Düsseldorf
Nach dem sensationellen Halbfinale der EM gegen Frankreich steht das Team der deutschen Fußballerinnen am Sonntag im Finale gegen England. Auch Kanzler Scholz will sich das Spiel vor Ort angucken.
Wir haben alle wichtigen Meldungen zur Europameisterschaft der Frauen in England.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die deutschen Fußballerinnen zum Einzug ins EM-Finale beglückwünscht und hofft darauf, am Sonntag in London den Titelgewinn live im Stadion erleben zu können. „Das war eine großartige Leistung“, schrieb der SPD-Politiker in der Nacht zum Donnerstag auf Twitter. „Ich freue mich darauf, nach London zu fahren und das deutsche Team im Traumfinale gegen die Gastgeberinnen aus England im Wembley-Stadion zu unterstützen.“
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will wie schon bei den vorigen K.o.-Spielen auf der Tribüne dabei sein. Das bestätigte eine Sprecherin der Rheinischen Post.
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Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen beim EM-Finale in Wembley
Der englische Fußballverband (FA) hat vor dem EM-Finale der Frauen zwischen England und Deutschland am Sonntag verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt, um Störungen jeglicher Art zu verhindern. Die FA will vermeiden, dass es rund um die mit 90.000 Zuschauern ausverkaufte Partie im Londoner Wembley-Stadion zu ähnlichen Szenen kommt wie im vergangenen Jahr.
Beim EM-Finale der Männer zwischen England und Italien war es vor dem Stadion zu Ausschreitungen gekommen, als sich Hunderte von Chaoten ohne Eintrittskarten Zugang zum Stadion verschaffen wollten und damit zum Teil auch erfolgreich waren. Vor dem Stadion sollen ein hohes Aufgebot von Polizei und Sicherheitskräften sowie ein Alkoholverbot für Ordnung sorgen.
„Die Sicherheit der Fans im Wembley-Stadion ist von größter Bedeutung“, sagte eine Wembley-Sprecherin der Nachrichtenagentur PA: „Wir haben robuste Sicherheitsmaßnahmen vor, während und nach der Veranstaltung im Stadion getroffen.“
Die seit 19 Spielen ungeschlagenen, noch titellosen Engländerinnen stehen erstmals seit 2009 wieder im Endspiel der EM. Damals verlor das Team in Helsinki mit 2:6 gegen Rekord-Europameister Deutschland. Die DFB-Auswahl bestreitet am Sonntag in Wembley ihr neuntes Finale und hat bislang noch keins verloren.
Baumgart freut sich auf Finale: „Mannschaft macht einen riesen Job“
Steffen Baumgart freut sich auf den nächsten Auftritt der DFB-Frauen im EM-Finale gegen England. „Die Mannschaft macht einen riesen Job. Sie haben sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Deswegen glaube ich, dass sie das noch krönen können“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln am Donnerstag. „Jetzt geht es darum, im Finale noch mal alles rauszuhauen. Ich traue ihnen viel zu, und deswegen ist es auch schön anzusehen“, befand Baumgart.
Nach EM-Aus: Diacre soll französische Nationaltrainerin bleiben
Trotz des Ausscheidens im EM-Halbfinale soll Corinne Diacre (47) den französischen Fußballerinnen als Nationaltrainerin erhalten bleiben. Das kündigte Verbandspräsident Noel Le Graet einen Tag nach der Niederlage gegen Deutschland (1:2) im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP an.
Demnach solle Diacre ein neuer Vertrag bis zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris angeboten werden. „Mit Corinne sind wir auf dem richtigen Weg. Es war schwieriger, aber wir machen Fortschritte. Ich sehe keinen Grund, warum wir uns nicht einigen sollten“, sagte Le Graet.
Der Vertrag von Diacre, die seit 2017 im Amt ist, läuft nach der Europameisterschaft aus. Der Verbandspräsident hatte das Halbfinale als Minimalziel ausgegeben.
Top-Quote im ZDF – Über 12 Millionen Menschen sehen Finaleinzug der DFB-Frauen
Der Finaleinzug der deutschen Fußballerinnen bei der EM in England hat für eine Rekordquote gesorgt. Den 2:1-Erfolg im Halbfinale gegen Frankreich sahen am Mittwochabend in der Live-Übertragung des ZDF 12,19 Millionen Fans. Der Marktanteil betrug 47,2 Prozent, damit war die Partie die meistgesehene Sendung des Abends.
Das Finale gegen England wird am Sonntag um 18 Uhr bei ARD und Dazn übertragen. Die Werte des Halbfinals sind die Topwerte des Turniers. Das Viertelfinale gegen Österreich (2:0) hatten bei einem Marktanteil von 38,2 Prozent 9,5 Millionen Zuschauer in der ARD gesehen.
Meist gesehenes Spiel der Gruppenphase war das ebenfalls in der ARD übertragene 2:0 gegen Spanien mit 8,02 Millionen. Das Auftaktspiel gegen Dänemark (4:0) hatten 5,95 Millionen verfolgt, das 3:0 zum Abschluss der Gruppenphase gegen Finnland sahen am vergangenen Samstag 5,76 Millionen. Beide Male war das ZDF der übertragende Sender gewesen.
Kanzler Scholz gratuliert DFB-Auswahl – und reist zum EM-Finale nach London
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die deutschen Fußballerinnen zum Einzug ins EM-Finale beglückwünscht und hofft darauf, am Sonntag in London den Titelgewinn live im Stadion erleben zu können. „Das war eine großartige Leistung“, schrieb der SPD-Politiker in der Nacht zum Donnerstag auf Twitter. „Ich freue mich darauf, nach London zu fahren und das deutsche Team im Traumfinale gegen die Gastgeberinnen aus England im Wembley-Stadion zu unterstützen.“
Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte sich zuvor im Halbfinale der Europameisterschaft in Milton Keynes mit 2:1 (1:1) gegen Frankreich durchgesetzt. Es trifft nun am Sonntag (18 Uhr MESZ/ARD und Dazn) im Londoner Wembley-Stadion auf die englische Auswahl.
DFB-Präsident Neuendorf: „Das ist ein großer Erfolg“
DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat den Triumphzug der deutschen Fußballerinnen bis ins EM-Finale als „großen Erfolg“ für die Wahrnehmung des Frauenfußballs bewertet. „Wir haben immer gesagt, wir wollen für den Frauenfußball mehr Sichtbarkeit, und mehr Sichtbarkeit als Wembley vor 90.000 geht eigentlich gar nicht“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Milton Keynes nach dem 2:1 (1:1) im Halbfinale gegen Frankreich.
Es brauche dazu „Gesichter“, zu denen sich die Nationalspielerinnen beim Turnier entwickelt hätten. „Das sind Spielerinnen, die einer größeren Öffentlichkeit wahrscheinlich vor wenigen Wochen noch gar nicht so bekannt waren und die auf einmal in aller Munde sind. Das ist genau das, was wir uns wünschen und brauchen“, lobte Neuendorf: „Das sind Botschafterinnen für den Frauenfußball insgesamt.“
Nötig seien wie bei den Männern „Vorbilder, die einen großen Bekanntheitsgrad haben, durch die Kinder und Jugendliche in die Vereine gezogen werden. Das ist hier super gelungen.“ Auch die Verdienste des Trainerstabs um Martina Voss-Tecklenburg würdigte der 61-Jährige.
Voller Vorfreude blickte der DFB-Boss auf das Duell mit den Gastgeberinnen am Sonntag (18 Uhr/ARD und Dazn): „Deutschland gegen England in Wembley ist ja schon legendär.“
Auf entsprechende Nachfrage nach einer möglichen Erhöhung der EM-Prämien verwies Neuendorf auf die abgeschlossenen Verhandlungen. „Wir freuen uns jetzt auf das Finale und das ist das Primäre: Den Pokal in die Luft zu recken. Das ist das Allerwichtigste.“
Bundestrainerin hofft auf Rückkehr von Klara Bühl zum EM-Finale
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat noch Hoffnung, dass sich Stürmerin Klara Bühl rechtzeitig vor dem EM-Finale der deutschen Fußballerinnen gegen England freitesten kann. „Das muss man abwarten, ob sie zurückkommen kann. Sie hat ja keine Symptome. Und wenn sie negativ ist, dann ist sie ein Thema für uns. Da gucken wir von Tag zu Tag“, sagte die 54-Jährige nach dem 2:1-Sieg der DFB-Frauen im Halbfinale gegen Frankreich am Mittwochabend.
Bühl hatte bei der Partie in Milton Keynes gefehlt. Die 21-Jährige vom FC Bayern München war positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie der DFB am Dienstag mitteilte. Das Uefa-Protoll bei der Europameisterschaft in England schreibt vor, dass sich Spielerinnen in solchen Fällen nach fünf Tagen und bei Symptomfreiheit freitesten können. „Die Lara freut sich auf uns. Wir schauen mal, was da passiert in den nächsten Tagen“, sagte Voss-Tecklenburg. Ihre Mannschaft spielt am Sonntag (18 Uhr MESZ/ARD und Dazn) im Wembley-Stadion von London gegen Gastgeber England um den Titel.
+++28. Juli+++
Bühl meldet sich aus der Corona-Isolation: „Werden Feuerwerk abfackeln“
Nationalspielerin Klara Bühl hat sich vor dem EM-Halbfinale der deutschen Fußballerinnen gegen Frankreich am Mittwochabend (21 Uhr/ZDF und Dazn) mit einem Videogruß aus der Corona-Isolation zu Wort gemeldet. „Ich bin mir sicher, sie werden heute ein Feuerwerk abfackeln“, sagte die 21-Jährige von Bayern München in einem Twitter-Clip und schloss mit der Botschaft: „Auf geht’s, Deutschland!“
Flügelspielerin Bühl, die in den vier bisherigen EM-Spielen immer in der deutschen Startelf stand, war am Tag vor dem Prestigeduell in Milton Keynes positiv auf das Coronavirus getestet und vom Team isoliert worden. Nach Torjägerin Lea Schüller (Bayern München) ist es der zweite Fall im deutschen Team.
Voss-Tecklenburg will bis 2027 bleiben – England hält Druck stand
Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kann sich gut vorstellen, ihren nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2023 auslaufenden Vertrag langfristig zu verlängern. „Ich hätte richtig Lust darauf“, sagte die 54-Jährige der „Sport-Bild“ (Mittwoch). Voss-Tecklenburg sorgt aktuell mit der Frauen-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in England für großes Aufsehen und hat das Team bis ins Halbfinale an diesem Mittwoch gegen Frankreich geführt.
„Wenn ich weiter ein Teil davon sein darf, dann wäre das ein großes Geschenk und Privileg. Ich glaube, diese EM hilft schon, wenn wir uns Ende des Jahres zusammensetzen, um zu besprechen, wie es weitergeht“, meinte die ehemalige Nationalspielerin.
Joti Chatzialexiou, der Sportlichen Leiter Nationalmannschaften, sagte: „Es ist gut zu hören, dass Martina ihre Zukunft als Bundestrainerin sieht. Es war uns wichtig, diese EM zu spielen. Nach dem Turnier werden wir miteinander sprechen.“ Der 46-Jährige meinte weiter: „Ich würde ungern mit einem auslaufenden Vertrag der Bundestrainerin in eine Weltmeisterschaft gehen. Es steht außer Frage: Wir werden dem DFB-Präsidium die sportliche Empfehlung geben, den Vertrag von Martina zu verlängern!“
Voss-Tecklenburg sagte, man habe im Trainerteam schon eine Vision Richtung 2027 – dann soll Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien die Weltmeisterschaft ausrichten. „Wenn ich wirklich bis 2027 Bundestrainerin sein dürfte, dann bin ich 60…“, meinte Voss-Tecklenburg.
Deutschland trifft bei der EM am Mittwochabend im Halbfinale auf Frankreich. Gastgeber England hat das Endspiel am Sonntag im Londoner Wembley-Stadion durch einen 4:0-Erfolg am Dienstag über Schweden bereits erreicht.
+++26. Juli+++
England zaubert sich ins Finale
Die englischen Fußballerinnen haben sich ihren großen Traum von Wembley an einem perfekten Abend erfüllt. Die Lionesses gewannen ihr Halbfinale bei der Heim-EM gegen Schweden glanzvoll mit 4:0 (1:0) und stehen am Sonntag (18.00 Uhr/ARD und DAZN) im Londoner Stadiontempel vor fast 90.000 Fans im Endspiel. Die Euphorie ist riesig. Der Finalgegner wird am Mittwoch im Duell zwischen Deutschland und Frankreich ermittelt.
Beth Mead brachte das Team von Trainerin Sarina Wiegmann, das erhebliche Anlaufprobleme hatte, in der 34. Minute vor 28.624 Zuschauern in Sheffield in Führung. Für Mead war es das sechste Turniertor. Lucy Bronze gelang das 2:0 (48.), ehe Alessia Russo (68.) das legendäre Stadion Bramall Lane mit einem sensationellen Hackentor endgültig in eine Partyzone verwandelte. „Football is coming home“, sangen die Fans, Fran Kirby (76.) legte sogar noch nach.
England, das zuletzt dreimal in Folge bei großen Turnieren in der Vorschlussrunde ausgeschieden war, steht zum dritten Mal nach 1984 und 2009 im EM-Finale. Am Sonntag wollen die „Löwinnen“ die seit dem WM-Triumph der Männer 1966 titellose Zeit für das Mutterland des Fußballs beenden.
Die Engländerinnen, nun seit 19 Spielen ungeschlagen, starteten mit derselben Aufstellung wie im Viertelfinale gegen Spanien. Bei den Schwedinnen gab es zwei Veränderungen im Vergleich zum Niederlande-Spiel. Eine Neue hätte nach 22 Sekunden fast für die Führung gesorgt, doch Sofia Jakobsson scheiterte an der stark reagierenden Mary Earps. Auch in der Folge blieb Schweden mutig und hatte durch Stina Blackstenius und Fridolina Rolfö sehr gute Chancen.
Den Lionesses war dagegen der große Druck anzumerken, sie agierten zunächst nervös und leisteten sich gegen früh attackierende Schwedinnen viele Fehler. Umso überraschender fiel das 1:0, bei dem Mead die erste Konfusion in Schwedens Abwehr eiskalt ausnutzte. Der Treffer hatte befreiende Wirkung.
England bestimmte nun das Geschehen und erwies sich bei einem Kopfball von Bronze erneut als äußerst effizient. Lauren Hemp vergab vor dem leeren Tor die Entscheidung, diese holte die eingewechselte Russo nach. Schweden hatte nichts mehr entgegenzusetzen.
Nationalspielerin Klara Bühl vor Halbfinale positiv getestet
Fußball-Nationalspielerin Klara Bühl ist einen Tag vor dem EM-Halbfinale positiv auf das Coronavirus getestet worden und wird die Partie gegen Frankreich verpassen. Dies teilte der DFB am Dienstag mit. „Sie ist aktuell symptomfrei und wurde umgehend isoliert. Weitere Testungen des kompletten Teams und Staff fielen negativ aus“, hieß es vom Verband. Die 21 Jahre alte Offensivspielerin des FC Bayern München hatte bisher alle vier Spiele von Anfang an bestritten und beim 2:0-Sieg gegen Spanien auch ein Tor erzielt.
Bei der EM war bereits Torjägerin Lea Schüller positiv auf das Virus getestet worden. Sie ist inzwischen wieder aus der Quarantäne entlassen. Mit Ausnahme von Bühl stehen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg alle Akteurinnen zur Verfügung. Bühl könnte am Mittwoch (21.00 Uhr MESZ/ZDF und DAZN) von Jule Brand ersetzt werden.
Mehr TV-Zuschauer als je zuvor
Die Fußball-EM der Frauen in England bricht jegliche Zuschauerrekorde. Wie die Uefa am Dienstag mitteilte, lockte das Turnier mehr Menschen vor die TV-Bildschirme als jemals eine Frauen-EM zuvor. Bereits bei den Fans in den Stadien war die EM in England in bisher unbekannte Sphären vorgestoßen.
Im Vergleich zur EM in den Niederlanden 2019 verfolgten 58 Prozent mehr Zuschauer das Turnier vor ihrem Fernseher, der vorherige Rekord von 164 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern ist bereits nach den Viertelfinalspielen übertroffen. Besonders erfreulich für die Uefa: Auch mehr neutrale Fans, die nicht eine bestimmte Nation unterstützen, verfolgen die EM live.
„Diese hervorragenden TV-Zuschauerzahlen zeigen die enorme Strahlkraft des Turniers sowie die starke Entwicklung des Frauenfußballs in den vergangenen Jahren“, sagte Uefa-Marketingdirektor Guy-Laurent Epstein. Auch in den Sozialen Netzwerken verzeichnete das Turnier einen Rekord an Interaktionen.
+++ 25. Juli +++
DFB-Frauen bereit für Halbfinale gegen Frankreich
Zwei Tage vor dem Europameisterschafts-Halbfinale gegen Frankreich hat das deutsche Team in voller Besetzung trainiert. „Es sind alle fit. Wir haben das Glück, dass alle unsere 23 Spielerinnen dabei sind“, sagte Britta Carlson, die Assistentin von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, am Montag in Brentford. Die deutschen Fußballerinnen spielen am Mittwoch (21.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) in Milton Keynes um den Einzug ins Endspiel am kommenden Sonntag im Wembley-Stadion von London.
Auch Almuth Schult sei wieder „nahezu gesund“, sagte die 44 Jahre alte Carlson. Die Ersatztorhüterin hatte zuletzt beim 2:0 im Viertelfinale gegen Österreich wegen eines grippalen Infekts gefehlt. Torjägerin Lea Schüller war nach ihrer Corona-Quarantäne da schon wieder dabei, kam aber nicht zum Einsatz.
Die deutsche Mannschaft geht optimistisch in das Duell gegen Frankreich, „Sie haben schon Gegentore bekommen, sie sind nicht zu null in diesem Halbfinale und auch verwundbar, das wissen wir, und das wollen wir ausnutzen“, sagte Carlson.
In den drei Gruppenspielen kassierte Frankreich jeweils einen Gegentreffer. Der Rekordeuropameister aus Deutschland hingegen hat noch eine makellose Bilanz von 11:0 Toren.
Defensiv sei besondere Beachtung auf das starke Flügelspiel der Französinnen zu legen. „Unser Ziel ist, ihre Stärken gar nicht so arg zu Entfaltung kommen zu lassen“, erläuterte Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn: „Wir wollen auch unsere Defensivlust zeigen, um Frankreich die Lust an der Offensive zu nehmen.“
Gwinn berichtete zudem von einem gemeinsamen Teamabend in London. „Wir sind mit allen Spielerinnen und allen vom Staff zur Towerbridge gefahren und haben dort in einem Restaurant sehr, sehr leckeres Essen bekommen und einfach mal den Abend abseits des Hotels genossen“, sagte die 23-Jährige vom FC Bayern. „Es tat allen gut, die Stimmung war super.“
Beim Training sei die Stimmung allerdings etwas geteilt gewesen, meinte Gwinn schmunzelnd: „Wir hatten heute Morgen eine Trainingseinheit, wo wir Jung gegen Alt gespielt haben – und bei der Jung nicht so gut abgeschnitten hat.“
Dass Deutschland nach dem Viertelfinale gegen Österreich (2:0) zwei Tage mehr Pause hatte als Les Bleues (1:0 n.V. gegen die Niederlande), bezeichnete Carlson als Vorteil: „Wir konnten so den Spielerinnen ein bisschen Freizeit geben. Das hat uns gut getan.“ Das galt auch für den gemeinsamen Teamabend am Sonntag in einem Restaurant an der Tower Bridge.
+++ 24. Juli +++
Schult zurück im Teamtraining der DFB-Frauen
Ersatztorhüterin Almuth Schult ist bei den deutschen Fußballerinnen drei Tage vor dem EM-Halbfinale gegen Frankreich (Mittwoch, 21.00 Uhr/ZDF und DAZN) ins Training zurückgekehrt. Am Sonntag konnte die 31-Jährige nach einem fiebrigem Infekt zumindest dosiert wieder auf der Anlage des Grasshoppers RFC mitwirken. Seit Dienstag hatte die Nummer zwei hinter Merle Frohms aufgrund der Erkrankung pausiert.
Bei der Einheit am Nachmittag sorgte bei stärkeren Winden ein 40 km entfernter Brand in einem Naturschutzgebiet für eine leichte Geruchsbelästigung. Nach extremer Dürre war es auch im Londoner Stadtgebiet zuletzt häufiger zu Grasbränden gekommen.
Französischer Mannschaftsbus mit Steinen beworfen
Auf dem Weg zum EM-Viertelfinale gegen die Niederlande im englischen Rotherham ist der Mannschaftsbus der französischen Fußballerinnen mit einem Stein beworfen worden. Ein unbekannter männlicher Jugendlicher habe den Stein in Sheffield in ein Fenster des Busses geworfen und dieses beschädigt, hieß es von der South Yorkshire Police am Sonntag auf dpa-Anfrage. Es sei aber niemand verletzt worden. Die Ermittlungen der Polizei dauerten am Sonntag an, die Gründe für den Angriff waren zunächst unklar.
Das französische Team hatte die Niederlande am Samstagabend in Rotherham mit 1:0 besiegt und trifft damit am Mittwoch im Halbfinale auf die deutsche Nationalmannschaft.
Frankreich wird Halbfinal-Gegner der DFB-Frauen
Frankreich ist der Halbfinalgegner der deutschen Fußballerinnen bei der Europameisterschaft in England. Das deutlich überlegene Team um Kapitänin Wendie Renard setzte sich am Samstagabend im Viertelfinale gegen den Titelverteidiger und WM-Zweiten Niederlande mit 1:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung durch. Damit spielen die Französinnen am Mittwoch (21 Uhr MESZ/ZDF und Dazn) in Milton Keynes gegen die DFB-Frauen um den Einzug ins Endspiel, das am 31. Juli im Wembley-Stadion von London ausgetragen wird.
Im New York Stadium von Rotherham traf Eve Perisset erst in der 102. Minute per Foulelfmeter für die Auswahl von Trainerin Corinne Diacre. Frankreich steht damit zum ersten Mal in seiner EM-Historie unter den besten Vier.
Auch ohne ihre Starstürmerin Marie-Antoinette Katoto (Kreuzbandriss) machten die Französinnen von Anfang an Druck, vergaben aber jede Menge Chancen: Sandie Toletti knallte freistehend aus zehn Metern den Ball auf die Ränge, Delphine Cascarino traf den Pfosten, dann rettete eine Niederländerin beim Schuss von Melvine Malard auf der Torlinie.
Das Oranje-Team konnte wieder Rekordtorjägerin und Kapitänin Vivianne Miedema einsetzen. Die 26-Jährige vom FC Arsenal hatte die beiden letzten Gruppenspiele aus der Corona-Quarantäne verfolgen müssen. Die frühere Bayern-Spielerin blieb aber weitgehend wirkungslos. In der Oranje-Startelf standen mit Dominique Janssen, die den entscheidenden Strafstoß verursachte, und Lynn Wilms auch zwei Spielerinnen vom deutschen Meister VfL Wolfsburg sowie Lineth Beerenstyn vom FC Bayern, für die nach der Pause die Wolfsburgerin Jill Roord stürmte.
Nach der Pause sorgte die 1,87 große Abwehrchefin Renard vom Champions-League-Sieger Olympique Lyon mit einer Reihe von Kopfbällen für Gefahr. Einen davon lenkte Torhüterin Daphne van Domselaar kurz vor Ende der regulären Spielzeit gerade noch so um den Pfosten.
Frankreichs Frauen: Kein Nachteil durch kürzere Vorbereitung
Trotz der kürzeren Vorbereitungszeit gehen Frankreichs Fußballerinnen zuversichtlich in das EM-Halbfinale gegen Deutschland. „Wenn du gewinnst, erholst du dich immer schneller“, sagte Trainerin Corinne Diacre nach dem 1:0-Viertefinal-Sieg ihres Teams nach Verlängerung gegen Titelverteidiger Niederlande am Samstagabend in Rotherham. „Wir werden wie gewohnt vorgehen. Wir werden uns anpassen.“
Ihr Team hat vor der Partie am Mittwoch (21 Uhr MESZ/ZDF und Dazn) in Milton Keynes zwei Tage weniger Vorbereitung als der Rekord-Europameister: Die DFB-Frauen waren bereits am Donnerstag mit dem 2:0 gegen Österreich ins Halbfinale eingezogen.
Im New York Stadium traf Eve Perisset erst in der 102. Minute per Foulelfmeter für die hoch überlegene Auswahl von Diacre. Frankreich steht damit zum ersten Mal in seiner EM-Historie unter den besten Vier. „Dieser Elfmeter, das ist kein Glücksfall, den haben wir rausgeholt. Dann brauchte es die ganze Erfahrung, die Weisheit von Wendie Renard, um den Elfmeter Eve zu überlassen“, sagte Diacre in „L’Équipe“. Eigentlich war Kapitänin Renard als Schützin vorgesehen.
Bei den Niederlanden war der Frust nach dem Ausscheiden groß. Das Oranje-Team hatte lange Glück, dass der Gegner zahlreiche Chancen liegen ließ. „Der Traum der Oranje-Löwinnen auf die Titelverteidigung ist brutal in Scherben gefallen“, schrieb „De Telegraaf“.
Vor allem für Stürmerstar Vivianne Miedema war es ein ganz bitterer Abend. Sie war zuvor neun Tage in Corona-Quarantäne und nach ihrem Auftritt total erschöpft. „Ich bin leer, ich will einfach nach Hause“, sagte die 26-Jährige vom FC Arsenal. „Für mich ist die EM einfach total Scheiße gelaufen.“
Voss-Tecklenburg: Frankreich ein „tougher“ Halbfinalgegner
Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erwartet im EM-Halbfinale gegen Frankreich am Mittwoch (21 Uhr/ZDF und Dazn) eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe. „Es ist ein tougher Gegner“, sagte Voss-Tecklenburg, nachdem die Französinnen den Titelverteidiger Niederlande am Samstagabend mit 1:0 (0:0) nach Verlängerung bezwungen hatten.
„Wir wissen, dass Frankreich eine enorme Qualität hat in den Umschaltmomenten, fantastische Einzelspielerinnen mit ganz viel Tempo“, führte die 54-Jährige aus. „Von daher müssen wir uns jetzt gut darauf vorbereiten und versuchen, ihnen wenig Räume zu geben, was natürlich eine große Herausforderung ist.“
Dennoch erwarte sie „ein Spiel auf Augenhöhe“ und gehe davon aus, „dass Frankreich auch Respekt hat vor unserer gezeigten Leistung“. Die DFB-Auswahl war am Donnerstag durch ein 2:0 (1:0) gegen Österreich ohne Gegentor ins Halbfinale eingezogen. Für Frankreich sorgte Eve Perisset (102.) in Rotherham per Foulelfmeter für die Entscheidung im Duell mit dem Oranje-Team.
Nachricht von Merkel an Voss-Tecklenburg: „Alles Gute“ gewünscht
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erhält nach jedem Spiel bei der Europameisterschaft der Fußballerinnen in England eine Nachricht von Angela Merkel. Auch nach dem Halbfinal-Einzug habe die Ex-Bundeskanzlerin am Freitagmorgen geschrieben, sagte Voss-Tecklenburg (54) der „Bild am Sonntag“. „Sie hat uns zum Einzug ins Halbfinale gratuliert, alle herzlich grüßen lassen und wünscht uns weiterhin alles Gute.“
Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds hatte mit einem 2:0 gegen Österreich das Halbfinale erreicht und trifft am Mittwoch in Milton Keynes auf Frankreich.
Nach der Weltmeisterschaft 2019, bei der das deutsche Team im Viertelfinale ausgeschieden war, sei sie von Merkel persönlich eingeladen worden, berichtete Voss-Tecklenburg. „Wir saßen bei Kaffee und Tee über eine Stunde bei ihr im Büro zusammen. Wir unterhielten uns nicht nur über Fußball, sondern auch über politische Themen. Danach haben wir uns immer mal geschrieben. Selbst in schwierigsten Zeiten und größten Krisen kam immer was von ihr zurück.“ Diesen Kontakt hätten sie bis heute aufrechterhalten.
+++++23. Juli+++++
Ex-Weltfußballerin Keßler sieht DFB-Frauen als Titelfavorit
Die Uefa-Funktionärin und frühere Weltfußballerin Nadine Keßler sieht die deutschen Fußballerinnen als größten Titelkandidaten bei der Europameisterschaft. „Ich glaube, wer die deutsche Mannschaft gesehen hat, der muss ganz ehrlich sagen, dass sie Topfavorit sind“, sagte die 34-Jährige in einem ZDF-Interview vor dem Halbfinalspiel Frankreich gegen Niederlande am Samstagabend. Die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sei „wirklich die große Nummer hier, und es wird schwer, sie zu schlagen.“
Keßler gewann mit dem VfL Wolfsburg dreimal die Champions League und war 2013 Europameisterin mit der DFB-Auswahl. Vor der letzten Turnierwoche in England zog die Frauenfußball-Abteilungsleiterin der Europäischen Fußball-Union ein hochzufriedenes vorläufiges Fazit. „Ich glaube, die EM setzt ein klares Zeichen, wo wir hin wollen.“ Das Turnier sei auf einem ganz anderen Niveau als die bisherigen Europameisterschaften. „Jetzt freuen wir uns auf die letzten Spiele und hoffen, dass diese Begeisterung nochmal richtig Fahrt aufnimmt“, sagte Keßler.
+++++22. Juli+++++
Schwedens Fußball-Frauen bejubeln EM-Halbfinale
Der Einzug ins Halbfinale der Europameisterschaft dank des Last-Minute-Treffers von Linda Sembrant hat Schwedens Fußballerinnen emotional überwältigt. „Totaler Wahnsinn“ sei es gewesen, sagte die Siegtorschützin dem schwedischen Sender SVT. Die 35-jährige Abwehrspielerin von Juventus Turin hatte am Freitagabend in Leigh die Schwedinnen mit ihrem Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum 1:0 (0:0)-Erfolg im Viertelfinale gegen Außenseiter Belgien geschossen.
„Absolut unglaublich“, befand Stina Blackstenius, deren schön herausgespieltes Tor in der 27. Minute nach Videobeweis wegen einer Abseitsstellung aberkannt worden war. So mühte sich der Favorit trotz großer Überlegenheit gegen die tapfer kämpfenden und vor allem defensiv starken Belgierinnen zu einem Zittersieg.
„Ich kann gar nicht beschreiben, wie es sich angefühlt hat, es waren so viele Emotionen auf einmal“, sagte Magdalena Eriksson, die beim FC Chelsea unter Vertrag ist, der Zeitung „Dagens Nyheter“. „Ich habe mich noch nie nach einem Tor gefühlt, als wollte ich anfangen zu weinen, aber heute war es so.“ Die mentale Stärke und der Zusammenhalt des schwedischen Teams sei sehr besonders.
Schweden war als drittes Team nach England und Deutschland ins EM-Halbfinale eingezogen. Der Titelgewinner von 1984 spielt nun am Dienstag in Sheffield gegen Gastgeber England um den Einzug ins Endspiel am 31. Juli im Wembley-Stadion von London. Die deutsche Mannschaft von Bundestrainerin Martin Voss-Tecklenburg trifft am Mittwoch (21 Uhr) in Milton Keynes auf den Sieger des letzten Viertelfinales am Samstagabend zwischen Titelverteidiger Niederlande und Frankreich.
+++22. Juli+++
Schweden nach Sieg in letzter Sekunde im EM-Halbfinale
Schwedens Fußballerinnen haben durch ein Tor in letzter Sekunde zum neunten Mal das Halbfinale einer Fußball-EM erreicht. Der Olympiazweite bezwang den krassen Außenseiter Belgien in Leigh mit einiger Mühe 1:0 (0:0) und fordert nun am Dienstag in Sheffield Gastgeber England heraus.
Linda Sembrant (90.+2) traf im strömenden Regen für Schweden, das zuletzt von drei Coronafällen und mehreren Verdachtsfällen gebeutelt worden war. Die Belgierinnen boten dem Favoriten in ihrem ersten K.o.-Spiel bei einem großen Turnier zwar einen großen Kampf, verpassten die durchaus mögliche Überraschung aber knapp.
Die 7517 Zuschauer sahen eine von Beginn an einseitige Begegnung. Schweden, das 1984 bei der ersten Frauen-EM der Geschichte seinen bislang einzigen Titel gewonnen hatte, erspielte sich zahlreiche Chancen, ohne sich zu belohnen. Ein Treffer von Stina Blackstenius (24.) wurde nach Studium der TV-Bilder aberkannt, da die Schwedin Millimeter im Abseits stand. Zur Pause lautete das Torschussverhältnisses 15:1 für Schweden.
Auch im Durchgang dominierte der Favorit, agierte allerdings zunehmend ideenlos. Erst Sembrant machte kurz vor Schluss alles klar.
DFB-Frauen denken an Seeler – Rekordwerte bei Spiel gegen Österreich
Die Live-Übertragung vom 2:0-Sieg der DFB-Frauen bei der Fußball-Europameisterschaft gegen Österreich ist nur knapp an der Zehn-Millionen-Grenze gescheitert. 9,5 Millionen Menschen sahen am Donnerstagabend in der ARD den Einzug ins EM-Halbfinale, sorgten für einen Marktanteil von 38,2 Prozent und einen Rekord.
Das Spiel war nach Angaben der AGF-Videoforschung die erfolgreichste TV-Sendung des Tages und erzielte die bisher beste Reichweite eines EM-Spiels der Frauen im deutschen Fernsehen. Bei den bisherigen drei Partien der DFB-Auswahl in England schauten durchschnittlich 6,58 Millionen zu. Der Topwert der vorherigen EM lag beim Spiel gegen Russland bei einer Reichweite von 7,06 Millionen.
DFB-Frauen haben „viel über Uwe Seeler gesprochen“
Voller Emotionen hat Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach dem Halbfinal-Einzug der deutschen Fußballerinnen bei der EM in England noch einmal an Uwe Seeler erinnert. „Wir haben viel über Uwe gesprochen, weil er auch uns geschrieben hat. Wir wussten, dass er die Spiele schauen möchte“, sagte die 54-Jährige nach dem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Österreich am Donnerstagabend.
Ihre Mannschaft habe direkt nach der Besprechung im Teamhotel vor der Partie in Brentford davon erfahren, dass die Fußball-Legende gestorben sei. „Das war nicht ganz einfach, diesen Fokus aufs Spiel zurückzugewinnen“, sagte Voss-Tecklenburg.
Die DFB-Frauen spielten dann zu Ehren des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft, der am Donnerstag im Alter von 85 Jahren gestorben war, mit Trauerflor. Vor dem Anpfiff gab es zudem eine Schweigeminute. „Immer, wenn man ihn treffen durfte, dann hat er was Schönes gesagt, was Gutes mitgegeben und er hat uns immer verfolgt“, sagte die Bundestrainerin. „Vielleicht haben wir ihm heute trotzdem noch Freude bereiten können.“
Schweigeminute für Uwe Seeler
Die DFB-Auswahl war nach dem Tod von Fußball-Legende Uwe Seeler mit Trauerflor aufgelaufen. Vor dem Anpfiff gab es eine Schweigeminute. „Die Nachricht hat uns betroffen gemacht. Ich weiß, dass er heute Abend unser Spiel schauen wollte, deswegen sind wir tief berührt und werden auch ein Stück weit für Uwe Seeler spielen heute Abend“, kündigte Voss-Tecklenburg der ARD an.
Seeler war am Donnerstag im Alter von 85 verstorben. Das bestätigte der Hamburger SV unter Berufung auf seine Familie. Auch die Stadt Hamburg gab den Tod offiziell bekannt. „Mit Uwe Seeler Ehrenbürger seit 2003, verliert die Hansestadt Hamburg einen Ausnahme-Fußballer und besonderen Menschen. Tschüs, Uwe!“, schrieb die Stadt auf der eigenen Homepage. Zuerst hatte „Bild“ berichtet.
Top-Quoten im ZDF
Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen sorgt weiter für hohe Einschaltquoten. Das erste Viertelfinale zwischen England und Spanien sahen am Mittwochabend im ZDF 4,812 Millionen Menschen und sorgten nach Angaben des Senders für einen Marktanteil von 24,3 Prozent. Das ist der bisher höchste Wert für Partien ohne deutsche Beteiligung.
Bei den bisherigen drei Partien der DFB-Auswahl schauten durchschnittlich 6,58 Millionen zu. ARD und ZDF übertragen alle 31 Partien der EM in England, die meisten davon im klassischen Fernsehen.
Sexistische und herabwürdigende Kommentare im Frauenfußball
Sexistische und herabwürdigende Kommentare gehören einem Bericht von NDR und „Süddeutscher Zeitung“ zufolge weiter zum Alltag im deutschen Frauenfußball. „Frauenfußball ist wie Pferderennen. Nur auf Eseln“ sei ein Spruch, der in Erinnerung geblieben sei, berichtete die Bremer Bundesligaspielerin Saskia Matheis im ARD-Magazin „Panaroma“, das an diesem Donnerstag (23.15 Uhr) nach dem deutschen EM-Viertelfinale in England ausgestrahlt wird. Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme hörte demnach diesen Satz über eine Mitspielerin: „Die ist auch richtig heiß, ne? Die würde ich auch mal wegbügeln wollen.“
Jeder Fall der „auch wahrgenommenen Grenzüberschreitungen ist einer zu viel“, sagte Generalsekretärin Heike Ullrich vom Deutschen Fußball-Bund. „Das muss angesprochen werden.“ Sie nehme Sexismus nicht als spezifisches Problem des Fußballs wahr, sondern als gesellschaftliches Thema. „Es ist unser aller Aufgabe, nicht nur die des Fußballs, des Sports, sondern unserer Gesellschaft, auf diese Grenzüberschreitungen aufmerksam zu machen“, sagte Ullrich. „Egal ob Junge oder Mädchen, Mann oder Frau, zu sagen: Ich fand das nicht gut, was du gerade gesagt hast.“
Nationaltorhüterin Almuth Schult äußerte der Vorankündigung zur Sendung zufolge, sie sei von einem Journalisten gefragt worden: „Wie fühlt sich das an, wenn man als eine der wenigen in der Mannschaft einen Mann liebt und keine Frau?“ Eine weitere Bundesligaspielerin spricht im „Panorama“-Bericht anonym von Grenzüberschreitungen eines Trainers. „Er hat immer wieder Kommentare zu dem Hintern einer Mitspielerin gemacht.“ Eine andere Spielerin habe er gemustert und angemerkt, wie sexy sie sei. Mitspielerinnen und Betreuer hätten die sexistischen Sprüche des Trainers bestätigt, wie der NDR schrieb.
2:1 in der Verlängerung – Englands EM-Traum lebt weiter
Englands Fußballerinnen haben ihren Höhenflug fortgesetzt und zum zweiten Mal in Folge das Halbfinale einer EM erreicht. Die Gastgeberinnen bezwangen Spanien in Brighton in einem Krimi mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung und dürfen weiter vom Titelgewinn im eigenen Land träumen. Im Kampf um das Endspiel wartet am Dienstag in Sheffield entweder Schweden oder Belgien.
Die künftige Münchnerin Georgia Stanway (96.) sorgte vor 28.994 Fans für die Entscheidung. Zuvor hatte Ella Toone (84.) die Lionesses, die schon in der Vorrunde mit drei Siegen und 14:0 Toren geglänzt hatten, in die Verlängerung gerettet. Das Team von Trainerin Sarina Wiegman steht damit zum vierten Mal in Folge bei einem großen Turnier im Halbfinale. Esther Gonzalez (54.) hatte die Gäste zunächst in Führung gebracht.
Spanien begann wie schon beim 0:2 gegen Deutschland in der Gruppenphase mit viel Ballbesitz, nutzte im Kampf um seine erst zweite Teilnahme an einem EM-Halbfinale aber die wenigen Chancen nicht. Kurz vor der Pause wurde die Nachlässigkeit beinahe bestraft, ein Treffer von Ellen Wight (37.) fand wegen einer Abseitsstellung aber keine Anerkennung.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schlug dann Spanien zu: Die eingewechselte Athenea passte klug auf Esther, die per Flachschuss traf. Die Engländerinnen reagierten auf das erste Gegentor des Turniers mit wilden Angriffen und wurden kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit mit dem Ausgleich belohnt, der wegen eines vorausgegangenen Fouls aber umstritten war. Ein Rechtsschuss von Stanway brachte England dann endgültig auf die Siegerstraße.
Trainerin Wiegman ist zurück auf Englands Bank
Sarina Wiegman kehrt im EM-Viertelfinale gegen Spanien auf die englische Trainerbank zurück. Die Niederländerin erhielt wenige Stunden vor dem Anstoß am Mittwoch (21 MESZ/ZDF/Dazn) dank eines negativen Coronatests grünes Licht. Das letzte Gruppenspiel gegen Nordirland (5:0) hatte Wiegman noch verpasst.
Mit neun Punkten und 14:0 Toren war England durch die Gruppe marschiert, nun kann der EM-Gastgeber zum vierten Mal in Folge bei einem großen Turnier das Halbfinale erreichen. Beide Teams treffen erst zum zweiten Mal bei einer EM aufeinander, 2017 hatte England in der Gruppenphase 2:0 gewonnen.
Schweden mit mehreren Corona-Fällen im Team
Zwei schwedische Fußball-Nationalspielerinnen sind während der Frauen-EM in England positiv auf das Coronavirus getestet worden, darunter Bayern-Verteidigerin Hanna Glas. Die Ergebnisse vorheriger positiver Schnelltests wurden nun von PCR-Tests bestätigt, wie der schwedische Fußballverband am Mittwoch mitteilte.
Betroffen sind Glas, ihre Abwehrkollegin Emma Kullberg sowie ein Betreuer. Die drei hielten sich weiter vom Rest der Mannschaft fern, sollen aber so schnell wie möglich zurückkehren. Dies könnten sie tun, sobald sie symptomfrei seien, einen negativen Schnelltest vorweisen könnten und interne Gesundheitschecks absolviert hätten, erklärte Teamarzt Houman Ebrahimi.
Die Schwedinnen zählen bei der Europameisterschaft zu den Mitfavoritinnen. Im Viertelfinale treffen sie am Freitag (21Uhr) in Leigh auf Belgien.
Langjährige Bayern-Spielerin Wenninger: „Vorbei mit Daumendrücken“
Für Österreichs Fußball-Nationalspielerin Carina Wenninger ist das EM-Viertelfinale gegen Deutschland eine ganz besondere Partie. „Wir alle freuen uns natürlich mega auf das Spiel. Bis vor ein paar Tagen haben wir Deutschland die Dauen gedrückt. Jetzt ist es vorbei mit Daumen drücken“, sagte die langjährige Abwehrspielerin des FC Bayern, für die München „ein Stück zweite Heimat geworden ist“.
Wenninger bestreitet am Donnerstag (21 Uhr MESZ/ARD und Dazn) ausgerechnet gegen die DFB-Frauen ihr 120. Länderspiel. Die 31-Jährige spielte seit 2017 für den FC Bayern und wurde mit dem Club dreimal deutsche Meisterin. Sie wurde von den Münchner für die neue Saison zum AS Rom ausgeliehen.
Österreichs Teamchefin Irene Fuhrmann kann im Nachbarschafts-Duell wieder auf Katharina Naschenweng von der TSG 1899 Hoffenheim setzen, die alle Untersuchungen nach einer Corona-Zwangspause erfolgreich absolviert hat. „Sie macht einen guten Eindruck, ist wieder im Kader und eine absolute Option“, sagte Fuhrmann über die Abwehrspielerin. Unklar ist aufgrund von Knieproblemen, ob England-Profi Viktoria Schnaderbeck (früher FC Bayern) auflaufen kann.
„Wir treffen hier auf einen mehrmaligen Europameister, Weltmeister und einen Olympiasieger“, sagte die 41 Jahre alte Fuhrmann zum deutschen Team. „Sie haben kaum Schwächen und einen ausgeglichenen Kader. Da brauchen wir eine absolute Topleistung.“ Der Sieger des Nachbarschaftsduells spielt am 27. Juli gegen den Gewinner der Partie zwischen Frankreich und Titelverteidiger Niederlande um den Einzug ins Endspiel am 31. Juli im Wembley-Stadion.
Schüller trainiert wieder mit dem Team
Torjägerin Lea Schüller ist erstmals nach ihrem positiven Corona-Test bei der Fußball-Europameisterschaft auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Die 24-Jährige vom FC Bayern München absolvierte am Dienstag in Brentford aber nur das Aufwärmtraining mit ihren Kolleginnen, danach standen individuelle Übungseinheiten an. Zwei Tage vor dem Viertelfinale gegen Österreich fehlte Ersatztorhüterin Almuth Schult.
„Lea hat heute noch ihre abschließende Untersuchungen, ist aber auf einem guten Weg. Da warten wir die Ergebnisse ab“, sagte Co-Trainerin Britta Carlson über Schüller und erklärte zu Schult: „Almuth ging’s heute Morgen nicht so gut. Die ist heute raus, aber es ist jetzt auch nichts Schlimmes. Alle Tests sind negativ.“
Schüller war eine Woche von der Mannschaft im Teamhotel isoliert und wurde am Montag erstmals wieder negativ getestet. Die 40-fache Nationalspielerin (26 Treffer) und Bundesliga-Torschützenkönigin der vergangenen Saison (16 Treffer) fehlte sowohl bei 2:0 gegen Spanien als auch beim 3:0 gegen Finnland in der Vorrunde. Derzeit ist unklar, ob sie am Donnerstag (21.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) gegen Österreich wieder im DFB-Kader steht.
Wieder das Mannschaftstraining aufgenommen haben die zuletzt angeschlagenen Bayern-Mittelfeldspielerinnen Lina Magull und Sydney Lohmann. Magull könnte in die Startelf zurückkehren, Lohmann „ist eine wichtige Option für uns“, so Carlson. Die beiden gegen Finnland gelbgesperrten Wolfsburgerinnen Lena Oberdorf und Felicitas Rauch werden ihren Angaben zufolge in die Startelf zurückkehren.
Belgien erstmals im Viertelfinale
Belgiens Fußballerinnen sind erstmals ins EM-Viertelfinale eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Ives Serneels besiegte im abschließenden Gruppenspiel Italien in Manchester mit 1:0 (0:0) und trifft in der ersten K.o.-Runde auf den Olympiazweiten Schweden.
Tinne De Caigny (49.) erzielte den Treffer der Belgierinnen, die vom 1:1 (1:0) der bereits zuvor qualifizierten Französinnen im Parallelspiel gegen Island profitierten. Melvine Malard (1.) sorgte in Rotherham mit einem Blitztor für die frühe Führung des Mitfavoriten. Dagny Brynjarsdottir glich mit einem sehr späten Foulelfmeter (90.+12) für die Isländerinnen aus, denen der Punkt aber nicht zum Weiterkommen reichte. Frankreich spielt im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Niederlande.
Zudem treffen Gastgeber England und Spanien sowie Deutschland und Österreich im Kampf um den Einzug ins Halbfinale aufeinander.
Island – Frankreich 1:1 (0:1)
Island: S. Sigurdardottir – Gudny Arnardottir (88. Jensen), Viggosdottir, I. Sigurdardottir, Gisladottir (60. Gunnlaugsdóttir) – S. B. Gunnarsdottir (60. G. Jonsdottir), Brynjarsdottir – Vilhjalmsdottir – S. J. Jonsdottir (60. Gudmundsdottir), Thorvaldsdottir, Albertsdottir (81. Andradóttir)
Frankreich: Peyraud-Magnin – Torrent, Tounkara, Renard, Bacha (63. Karchaoui) – Toletti (63. Geyoro), Bilbault (46. Palis), Mateo – Diani (46. Cascarino), Malard (79. Sarr), Baltimore
Schiedsrichterin: Jana Adamkova (Tschechien) –
Zuschauer: 7392
Tore: 0:1 Malard (1.), 1:1 Brynjarsdottir (90.+12/Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Thorvaldsdottir (1), Vilhjalmsdottir (1) / Karchaoui (1)
Italien – Belgien 0:1 (0:0)
Italien: Giuliani – Di Guglielmo (46. Bonfantini), Bartoli, Linari, Boattin – Bergamaschi (80. Cernoia), Simonetti (68. Giacinti), Rosucci (58. Caruso), Giugliano – Bonansea – Girelli (80. Sabatino)
Belgien: Evrard – Vangheluwe (66. Deloose), Kees, Biesmans, Philtjens – Cayman (90.+2 Missipo), Vanhaevermaet, De Caigny – Dhont (59. Minnaert), Eurlings (66. Delacauw), Wullaert
Schiedsrichterin: Ivana Martincic (Kroatien)
Zuschauer: 3919
Tore: 0:1 De Caigny (49.)
Gelbe Karten: Boattin (2) / –
Schüller raus aus Quarantäne – Einsatz gegen Österreich möglich
Lea Schüller kann möglicherweise im EM-Viertelfinale der deutschen Fußballerinnen gegen Österreich wieder spielen. Die 24 Jahre alte Stürmerin vom FC Bayern München ist nach DFB-Angaben vom Montag erstmals seit ihrem positiven Corona-Test vom vergangenen Dienstag bei der Europameisterschaft in England wieder negativ getestet worden.
„Ich habe heute Morgen ein ganz glückliches Gesicht gesehen: Lea ist mir entgegengekommen, sie ist Gott sei Dank endlich negativ“, sagte Joti Chatzialexiou, Leiter Nationalmannschaften beim Deutschen Fußball-Bund, bei einer DFB-Pressekonferenz. Als nächstes stünden kardiologische Untersuchungen an.
Wann Schüller wieder ins Training einsteigt und wie hoch ihre Einsatzchancen am Donnerstag gegen Österreich sind, da wollte sich Chatzialexiou nicht festlegen. „Wir werden die Lea dann dazu nehmen, wenn sie wirklich fit ist“, sagte der 46-Jährige.
Schüller war die vergangenen Tage im Teamquartier in Brentford isoliert worden. Die Torjägerin (26 Treffer in 40 Länderspielen) und Bundesliga-Torschützenkönigin der vergangenen Saison (16 Treffer) fehlte sowohl bei 2:0 gegen Spanien als auch beim 3:0 gegen Finnland in der Vorrunde.
Die DFB-Frauen spielen am Donnerstag in Brentford um den Einzug ins Halbfinale. Nach Vorgaben des Uefa-Protokolls kann Schüller wieder auflaufen, wenn sie nach fünf Tagen einen negativen Test vorweist und ohne Symptome ist.
Tierpflegerin und DFB-Kapitänin Popp im Londoner Zoo
Kapitänin Alexandra Popp hat den freien Tag der deutschen Fußballerinnen bei der Europameisterschaft zu einem Zoobesuch in London genutzt. Die ausgebildete Zootierpflegerin postete am Montag unter anderem auf der Internetplattform Instagram ein paar Tierbilder, darunter badende Pinguine. „Heute ist mal chillen angesagt und wenn Familie und Freunde nicht mehr da sein können, wo kann ich dann am besten abschalten und aufladen? – Richtig, im Zoo“, schrieb die Stürmerin vom VfL Wolfsburg.
Das Team trainiert erst am Dienstag Vormittag wieder. Am Donnerstag (21.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) steht dann in Brentford das Viertelfinale gegen Österreich an.
Schwedinnen mit Corona-Sorgen
Im Lager der EM-Mitfavoritinnen aus Schweden sind drei Corona-Schnelltests positiv ausgefallen. Zwei Spielerinnen und ein Mitglied des Mitarbeiterstabs hätten positive Antigentests abgeliefert, sagte Mannschaftsarzt Houman Ebrahimi am Montag vor schwedischen Journalisten. Sie zeigten sehr milde Krankheitssymptome. Bestätigt seien die Fälle noch nicht. PCR-Tests sollen nun Klarheit bringen. Erst wenn die Verdachtsfälle dadurch bestätigt wurden, sollte bekanntgegeben werden, um welche Spielerinnen es sich handelt.
Schweden hatte sich am Sonntagabend mit 5:0 (3:0) gegen Portugal durchgesetzt. Damit waren die Skandinavierinnen als Tabellenführer der Gruppe C ins Viertelfinale eingezogen. Dort treffen sie am Freitag in Leigh auf das zweitplatzierte Team der Gruppe D, entweder Island, Belgien oder Italien. Bislang waren die Schwedinnen von Corona-Sorgen verschont geblieben – anders als etwa das deutsche Team, die Niederlande und Österreich.
Schweden und Niederlande im Viertelfinale
Titelverteidiger Niederlande hat bei der Fußball-EM der Frauen das Viertelfinale erreicht. Die Niederländerinnen zogen durch ein erst am Ende souveränes 4:1 (0:0) gegen die Schweiz in die K.-o.-Phase ein. Als Zweiter der Gruppe C geht es im Viertelfinale nun aber gegen den Mitfavoriten Frankreich.
Der Schweizerin Ana-Maria Crnogorcevic unterlief in Sheffield zunächst ein Eigentor (49.). Geraldine Reuteler vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt glich aber aus (53.). Danach drängte der Außenseiter, bei einem Sieg wäre die Schweiz vorbeigezogen. Doch Romee Leuchter (84., 90.+4) und Victoria Pelova (90.+5) sorgten in der Schlussphase für die Entscheidung.
Den Sieg in der Gruppe C sicherte sich allerdings Schweden. Der Olympiazweite setzte sich gegen Portugal in Leigh locker mit 5:0 (3:0) durch. Filippa Angeldal (21., 45.) brachte den Favoriten mit einem Doppelpack in Führung, Carole Costa unterlief vor der Pause noch ein Eigentor (45.+7). Kosovare Asllani (54., Handelfmeter) und Stina Blackstenius (90.+1) trafen nach dem Wechsel.
Der Viertelfinal-Gegner der Schwedinnen wird am Montag ermittelt. Island, Belgien und Italien kämpfen um Rang zwei in der Gruppe D hinter Frankreich.
Erneut gute TV-Quote für die DFB-Frauen
Der Siegeszug der deutschen Fußballerinnen bei der EM in England begeistert weiterhin auch die Fans in der Heimat. Das 3:0 (1:0) der DFB-Auswahl gegen Finnland zum Abschluss der Gruppenphase verfolgten am Samstagabend durchschnittlich 5,76 Millionen TV-Zuschauerinnen und Zuschauer im ZDF. Der Marktanteil betrug 26,8 Prozent und bedeutete erneut einen Tageshöchstwert.
Beim 2:0 am Dienstag gegen Spanien hatten sogar 8,02 Millionen Fans eingeschaltet. Die deutschen Spielerinnen freuen sich über die große Beliebtheit. Es sei „unglaublich schön, diese Wertschätzung und Präsenz zu spüren“, sagte Eintracht Frankfurts Verteidigerin Sophia Kleinherne.
Am Donnerstag (21 Uhr/ARD und DAZN) geht es für die deutschen Frauen im Viertelfinale gegen Österreich. Neben den TV-Übertragungen gibt es via DAZN und sportschau.de bzw. zdf.de Livestreams.
+++ 16. Juli +++
Spanien nach Sieg gegen Dänemark im Viertelfinale
Spaniens Fußballerinnen haben bei der Europameisterschaft in England als Gruppenzweite hinter der deutschen Mannschaft das Viertelfinale erreicht. Die favorisierten Spanierinnen gewannen am Samstagabend in London-Brentford dank eines späten, aber verdienten Treffers durch Marta Cardona (90.) mit 1:0 (0:0) gegen Dänemark. Im Viertelfinale warten nun am Mittwoch die starken Gastgeberinnen aus England (21.00 Uhr/ARD und DAZN).
Beiden Teams war zunächst die Wichtigkeit des Spiels anzumerken. Im zweiten Durchgang entwickelte sich dann ein Sturmlauf der Spanierinnen, doch lange Zeit fehlte das Tor. Dänemark blieb damit in der Partie und versuchte immer wieder, Nadelstiche zu setzen. Am Ende war es dann Cardona, die per Kopf für spanischen Jubel sorgte.
Deutschland bleibt auch gegen Finnland makellos
Die deutschen Fußballerinnen haben bei der Europameisterschaft in England auch ihr drittes Gruppenspiel ohne Gegentor gewonnen. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg setzte sich am Samstagabend in Milton Keynes mit 3:0 (1:0) gegen Finnland durch. Die DFB-Frauen hatten sich schon vor ihrem Vorrundenabschluss für das Viertelfinale am kommenden Donnerstag gegen Österreich qualifiziert. Mehr zum Sieg gegen Finnland gibt es hier.
Österreichs Trainerin vor EM-Duell: „Deutschland ist eine Übermacht“
Österreichs Nationaltrainerin Irene Fuhrmann hat sich bei der Fußball-Europameisterschaft in England voller Respekt über den deutschen Viertefinal-Gegner geäußert. „Wir wissen, dass Deutschland eine Übermacht ist und derzeit extrem performt“, sagte die 41-Jährige nach dem 1:0-Sieg gegen Norwegen ihres Teams zum Vorrundenabschluss. „Ich finde für diese Leistung gar keine Worte, und dass wir in dieser schweren Gruppe tatsächlich das Viertelfinale erreicht haben. Die gesamte Reise bis hierher war schon ein wundervolles Erlebnis.“
Dank eines Tores der Hoffenheimer Bundesliga-Spielerin Nicole Billa am Freitagabend hat das Austria-Team die nächste Runde erreicht und fordert am Donnerstag im Brentford Community Stadium die DFB-Frauen. „Wahnsinn, ich kann es noch nicht ganz glauben. Wir haben alles
investiert, was wir gehabt haben, es ist geil“ sagte Billa, die 2021 in Deutschland und Österreich „Fußballerin des Jahres“ war. Die Österreicherinnen standen schon 2017 bei der EM in den Niederlanden im Viertelfinale, unterlagen dort allerdings Spanien im Elfmeterschießen.
Gwinn knackt Marke von 300.000 Instagram-Followern
Nationalspielerin Giulia Gwinn vom FC Bayern hat die laufende Fußball-EM in England zu noch mehr Popularität im sozialen Netzwerk Instagram verholfen. Die Social-Media-Königin der DFB-Auswahl hat nach den Erfolgen in den ersten beiden Gruppenspielen 303.000 Follower auf der Plattform. Vor Turnierbeginn lag die 23-Jährige bei rund 255.000 Abonnenten.
„Ihr seid unglaublich“, schrieb die Außenverteidigerin dazu an ihre Fans. Im teaminternen Instagram-Ranking hat Gwinn aktuell die Nase weit vorn, Mittelfeldspielerin Sara Däbritz (Olympique Lyon) folgt auf Rang zwei mit rund 199.000 Followern. Der offizielle Account der DFB-Frauen hat etwa 163.000 Abonnenten.
Der Job als Fußball-Influencerin ist für Gwinn dank der vielen Fans und zahlreichen Werbepartner ein „guter Nebenverdienst zum Fußball“, wie sie selbst sagt. Aus dem aktuellen EM-Kader verzichtet nur Torhüterin Almuth Schult auf einen Social-Media-Account, auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (14.200 Follower) ist bei Instagram aktiv.
Österreichs Selbstvertrauen: „Deutschland zeigen, wer wir sind“
Österreichs Fußballerinnen hoffen im EM-Viertelfinale gegen Deutschland auf den Überraschungseffekt. „Dort hat man schon damit gerechnet, auf Norwegen zu treffen. Jetzt haben wir gezeigt, dass uns doch einige auf der Rechnung haben müssen“, sagte Bundesliga-Spielerin Barbara Dunst von Eintracht Frankfurt vor dem K.o.-Duell am Donnerstag (21 Uhr/ARD und Dazn).
Das Team von Nationaltrainerin Irene Fuhrmann hatte am Freitagabend in Brighton Ex-Weltmeister Norwegen mit 1:0 (1:0) bezwungen und war in der Gruppe A Gastgeber England in die Runde der letzten Acht gefolgt. Die DFB-Frauen stehen bereits vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Finnland am Samstagabend (21 Uhr/ZDF und DAZN) als Siegerinnen der Gruppe B fest.
„Wir werden Deutschland auf jeden Fall zeigen, wer wir sind“, kündigte Julia Hickelsberger-Füller, die in der Bundesliga bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag steht, an. Insgesamt befinden sich 13 Spielerinnen aus dem deutschen Oberhaus im österreichischen Kader.
„Jetzt geht es gegen die halbe Mannschaft von den Bayern. Da wartet ein spannendes Duell auf uns. Klar ist, dass wir nichts zu verlieren haben“, sagte die langjährige Bayern-Legionärin Carina Wenninger.
Hegerberg nach EM-Aus: Analyse mit „brutaler Ehrlichkeit“
Die frühere Weltfußballerin Ada Hegerberg hat nach Norwegens EM-Aus in der Gruppenphase eine schonungslose Analyse des missratenen Turniers gefordert. „Jeder hat hier eine Verantwortung, auch ich. Wir müssen alles, was in den letzten Wochen passiert ist, mit brutaler Ehrlichkeit auswerten, um uns davon zu erholen“, sagte der Topstar (27) nach dem 0:1 (0:1) gegen Österreich am Freitagabend in Brighton.
Nur gegen Außenseiter Nordirland gelang den als EM-Mitfavorit gehandelten Norwegerinnen in Gruppe A ein Sieg, gegen Gastgeber England kassierte der zweimalige Europameister sogar eine 0:8-Klatsche. „Es tut mir im Namen des Teams unglaublich leid für alle, die uns hier begleitet haben und enttäuscht nach Hause gehen“, lautete Hegerbergs Fazit.
Nationaltrainer Martin Sjögren fühlte sich nach dem Verpassen des Viertelfinales gegen Deutschland (Donnerstag, 21.00 Uhr) „völlig leer“. Während einige norwegische Experten längst seine Ablösung fordern, entgegnete der Schwede: „Diese Frage muss ich nicht beantworten. Ich versuche, einen guten Job zu machen.“ Als Wunsch-Nachfolgerin gilt Rekordnationalspielerin Hege Riise.
Aufwärmen der Ersatzspielerinnen bei der EM: Alles genau geregelt
Warmlaufen, ein Wink vom Trainerstab, noch einmal Trikot und Hose zurechtzupfen, die hinaustrabende Mitspielerin abklatschen – und rein! Ganz so einfach ist das mit Einwechslungen im Fußball aber doch nicht, wie Nationalspielerin Lena Lattwein bei der Europameisterschaft in England erklärte.
„Es ist so, dass wir uns ab der 20. Minute immer zu dritt warm laufen, jeweils immer fünf Minuten, um ein bisschen aktiv zu bleiben“, sagte die Mittelfeldspielerin vom VfL Wolfsburg. Die Halbzeitpause diene dann dazu, dass sich die Spielerinnen, die vielleicht in der zweiten Halbzeit oder nach etwa einer Stunde eingewechselt werden, schon etwas mehr warm machen – mit Ball.
Der nächste Schritt nach der Pause sieht laut Lattwein so aus: „Dann schickt man diejenigen, die eingewechselt werden, weiter zum Aufwärmen. Dann ist Jan-Ingwer bereit.“ Jan-Ingwer Callsen-Bracker, ein früherer Bundesliga-Profi, gehört zum Trainerstab der Deutschen. Der 37-Jährige gilt als Spezialist für neurozentriertes Training und arbeitet in der DFB-Akademie.
Die Uefa macht den Teams dabei genau Vorgaben. „Grundsätzlich dürfen sich drei Ersatzspielerinnen pro Mannschaft gleichzeitig aufwärmen“, heißt es in den Regularien. Ausnahmen müssen die Referees genehmigen. Und: „Die auf dem Spielblatt als solche aufgeführte Fitnesstrainerin der Mannschaft darf sich bei den sich aufwärmenden Spielerinnen aufhalten und ist für die Einhaltung der Schiedsrichteranweisungen verantwortlich.“
+++15. Juli+++
Deutschland trifft im Viertelfinale auf Österreich
Österreich hat sich als deutscher Gegner für das Viertelfinale bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen qualifiziert. Dank eines Tores der Hoffenheimer Bundesliga-Spielerin Nicole Billa besiegte das Austria-Team am letzten Vorrundenspieltag der Gruppe A am Freitagabend in Brighton Norwegen mit 1:0 (1:0) und zieht als Tabellenzweiter hinter Gastgeber England in die nächste Runde ein.
Die Norwegerinnen um ihren Star Ada Hegerberg enttäuschten nach dem 0:8 gegen England erneut und sind ausgeschieden. Für die Auswahl von Trainerin Irene Fuhrmann traf Stürmerin Billa, Deutschlands und Österreichs „Fußballerin des Jahres“ von 2021, per Kopf in der 37. Minute. Torhüterin Manuela Zinsberger musste allerdings in den letzten Minuten mit zwei Paraden den Sieg retten. Die bereits für die erste K.o.-Runde qualifizierten DFB-Frauen spielen am kommenden Donnerstag in London-Brentford gegen die Auswahl des Nachbarlandes.
Derweil besiegte England, das bereits vor der Partie als Viertelfinalist feststand, in Southampton Nordirland mit 5:0 (2:0) und empfahl sich weiter als Titelfavorit. Die Treffer für die Lionesses erzielten Francesca Kirby (40.), Beath Mead (44.) und Alessia Russo (48./53.). Dazu kam ein Eigentor von Kelsie Burrows (76.).
Englands Nationaltrainerin Sarina Wiegman, die vor fünf Jahren die Niederlande zum EM-Triumph geführt hatte, fehlte wegen eines positiven Corona-Tests. Das Gastgeber-Team spielt am Mittwoch gegen Spanien oder Dänemark um den Einzug ins Halbfinale.
DFB-Torjägerin Schüller weiter positiv getestet
Torjägerin Lea Schüller wartet bei der Europameisterschaft weiter darauf, dass sie negativ auf das Coronavirus getestet wird. Dies bestätigte der Deutsche Fußball-Bund am Freitag. Die 24 Jahre alte Bundesliga-Torschützenkönigin vom FC Bayern München fuhr auch wie erwartet nicht mit zum Vorrunden-Abschluss der DFB-Frauen nach Milton Keynes.
Dort bestreitet das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Samstag (21.00 Uhr MESZ/ZDF und DAZN) das letzte Gruppenspiel gegen Finnland. Der Rekord-Europameister ist bereits als Tabellenerster für das Viertelfinale qualifiziert.
Schüller hatte beim 4:0 gegen Dänemark ein Tor erzielt und fehlte dann beim 2:0 gegen Spanien, weil sie am Dienstag positiv getestet worden war. Nach dem Uefa-Protokoll kann sie wieder eingesetzt werden, wenn sie fünf Tage danach einen negativen Test vorweisen kann und symptomfrei ist. Die DFB-Frauen bestreiten am kommenden Donnerstag in Brentford ihre Viertelfinalpartie.
Englands Trainerin positiv auf Corona getestet
Die englische Fußball-Nationalmannschaft muss im abschließenden EM-Gruppenspiel gegen Nordirland (21.00 Uhr) auf Trainerin Sarina Wiegman verzichten. Die 52-Jährige wurde positiv auf das Coronavirus getestet, soll aber „so schnell wie möglich“ wieder zur Mannschaft stoßen, wie der Verband FA mitteilte.
Zunächst werde sie den Kontakt zum Team und ihrem Stab auf virtuellem Wege beibehalten, hieß es. Im Spiel gegen die Nordirinnen werden die bereits fürs Viertelfinale qualifizierten „Löwinnen“ von Wiegmans Assistenten Arjan Veurink betreut.
EM-Aus für Frankreichs Stürmerin Katoto
Frankreichs Fußballerinnen müssen für den Rest der Europameisterschaft in England auf Stürmerin Marie-Antoinette Katoto verzichten. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise. Katoto habe beim Sieg gegen Belgien (2:1) am Donnerstag einen Bänderriss und eine Meniskusverletzung im rechten Knie erlitten, die Stürmerin von Paris St. Germain war bereits nach 17 Minuten ausgewechselt worden.
Mitfavorit Frankreich hat nach zwei Siegen in zwei Spielen in Gruppe D den Einzug ins Viertelfinale bereits sicher. Hoffnungsträgerin Katoto hatte beim Auftaktsieg gegen Italien (5:1) einen Treffer erzielt.
EM-Zuschauerrekord nach nur 16 Spielen bereits geknackt
Die Frauen-Europameisterschaft in England hat bereits nach 16 von 31 Spielen den EM-Zuschauerrekord übertroffen. Nach Abschluss von zwei Gruppen-Spieltagen vermeldeten die Organisatoren am Donnerstagabend 248.075 Stadionbesucherinnen und -besucher, die bisherige Bestmarke lag bei 240.045 Fans bei den Spielen der EM 2017 in den Niederlanden.
Es ist nicht die erste Bestmarke, die die Endrunde im Fußball-Mutterland aufgestellt hat: Das Eröffnungsspiel im Old Trafford am 6. Juli zwischen England und Österreich (1:0) ging mit 68.871 Fans als EM-Spiel mit den meisten Zuschauern in die Geschichte ein (vorher 41.301 beim EM-Finale 2013 in Solna/Schweden).
21.342 Fans beim Gruppenspiel Niederlande gegen Schweden (1:1) in Sheffield sorgten zudem für einen Rekord bei einem EM-Spiel ohne Beteiligung der Gastgebernation abseits der Endspiele.
+++ 14. Juli +++
Französinnen sichern sich mit Sieg gegen Belgien das Viertelfinale
Frankreichs Fußballerinnen haben bei der Europameisterschaft in England ohne viel Glanz als Gruppensieger das Viertelfinale erreicht. Der Mitfavorit rang am Donnerstag in Rotherham Belgien mit 2:1 (2:1) nieder. Durch den zweiten Erfolg machten die Französinnen nicht nur das Weiterkommen perfekt, sondern sicherten sich auch Platz eins in der Gruppe D.
Kadidiatou Diani (6.) und Griedge Mbock Bathy (41.) schossen ein stellenweise zu harmloses Frankreich in die nächste Runde, während Janice Cayman (36.) die Belgierinnen zwischenzeitlich jubeln ließ. Wendie Renard (90.) scheiterte für Frankreich in der Schlussphase noch per Elfmeter und vergab auch den Nachschuss.
Belgiens Amber Tysiak hatte den Strafstoß mit einem Handspiel verschuldet und sah die Gelb-Rote Karte. Die französische Star-Stürmerin Marie-Antoinette Katoto (Paris St. Germain) hatte bereits nach 17 Minuten verletzt ausgewechselt werden müssen.
Unter Druck steht indes Italien, das in Manchester gegen Island zuvor nur zu einem 1:1 (0:1) gekommen war. Valentina Bergamaschi (62.) glich die isländische Führung durch Karolina Vilhjalmsdottir (3.) aus.
Nach ihrer 1:5-Pleite gegen Frankreich zum Auftakt verweilt die Mannschaft von Trainerin Milena Bertolini auf Rang vier. Die Italienerinnen sind bei einem Zähler punktgleich mit Belgien, das am Montag (21.00 Uhr) der letzte Gruppengegner ist. Der Gruppenzweite Island, der Frankreich parallel fordert, hat zwei Punkte auf dem Konto
Italien wahrt nach Remis gegen Island die Viertelfinal-Chance
Italiens Fußballerinnen haben bei der Europameisterschaft in England ihre Chancen auf das Viertelfinale mit Mühe gewahrt. Gegen Island kam das Team von Trainerin Milena Bertolini im zweiten Gruppenspiel am Donnerstag in Manchester zu einem 1:1 (0:1). Nach der 1:5-Pleite im ersten Duell gegen Frankreich kann Italien noch auf das Weiterkommen hoffen.
Valentina Bergamaschi (62.) glich die isländische Führung durch Karolina Vilhjalmsdottir (3.) aus. In der Gruppe D liegt Italien mit einem Punkt auf Rang vier. Davor stehen die punktgleichen Belgierinnen hinter Island (zwei Zähler) und Frankreich (drei Zähler). Die Entscheidung fällt in der Gruppe am kommenden Montag (21.00 Uhr), wenn Italien in Manchester auf Belgien trifft. Island spielt parallel in Rotherham gegen die Französinnen.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg fehlt beim Training
Wegen Migräne hat Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg das Training der deutschen Fußballerinnen am Donnerstag bei der Europameisterschaft in England verpasst. Die 54-Jährige fehlte auf dem Gelände des Grasshoppers Rugby Football Clubs. Bereits am Nachmittag gab DFB-Sprecherin Annette Seitz Entwarnung und meinte: „Beim Mittagessen sah sie schon wieder besser aus. Wir werden sie spielfähig bekommen.“
Die angeschlagene Sydney Lohmann trainierte wegen einer Kniereizung nur individuell. Ihre Mittelfeldkollegin vom FC Bayern, Lina Magull (Oberschenkelprobleme), arbeitete im Kraftraum. Die DFB-Frauen treffen bei der EM in England am Samstag (21.00 Uhr) in Milton Keynes auf Finnland, sind aber nach den Siegen gegen Dänemark und Spanien bereits als Gruppenerster für das Viertelfinale qualifiziert.
Voss-Tecklenburg hatte nach dem 2:0 gegen Spanien kurz körperliche Probleme, wie sie danach sagte. „Tatsächlich war ich nach dem Spiel ein Moment bisschen down, da musste der Kreislauf wieder hoch.“ Die Übungseinheit am Donnerstag leiteten ihre Assistenten Patrik Grolimund, Thomas Nörenberg, Britta Carlson und Torwarttrainer Michael Fuchs.
Alexandra Popp äußert sich zur Prämien-Debatte um das DFB-Team.
++++13. Juli+++++
Titelverteidiger Niederlande besiegt Portugal und hat Viertelfinale vor Augen
Titelverteidiger Niederlande und Schweden haben nach ihren ersten Siegen gute Chancen auf den Einzug in das Viertelfinale der Frauenfußball-Europameisterschaft in England. Die Niederländerinnen gewannen in der Gruppe C am Mittwoch 3:2 (2:1) gegen Portugal, zuvor siegte Schweden 2:1 (0:0) gegen die Schweiz. Damit haben die beiden am stärksten eingeschätzten Teams in dieser Vorrundengruppe nach dem zweiten Spiel jeweils vier Punkte. Zum Auftakt hatten sich beide 1:1 voneinander getrennt. Der Schweiz und Portugal droht dagegen mit jeweils nur einem Punkt das Aus.
Damaris Egurrola (7. Minute) und Stefanie van der Gragt (16.) sorgten für eine schnelle 2:0-Führung der personell geschwächten Niederländerinnen. Carole Costa (38.) per Foulelfmeter nach Videobeweis und Diana Silva (47.) glichen jedoch für Portugal aus. Daniëlle van de Donk (62.) erlöste den Favoriten mit ihrem Treffer.
Die Schweizerinnen wehrten sich gegen Schweden nach einer Magen-Darm-Grippewelle, von der neun Spielerinnen betroffen waren, erstaunlich stark. Erst in der 79. Minute gelang der eingewechselten Hanna Bennison mit einem straffen Distanzschuss der Siegtreffer. Zuvor glich Ramona Bachmann (55.) die schwedische Führung durch Fridolina Rolfö (53.) fast postwendend aus.
+++ 12. Juli +++
Dänemark gelingt Befreiungsschlag durch Harder
Die frühere Wolfsburgerin Pernille Harder hat Vize-Europameister Dänemark den ersten Erfolg bei der Fußball-EM in England beschert. Die 29-Jährige erzielte beim 1:0 (0:0)-Arbeitssieg über Außenseiter Finnland in Milton Keynes das erlösende Siegtor (72.). Nach einem Zusammenprall mit einer Gegenspielerin musste sie kurz vor Spielende (86.) aber wegen einer Kopfverletzung vom Platz.
Dänemark hat nun trotz der 0:4-Auftaktniederlage gegen Deutschland vor dem abschließenden Spiel in Gruppe B gegen Spanien am Samstag (21.00 Uhr) noch alle Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde. Erstmals im Turnier mit der wegen ihrer Botschafterrolle für Katar umstrittenen Nadia Nadim in der Startelf, waren die Däninnen vor 11.615 Zuschauern die klar bessere Mannschaft.
Große Chancen blieben dennoch selten. Harder staubte nach einem Kopfball an die Latte der eingewechselten Karen Holmgaard aus kurzer Distanz ab. Es war der 69. Treffer im 136. Länderspiel für die dänische Rekordschützin. Finnland hatte schon zum Start gegen Spanien verloren (1:4).
Deutschlands Spielerinnen Oberdorf und Rauch sitzen Gelbsperren bei EM gegen Finnland ab
Die deutschen Fußballerinnen müssen im letzten Gruppenspiel bei der Europameisterschaft in England auf die gelbgesperrten Lena Oberdorf und Felicitas Rauch verzichten. Das Duo vom VfL Wolfsburg sah beim 2:0 gegen Spanien am Dienstagabend jeweils die zweite Verwarnung während des Turniers. Die DFB-Frauen stehen aber bereits vor der letzten Vorrundenpartie als Gruppensieger fest.
So können Oberdorf, die als Sechser eine wichtige Rolle spielt, und Außenverteidigerin Rauch im ersten K.o.-Spiel am 21. Juli wieder im Brentford Community Stadium gegen Norwegen oder Österreich eingesetzt werden.
Nächster Coronafall bei den Niederländerinnen
Nächster Nackenschlag für Europameister Niederlande: Die Titelverteidigerinnen müssen bei der Fußball-EM bis auf Weiteres auch auf Topstar Vivianne Miedema (25) verzichten. Die frühere Münchnerin wurde positiv auf das Coronavirus getestet.
Das gab der niederländische Verband vor dem zweiten Gruppenspiel am Mittwoch (21.00 Uhr) gegen Portugal bekannt. Miedema werde „in den kommenden Tagen isoliert“, hieß es. Sobald sie keine Symptome mehr habe und negativ getestet sei, werde sie in den Kader zurückkehren.
Beim 1:1 gegen Schweden zum Auftakt hatte sich bereits Kapitänin Sari van Veenendaal so unglücklich an der Schulter verletzt, dass sie für den Rest des Turniers ausfällt. Abwehrspielerin Aniek Nouwen zog sich eine Knöchelblessur zu, Mittelfeldspielerin Jackie Groenen wurde ebenfalls positiv auf Corona getestet.
Uefa reagiert auf Bundestrainerin-Kritik
Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat den von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kritisierten Verzicht auf eine Kaderaufstockung bei der Frauen-EM verteidigt. Zum Zeitpunkt der Entscheidung habe die Uefa „die allgemeine Situation in ganz Europa analysiert, dabei die verbesserte Corona-Lage berücksichtigt und insbesondere die Tatsache, dass im Gegensatz zur Saison 2020/21 in der Saison 2021/22 eine normale Kalendersaison gespielt wurde“, teilte der Kontinentalverband auf SID-Anfrage mit.
Auch die Auswertung der Männer-EM mit 26er-Kadern im vergangenen Jahr habe ergeben, dass „trotz mehr Mannschaften und einer zusätzlichen Spielrunde nur zwei Teams mehr als 23 Spieler einsetzten“.
Voss-Tecklenburg hatte nach dem Coronafall Lea Schüller vor dem Gruppenspiel gegen Spanien am Dienstag (21.00 Uhr/ARD und DAZN) kritisiert, dass eine vor längerer Zeit erbetene Aufstockung von 23 auf 26 EM-Spielerinnen abgelehnt worden war, „obwohl es die Männer bei der WM machen können“.
Das DFB-Team wendet laut Bundestrainerin aus Vorsicht auch in England „verantwortungsvolle“ Corona-Regeln an, so gilt bei Besprechungen in Innenräumen und auf Busfahrten Maskenpflicht. Trotzdem könne ein Ansteckungsrisiko nicht gänzlich ausgeschlossen werden, da das Team sich auch in öffentlichen Räumen bewege und sein Basislager, ein Flügel des Hilton Syon Park in London-Brentford, nicht exklusiv zur Verfügung habe.
+++ 11. Juli +++
England demütigt Norwegen und siegt mit 8:0
Mit einem Rekordsieg hat Englands Fußball-Nationalteam der Frauen bei der Heim-Europameisterschaft als erste Mannschaft das Viertelfinale erreicht. Durch den 8:0 (6:0)-Erfolg über Norwegen in Brighton am Montagabend buchten die Engländerinnen vorzeitig den Platz in der Runde der letzten Acht. Die Gastgeberinnen stehen sogar schon als Siegerinnen der Gruppe A fest und könnten im Viertelfinale möglicherweise Gegner der deutschen Fußball-Frauen werden.
Vor 28 500 Zuschauern im ausverkauften Brighton & Hove Community Stadium erzielten Beth Mead (34./38./81.) mit einem Dreierpack, Ellen White (29./41.), Georgia Stanway (12./Elfmeter), Lauren Hemp (15.) und die eingewechselte Alessia Russo (66.) die Treffer für die hoch überlegenen Engländerinnen. 2017 hatten die Engländerinnen bei den Titelkämpfen in den Niederlanden gegen Schottland mit 6:0 gewonnen – es war der bislang höchste Sieg bei einer EM gewesen.
Zuvor hatte Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam den ersten Sieg bei der EM-Endrunde geschafft und die Viertelfinal-Chance gewahrt. Die Österreicherinnen kamen in Southampton gegen Nordirland zu einem 2:0 (1:0). Die Entscheidung fällt am Freitag im Spiel gegen die Norwegerinnen. England trifft auf Nordirland, das nach zwei Niederlagen keine Chance mehr auf das Weiterkommen hat.
Österreich wahrt Chance auf das Viertelfinale
Österreichs Fußballerinnen haben bei der EM in England ihren ersten Sieg gefeiert und dürfen auf den Einzug in die nächste Runde hoffen. Fünf Tage nach dem 0:1 zum Auftakt gegen Gastgeber England setzte sich die Mannschaft von Nationaltrainerin Irene Fuhrmann mit 2:0 (1:0) gegen EM-Debütant Nordirland durch.
Am Montag brachte Katharina Schiechtl (19.), die bei Werder Bremen spielt, die favorisierten Österreicherinnen in Führung. Kurz vor dem Ende erhöhte die beim Bundesligisten TSG Hoffenheim aktive Katharina Naschenweng (88.) nach einem starken Solo.
Mit nun drei Punkten nach zwei Spielen ist Österreich Dritter in Gruppe A. Am Abend (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) treffen zudem England und Norwegen aufeinander.
EM-Aus für Oranje-Keeperin van Veenendaal
Titelverteidiger Niederlande muss bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen den nächsten personellen Rückschlag hinnehmen. Torhüterin und Kapitänin Sari van Veenendaal fällt wegen einer Schulterverletzung für den Rest der Titelkämpfe aus. Die 32-Jährige hatte sich beim 1:1 zum Auftakt gegen Schweden am Samstag verletzt. Van Veenendaal (PSV Eindhoven) wird am Montag in die Niederlande zurückkehren und durch Feyenoord-Torhüterin Jacintha Weimar ersetzt, wie der niederländische Fußballverband am Montag mitteilte. Am Sonntag musste bereits Mittelfeldspielerin Jackie Groenen nach einem positiven Corona-Test in Isolation.
„Es ist eine schreckliche Nachricht. Zunächst natürlich für Sari, aber auch für unsere gesamte Mannschaft“, sagte der niederländische Trainer Mark Parsons. „Sari ist viel mehr als nur eine Spielerin in unserer Mannschaft. Sie ist unser Kapitän und eine wichtige Führungspersönlichkeit. Wir werden sie sehr vermissen.“
DFB-Angreiferin Schüller positiv auf Corona getestet
Nationalstürmerin Lea Schüller ist vor dem zweiten EM-Gruppenspiel der deutschen Fußballerinnen gegen Spanien am Dienstag (21.00 Uhr/ARD und DAZN) positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mehr dazu gibt es hier.
+++ 10. Juli +++
Frankreich zerlegt defensivschwaches Italien
Mitfavorit Frankreich hat in seinem ersten Spiel bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen einen Kantersieg gefeiert. Das Team von Trainerin Corinne Diacre deklassierte am Sonntagabend in Rotherham Italien mit 5:1 (5:0). Grace Geyoro (9. Minute/40./45.) von Paris Saint-Germain mit einem Dreierpack, ihre Clubkollegin Marie-Antoinette Katoto (12.) und Delphine Cascarino (38.) von Champions-League-Sieger Olympique Lyon schossen Frankreich schon in der ersten Halbzeit uneinholbar im Führung. Im zweiten Durchgang gelang Martina Piemonte (76.) der Ehrentreffer für Italien.
Zuvor hatten sich im ersten Spiel der Gruppe D Belgien und Island 1:1 (0:0) getrennt. Berglind Thorvaldsdóttir (50.) hatte Island mit ihrem Treffer in Front gebracht, nachdem sie in der 33. Minute einen Handelfmeter verschossen hatte. Justine Vanhaevermaet (67.) verwandelte einen Foulelfmeter zum Ausgleich für Belgien.
Mehrere Coronafälle in verschiedenen Teams
Bei der Fußball-EM der Frauen in England sind weitere Coronafälle bekannt geworden. Jackie Groenen von Titelverteidiger Niederlande und die Italienerin Valentina Cernoia wurden am Sonntag positiv auf das Virus getestet. Mittelfeldspielerin Groenen, die noch am Samstag beim 1:1 gegen den Olympia-Zweiten Schweden über 90 Minuten gespielt hatte, werde zurück sein, sobald ihre Tests negativ sind, teilte der Verband mit.
Cernoia wird durch den positiven Test mindestens in der italienischen Auftaktpartie gegen Frankreich am Sonntagabend (21.00 Uhr/DAZN) fehlen. Am Samstag hatte auch die Österreicherin Laura Wienroither ein entsprechendes Ergebnis erhalten. Damit fehlt die Abwehrspielerin im zweiten Gruppenspiel am Montag (18.00 Uhr/DAZN) gegen Nordirland.
Bereits am Freitag war der erste Coronafall des Turniers bekannt geworden. Betroffen war die englische Verteidigerin Lotte Wubben-Moy, die beim 1:0-Auftaktsieg der Gastgeberinnen gegen Österreich nicht zum Einsatz gekommen war.
Niederlande holt Remis gegen Schweden
Titelverteidiger Niederlande ist mit einem Unentschieden in die Fußball-Europameisterschaft der Frauen gestartet. Dank der Wolfsburger Bundesliga-Spielerin Jill Roord kam der Europameister am Samstag in Sheffield zu einem 1:1 (0:1) gegen Schweden. Die Mittelfeldspielerin erzielte in der 52. Minute den Ausgleichstreffer und rettete den Niederlanden damit zum Auftakt in der Gruppe C einen Punkt. Vor rund 21 300 Zuschauern hatte Jonna Andersson (36.) die Skandinavierinnen in Führung gebracht.
Zuvor hatte die Schweiz einen möglichen Sieg gegen Portugal aus der Hand gegeben. Nach frühen Toren von Coumba Sow und (2.) und Rahel Kiwic (5.) führten die Eidgenossinnen in Leigh schon 2:0, mussten sich am Ende aber mit einem 2:2 (2:0) begnügen. Diana Gomes (58.) und Jessica Silva (65.) sicherten mit ihren Treffern Portugal einen Punktgewinn.
Schweiz vergibt 2:0-Führung
Die Fußballerinnen der Schweiz haben trotz eines frühen Doppelschlags einen erfolgreichen Start in die EM in England verpasst. Die Mannschaft von Trainer Nils Nielsen kam am Samstagabend (9. Juli 2022) in Leigh gegen Nachrücker Portugal trotz langer Führung nicht über ein 2:2 hinaus. Beide Teams treffen in der starken Gruppe C noch auf Titelverteidiger Niederlande und Schweden.
Zwei Corona-Fälle im Team Österreich
Bei Österreichs Fußballerinnen gibt es bei der EM den zweiten Corona-Fall. Rechtsverteidigerin Laura Wienroither ist positiv auf das Virus getestet worden, wie der Österreichische Fußball-Bund am Samstag mitteilte. Die Rechtsverteidigerin habe milde Symptome und sei umgehend isoliert worden. Zuvor war bereits Stürmerin Lisa Kolb wegen eines positiven Corona-Tests ausgefallen.
Spanien schlägt Finnland deutlich
Auch ohne Superstar Alexia Putellas sind die spanischen Fußballerinnen erfolgreich in die EM gestartet. Die Mannschaft von Trainer Jorge Vilda besiegte Finnland zum Auftakt in Milton Keynes souverän mit 4:1 (2:1) und setzte sich vorerst an die Spitze der deutschen Gruppe B. Nächster Gegner der Spanierinnen ist am Dienstag (21 Uhr) die DFB-Auswahl.
Irene Paredes (26.), Aitana Bonmati (41.), Lucia Garcia (75.) und Mariona Caldentey (90.+5) per Elfmeter drehten vor 16.819 Zuschauern das Spiel für Spanien, das bei den EM-Turnieren 2013 und 2017 jeweils das Viertelfinale erreicht hatte. Ohne Weltfußballerin Putellas, die sich am Dienstag im Training einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und rund sechs Monate ausfällt, hatte der Favorit zunächst mehr Mühe als erwartet.
Linda Sällström brachte die Finninnen bereits in der ersten Minute in Führung, in der Folge übernahmen die Spanierinnen aber immer mehr die Spielkontrolle. Paredes traf per Kopf nach einer Ecke, Bonmati stellte noch vor der Pause ebenfalls per Kopf die Weichen auf Sieg. Nach dem Seitenwechsel verwaltet der Favorit das Geschehen erfolgreich. Garcia mit dem dritten Kopfballtor der Spanierinnen und Caldentey besorgten den Endstand.
Erster Corona-Fall bei der EM in England
Erster Corona-Fall bei der EM der Fußballerinnen in England: Verteidigerin Lotte Wubben-Moy, die bei Englands 1:0-Erfolg zum Auftakt gegen Österreich nicht zum Einsatz gekommen war, ist positiv getestet worden. Dies teilte der englische Verband am Freitag mit.
Die 23-Jährige sei vorerst abgereist und werde engmaschig kontrolliert. Sobald Wubben-Moy genesen ist, soll sie schnellstmöglich wieder zu den Gastgeberinnen stoßen.
Bundeskanzler Scholz drückt DFB-Frauen die Daumen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den deutschen Fußballerinnen für die EM-Mission in England kurz vor dem Auftakt gegen Dänemark (21 Uhr/ZDF und DAZN) die besten Wünsche übermittelt. „Ich wünsche unseren DFB-Frauen viel Erfolg für das Turnier und drücke die Daumen für das heutige Auftaktspiel gegen Dänemark“, schrieb Scholz auf seinem Twitter-Kanal.
Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) schickten Grüße nach London-Brentford für einen „guten Start ins Turnier“ und eine „erfolgreiche Europameisterschaft“.
Deutsche Kapitänin Alexandra Popp als Comicfigur in Entenhausen
DFB-Kapitänin Alexandra Popp gibt’s jetzt auch als Comicfigur. Die 31 Jahre alte Wolfsburgerin ist im neuen Micky-Maus-Heft als Titelfigur vertreten. Als Ente spielt sie eine Hauptrolle in einer Story von Entenhausens Frauenfußball-Team. „Was für eine große Ehre und Freude zugleich. Seit Kindertagen lese ich die Micky Maus und jetzt zur @weuro2022 darf ich selber in Entenhausen einziehen“, schrieb Popp auf Facebook und Instagram vor dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in England am Freitagabend (21 Uhr MESZ/ZDF und DAZN) gegen Dänemark.
Für Popp ist es die erste EM, die beiden vergangenen Turniere verpasste sie wegen Verletzungen. Die Olympiasiegerin von 2016 ist mit 114 Länderspielen die Erfahrenste in der DFB-Auswahl. Die deutschen Frauen haben in den vergangenen Wochen mit vielfältigen Marketing-Aktionen auf ihren Sport aufmerksam gemacht.
Zu wenig Luft: Norwegens Fußballfrauen beschweren sich über EM-Bälle
Die norwegischen Fußballfrauen haben sich nach ihrem Sieg in der EM-Partie gegen Nordirland über die Qualität der Spielbälle beschwert. „Es war nicht soviel Luft in den Bällen. In ziemlich vielen sogar“, sagte Mannschaftskapitänin Maren Mjelde am Freitag dem norwegischen Rundfunk. „Wenn man gegen den Ball geschlagen hat, hat er sich fast etwas tot angefühlt.“
Schon während der Partie konnte man Norwegens Fußballstar Ada Hegerberg den Ärger über den Ball nach einem Eckstoß ansehen. „Er war etwas weich“, sagte sie dem Sender NRK. „Deshalb haben wir um einen neuen Ball gebeten, mit dem wir ordentlich Fußball spielen können.“ Nach dem 4:1 gegen Nordirland am Donnerstag führen die Norwegerinnen die Gruppe A bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in England derzeit an.
Wegen der Periode: Debatte um weiße Hosen auch bei EM-Fußballerinnen
Wie schon beim Tennisturnier in Wimbledon ist auch bei der Fußball-Europameisterschaft eine Diskussion um weiße Spielkleidung bei Frauen aufgekommen. Die englischen Spielerinnen haben nach Medienberichten ihren Ausrüster Nike gebeten, die weißen Hosen gegen andersfarbige auszutauschen, um unangenehme Situationen während der Periode zu vermeiden. „Hoffentlich ändern sie das. Weiß ist nicht sehr praktisch, wenn wir uns in dieser Zeit des Monats befinden“, sagte Arsenal-Profi Beth Mead, die Torschützin beim 1:0-Auftaktsieg der Engländerinnen gegen Österreich.
Mittelfeldspielerin Georgia Stanway, die von der neuen Saison an beim FC Bayern München spielt, sagte: „Wir wissen, das ist schwierig, weil wir alle England mit Weiß assoziieren. Aber es ist etwas, was uns als Frauen betrifft.“ Das EM-Gastgeber-Team war komplett in Weiß aufgelaufen. Bei der deutschen Mannschaft sind weiße Hosen nur dritte Wahl. Sie spielt bei der EM in der Regel in schwarzen oder grünen Shorts.
Der Umgang von Sportlerinnen mit der Periode während eines Wettkampfs ist bisher meist ein Tabu. Die britische Tennis-Spielerin Alicia Barnett hat nun offen über die Belastung während des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon gesprochen und eine Änderung der strikten Regeln für weiße Kleidung ins Spiel gebracht. „Manche Traditionen könnten geändert werden“, sagte Barnett der britischen Nachrichtenagentur PA. Zwar finde sie den Wimbledon-Brauch der weißen Kleidung toll, und die Spielerinnen gingen sehr gut damit um. Doch Barnett betonte: „Während der Spiele die Periode zu haben, ist schwierig genug. Aber dann weiß zu tragen, ist nicht einfach.“
+++ 7. Juli +++
4:1 gegen Nordirland – Norwegen feiert optimalen EM-Auftakt
Norwegens Fußball-Star Ada Hegerberg ist mit einem dominanten Auftaktsieg auf die große EM-Bühne zurückgekehrt. Der Mitfavorit um die Stürmerin des Champions-League-Siegers Olympique Lyon gewann gegen den Turnierneuling Nordirland am Donnerstagabend in Southampton verdient mit 4:1 (3:0). In der Gruppe A liegen die Skandinavierinnen somit voll auf Viertelfinal-Kurs.
Vor 9146 Zuschauern im St. Mary’s Stadium drehte Norwegen nach einem frechen Beginn der Nordirinnen schnell auf. Erst traf Julie Blakstad (10.) aus rund 14 Metern, ehe Frida Maanum ihrer Gegenspielerin Chloe McCarron den Ball abluchste. Ihr Zuspiel fand Hegerberg, die umgehend zurück auf die einschiebende Maanum (13.) ablegte.
Vor der Pause erhöhte die frühere Wolfsburgerin Caroline Hansen (31.) per Elfmeter nach unnötigem Handspiel von Nadene Caldwell weiter. In der zweiten Hälfte verkürzte Julie Nelson (49.) mit Nordirlands umjubeltem ersten EM-Treffer, doch Norwegens Guro Reiten (54.) stellte den alten Abstand per direktem Freistoß aus rund 20 Metern beinahe umgehend wieder her.
Die Europameisterinnen von 1987 und 1993 wollen in England Wiedergutmachung für das Abschneiden bei der EM 2017 leisten. Damals waren die Norwegerinnen mit drei Niederlagen und 0:4 Toren in der Gruppenphase krachend gescheitert. Hegerberg hatte sich wegen eines Streits mit dem Verband NFF über die ungerechte Behandlung des Frauenfußballs danach fast fünf Jahre aus der Nationalmannschaft zurückgezogen. Zudem hatte die 26-Jährige zeitweise eine schwere Knieverletzung geplagt.
Im zweiten Gruppenspiel am kommenden Montag (21 Uhr) in Brighton wartet auf die Norwegerinnen Gastgeber England, der am Mittwoch Österreich 1:0 besiegt hatte. Drei Stunden zuvor trifft in Southampton Nordirland auf die Alpenkickerinnen.
Bundestrainerin Voss-Tecklenburg betont vor dem EM-Start die eigene Stärke
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat das erste EM-Spiel der deutschen Fußballerinnen gegen Dänemark als „große Aufgabe“ bezeichnet. „Wir wissen, was wir können, und wollen unseren Plan durchziehen“, betonte die 54-Jährige vor dem 500. Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft am Donnerstag gleichzeitig. „Wir werden unsere ganz Energie und unseren Willen ins Spiel bringen.“
Die DFB-Frauen treten am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) vor rund 13.000 Zuschauern im ausverkauften Brentford Community Stadium von London gegen den EM-Zweiten von 2017 an. Für den Rekord-Europameister ist es das erste große Turnier seit dem WM-Viertelfinal-Aus gegen Schweden 2019 in Frankreich. Beim EM-Turnier 2017 scheiterten die deutschen Frauen, die achtmal den kontinentalen Titel gewannen, im Viertelfinale an Dänemark.
„Dänemark hat ein gutes und mental starkes Teamgefüge, in dem alle bereit sind, jedem Ball nachzugehen“, sagte Voss-Tecklenburg weiter. „Am Freitag freuen wir uns auf ein ausverkauftes Stadion und dass wir dann endlich ins Turnier starten können.“ Ihre Mannschaft trifft im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe B am 12. Juli auf den Titelkandidaten Spanien, vier Tage später geht es gegen Finnland.
Voss-Tecklenburg hofft auf nachhaltiges Medieninteresse
Aus Sicht von Frauenfußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich der Medienmarathon, den sie und ihre Spielerinnen in den vergangenen Wochen absolviert haben, ausgezahlt. „Das ist ja schön, dass die Medien bereit sind, zumindest temporär auf uns zu schauen“, sagte die 54-Jährige vor dem ersten EM-Gruppenspiel der deutschen Auswahl gegen Dänemark am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) im Brentford Community Stadium von London. „Ich hoffe, das bleibt ein bisschen nachhaltiger.“
Sie habe im Moment das Gefühl, dass die Berichterstattung „sehr fair ist, sehr objektiv, sehr wohlwollend“ sei. Die DFB-Frauen, die normalerweise im Schatten der Männer-Nationalmannschaft stehen, hatten vor dem Turnier sehr viele Interviews gegeben. Mehr öffentliche Sichtbarkeit ist auch eines der Ziele beim Deutschen Fußball-Bund, um den Frauenfußball voranzubringen. Außerdem gaben die Spielerinnen in einer TV-Dokumentation („Born for this – mehr als Fußball“) viel Persönliches von sich preis.
Voss-Tecklenburg sieht das alles als „Riesenchance, dass wir neben dem Fußball auf anderen Ebenen Vorbilder sein können. Ich habe viele herausragende Interviews von unseren Spielerinnen gelesen, wo sehr viel Inhalt ist, wo sehr viel rüberkommt“, sagte sie am Donnerstag
Harder: EM-Start gegen Deutschland „extrem wichtig“
Dänemarks Starstürmerin Pernille Harder (29) freut sich vor dem EM-Auftaktspiel gegen Deutschland auf das Wiedersehen mit den ehemaligen Mitspielerinnen aus ihrer Zeit beim VfL Wolfsburg. „Es war eine schöne Zeit für mich, ich freue mich auf alle“, sagte Kapitänin Harder vor dem ersten Gruppenspiel am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) in Brentford. Die zweimalige Bundesliga-Torschützenkönigin spielte von 2017 bis 2020 beim VfL.
Auch für den Vize-Europameister Dänemark sei der Auftakt „extrem wichtig, weil die Gruppe so schwer ist. Wir werden versuchen, auf Sieg zu spielen“, erklärte Harder. Die weiteren Gegner sind Finnland (12. Juli) und der Titelkandidat Spanien (16. Juli).
Im ausverkauften Brentford Community Stadium werden 1300 dänische Fans erwartet. „Das wird richtig geil, wir wollen unsere Fans stolz machen“, betonte die Torjägerin vom FC Chelsea.
Der Viertelfinalsieg über das DFB-Team bei der vergangenen EM spiele für das Wiedersehen keine Rolle, so Harder: „Fünf Jahre sind eine lange Zeit, wir haben viele neue Spielerinnen.“
Nach Amoklauf: Dänische Fußball-Frauen bei EM-Partie mit Trauerflor
Zum Gedenken an die drei Todesopfer des Amoklaufs in Kopenhagen laufen die dänischen Fußball-Frauen beim ersten EM-Gruppenspiel gegen Deutschland am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) mit Trauerflor auf. „Die Schießerei in Field’s war schrecklich, und alle in der Mannschaft sind berührt davon“, sagte Kapitänin Pernille Harder laut einer Mitteilung des dänischen Fußballbunds. „Unsere Gedanken sind bei der Opfern und Hinterbliebenen. Wir spielen mit Trauerflor, um die zu ehren, die nicht mehr hier sind.“
In dem Kopenhagener Einkaufszentrum Field’s hatte ein Mann am Sonntag drei Menschen – darunter zwei Teenager – erschossen und vier weitere schwer verletzt. Ein 22-jähriger Däne steht unter Tatverdacht.
Tonstörungen beim EM-Eröffnungsspiel: „Technischer Defekt“
Die ARD hat die Ursache für die Tonstörungen bei der Übertragung des EM-Eröffnungsspiels zwischen den Fußballerinnen von England und Österreich gefunden. „Sowohl das Echo zu Beginn der Sendung als auch der fehlende Ton der Moderatoren nach den „Tagesthemen“ ist auf einen technischen Defekt zurückzuführen“, teilte der zuständige NDR am Donnerstag auf Anfrage mit. „Die Störung konnte kurzfristig behoben werden.“ Kommentatorin Christina Graf hatte schon während der Sendung um Entschuldigung gebeten.
Die Störung sei nur bei Empfangsgeräten aufgetreten, „bei denen „Dolby Digital“ angewählt war“, hieß es weiter. Bei Internet-Zuschauern war die Übertragung laut NDR einwandfrei. Das Eröffnungsspiel am Mittwochabend hatten durchschnittlich 3,01 Millionen Zuschauer gesehen.
Mehr als drei Millionen TV-Zuschauer sehen Eröffnungsspiel
Die erste Fußball-Übertragung von der Frauen-Europameisterschaft in England hat der ARD sehr gute Zahlen beschert. Durchschnittlich 3,01 Millionen Zuschauer sahen das Eröffnungsspiel des Gastgeber-Teams gegen Österreich – das sind mehr als doppelt so viele wie beim letzten Testspiel der DFB-Kickerinnen vor der EM. Der Marktanteil betrug am Mittwochabend nach Angaben des Senders 13,7 Prozent.
ARD und ZDF übertragen alle 31 Partien der EM, die meisten im klassischen Fernsehen. Das erste Spiel der deutschen Mannschaft am Freitag (21 Uhr) gegen Dänemark zeigt das Zweite.
+++ 6. Juli +++
England siegt vor Rekordkulisse zum Auftakt gegen Österreich
Gelungener Auftakt vor Rekordkulisse: Englands Fußballerinnen haben einen erfolgreichen Einstand in die Mission Titelgewinn bei der Heim-EM hingelegt. Die „Lionesses“ von Nationaltrainerin Sarina Wiegman bezwangen Österreich 1:0 (1:0), müssen sich aber im weiteren Turnierverlauf steigern, wenn am Ende Englands erster EM-Triumph stehen soll.
Beth Mead (16.) brachte die Gastgeberinnen in Manchester in Führung, weitere Treffer gelangen England trotz Überlegenheit nicht: Österreich erwies sich als der erwartet bissige Gegner, der mit viel Einsatz dagegenhielt.
Die Begeisterung für Frauenfußball in England war von Beginn an zu spüren, 68.871 Fans kamen ins Old Trafford – sie pulverisierten damit die bisherige Zuschauerbestmarke bei einem EM-Spiel vom Finale 2013 (41.301 im schwedischen Solna). Und die große Kulisse hinterließ durchaus Eindruck, beiden Teams war Nervosität anzumerken.
Englands erste Möglichkeit ließ bis zur zwölften Minute auf sich warten, Lauren Hemps Kopfball flog jedoch recht deutlich über das Tor Österreichs. Doch: Allmählich nahm England Schwung auf, Mead verwertete eine Vorlage von Fran Kirby zur Führung – sie hob den Ball über die herauseilende Torhüterin Manuela Zinsberger und ließ die Fans erstmals jubeln.
Der Treffer gab England merklich Sicherheit, Wiegmans Team übernahm zunehmend die Kontrolle, hatte jedoch Probleme, in Abschlusspositionen zu kommen. Österreich, mit sieben aus der deutschen Bundesliga bekannten Spielerinnen in der Startelf, ließ wenig zu – wäre aber dennoch fast mit einem 0:2 in die Pause gegangen. Zinsberger rettete stark gegen Hemp (45.+2).
Auch nach der Pause änderte sich an den Kräfteverhältnissen kaum etwas. England war überlegen, aber zu harmlos. Österreich stemmte sich vehement gegen die drohende Niederlage.
In der Gruppe A treffen zudem am Donnerstag (21.00 Uhr/DAZN) Norwegen und Nordirland aufeinander, Deutschlands Fußballerinnen bestreiten am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) gegen Dänemark ihr erstes EM-Spiel. Weitere Gegnerinnen der DFB-Auswahl sind Finnland und Spanien, das nach der schweren Verletzung von Weltfußballerin Alexia Putellas (Kreuzbandriss) erheblich geschwächt ist.
Deutschland-Spiel ausverkauft
Die deutschen Fußballerinnen spielen beim EM-Start gegen Vize-Europameister Dänemark vor ausverkauftem Haus. Alle 15.094 Tickets für das Spiel am Freitagabend (21 Uhr/ZDF und DAZN) im Community Stadium von London-Brentford sind abgesetzt. 1500 Fans werden nach DFB-Angaben aus Deutschland erwartet.
Der achtmalige Europameister trifft in der Hammergruppe B zudem auf den Mitfavorit Spanien (12. Juli/Brentford) sowie in Milton Keynes auf den Außenseiter Finnland (16. Juli). Die Endrunde beginnt am Abend mit dem Eröffnungsspiel (21 Uhr/ARD und DAZN) zwischen Gastgeber England und Österreich im ausverkauften Old Trafford in Manchester. Insgesamt wurden für die EURO im Mutterland des Fußballs bereits über 500.000 Karten abgesetzt.
DFB-Spielmacherin Sara Däbritz wieder im Teamtraining
Spielmacherin Sara Däbritz ist ins Teamtraining der deutschen Fußballerinnen zurückgekehrt. Die 27-Jährige bestritt am Mittwoch die Einheit mit ihren Kolleginnen auf dem Platz des Grasshoppers Rugby Football-Clubs in London-Brentford. Damit kann Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im ersten Spiel des Rekord-Europameisters gegen Dänemark am Freitag (21 Uhr/ZDF und DAZN) wohl mit der Mittelfeldspielerin planen.
Wegen muskulärer Probleme hatte Däbritz die beiden vergangenen Tage nur individuell trainieren können. Man wolle bei ihr kein Risiko eingehen, hatte Co-Trainerin Britta Carlson erklärt. Däbritz war als Letzte zur Turniervorbereitung in Herzogenaurach gestoßen, weil die Saison in Frankreich länger dauerte. Die frühere Bayern- und Freiburg-Spielerin wechselt in diesem Sommer von Paris Saint-Germain zum Champions-League-Sieger Olympique Lyon.
Schwangere Fußballerin Leupolz: Juristisch „absolutes Neuland“
Die schwangere Nationalspielerin Melanie Leupolz hofft nach der Geburt ihres Kindes, wieder professionell Fußball spielen zu können. „Wenn der Verband und das Umfeld für einen da ist und Sponsoren einen nicht fallenlassen, dann ist eine Rückkehr absolut möglich. Ich möchte Vorbild sein und zeigen: Du musst dich nicht zwischen Familie und Karriere entscheiden“, sagte die 28-Jährige vom FC Chelsea in einem Interview „t-online“ (Mittwoch).
Gerade das Beispiel von Wimbledon-Halbfinalistin Tatjana Maria zeige „auf beeindruckende Art und Weise, dass es geht“. Die 34 Jahre alte Tennisspielerin und zweifache Mutter sorgt gerade mit ihrem Siegeszug beim Traditionsturnier für Furore.
Leupolz hatte kürzlich ihre Schwangerschaft und ihr Fehlen bei der Europameiserschaft in England bekannt gegeben. Die 75-fache Nationalspielerin war 2013 mit der DFB-Auswahl Europameisterin und 2016 Olympiasiegerin.
Sie habe nur positive Nachrichten auf ihre Schwangerschaft bekommen. „Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg meinte zu mir, dass das der beste Grund sei, so ein Turnier abzusagen“, sagte Leupolz. Allerdings seien einige rechtliche Fragen ungeklärt.
„Das Feld ist absolutes Neuland. Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr, habe ich erst einmal gegoogelt, welche Rechte Leistungssportlerinnen in solchen Fällen haben – aber man findet fast gar nichts“, erklärte die frühere Spielerin des SC Freiburg und des FC Bayern München. „Bei Chelsea bin ich die erste werdende Mutter. Die Fifa hat vor etwa einem Jahr neue Regelungen publiziert, die einen Mutter- und Kündigungsschutz beinhalten. Davor konnten Vereine schwangeren Spielerinnen einfach kündigen.“
Jetzt bekomme man auf dem Papier zumindest für ein paar Wochen Teile seines Gehalts. „Ich habe mich damit aber ehrlicherweise nicht groß beschäftigt, weil ich von Chelsea eine weitaus bessere Unterstützung bekomme als das, was sie anbieten müssten“, sagte Leupolz.
+++ 5. Juli +++
Schock für Spanien – Weltfußballerin Putellas fällt mit Kreuzbandriss aus
Die Kapitänin der spanischen Frauen-Nationalmannschaft, Vorrundengegner der deutschen Elf, hat sich kurz vor Turnierbeginn einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zugezogen. Das gab der spanische Verband am Dienstagabend bekannt.
Die 28 Jahre alte offensive Mittelfeldspielerin vom FC Barcelona verletzte sich im Training und wird voraussichtlich mindestens sechs Monate ausfallen. Das ist gleichbedeutend mit dem Turnier-Aus für Alexia Putellas.
Der Verband hatte zunächst von einer Verstauchung gesprochen und auf weitere Untersuchungen verwiesen. Am Abend verbreitete er ein kurzes Video, das Putellas auf Krücken zeigt. Wenig später folgte nach Tests im Krankenhaus King Edward VII. in London die niederschmetternde Diagnose.
Spanien ist am 12. Juli in Brentford der zweite deutsche Gegner nach dem Auftakt gegen den EM-Zweiten Dänemark. Erster Kontrahent von Putellas‘ Team ist am Freitag (18.00 Uhr/MESZ) in Milton Keynes Außenseiter Finnland.
Rekordnationalspielerin Putellas habe sich in den letzten Minuten der Einheit verletzt, hieß es bei Marca. AS und die katalanische Sport riefen „Alarm“ aus.
Putellas hat keines der jüngsten 33 Länderspiele seit Mai 2019 verpasst. Ihr Ausfall wiegt schwer: Für viele Experten gilt sie weiter als beste Spielerin der Welt, sie sollte bei der EM einer der Stars werden.
Auftaktspiel vor 74.000 Fans im ausverkauften Old Trafford
Mit der Partie England gegen Österreich wird an diesem Mittwoch (21.00 Uhr/ARD und Dazn) die Frauenfußball-Europameisterschaft eröffnet. Das Old Trafford-Stadion von Manchester ist mit rund 74.000 Zuschauern ausverkauft. Das Gastgeber-Team gilt als Mitfavorit bei der 13. EM. Beide Mannschaften standen 2017 in den Niederlanden, als die Oranje-Frauen im Endspiel Dänemark besiegten, im Halbfinale.
Bei Österreich spielt die Hoffenheimerin Nicole Billa mit. Die Stürmerin war 2021 „Deutschlands Fußballerin des Jahres“ und Bundesliga-Torschützenkönigin. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes trifft zum Auftakt am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in London-Brentford auf Dänemark. In den weiteren Gruppenspielen geht es gegen Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli).
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