Eine naheliegende Antwort auf diese Frage: nicht viel, jedenfalls nicht genug.
Seit Jupp Heynckes seinen Alterssitz im beschaulichen niederrheinischen Örtchen Fischeln verlassen hat und sich mit bemerkenswerter Energie der Arbeit in München widmet, offenbaren die Bayern in jedem Spiel Fortschritte. Es ist System zu erkennen, eine Fußball-Idee und mannschaftlicher Zusammenhalt. Grundtugenden, die in der arg lockeren Amtsführung des Italieners Ancelotti verloren gegangen waren.
Es ist nicht gerade ein Kompliment für den Vorgänger, wenn Heynckes feststellen muss, dass er seine Mannschaft zurzeit auf dem Trainingsplatz, in der Spielvorbereitung und in der Einstellung zum Fußball zu großen Anstrengungen herausfordere. „Ich habe einen hohen Anspruch“, sagt der neue, alte Coach. Das ist auch ein Kommentar zur Arbeit Ancelottis.
Heynckes beweist gerade, dass selbst hochdekorierte Fußballstars eine fachliche Anleitung benötigen, damit sie ausschöpfen können, was ihnen an überragendem Talent gegeben ist. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Wer wollte sonst erklären können, warum Fußballtrainer zu den gut bezahlten Arbeitskräften zählen? Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass die mit doch so viel fußballerischem Sachverstand gesegnete Führung des Klubs den tiefenentspannten Ancelotti verpflichtete, nur weil ihnen Typen wie Pep Guardiola zu anstrengend waren.
Anstrengend ist Heynckes auch. Im Gegensatz zu Guardiola bringt der Altmeister allerdings auch menschliche, väterliche Qualitäten mit, die immer noch beste Leistungsmotivation bieten.
Die Bayern-Führung sollte schon jetzt die Augen weit aufsperren, denn der Glücksfall Heynckes braucht bald den nächsten Nachfolger.
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