Es ist erst ein gutes halbes Jahr her, dass Alexander Barta das personifizierte Sinnbild einer völlig verkorksten Saison war. Der 34 Jahre alte ehemalige Nationalspieler hatte die schlechteste Spielzeit seiner Karriere absolviert, so dass sogar die Auflösung seines Drei-Jahres-Vertrages gefordert worden war. Schnee von gestern! „Alex Barta“, schallte es nach dem 2:0-Sieg der Düsseldorfer EG gegen Nürnberg durch den ISS-Dome. Barta hatte nach 172:49 torlosen Minuten der Mannschaft ins Schwarze getroffen, die DEG in Führung gebracht und die Weichen zum Sieg gestellt. Welch eine Leistungssteigerung des Mittelstürmers, welch ein Stimmungswandel! „Natürlich realisiert man das“, sagt Barta zu den Sprechchören. „Aber ich bin lange genug dabei und weiß, wie schnell das im Sport alles geht.“
Der Routinier hatte vor der Saison gesagt, dass er die vergangene Spielzeit kritisch analysiert und die Konsequenzen gezogen habe: „Ich wusste, dass ich ein guter Spieler sein kann. Aber in puncto Kraft und Ausdauer hatte ich viel zu wenig getan, ich hatte die Fitness vernachlässigt. Dabei muss ich viel laufen, um gut zu spielen.“ Entsprechend hat er die Saisonvorbereitung genutzt.
Trainer Mike Pellegrims hat ihn dabei unterstützt. „Ich habe mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass es nur über Arbeit geht“, berichtet der Coach. „Und er hat im Sommer gearbeitet, wie die anderen auch.“ Das Ergebnis von Barta, der angekündigt hatte, er stecke seine „ganze Energie in die DEG“, kann sich nicht nur sehen lassen, er sticht hervor. Der Mann, der rund 700 Erstligaspiele, 153 Länderspiele, die Teilnahme an acht Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 2006 auf dem Buckel hat, ist in dieser Saison der Scorerkönig der DEG. Mit zwölf Punkten, sechs Toren und sechs Vorlagen führt er die vereinsinterne Liste an. Dass er die Ladehemmung seiner Mannschaft beendet hat, löst bei ihm aber noch keine Euphorie aus: „Wir haben in den letzten drei Spielen zwei Tore erzielt, das reicht nicht, auch wenn wir defensiv sehr gut gestanden haben und Baki überragend gehalten hat. Er gibt uns jedes Mal die Chance zu gewinnen.“
Eine starke Leistung von Torhüter Dan Bakala wird auch heute (19.30 Uhr) bei Adler Mannheim vonnöten sein, um zu bestehen. Die Gastgeber zählen auch in dieser Saison wieder zu den Titelkandidaten. „Klar, es gibt die Großen“, sagt Barta und fügt schnell hinzu: „Vom Etat her. Aber nicht auf dem Eis. Wenn wir da einhundert Prozent geben, sind die Unterschiede nicht so groß.“ Sollte die DEG künftig auch noch ihr Überzahlspiel verbessern und ihre Leistung konstant über 60 Minuten bringen, so kann sie auch den Großen Paroli bieten.
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