkt, Tabakpackungen müssen mit grafischen Gesundheitswarnungen versehen sein und Zigaretten müssen in standardisierten Packungen verkauft werden. In den letzten Jahren hat Neuseeland außerdem eine Reihe von kräftigen Steuererhöhungen auf Zigaretten eingeführt.

Die Gesetzesänderung wurde von mehreren Gesundheitsorganisationen begrüßt. Die Health Coalition Aotearoa erklärte, das neue Gesetz sei der Höhepunkt jahrzehntelanger harter Arbeit von Gesundheits- und Gemeindeorganisationen.

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