Wann Jugendliche ihr „erstes Mal“ erleben, hängt nicht nur von Persönlichkeit, Erziehung und sozialem Umfeld ab. Auch die Gene haben Einfluss auf sexuelle Aktivität. Das fanden Wissenschaftler der Universität Cambridge heraus.
Der Studie zufolge können genetische Faktoren rund 25 Prozent der Unterschiede erklären, in welchem Alter die ersten Sexualkontakte stattfinden. Auf das Alter beim „ersten Mal“ hätten die Gene einen „erheblichen Einfluss“, erklärte der Autor Ken Ong. Die Studie seines Teams wurde in der Fachzeitschrift „Nature Genetics“ veröffentlicht.
Die Forscher untersuchten die Gene von mehr als 125.000 Menschen, die an einer britischen Gesundheitsstudie teilnahmen. Sie erkannten dabei einen Zusammenhang zwischen 38 Genvarianten und dem Alter, in dem die Probanden das erste Mal Sex hatten. Anschließen verglichen sie ihre Ergebnisse mit Daten von rund 241.000 Menschen in Island und 20.000 in den USA.
Kinder sind viel früher geschlechtsreif als 100 Jahre zuvor
Der Studie zufolge sank zudem bei beiden Geschlechtern das durchschnittliche Alter der Geschlechtsreife – von 18 Jahren im Jahr 1880 auf 12,5 Jahre im Jahr 1980. Die Forscher machten dafür unter anderem die Ernährung, die gestiegene Größe der Kinder sowie den Einfluss von hormonverändernden Chemikalien verantwortlich.
Die frühere Geschlechtsreife bedeutet nicht, dass Jugendliche wirklich immer sexuell aktiv werden. Die Studie „Jugendsexualität 2015“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab, dass sexuelle Erfahrungen bei 14-Jährigen die Ausnahme sind. Bis zum Alter von 17 Jahren hat etwa jeder zweite Jugendliche den ersten Sex erlebt. Sie sind sexuell nicht freizügiger als in früheren Jahren. Im Gegenteil, es gibt sogar immer mehr Jugendliche, die mit dem „ersten Mal“ warten wollen, bis sie den „richtigen“ Partner gefunden haben.
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