Dejan Zavec Boxer

Dejan Zavec Boxer

Wer sich einen Boxweltmeister als großen Menschen vorstellt, der sofort im Mittelpunkt steht, der wird von Dejan Zavec enttäuscht. Zavec ist 1,72 Meter groß und bescheiden. Man kann ihm begegnen, ohne zu erkennen, dass er ein international erfolgreicher Mann ist. Viele nennen ihn deshalb „Mister Simpatikus“. So ist er auch im Interview, in der Dorfschule in Juršinci, acht Kilometer nördlich von Ptuj, wo er 1976 geboren wurde. Er möchte Menschen und Projekte unterstützen, die oft übersehen werden. „Mein Idol ist ein einfacher Mensch, der arbeitet, etwas verdient, eine Familie gründet, positiv auf das Leben blickt und einen Sinn im Leben findet, obwohl er in keinem Bereich besonders auffällt. Das ist große Kunst.“

So wird es wertvoller, findet er

Zavec ist ein großer Künstler, denn er hatte in seinem Leben nicht den besten Start, hat aber viel daraus gemacht. Nachdem den Eltern das Sorgerecht entzogen worden war, wuchs er auf dem kleinen Bauernhof einer Tante auf, die ihn adoptierte. „Ab meinem dritten oder vierten Lebensjahr war mir klar: Wenn ich fleißig bin und alles gut erledige, dann bekomme ich was zu essen. Und das habe ich auch im Sport gelernt. Die Arbeit muss zu Ende geführt werden, damit sie sich auszahlt.“ Für ihn wurde klar: „Wenn man für etwas kämpfen muss, wird es viel wertvoller. Die Sachen, die man einfach so bekommt, verlieren schnell ihren Glanz. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich nicht den gleichen Weg wollen. Aber er hat aus mir gemacht, was ich heute bin. Es ist also alles richtig so, wie es ist.“

Zum Boxen ist Zavec durch Zufall gekommen, eigentlich wollte er Fußballer werden, aber als er zum ersten Training ging, fand das nicht statt, und er traf den Boxtrainer Ivan Pučko. Der hat ihn mit seiner Einstellung sofort fasziniert. „Er hatte eine Art der Ausstrahlung und Wärme, die ich bis dahin bei niemandem erkennen konnte.“ Als 16-Jähriger fing er in Ptuj mit dem systematischen Boxtraining an. Nach dem dritten oder vierten Kampf beschwerte er sich: „Er hat mich so hart geschlagen.“ „Dann schlag von Anfang an zurück!“, antwortete der Trainer. Langsam entwickelte Zavec ein Gefühl für den Sport. Über Stationen in Österreich, Serbien, wieder Slowenien kam er nach Magdeburg. Dort hatte er seine größten Erfolge. Deutschland wurde zur zweiten Heimat. „Das Land hat mir eine gewisse Breite gegeben, eine Einstellung zu Mitmenschen, Respekt vor Unterschieden.“ Deutsch zu können habe ihm ein größeres Ansehen gegeben: „Es ist wie eine Würze für das Leben.“

Der Erfolg hat sein Leben verändert

International trat der Boxer im Weltergewicht, der Klasse zwischen 63,503 und 66,678 Kilogramm, an. Zunächst kämpfte er nicht unter seinem richtigen Namen, den kaum einer aussprechen kann, sondern als Jan Zaveck. Am 11. Dezember 2009 wurde er überraschend in Johannisburg erster slowenischer Boxweltmeister. „Das gab mir das Gefühl, große Zufriedenheit und Frieden erkämpft zu haben, auf dem richtigen Weg zu sein. Und für mein Heimatdorf Juršinci und für Ptuj war das ein Traum. Die Menschen hatten mich nie für das geschätzt, was ich hatte, sondern schätzten mich nun für das, was ich bin.“

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