Düsseldorf
Thomas Kessler, Lizenzspielerleiter beim 1. FC Köln, war am Montagmorgen zu Gast beim Fußball-Gipfel der Rheinischen Post. Dort sprach er über die Kaderplanung, Trainer Steffen Baumgart und die WM in Katar.
Am Montag fanden sich neben Thomas Kessler, Lizenzspielerleiter beim 1. FC Köln, auch Fortuna Düsseldorfs Sportvorstand Klaus Allofs, Bayer Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes und Mönchengladbachs Sportdirektor Roland Virkus bei der Rheinischen Post zum Rheinischen Fußball-Gipfel ein. Kessler, der bis 2020 selbst noch für den FC auf dem Platz stand, sprach zu Beginn von der tollen Erfahrung, die er und seine Mannschaft schon vor dem Start der neuen Saison erleben durften: „Es war ganz toll, zum Saisonauftakt von bis zu 50.000 Fans begrüßt zu werden. Grade auch für die Neuzugänge, die im letzten Jahr gekommen sind und das so noch nie erlebt haben.“ Weiter schwärmte er von dem Testspiel gegen den AC Mailand (1:2), bei dem 48.000 Fans ins RheinEnergie-Stadion kamen.
Zur Kaderplanung konnte der ehemalige Torhüter Positives vermelden: „Wir sind komplett durch. Wir haben es dieses Jahr wirklich geschafft, frühzeitig die Jungs heranzuholen.“ Die Nachrichten zur finanziellen Lage des Vereins waren jedoch nicht zu positiv: „Es ist kein Geheimnis, dass wir finanziell nicht auf Rosen gebettet sind. Wir haben Salih Özcan an Borussia Dortmund verloren. Er hat bei uns den nächsten Schritt gemacht, aber solche Spieler muss man dann auch mal ziehen lassen. Unser Ziel ist es jetzt, wieder Spieler zu finden, die bei uns den nächsten Schritt machen können. Stand heute wollen wir aber keinen mehr holen.“
Das Ziel für die kommende Saison ist, trotz der Teilnahme an der Qualifikation zur Conference-League, sehr bescheiden: „Bei uns steht über allem 40 Punkte zu holen. Das kann ich nicht oft genug wiederholen. Es kommt eine besondere Saison auf uns zu, in der wir bei drei Wettbewerben vertreten sind, aber das Hauptziel müssen die 40 Punkte sein“, sagt Kessler. Ein Auge auf die Gruppenphase der Conference-League haben die Kölner trotzdem auch geworfen.
Auch zur Arbeit mit Trainer Steffen Baumgart äußerte sich Kessler: „Wir sind in sehr engem Austausch und besprechen jeden Tag viele Themen. Die Zusammenarbeit macht sehr viel Spaß. Steffen ist ein sehr offener Mensch, der sich in der Öffentlichkeit nicht verstellt und das passt zum FC einfach sehr gut“, beschrieb der 36-Jährige.
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Die vergangene Saison war für den 1. FC Köln sehr erfolgreich. Sie beendeten die Spielzeit auf dem siebten Platz. Kessler weiß aber auch, dass das nicht nur an den guten Leistungen der Kölner lag: „Wir haben in der vergangenen Saison ansehnlichen Fußball gespielt. Es ist wichtig, dass wir so weiter spielen und daran anknöpfen. Aber wenn Mannschaften in dem Bereich gespielt hätten, wo sie spielen können – und keine Krisen gehabt hätten – wären wir am Ende nicht auf dem Conference-League-Platz gelandet.“
Die Fußball-WM in Katar, die im November beginnt, verurteile Kessler sehr. Seiner Meinung nach wäre es eine Fehlentscheidung gewesen, die WM nach Katar zu vergeben. „Ich finde es sehr schwierig vorstellbar und ich kann mich mit dem Gedanken noch nicht so richtig anfreunden. Vor allem wird diese lange Pause auch für die Vereine nicht einfach sein“, kritisiert Kessler. Er hoffe, dass auf die Missstände vor Ort weiter aufmerksam gemacht wird.
Einen kleinen Seitenhieb in Richtung Borussia Mönchengladbach und Virkus gab es auch. „Meine Zwillinge wecken mich fast jeden Tag mit: Derbysieger, Derbysieger. Natürlich wollen wir die auch nicht enttäuschen und alles daran setzen, auch in der kommenden Saison die Derbys zu gewinnen“, sagte Kessler mit einem Grinsen im Gesicht. Obwohl auch seine Vorfreude auf die Spiele gegen den rheinischen Rivalen sehr groß ist, appellierte er, dass diese Spiele friedlich verlaufen sollten und dass die Rivalität auf dem Platz stattfinden sollte und nicht auf Wiesen, wo sich Anhänger „auf die Nase hauen“.
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