Köln
Nach 13 Niederlagen in den vergangenen 14 Spielen stecken die Kölner Haie tief im Abstiegskampf der DEL. Die Nerven liegen blank. Trainer Uwe Krupp sprach nach der Niederlage in Nürnberg Klartext und nahm seine Mannschaft verbal auseinander.
Uwe Krupp legte eine lange rhetorische Pause ein und nahm dann in ruhigem Ton seine Mannschaft verbal auseinander. „Die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, war unter aller Sau“, sagte der Trainer der Kölner Haie nach dem 4:7 bei den Nürnberg Ice Tigers, der 13. Pleite in den letzten 14 Spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL): „Ich bin stocksauer, ich hab‘ die Schnauze voll.“
Nach einem beispiellosen Absturz ist der Traditionsklub in höchste Not geraten. Anfang Dezember noch Tabellendritter, steckt Köln mittlerweile tief im Abstiegskampf. Aktuell liegen die Haie auf dem drittletzten Rang. Sie haben aber nur noch neun Spiele zu bestreiten, die Konkurrenten Bietigheim Steelers (13), Iserlohn Roosters und Krefeld Pinguine (je 15) deutlich mehr. Am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) ist der Vorletzte Iserlohn zu Gast.
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Auch wenn Krupp seine Worte betont ruhig aussprach, wird es für seine Spieler sehr ungemütlich. „Bei uns ist die Schonfrist abgelaufen“, sagte der ehemalige Bundestrainer und kündigte an: „Bei uns wird sich einiges ändern – im Ton, in der Art und Weise, wie mit den Spielern umgegangen wird.“ Dann entschuldigte sich der ehemalige NHL-Profi beim Nürnberger Coach Manuel Kofler: „Sorry für das ganze Drama hier.“
Die Situation für Krupps Klub ist prekär. Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten waren die Kölner in den Tabellenkeller gerutscht – allerdings ohne Konsequenzen. Mit der Wiedereinführung des Abstiegs ist das jetzt komplett anders: Der Tabellenletzte muss trotz der Corona-Pandemie in die DEL2, das bestätigte die Vereinbarung der beiden Profiligen vor anderthalb Wochen.
„Wir können alle die Tabelle lesen. Wir sind definitiv in Gefahr, das ist uns allen bewusst“, sagte Geschäftsführer Philipp Walter dem SID. Bei einem Abstieg des achtmaligen Meisters „müsste alles neu sortiert und auf den Prüfstand gestellt werden. Für einen Standort wie Köln wäre das existenzbedrohend.“
Der Zuschauerkrösus der DEL hat unter der Corona-Pandemie ohnehin mehr zu leiden als die meisten anderen Klubs, weil er einen Großteil seines Etats durch Ticketeinnahmen bestreitet. Vor der Geisterspielsaison 2020/21 sagten die Haie ihre Teilnahme erst in letzter Minute zu. Der einst üppige Etat des Play-off-Dauergastes ist deutlich zusammengestrichen worden.
Walter nimmt wie Krupp die Mannschaft in die Pflicht: „Es ist jetzt an den Spielern, ihren Job zu erledigen.“ Seinem Coach, der erst vor zwei Wochen seinen Vertrag „langfristig verlängert“ hatte, stärkte er den Rücken: „Es gibt keinen, der keine Fehler gemacht hat. Ich bin davon überzeugt, dass Uwe der richtige Mann für uns ist.“
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