Köln – Ruhig und gefasst blickte Christian Eriksen in die Kamera, der große Gefühlsausbruch blieb aus. „Wenn man das Ergebnis ausklammert, bin ich ein glücklicher Mann“, sagte der dänische Fußball-Nationalspieler nach seinem Comeback – dabei huschte ein leises Lächeln über sein Gesicht. Rund acht Monate nach seinem Herzstillstand bei der EM-Endrunde ist der 30-Jährige zurück in dem Spiel, das er so liebt.
„Das durchzumachen, was ich durchgemacht habe – zurück zu sein, ist einfach ein wunderbares Gefühl“, sagte Eriksen bei Sky. In der 52. Minute war es soweit, Eriksen wurde beim Stand von 0:2 seines FC Brentford gegen Newcastle United eingewechselt. Die Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten, genau wie die Spieler auf dem Platz – ein Gänsehautmoment. Eriksen kam ausgerechnet für Landsmann Mathias Jensen, der bei der EM nach dessen Zusammenbruch Eriksens Platz eingenommen hatte.
Eriksen hatte bei dieser vor Wochen noch fast für unmöglich gehaltenen Rückkehr jede Menge Unterstützung. „Alle sind da. Meine Familie, meine Eltern, meine Kinder, meine Schwiegermutter und ein paar Ärzte, die mir immer wieder geholfen haben“, sagte Eriksen: „Was sie durchgemacht haben, ist noch härter als das, was ich durchgemacht habe.“
In Folge seines Herzstillstands beim EM-Spiel zwischen Dänemark und Finnland (0:1) am 12. Juni des vergangenen Jahres war ihm ein Defibrillator eingesetzt worden. Jener Eingriff verhinderte die Fortsetzung seiner Karriere bei Inter Mailand, da in Italien das Spielen mit Defibrillator untersagt ist.
In Brentford im Großraum Londons fand Eriksen eine neue Heimat. Seine Einwechslung war nicht nur ein Meilenstein für ihn, sondern auch ein Hoffnungsschimmer für den Tabellen-15. der Premier League, der nach dem 0:2 gegen die Magpies bereits seit acht Spielen auf einen Sieg wartet.
Nach Schlusspfiff drehte Eriksen eine kleine Runde durch das Stadion, die Brentford-Fans schoben ihre Enttäuschung zur Seite und feierten ihren Helden. „Es war schön zu sehen“, sagte Brentfords dänischer Teammanager Thomas Frank: „Hoffentlich kann er nun seine Füße sprechen lassen und nur noch über Fußball reden.“
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