Fremdes Leben auf dem Kopf: Diese Mittel helfen gegen Läuse


Sie verursachen furchtbaren Juckreiz, können springen, klettern, stechen und ernähren sich von Blut – Kopfläuse. Insbesondere in der kalten Jahreszeit haben sie Hochkonjunktur. Warentest nennt die Wahl der Waffen gegen die lästigen Insekten.

Die Köpfe zusammenzustecken ist meist eine gute Idee. Denn das bringt Nähe und produziert mitunter den einen oder anderen klugen Gedanken. Allerdings birgt ein solches Verhalten auch Risiken. Denn neben Beulen – durch allzu heftiges Zusammenstecken – lauert eventuell mit Pediculus humanus capitis noch eine andere Gefahr auf dem Haupt des anderen. Oder etwas schlichter ausgedrückt: die gemeine Kopflaus könnte den Besitzer wechseln.

Um gleich mit einem Missverständnis aufzuräumen: Mit fehlender Hygiene des befallenden Kopfes hat das Vorhandensein der lästigen Insekten nichts zu tun. Denn die kommen weltweit vor und klettern und springen bei entsprechender Nähe zweier Menschen, von einem zum anderen. Um dort via Stich Blut aus der Kopfhaut zu saugen. Deshalb sind auch oftmals kleine Kindern von den Plagegeistern betroffen. Denn die stecken nun mal gerne beim Spielen die Köpfe zusammen. Zunehmend verbreiten sich Läuse aber auch bei Jugendlichen. Dem Smartphone sei Dank. Denn auch bei dessen Nutzung kommt es zu der erforderlichen Nähe. Sei es bei gemeinsamen Selfies oder wenn Kopf-an-Kopf auf das Display gestarrt wird.    

Läusebefall oft meldepflichtig

Doch egal wie die Laus ihren Weg findet. Ist sie da, juckt es entsetzlich auf der Kopfhaut der Betroffenen. Zum Rasierer muss heutzutage aber niemand mehr greifen, um die Tiere wieder los zu werden. Genausowenig müssen der Kindergarten oder die Schule evakuiert werden. Allerdings ist laut Infektionsschutzgesetz der Befall mit Läusen in Gemeinschaftseinrichtungen meldepflichtig. Ansonsten droht ein Bußgeld. Denn letztendlich geht es um den Schutz der gesamten Gruppe.

Also erst zum Telefon greifen und Betreuungs- oder Bildungsanstalt informieren und dann zügig den Kampf gegen die Laus aufnehmen. Mit den geeigneten Mitteln natürlich. Die kennt die Stiftung Warentest, welche 12 vielverkaufte Läusemittel bewertet hat. Die Experten stützen ihre Beurteilung dabei auf zahlreiche Studien und neue Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit und zu Risiken der Produkte. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie die Blutsauger bekämpft werden können: Mit einem speziellen Öl, das sie erstickt. Oder mit einem Insektengift, das die Nerven der Läuse lähmt. Allerdings werden Läuse gegen das Gift zunehmend unempfindlich.

Die Mittel im Test kosten zwischen rund 8 und 26 Euro pro 100 Milliliter. Am besten beurteilten die Tester drei Öl-Präparate mit dem Wirkstoff Dimeticon, die mit Preisen von 14,95 bzw. 21,99 Euro für 100 Milliliter im mittleren bis oberen Preissegment liegen. Fast genauso gut eignen sich zwei Mittel mit altbekannten Insektengiften, die die Nerven von Läusen lähmen, sowie eines mit Mineralöl. Manche Präparate können Ärzte Kindern auch per Rezept verordnen. Dann trägt die Krankenkasse die Kosten. Dies ist beispielsweise bei den empfohlenen Demiticon-Lösungen „Dimet 20“ und „EtoPril“ der Fall. Gleiches gilt für die auch geeigneten Insektengiftprodukte „Goldgeist forte“ und „Infecto“.   

Doch für alle Produkte gilt: Damit sie sicher wirken, müssen Nutzer sie groß­zügig auftragen und Anwendungs­fehler vermeiden. Die jeweilige Gebrauchs­anleitung ist also genau zu befolgen. In aller Regel sind zwei Behand­lungen im Abstand von ungefähr einer Woche notwendig. Unver­zicht­bar ist bei jeder Behand­lung zusätzlich ein Läusekamm, um tote wie über­lebende Plage­geister „auszukehren“. 



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