Basteln, nähen und werkeln im neuen Atelier

Jugendhaus WeilimdorfBasteln, nähen und werkeln im neuen Atelier

Tina von Bloh hat schon viele Einfälle, was sie mit den Jugendlichen Kreatives gestalten könnte. Aber auch die Ideen der Jugendlichen selbst sind gefragt. Foto: Leonie Hemminger

Stuttgart-Weilimdorf – Wir wollen den Jugendlichen einen niederschwelligen Zugang zur Kunst geben“, sagt die angehende Jugend- und Heimerzieherin Tina von Bloh. „Sie sollen sich frei entfalten können.“ Darum hat sich die Auszubildende ein besonderes Projekt für ihr Anerkennungsjahr im Jugendhaus Weilimdorf überlegt: Ein Atelier, in dem die Mädchen und Buben nach Herzenslust basteln, nähen, kleben, schnippeln oder fotografieren können. Seit September hat Tina von Bloh daher Bastelutensilien besorgt und zunächst einmal beobachtet, wie die Resonanz der Jugendhaus-Besucher ausfällt. Als klar war, dass das Angebot bei den Jugendlichen gut ankommt, wurde an der Idee eines hausinternen Ateliers gefeilt.

Schon beim Einrichten des Zimmers im ersten Stock war Kreativität gefragt: Zusammen mit einigen Jugendlichen wurden die Wände in türkisener und weißer Farbe gestrichen, Lampen aus einem Second-Hand-Geschäft verziert, ein Tisch gezimmert, Regale und Schränke ausgestattet. „In einem unschönen Raum kann man schließlich nicht kreativ sein“, sagt von Bloh und schaut sich um. „Wir sind richtig stolz, wie hübsch es geworden ist.“

„Jeder kann das machen, worauf er Lust hat“

Bei der offiziellen Einweihung am Mittwoch konnten die Jugendlichen T-Shirts bedrucken. Auch künftig soll es im offenen Atelier immer ein festes Angebot geben, „natürlich kann aber jeder das machen, worauf er Lust hat“. Taschen nähen, Ketten auffädeln, mit Holz oder Papier arbeiten – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. „Die Jugendlichen sollen Hobbys entdecken, von denen sie noch gar nicht wussten, dass sie ihnen liegen“, sagt Tina von Bloh, die vor ihrer Erzieherausbildung Modedesign gelernt hat.

Besonders freut sie sich darüber, dass auch eine Leinwand angebracht wurde, die als Hintergrund für Fotos aufgezogen werden kann. Mit einer guten Kamera, die aus dem Kinder- und Jugendhaus Giebel geliehen werden kann, wollen die Sozialpädagogen mit Mädchen und Buben Bewerbungsfotos aufnehmen. „Wir haben festgestellt, dass sich einige Jugendliche das nicht leisten können“, berichtet von Bloh. Darüber hinaus könnten mithilfe der Leinwand auch Fotoprojekte organisiert werden.

Von Bloh betont, dass dem Jugendhaus durch das neu eingerichtete Atelier kein Raum verloren gehe. Denn wenn weder gewerkelt noch gebastelt wird, kann das Zimmer weiterhin als Multifunktionsraum genutzt werden. „Die Sofaecke bleibt eine Chilloase, wo die Jugendlichen sich entspannen können“, sagt sie.

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