Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone und Andy Warhol: Das sind nur einige Namen von Prominenten, die sich von Daniele Dondés Kunstwerken begeistern ließen. Was sie gekauft haben, sind jedoch keine Originale, sondern Fälschungen berühmter Maler – und dennoch vollkommen legal. Welche Geschichte verbirgt sich hinter dem Mann, der 1984 die Kunstwelt auf den Kopf stellte? An einem heiteren Nachmittag in Lugano, mit einem Espresso in seiner Hand, erinnert sich Dondé an seine Anfänge. Neben ihm sitzt seine Ehefrau Teresa, Zeugin seiner künstlerischen Reise. „Geboren bin ich 1950 in Cremona“, erklärt er, „in einem Haus, in dem Kunst weit mehr als bloße Dekoration war.“ Doch als er herausfand, dass die prächtige Sammlung seines verstorbenen Vaters – mit Werken von italienischen Künstlern wie Lucio Fontana, Giorgio Morandi und Antonio Ligabue – zahlreiche Fälschungen enthielt, war er zutiefst erschüttert. „Die Vorstellung, dass mein kluger Vater so hintergangen wurde, machte mich traurig“, erzählt er.
Fokus auf dem Impressionsmus
Aus dieser Enttäuschung entstand aber schon bald eine revolutionäre Idee: „Anstatt mich zu verstecken, sah ich darin eine Gelegenheit“, erklärt Dondé. 1984 entwickelte und patentierte er ein einzigartiges Zertifikat, das Kunstfälschungen, selbst mit nachgeahmter Originalunterschrift, legalisierte und als eigenständige Kunstwerke anerkannte. Dies war die Geburtsstunde der „Legal Faux Art“, eines Konzepts, das die Kunstwelt revolutionieren sollte. So entstanden Tausende von Dondé zertifizierte Nachbildungen. „Mein Team von circa dreißig Kunstfälschern fokussierte sich vor allem auf französischen Impressionismus.“ Zu ihrem Hauptfokus gehörten Größen wie Claude Monet, Paul Cézanne und Auguste Renoir. Zudem widmeten sie sich den Werken von Künstlern wie Vincent van Gogh, Gustav Klimt, Paul Gauguin und Amedeo Modigliani. Interessanterweise wenden sich bis heute Personen an ihn, um die Echtheit einer Dondé-Fälschung bestätigen zu lassen, insbesondere wenn sie im Begriff sind, diese in Auktionshäusern versteigern zu lassen.
„Fälschen ist eine Kunst für sich“
Laut Dondé sind die gefälschten Gemälde bezüglich der Größe in der Regel den Originalen sehr ähnlich, wobei es gelegentlich zu Abweichungen von einem Zentimeter kommen kann. Auf der Vorder-, also der Bildseite befindet sich auch eine Nachbildung der Originalunterschrift des Künstlers. Auf der Rückseite des Gemäldes sind sowohl die Unterschrift des jeweiligen Fälschers als auch die von Dondé zu finden. Das beigefügte Zertifikat trägt ebenfalls die Unterschrift des Fälschers und die von Dondé. Der Maestro hebt jedoch hervor: „Jeder kann kopieren, aber Fälschen ist eine Kunst für sich. Ein professioneller Fälscher analysiert das Original bis ins kleinste Detail, bevor er es reproduziert.“ Dondé schuf mit dieser Idee nicht nur einen Trend, sondern stellte auch die Preisstrukturen des Kunstmarktes infrage. „Warum sollte jemand für van Goghs ‚Sonnenblumen‘ einen Millionenbetrag zahlen, wenn er das Werk für 8000 Franken erwerben kann?“, stellt er rhetorisch in den Raum. Auf die Frage nach seinem teuersten Verkauf antwortet er: „In Lausanne konnte ich einem privaten Sammler ein riesiges Caravaggio-Gemälde für 30.000 Franken verkaufen.“ Im Durchschnitt kosten seine Kunstfälschungen 5000 Franken.
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