Privatschulen haben einen besseren Ruf als staatliche Einrichtungen: Zu Recht? Eine Studie zeigt, dass sich die Vorteile in Grenzen halten.
Privatschulen sind einer neuen Untersuchung zufolge nicht besser als staatliche Schulen. Vorteile ergeben sich nur durch den familiären Hintergrund der Kinder und Jugendlichen, wie eine von der Wochenzeitung „Die Zeit“ vorab veröffentlichte Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung ergab. Die Forscher verglichen dafür die Leistungen von Grundschülern und Neuntklässlern.
Kaum größere Vorteile bei Privatschulen
In Deutsch, Mathematik und Englisch sind die Privatschüler den Schülern an öffentlichen Schulen laut der Studie zwar bis zu einem halben Schuljahr voraus. Die Autoren der Studie führen das auch auf außerschulische Auslandsaufenthalte der Kinder und Jugendlichen zurück. Anders sieht es demnach aber aus, wenn der familiäre Hintergrund einbezogen wird. „Dann schmilzt der Vorsprung der Privaten fast komplett zusammen“, sagt IQB-Direktorin Petra Stanat.
Vereinzelt gibt es laut der Analyse sogar Vorteile für die staatlichen Schulen. So lege die Studie auch nahe, dass private Schulen die soziale und ethnische Trennung sogar noch verstärken würde, da es hier deutlich weniger Schüler mit Migrationshintergrund gibt. An öffentlichen Grundschulen waren es etwa 38,1 Prozent, an privaten Grundschulen nur 28,3 Prozent.
„Angesichts der auserlesenen Schülerschaft könnte man erwarten, dass die Vorteile der Privatschulen größer sind“, sagt Bildungsforscherin Stanat. Privatschüler kommen häufiger aus gutsituierten Familien. Die Analyse sollte am Donnerstag auf einer Tagung des Netzwerks Bildung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt werden.
- AFP
- dpa
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