Frauenfußball-EM 2022: Mehrere Coronafälle in verschiedenen Teams


Düsseldorf

Der Titelverteidiger aus den Niederlanden holt gegen Schweden ein Remis. Wir haben alle wichtigen Meldungen zur Europameisterschaft der Frauen in England.

Bei der Fußball-EM der Frauen in England sind weitere Coronafälle bekannt geworden. Jackie Groenen von Titelverteidiger Niederlande und die Italienerin Valentina Cernoia wurden am Sonntag positiv auf das Virus getestet. Mittelfeldspielerin Groenen, die noch am Samstag beim 1:1 gegen den Olympia-Zweiten Schweden über 90 Minuten gespielt hatte, werde zurück sein, sobald ihre Tests negativ sind, teilte der Verband mit.

Cernoia wird durch den positiven Test mindestens in der italienischen Auftaktpartie gegen Frankreich am Sonntagabend (21.00 Uhr/DAZN) fehlen. Am Samstag hatte auch die Österreicherin Laura Wienroither ein entsprechendes Ergebnis erhalten. Damit fehlt die Abwehrspielerin im zweiten Gruppenspiel am Montag (18.00 Uhr/DAZN) gegen Nordirland.

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Bereits am Freitag war der erste Coronafall des Turniers bekannt geworden. Betroffen war die englische Verteidigerin Lotte Wubben-Moy, die beim 1:0-Auftaktsieg der Gastgeberinnen gegen Österreich nicht zum Einsatz gekommen war.

Niederlande holt Remis gegen Schweden

Titelverteidiger Niederlande ist mit einem Unentschieden in die Fußball-Europameisterschaft der Frauen gestartet. Dank der Wolfsburger Bundesliga-Spielerin Jill Roord kam der Europameister am Samstag in Sheffield zu einem 1:1 (0:1) gegen Schweden. Die Mittelfeldspielerin erzielte in der 52. Minute den Ausgleichstreffer und rettete den Niederlanden damit zum Auftakt in der Gruppe C einen Punkt. Vor rund 21 300 Zuschauern hatte Jonna Andersson (36.) die Skandinavierinnen in Führung gebracht.

Zuvor hatte die Schweiz einen möglichen Sieg gegen Portugal aus der Hand gegeben. Nach frühen Toren von Coumba Sow und (2.) und Rahel Kiwic (5.) führten die Eidgenossinnen in Leigh schon 2:0, mussten sich am Ende aber mit einem 2:2 (2:0) begnügen. Diana Gomes (58.) und Jessica Silva (65.) sicherten mit ihren Treffern Portugal einen Punktgewinn.

Schweiz vergibt 2:0-Führung

Die Fußballerinnen der Schweiz haben trotz eines frühen Doppelschlags einen erfolgreichen Start in die EM in England verpasst. Die Mannschaft von Trainer Nils Nielsen kam am Samstagabend (9. Juli 2022) in Leigh gegen Nachrücker Portugal trotz langer Führung nicht über ein 2:2 hinaus. Beide Teams treffen in der starken Gruppe C noch auf Titelverteidiger Niederlande und Schweden.

Zwei Corona-Fälle im Team Österreich

Bei Österreichs Fußballerinnen gibt es bei der EM den zweiten Corona-Fall. Rechtsverteidigerin Laura Wienroither ist positiv auf das Virus getestet worden, wie der Österreichische Fußball-Bund am Samstag mitteilte. Die Rechtsverteidigerin habe milde Symptome und sei umgehend isoliert worden. Zuvor war bereits Stürmerin Lisa Kolb wegen eines positiven Corona-Tests ausgefallen.

Spanien schlägt Finnland deutlich

Auch ohne Superstar Alexia Putellas sind die spanischen Fußballerinnen erfolgreich in die EM gestartet. Die Mannschaft von Trainer Jorge Vilda besiegte Finnland zum Auftakt in Milton Keynes souverän mit 4:1 (2:1) und setzte sich vorerst an die Spitze der deutschen Gruppe B. Nächster Gegner der Spanierinnen ist am Dienstag (21 Uhr) die DFB-Auswahl.

Irene Paredes (26.), Aitana Bonmati (41.), Lucia Garcia (75.) und Mariona Caldentey (90.+5) per Elfmeter drehten vor 16.819 Zuschauern das Spiel für Spanien, das bei den EM-Turnieren 2013 und 2017 jeweils das Viertelfinale erreicht hatte. Ohne Weltfußballerin Putellas, die sich am Dienstag im Training einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und rund sechs Monate ausfällt, hatte der Favorit zunächst mehr Mühe als erwartet.

Linda Sällström brachte die Finninnen bereits in der ersten Minute in Führung, in der Folge übernahmen die Spanierinnen aber immer mehr die Spielkontrolle. Paredes traf per Kopf nach einer Ecke, Bonmati stellte noch vor der Pause ebenfalls per Kopf die Weichen auf Sieg. Nach dem Seitenwechsel verwaltet der Favorit das Geschehen erfolgreich. Garcia mit dem dritten Kopfballtor der Spanierinnen und Caldentey besorgten den Endstand.

Erster Corona-Fall bei der EM in England

Erster Corona-Fall bei der EM der Fußballerinnen in England: Verteidigerin Lotte Wubben-Moy, die bei Englands 1:0-Erfolg zum Auftakt gegen Österreich nicht zum Einsatz gekommen war, ist positiv getestet worden. Dies teilte der englische Verband am Freitag mit.

Die 23-Jährige sei vorerst abgereist und werde engmaschig kontrolliert. Sobald Wubben-Moy genesen ist, soll sie schnellstmöglich wieder zu den Gastgeberinnen stoßen.

Bundeskanzler Scholz drückt DFB-Frauen die Daumen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den deutschen Fußballerinnen für die EM-Mission in England kurz vor dem Auftakt gegen Dänemark (21 Uhr/ZDF und DAZN) die besten Wünsche übermittelt. „Ich wünsche unseren DFB-Frauen viel Erfolg für das Turnier und drücke die Daumen für das heutige Auftaktspiel gegen Dänemark“, schrieb Scholz auf seinem Twitter-Kanal.

Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) schickten Grüße nach London-Brentford für einen „guten Start ins Turnier“ und eine „erfolgreiche Europameisterschaft“.

Deutsche Kapitänin Alexandra Popp als Comicfigur in Entenhausen

DFB-Kapitänin Alexandra Popp gibt’s jetzt auch als Comicfigur. Die 31 Jahre alte Wolfsburgerin ist im neuen Micky-Maus-Heft als Titelfigur vertreten. Als Ente spielt sie eine Hauptrolle in einer Story von Entenhausens Frauenfußball-Team. „Was für eine große Ehre und Freude zugleich. Seit Kindertagen lese ich die Micky Maus und jetzt zur @weuro2022 darf ich selber in Entenhausen einziehen“, schrieb Popp auf Facebook und Instagram vor dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in England am Freitagabend (21 Uhr MESZ/ZDF und DAZN) gegen Dänemark.

Für Popp ist es die erste EM, die beiden vergangenen Turniere verpasste sie wegen Verletzungen. Die Olympiasiegerin von 2016 ist mit 114 Länderspielen die Erfahrenste in der DFB-Auswahl. Die deutschen Frauen haben in den vergangenen Wochen mit vielfältigen Marketing-Aktionen auf ihren Sport aufmerksam gemacht.

Zu wenig Luft: Norwegens Fußballfrauen beschweren sich über EM-Bälle

Die norwegischen Fußballfrauen haben sich nach ihrem Sieg in der EM-Partie gegen Nordirland über die Qualität der Spielbälle beschwert. „Es war nicht soviel Luft in den Bällen. In ziemlich vielen sogar“, sagte Mannschaftskapitänin Maren Mjelde am Freitag dem norwegischen Rundfunk. „Wenn man gegen den Ball geschlagen hat, hat er sich fast etwas tot angefühlt.“

Schon während der Partie konnte man Norwegens Fußballstar Ada Hegerberg den Ärger über den Ball nach einem Eckstoß ansehen. „Er war etwas weich“, sagte sie dem Sender NRK. „Deshalb haben wir um einen neuen Ball gebeten, mit dem wir ordentlich Fußball spielen können.“ Nach dem 4:1 gegen Nordirland am Donnerstag führen die Norwegerinnen die Gruppe A bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in England derzeit an.

Wegen der Periode: Debatte um weiße Hosen auch bei EM-Fußballerinnen

Wie schon beim Tennisturnier in Wimbledon ist auch bei der Fußball-Europameisterschaft eine Diskussion um weiße Spielkleidung bei Frauen aufgekommen. Die englischen Spielerinnen haben nach Medienberichten ihren Ausrüster Nike gebeten, die weißen Hosen gegen andersfarbige auszutauschen, um unangenehme Situationen während der Periode zu vermeiden. „Hoffentlich ändern sie das. Weiß ist nicht sehr praktisch, wenn wir uns in dieser Zeit des Monats befinden“, sagte Arsenal-Profi Beth Mead, die Torschützin beim 1:0-Auftaktsieg der Engländerinnen gegen Österreich.

Mittelfeldspielerin Georgia Stanway, die von der neuen Saison an beim FC Bayern München spielt, sagte: „Wir wissen, das ist schwierig, weil wir alle England mit Weiß assoziieren. Aber es ist etwas, was uns als Frauen betrifft.“ Das EM-Gastgeber-Team war komplett in Weiß aufgelaufen. Bei der deutschen Mannschaft sind weiße Hosen nur dritte Wahl. Sie spielt bei der EM in der Regel in schwarzen oder grünen Shorts.

Der Umgang von Sportlerinnen mit der Periode während eines Wettkampfs ist bisher meist ein Tabu. Die britische Tennis-Spielerin Alicia Barnett hat nun offen über die Belastung während des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon gesprochen und eine Änderung der strikten Regeln für weiße Kleidung ins Spiel gebracht. „Manche Traditionen könnten geändert werden“, sagte Barnett der britischen Nachrichtenagentur PA. Zwar finde sie den Wimbledon-Brauch der weißen Kleidung toll, und die Spielerinnen gingen sehr gut damit um. Doch Barnett betonte: „Während der Spiele die Periode zu haben, ist schwierig genug. Aber dann weiß zu tragen, ist nicht einfach.“

+++ 7. Juli +++

4:1 gegen Nordirland – Norwegen feiert optimalen EM-Auftakt

Norwegens Fußball-Star Ada Hegerberg ist mit einem dominanten Auftaktsieg auf die große EM-Bühne zurückgekehrt. Der Mitfavorit um die Stürmerin des Champions-League-Siegers Olympique Lyon gewann gegen den Turnierneuling Nordirland am Donnerstagabend in Southampton verdient mit 4:1 (3:0). In der Gruppe A liegen die Skandinavierinnen somit voll auf Viertelfinal-Kurs.

Vor 9146 Zuschauern im St. Mary’s Stadium drehte Norwegen nach einem frechen Beginn der Nordirinnen schnell auf. Erst traf Julie Blakstad (10.) aus rund 14 Metern, ehe Frida Maanum ihrer Gegenspielerin Chloe McCarron den Ball abluchste. Ihr Zuspiel fand Hegerberg, die umgehend zurück auf die einschiebende Maanum (13.) ablegte.

Vor der Pause erhöhte die frühere Wolfsburgerin Caroline Hansen (31.) per Elfmeter nach unnötigem Handspiel von Nadene Caldwell weiter. In der zweiten Hälfte verkürzte Julie Nelson (49.) mit Nordirlands umjubeltem ersten EM-Treffer, doch Norwegens Guro Reiten (54.) stellte den alten Abstand per direktem Freistoß aus rund 20 Metern beinahe umgehend wieder her.

Die Europameisterinnen von 1987 und 1993 wollen in England Wiedergutmachung für das Abschneiden bei der EM 2017 leisten. Damals waren die Norwegerinnen mit drei Niederlagen und 0:4 Toren in der Gruppenphase krachend gescheitert. Hegerberg hatte sich wegen eines Streits mit dem Verband NFF über die ungerechte Behandlung des Frauenfußballs danach fast fünf Jahre aus der Nationalmannschaft zurückgezogen. Zudem hatte die 26-Jährige zeitweise eine schwere Knieverletzung geplagt.

Im zweiten Gruppenspiel am kommenden Montag (21 Uhr) in Brighton wartet auf die Norwegerinnen Gastgeber England, der am Mittwoch Österreich 1:0 besiegt hatte. Drei Stunden zuvor trifft in Southampton Nordirland auf die Alpenkickerinnen.

Bundestrainerin Voss-Tecklenburg betont vor dem EM-Start die eigene Stärke

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat das erste EM-Spiel der deutschen Fußballerinnen gegen Dänemark als „große Aufgabe“ bezeichnet. „Wir wissen, was wir können, und wollen unseren Plan durchziehen“, betonte die 54-Jährige vor dem 500. Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft am Donnerstag gleichzeitig. „Wir werden unsere ganz Energie und unseren Willen ins Spiel bringen.“

Die DFB-Frauen treten am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) vor rund 13.000 Zuschauern im ausverkauften Brentford Community Stadium von London gegen den EM-Zweiten von 2017 an. Für den Rekord-Europameister ist es das erste große Turnier seit dem WM-Viertelfinal-Aus gegen Schweden 2019 in Frankreich. Beim EM-Turnier 2017 scheiterten die deutschen Frauen, die achtmal den kontinentalen Titel gewannen, im Viertelfinale an Dänemark.

„Dänemark hat ein gutes und mental starkes Teamgefüge, in dem alle bereit sind, jedem Ball nachzugehen“, sagte Voss-Tecklenburg weiter. „Am Freitag freuen wir uns auf ein ausverkauftes Stadion und dass wir dann endlich ins Turnier starten können.“ Ihre Mannschaft trifft im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe B am 12. Juli auf den Titelkandidaten Spanien, vier Tage später geht es gegen Finnland.

Voss-Tecklenburg hofft auf nachhaltiges Medieninteresse

Aus Sicht von Frauenfußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich der Medienmarathon, den sie und ihre Spielerinnen in den vergangenen Wochen absolviert haben, ausgezahlt. „Das ist ja schön, dass die Medien bereit sind, zumindest temporär auf uns zu schauen“, sagte die 54-Jährige vor dem ersten EM-Gruppenspiel der deutschen Auswahl gegen Dänemark am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) im Brentford Community Stadium von London. „Ich hoffe, das bleibt ein bisschen nachhaltiger.“

Sie habe im Moment das Gefühl, dass die Berichterstattung „sehr fair ist, sehr objektiv, sehr wohlwollend“ sei. Die DFB-Frauen, die normalerweise im Schatten der Männer-Nationalmannschaft stehen, hatten vor dem Turnier sehr viele Interviews gegeben. Mehr öffentliche Sichtbarkeit ist auch eines der Ziele beim Deutschen Fußball-Bund, um den Frauenfußball voranzubringen. Außerdem gaben die Spielerinnen in einer TV-Dokumentation („Born for this – mehr als Fußball“) viel Persönliches von sich preis.

Voss-Tecklenburg sieht das alles als „Riesenchance, dass wir neben dem Fußball auf anderen Ebenen Vorbilder sein können. Ich habe viele herausragende Interviews von unseren Spielerinnen gelesen, wo sehr viel Inhalt ist, wo sehr viel rüberkommt“, sagte sie am Donnerstag

Harder: EM-Start gegen Deutschland „extrem wichtig“

Dänemarks Starstürmerin Pernille Harder (29) freut sich vor dem EM-Auftaktspiel gegen Deutschland auf das Wiedersehen mit den ehemaligen Mitspielerinnen aus ihrer Zeit beim VfL Wolfsburg. „Es war eine schöne Zeit für mich, ich freue mich auf alle“, sagte Kapitänin Harder vor dem ersten Gruppenspiel am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) in Brentford. Die zweimalige Bundesliga-Torschützenkönigin spielte von 2017 bis 2020 beim VfL.

Auch für den Vize-Europameister Dänemark sei der Auftakt „extrem wichtig, weil die Gruppe so schwer ist. Wir werden versuchen, auf Sieg zu spielen“, erklärte Harder. Die weiteren Gegner sind Finnland (12. Juli) und der Titelkandidat Spanien (16. Juli).

Im ausverkauften Brentford Community Stadium werden 1300 dänische Fans erwartet. „Das wird richtig geil, wir wollen unsere Fans stolz machen“, betonte die Torjägerin vom FC Chelsea.

Der Viertelfinalsieg über das DFB-Team bei der vergangenen EM spiele für das Wiedersehen keine Rolle, so Harder: „Fünf Jahre sind eine lange Zeit, wir haben viele neue Spielerinnen.“

Nach Amoklauf: Dänische Fußball-Frauen bei EM-Partie mit Trauerflor

Zum Gedenken an die drei Todesopfer des Amoklaufs in Kopenhagen laufen die dänischen Fußball-Frauen beim ersten EM-Gruppenspiel gegen Deutschland am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) mit Trauerflor auf. „Die Schießerei in Field’s war schrecklich, und alle in der Mannschaft sind berührt davon“, sagte Kapitänin Pernille Harder laut einer Mitteilung des dänischen Fußballbunds. „Unsere Gedanken sind bei der Opfern und Hinterbliebenen. Wir spielen mit Trauerflor, um die zu ehren, die nicht mehr hier sind.“

In dem Kopenhagener Einkaufszentrum Field’s hatte ein Mann am Sonntag drei Menschen – darunter zwei Teenager – erschossen und vier weitere schwer verletzt. Ein 22-jähriger Däne steht unter Tatverdacht.

Tonstörungen beim EM-Eröffnungsspiel: „Technischer Defekt“

Die ARD hat die Ursache für die Tonstörungen bei der Übertragung des EM-Eröffnungsspiels zwischen den Fußballerinnen von England und Österreich gefunden. „Sowohl das Echo zu Beginn der Sendung als auch der fehlende Ton der Moderatoren nach den „Tagesthemen“ ist auf einen technischen Defekt zurückzuführen“, teilte der zuständige NDR am Donnerstag auf Anfrage mit. „Die Störung konnte kurzfristig behoben werden.“ Kommentatorin Christina Graf hatte schon während der Sendung um Entschuldigung gebeten.

Die Störung sei nur bei Empfangsgeräten aufgetreten, „bei denen „Dolby Digital“ angewählt war“, hieß es weiter. Bei Internet-Zuschauern war die Übertragung laut NDR einwandfrei. Das Eröffnungsspiel am Mittwochabend hatten durchschnittlich 3,01 Millionen Zuschauer gesehen.

Mehr als drei Millionen TV-Zuschauer sehen Eröffnungsspiel

Die erste Fußball-Übertragung von der Frauen-Europameisterschaft in England hat der ARD sehr gute Zahlen beschert. Durchschnittlich 3,01 Millionen Zuschauer sahen das Eröffnungsspiel des Gastgeber-Teams gegen Österreich – das sind mehr als doppelt so viele wie beim letzten Testspiel der DFB-Kickerinnen vor der EM. Der Marktanteil betrug am Mittwochabend nach Angaben des Senders 13,7 Prozent.

ARD und ZDF übertragen alle 31 Partien der EM, die meisten im klassischen Fernsehen. Das erste Spiel der deutschen Mannschaft am Freitag (21 Uhr) gegen Dänemark zeigt das Zweite.

+++ 6. Juli +++

England siegt vor Rekordkulisse zum Auftakt gegen Österreich

Gelungener Auftakt vor Rekordkulisse: Englands Fußballerinnen haben einen erfolgreichen Einstand in die Mission Titelgewinn bei der Heim-EM hingelegt. Die „Lionesses“ von Nationaltrainerin Sarina Wiegman bezwangen Österreich 1:0 (1:0), müssen sich aber im weiteren Turnierverlauf steigern, wenn am Ende Englands erster EM-Triumph stehen soll.

Beth Mead (16.) brachte die Gastgeberinnen in Manchester in Führung, weitere Treffer gelangen England trotz Überlegenheit nicht: Österreich erwies sich als der erwartet bissige Gegner, der mit viel Einsatz dagegenhielt.

Die Begeisterung für Frauenfußball in England war von Beginn an zu spüren, 68.871 Fans kamen ins Old Trafford – sie pulverisierten damit die bisherige Zuschauerbestmarke bei einem EM-Spiel vom Finale 2013 (41.301 im schwedischen Solna). Und die große Kulisse hinterließ durchaus Eindruck, beiden Teams war Nervosität anzumerken.

Englands erste Möglichkeit ließ bis zur zwölften Minute auf sich warten, Lauren Hemps Kopfball flog jedoch recht deutlich über das Tor Österreichs. Doch: Allmählich nahm England Schwung auf, Mead verwertete eine Vorlage von Fran Kirby zur Führung – sie hob den Ball über die herauseilende Torhüterin Manuela Zinsberger und ließ die Fans erstmals jubeln.

Der Treffer gab England merklich Sicherheit, Wiegmans Team übernahm zunehmend die Kontrolle, hatte jedoch Probleme, in Abschlusspositionen zu kommen. Österreich, mit sieben aus der deutschen Bundesliga bekannten Spielerinnen in der Startelf, ließ wenig zu – wäre aber dennoch fast mit einem 0:2 in die Pause gegangen. Zinsberger rettete stark gegen Hemp (45.+2).

Auch nach der Pause änderte sich an den Kräfteverhältnissen kaum etwas. England war überlegen, aber zu harmlos. Österreich stemmte sich vehement gegen die drohende Niederlage.

In der Gruppe A treffen zudem am Donnerstag (21.00 Uhr/DAZN) Norwegen und Nordirland aufeinander, Deutschlands Fußballerinnen bestreiten am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) gegen Dänemark ihr erstes EM-Spiel. Weitere Gegnerinnen der DFB-Auswahl sind Finnland und Spanien, das nach der schweren Verletzung von Weltfußballerin Alexia Putellas (Kreuzbandriss) erheblich geschwächt ist.

Deutschland-Spiel ausverkauft

Die deutschen Fußballerinnen spielen beim EM-Start gegen Vize-Europameister Dänemark vor ausverkauftem Haus. Alle 15.094 Tickets für das Spiel am Freitagabend (21 Uhr/ZDF und DAZN) im Community Stadium von London-Brentford sind abgesetzt. 1500 Fans werden nach DFB-Angaben aus Deutschland erwartet.

Der achtmalige Europameister trifft in der Hammergruppe B zudem auf den Mitfavorit Spanien (12. Juli/Brentford) sowie in Milton Keynes auf den Außenseiter Finnland (16. Juli). Die Endrunde beginnt am Abend mit dem Eröffnungsspiel (21 Uhr/ARD und DAZN) zwischen Gastgeber England und Österreich im ausverkauften Old Trafford in Manchester. Insgesamt wurden für die EURO im Mutterland des Fußballs bereits über 500.000 Karten abgesetzt.

DFB-Spielmacherin Sara Däbritz wieder im Teamtraining

Spielmacherin Sara Däbritz ist ins Teamtraining der deutschen Fußballerinnen zurückgekehrt. Die 27-Jährige bestritt am Mittwoch die Einheit mit ihren Kolleginnen auf dem Platz des Grasshoppers Rugby Football-Clubs in London-Brentford. Damit kann Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im ersten Spiel des Rekord-Europameisters gegen Dänemark am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) wohl mit der Mittelfeldspielerin planen.

Wegen muskulärer Probleme hatte Däbritz die beiden vergangenen Tage nur individuell trainieren können. Man wolle bei ihr kein Risiko eingehen, hatte Co-Trainerin Britta Carlson erklärt. Däbritz war als Letzte zur Turniervorbereitung in Herzogenaurach gestoßen, weil die Saison in Frankreich länger dauerte. Die frühere Bayern- und Freiburg-Spielerin wechselt in diesem Sommer von Paris Saint-Germain zum Champions-League-Sieger Olympique Lyon.

Schwangere Fußballerin Leupolz: Juristisch „absolutes Neuland“

Die schwangere Nationalspielerin Melanie Leupolz hofft nach der Geburt ihres Kindes, wieder professionell Fußball spielen zu können. „Wenn der Verband und das Umfeld für einen da ist und Sponsoren einen nicht fallenlassen, dann ist eine Rückkehr absolut möglich. Ich möchte Vorbild sein und zeigen: Du musst dich nicht zwischen Familie und Karriere entscheiden“, sagte die 28-Jährige vom FC Chelsea in einem Interview „t-online“ (Mittwoch).

Gerade das Beispiel von Wimbledon-Halbfinalistin Tatjana Maria zeige „auf beeindruckende Art und Weise, dass es geht“. Die 34 Jahre alte Tennisspielerin und zweifache Mutter sorgt gerade mit ihrem Siegeszug beim Traditionsturnier für Furore.

Leupolz hatte kürzlich ihre Schwangerschaft und ihr Fehlen bei der Europameiserschaft in England bekannt gegeben. Die 75-fache Nationalspielerin war 2013 mit der DFB-Auswahl Europameisterin und 2016 Olympiasiegerin.

Sie habe nur positive Nachrichten auf ihre Schwangerschaft bekommen. „Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg meinte zu mir, dass das der beste Grund sei, so ein Turnier abzusagen“, sagte Leupolz. Allerdings seien einige rechtliche Fragen ungeklärt.

„Das Feld ist absolutes Neuland. Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr, habe ich erst einmal gegoogelt, welche Rechte Leistungssportlerinnen in solchen Fällen haben – aber man findet fast gar nichts“, erklärte die frühere Spielerin des SC Freiburg und des FC Bayern München. „Bei Chelsea bin ich die erste werdende Mutter. Die Fifa hat vor etwa einem Jahr neue Regelungen publiziert, die einen Mutter- und Kündigungsschutz beinhalten. Davor konnten Vereine schwangeren Spielerinnen einfach kündigen.“

Jetzt bekomme man auf dem Papier zumindest für ein paar Wochen Teile seines Gehalts. „Ich habe mich damit aber ehrlicherweise nicht groß beschäftigt, weil ich von Chelsea eine weitaus bessere Unterstützung bekomme als das, was sie anbieten müssten“, sagte Leupolz.

+++ 5. Juli +++

Schock für SpanienWeltfußballerin Putellas fällt mit Kreuzbandriss aus

Die Kapitänin der spanischen Frauen-Nationalmannschaft, Vorrundengegner der deutschen Elf, hat sich kurz vor Turnierbeginn einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zugezogen. Das gab der spanische Verband am Dienstagabend bekannt.

Die 28 Jahre alte offensive Mittelfeldspielerin vom FC Barcelona verletzte sich im Training und wird voraussichtlich mindestens sechs Monate ausfallen. Das ist gleichbedeutend mit dem Turnier-Aus für Alexia Putellas.

Der Verband hatte zunächst von einer Verstauchung gesprochen und auf weitere Untersuchungen verwiesen. Am Abend verbreitete er ein kurzes Video, das Putellas auf Krücken zeigt. Wenig später folgte nach Tests im Krankenhaus King Edward VII. in London die niederschmetternde Diagnose.

Spanien ist am 12. Juli in Brentford der zweite deutsche Gegner nach dem Auftakt gegen den EM-Zweiten Dänemark. Erster Kontrahent von Putellas‘ Team ist am Freitag (18.00 Uhr/MESZ) in Milton Keynes Außenseiter Finnland.

Rekordnationalspielerin Putellas habe sich in den letzten Minuten der Einheit verletzt, hieß es bei Marca. AS und die katalanische Sport riefen „Alarm“ aus.

Putellas hat keines der jüngsten 33 Länderspiele seit Mai 2019 verpasst. Ihr Ausfall wiegt schwer: Für viele Experten gilt sie weiter als beste Spielerin der Welt, sie sollte bei der EM einer der Stars werden.

Auftaktspiel vor 74.000 Fans im ausverkauften Old Trafford

Mit der Partie England gegen Österreich wird an diesem Mittwoch (21.00 Uhr/ARD und Dazn) die Frauenfußball-Europameisterschaft eröffnet. Das Old Trafford-Stadion von Manchester ist mit rund 74.000 Zuschauern ausverkauft. Das Gastgeber-Team gilt als Mitfavorit bei der 13. EM. Beide Mannschaften standen 2017 in den Niederlanden, als die Oranje-Frauen im Endspiel Dänemark besiegten, im Halbfinale.

Bei Österreich spielt die Hoffenheimerin Nicole Billa mit. Die Stürmerin war 2021 „Deutschlands Fußballerin des Jahres“ und Bundesliga-Torschützenkönigin. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes trifft zum Auftakt am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in London-Brentford auf Dänemark. In den weiteren Gruppenspielen geht es gegen Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli).

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