Mainz
Die Schweizer Breel Embolo und Nico Elvedi haben sich beim 1:1 in Mainz womöglich schwerer verletzt, Gladbachs Manager Max Eberl ahnte nach Abpfiff nichts Gutes. Denis Zakaria musste früh in die Dreierkette rücken und bekam nach der Partie noch ein Sonderlob. Die Stimmen zum Spiel.
Borussia war am Freitagabend spät dran in Mainz. Es war viel los rund um das Stadion, weswegen der Gladbacher Bus im Stau steckte. „Die Vorbereitung war etwas kürzer, aber ich hoffe, dass die Jungs trotzdem brennen“, sagte Manager Max Eberl. „Auch gegen die Bayern waren wir zu spät dran, die Wirkung war nicht so schlecht“, fügte Eberl in Erinnerung an das 5:0 im DFB-Pokal hinzu. Er hoffte auf einen Wiederholungseffekt. Der blieb aus, es gab ein 1:1 in einem Spiel, das den Borussen weh tat, und zwar nicht nur wegen der verspielten Führung, sondern auch wegen der Verletzungen von Nico Elvedi und Breel Embolo, die binnen zwei Minuten raus mussten.
Das hatte Folgen für Borussia. Denn Denis Zakaria, der Motor des Gladbacher Spiels in der Zentrale, musste nach 28 Minuten zurück in die defensive Dreierkette, um seinen Landsmann Elvedi zu ersetzen. „Es ist nicht so schwierig, umzuschalten. Man muss die Situation annehmen und einfach spielen. Ich probiere immer, dem Team zu helfen“, sagte Zakaria zum fliegenden Jobwechsel.
Vor dem Spiel hatte ihn sein Trainer Adi Hütter auf der Sechs als „unverzichtbar“ erklärt, dann musste er genau da auf die Qualitäten des Schweizers verzichten. Florian Neuhaus bekam seine Chance und erzielte prompt das 1:1. „Das Tor tut mir natürlich gut“, gab der zuletzt Kritisierte zu. Weil die Führung aber nicht reichte, vermutete er, dass sich der Gegner mehr über den Punkt freuen dürfte.
„Es war ein schwieriges Spiel, wir hatten nicht so viele Chancen. Mainz hat sehr gut gespielt. Schade ist, dass wir trotz der drei Punkte die Führung nicht mitnehmen konnten“, resümierte Zakaria den sportlichen Teil des Geschehens in der mit 25.000 Fans unter Corona-Bedingungen ausverkauften Mainzer Arena.
„Wenn du zwei große Spieler verlierst, dann ist es schwer für die Mannschaft“, sagte Zakaria. Embolos Bulligkeit vorn kam bis zu seiner Verletzung zwar nicht ausgesprochen zum Tragen, doch mit ihm hätte Gladbach womöglich nach der Pause etwas mehr dagegengehalten können, als Mainz ins Rollen kam. Marcus Thuram, der für Embolo kam, merkt man die lange Pause noch an, ihm fehlt die letzte Dynamik.
Zakaria machte als Elvedi-Ersatz einen guten Job, das Problem war eher, dass er vor der Abwehr fehlte. „Denis ist nicht die Ideallösung in der Dreierkette, weil man ihm im Mittelfeld viel lieber hat. Aber er kann hinten spielen, hat es letztes Jahr bei Marco Rose schon ein paar Mal gespielt. Denis, aber auch Ramy Bensebaini und Matthias Ginter haben es gut gemacht“, sagte Manager Max Eberl. „Dass Denis beide Positionen spielt, das geht ja leider nicht.“
„Wir haben bei der Intensität mitgehalten, das ist eine Entwicklung, das haben wir in der Vergangenheit öfter nicht geschafft. Deswegen führen wir zur Halbzeit verdient 1:0 und hätten bei Ramys Kopfball auch das 2:0 machen können. In der zweiten Halbzeit hat Yann sehr gut gehalten. Mainz hat verdient den Ausgleich geschossen, aber mehr auch nicht. Dementsprechend finde ich das Ergebnis sehr gerecht“, fasste Eberl zusammen.
Eberl bezog auch die Verletzungen in seine Bewertung mit ein. „Wir haben in der ersten Halbzeit schon einiges wegstecken müssen. Das kann man nicht einfach unter den Tisch kehren, wenn zwei Stammspieler verletzt raus müssen. Das macht etwas mit der Mannschaft. Aber sie hat sich dagegen gewehrt“, sagte Eberl.
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Er befürchtet, dass sie „eher nicht leichter, sondern eher schwerer verletzt“ sein könnten. „Genaues kann ich direkt nach dem Spiel noch nicht sagen“, sagte Eberl. Elvedi hatte sich bei einer unglücklichen Rettungsaktion verletzt, für die er von Schiedsrichter Robert Schröder die Gelbe Karte sah. Bei ihm könnte das Außenband im Sprunggelenk betroffen sein. Embolo verletzte sich bei einem Ausfallschritt am Oberschenkel. Er verließ völlig frustriert das Spielfeld.
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