Borussia Dortmund gegen Bayern München: Haaland empfängt Lewandowski zum Duell der Torjäger-Giganten

München – Als Erling Haaland nach neun Minuten schon zwei Treffer erzielt hatte, sprang Hasan Salihamidzic auf der Bank des FC Bayern auf. Er drehte sich aufgeregt zu Teammanagerin Kathleen Krüger um und sagte: „Wie gut ist denn der Haaland?! Das ist ja eine Maschine, Alter. Morgen rufe ich den Berater an.“ Krüger antwortete mit einem Lachen: „Aber wir schicken ihn vorher bitte zum Friseur.“

Zu sehen ist die bemerkenswerte Szene in der Amazon-Doku des deutschen Rekordmeisters „Behind the Legend“. Die Aussage von Bayerns Sportvorstand sorgte in der Folge für einigen Wirbel und befeuerte die Diskussionen, ob Haaland nicht doch kurzfristig ein Kandidat bei den Münchnern sei.

Ergebnis: Salihamidzic wies alles als Spaß zurück („auf der Bank wird auch viel Blödsinn geredet“), immerhin stehe bei den Bayern in Robert Lewandowski bereits der beste Stürmer der Welt unter Vertrag. Die Partie am 6. März dieses Jahres endete übrigens 4:2 für die Münchner. Lewandowski erzielte drei Treffer!

Duell der Torjäger-Giganten

Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) kommt es nun zum erneuten Duell der beiden Topangreifer der Liga: Wenn Borussia Dortmund bei einem Zähler Rückstand den Serienmeister im Klassiker herausfordert, stehen einmal mehr Lewandowski und Haaland im Fokus. Hier der elegante Weltfußballer, der in der vergangenen Saison mit unglaublichen 41 Treffern selbst die Legende Gerd Müller übertraf. Dort der aufstrebende und wuchtige Jungstar, der gefühlt von allen europäischen Spitzenklubs umworben wird. 

Haalands Vertrag beim BVB läuft noch bis 2024, angeblich gibt es aber eine Ausstiegsklausel im kommenden Sommer für rund 80 Millionen. Der BVB werde die Gespräche „unaufgeregt führen. Wir würden uns wünschen, er bleibt länger bei uns“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor der Partie gegen die Bayern bei Sky.

Zehn Treffer hat der 21 Jahre alte Norweger in dieser Saison erzielt, inzwischen beeindruckende 50 in 50 Ligaspielen. Auch bei seiner Rückkehr am Samstag nach einer langwierigen Hüftverletzung hatte Haaland beim 3:1 gegen Wolfsburg sofort wieder getroffen.

„Mit seiner positiven Ausstrahlung und seiner positiven Verrücktheit löst das beim Gegner etwas aus und löst das bei der eigenen Mannschaft was aus“, sagte Watzke. Er hofft natürlich auch gegen den Rekordmeister auf diesen speziellen Haaland-Effekt. Deshalb ergänzte er: „Ich glaube, dass wir bereit sind.“

„Er wird niemals nachlassen“

Die Bayern glauben dies nicht nur, sie seien „grundsätzlich immer bereit für Topspiele“, betonte Trainer Julian Nagelsmann. Vor allem Lewandowski bewies dies seit seinem Wechsel 2014 von Dortmund nach München immer wieder eindrucksvoll. 24 Treffer gelangen ihm seitdem alleine gegen den BVB – sechs in den vergangenen drei Spielen.

Für die Bayern gibt es deshalb auch keinerlei Zweifel, dass Lewandowski der „beste Stürmer der Welt“ ist, wie Vorstandschef Oliver Kahn in dieser Woche einmal mehr verdeutlichte. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der 33-Jährige bei der Vergabe des Ballon d’Or hinter Lionel Messi landete. „Es macht für mich keinen Sinn“, ärgerte sich auch Teamkollege Alphonso Davies.

Vielmehr hoffen sie bei den Bayern nun, dass Lewandowski der Frust über die verpasste Auszeichnung noch mehr anstachelt. „Er wird niemals nachlassen“, sagte Salihamidzic bereits.

Haaland ohnehin beeindruckt

Bis 2023 ist der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft, der die Torjägerlisten in Liga (14) und Champions League (9) bereits wieder anführt, noch an die Bayern gebunden. Eine Vertragsverlängerung ist wahrscheinlich.

Er wisse, sagte der Musterprofi zuletzt, „dass ich mit meinem Körper noch Jahre auf Top-Niveau spielen kann“. Deshalb rief er auch der jungen Generation um Juwel Haaland zu: „Ich bin immer noch da – und ich werde noch lange hier sein!“

Haaland ist ohnehin beeindruckt von seinem Bayern-Kontrahenten. „Wenn ich ein Tor schieße, denke ich immer: eins mehr, um ihn einzuholen“, sagte er vor Monaten, „aber dann schießt er einfach noch einen Hattrick, als wäre es das Normalste auf der Welt.“ Was Lewandowski Woche für Woche anstelle, sei „verrückt“.

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