Verkehrsunfälle sind die größte Gefahr für Jugendliche

Genf – Die größte Gefahr droht Heranwachsenden auf dem Weg zur Schule, zum Ausbildungsplatz oder auf dem Heimweg: Verkehrsunfälle sind die häufigste Todesursache für 10- bis 19-Jährige weltweit, berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO. In einem am Mittwoch HIV-Infektionen beziehungsweise die Immunschwächekrankheit Aids (siehe Tabelle).

„Die Welt hat sich zu wenig um die Gesundheit von Jugendlichen gekümmert“, sagt Flavia Bustreo, Leiterin der Sektion für Familien-, Frauen- und Kindergesundheit. Sie hofft, dass der nun vorliegende Report als Basis dient, den Schutz der Gesundheit von Heranwachsenden weltweit schnell zu verbessern.

Verkehrsunfälle sind laut dem Bericht nicht nur die häufigste Todesursache, sie sind auch die zweithäufigste Ursache für physische oder psychische Einschränkungen von 10- bis 19-Jährigen. Das Problem betrifft den männlichen Nachwuchs besonders stark: In Folge von Unfällen sterben dreimal mehr Jungen als Mädchen, schreibt die WHO. Die Schutzmaßnahmen, die die Organisation aufführt, sind im Prinzip alle bekannt: Dazu zählen Geschwindigkeitsbeschränkungen, Promillegrenzen für Fahrer und nur für Fußgänger zugängliche Zonen in Schulnähe.

Auf psychische Probleme eingehen

Insgesamt sind laut WHO 1,2 Milliarden Menschen zwischen 10 und 19 Jahre alt. Probleme und Gefahren in dieser Altersgruppe – darunter neben Alkoholmissbrauch auch mangelnde Fitness und Übergewicht durch falsche Ernährung – hätten zerstörerischere Folgen für ihre Gesundheit als für die Erwachsener, warnt die WHO-Wissenschaftlerin Jane Ferguson. Weniger als ein Viertel der Jugendlichen bewege sich ausreichend, und in manchen Ländern sei jeder dritte Heranwachsende übergewichtig.

Deutlich mehr als bisher müsse in vielen Ländern gegen der weltweit dritthäufigsten Todesursache bei Jugendlichen. „Einige Studien zeigen, dass es bei der Hälfte aller Menschen mit psychischen Problemen die ersten Symptome bereits im Alter von etwa 14 Jahren gab“, heißt es in dem WHO-Bericht.

Auch Gewalt unter Jugendlichen führt laut WHO häufig zum Tod – nach Atemwegsinfektionen steht sie an fünfter Stelle der Ursachenliste. Zudem sterben noch immer viele Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren im Zusammenhang mit Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt. Rund elf Prozent der Gebärenden weltweit seien in diesem Alter. Hier sei es aber in den vergangenen Jahren besonders in Asien und Afrika gelungen, die Sterblichkeit deutlich zu senken.

Es gibt beim Schutz der Heranwachsenden weitere Erfolge zu verbuchen, beispielsweise durch Impfungen. 2012 starben 90 Prozent weniger Heranwachsende in Afrika an Masern-Komplikationen als im Jahr 2000, so die WHO.

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