Gelsenkirchen
Gegen Rödinghausen ist die „Zwote“ vor Wochenfrist nach der Halbzeit auseinandergefallen, auch gegen die U23 des FC Schalke 04 kassiert sie die entscheidenden Gegentore im zweiten Durchgang. Das 2:4 ist fünfte Niederlage im neunten Spiel.
Alles war akkurat vorbereitet im Paul-Janes-Stadion, damit sich das internationale Flair ab der kommenden Woche angemessen ausbreiten kann. Der Rasen befand sich in bestem Zustand, graue Folien neutralisierten die Werbebanden. Weil die japanische Nationalmannschaft in der anstehenden Länderspielpause ihre zwei Partien gegen die USA und Ecuador in der Arena in Stockum austragen wird, nutzt sie den Flinger Broich als Trainingsstätte. Am Samstag stand allerdings noch einmal der ganz normale Alltag auf dem Programm: Fortunas Regionalliga-Fußballer empfingen die U23 des FC Schalke 04.
Aus Sicht der „Zwoten“ war es ein sehr biederer Alltag. Sie ließ sich gegen vor allem im zweiten Durchgang in fast allen Belangen überlegene Königsblauen eine 1:0-Führung aus der Hand nehmen und verlor völlig verdient mit 2:4. Es war nicht nur die dritte Niederlage im dritten Spiel gegen eine andere Zweitvertretung, sondern auch die fünfte Pleite in der insgesamt neunten Partie.
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Die Schalker begannen druckvoll und offenbarten ihre offensive Idee schon unmittelbar nach dem Anpfiff. Mit fünf Akteuren standen sie in eigenem Ballbesitz auf Höhe der Fortuna-Viererkette, ließen das Zentrum unterbesetzt und versuchten, es mit temporeichen Pässen zu überspielen. Dieser Ansatz stellte die „Zwote“ zwar vor Probleme, aber vor keine unüberwindbaren. Nennenswerte Chancen ließ sie zunächst nicht zu, sondern stach im Angriff selbst punktuell zu. Schon nach sechs Minuten kam Adam Bodzek zum Kopfball, doch Schalke-Keeper Justin Heekeren fuhr die rechte Pranke aus und parierte.
Knapp zehn Zeigerumdrehungen später konnte er sich recken und strecken, wie er wollte – Heekeren war machtlos gegen den Abschluss von Jona Niemiec aus zentraler Position. Der Flügelspieler hatte den Ball nach einer Ecke der Gäste auf Höhe der Mittellinie aufgenommen, spurtete über das halbe Feld, schüttelte Daniel Kyerewaa ab und ließ als Veredelung seiner starken Einzelaktion einen platzierten, erfolgreichen Schuss von der Leine.
Eine fast exakte Kopie dieses Treffers fiel nach einer halben Stunde auf der Gegenseite. „Zwote“-Linksverteidiger Mert Göckan hatte den Angriff der Schalker mit einem Kopfball eigentlich schon bereinigt, als sich Ibrahima Cissé den Ball schnappte, zum Solo ansetzte und es auch noch mit einem sehenswerten Schlenzer krönte. Fortuna-Torwart Dennis Gorka segelte zwar in die rechte Ecke, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Zuvor waren die Gäste aus dem Ruhrgebiet nur zu einer gefährlichen Gelegenheit gekommen, als Bodzek einen Schuss von Soichiro Kozuki mit dem Schädel an die Latte gelenkt hatte.
Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gerieten die Flingerner dann in Rückstand. Einen Ballverlust von Maximilian Adamski nutzten die Königsblauen, um blitzschnell umzuschalten. Über Andreas Ivan landete die Kugel auf dem Schlappen von Sidi Sané. Der Bruder von Nationalspieler Leroy Sané profitierte davon, dass Innenverteidiger Tim Corsten wegrutschte – und blieb vor Gorka eiskalt. Schiedsrichter Marcel Benkhoff pfiff die Partie nach dem Treffer gar nicht mehr an, sondern schickte beide Teams in die Halbzeit.
Die „Zwote“ mochte sich da noch so viel vorgenommen haben, es half nichts. Stattdessen ließ sie sich nach einem Freistoß von den Schalkern vorführen. Über mehrere Stationen landete der Ball am langen Pfosten auf dem Kopf von Verthomy Boboy und Millisekunden später im Tor. Das Geschehen nahm seinen Lauf, exakt wie vor Wochenfrist in Rödinghausen. In der 65. Minute durfte Kerim Calhanoglu ungestört flanken – und Kozuki hatte genügend Platz und Zeit, um das 4:1 zu erzielen. Die Flingerner steckten trotzdem nicht auf: Im Anschluss an eine Ecke kamen sie kurz darauf durch Justin Seven wieder heran. Von internationalem Flair fehlte jede Spur. Noch.
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