Dutzende Jugendliche in Honduras hingerichtet

Seit dem Amtsantritt des neuen honduranischen Staatschefs Juan Orlando Hernández vor einem Monat sind in dem mittelamerikanischen Land nach Angaben von Aktivisten mehr als 80 junge Menschen hingerichtet worden.

Die Zahl belaufe sich bis Ende Februar auf 84 „Mädchen, Jungen und Jugendliche unter 23 Jahren“, teilte die Kinderrechtsorganisation Casa Alianza mit. Im Februar des Vorjahrs habe sie bei 79 gelegen. Casa Alianza sprach von „außergerichtlichen Hinrichtungen“ und warf den Behörden eine Politik der „sozialen Säuberung“ vor.

Nach Streitigkeiten um das Wahlergebnis war der konservative Hernández am 27. Januar für vier Jahre an der Staatsspitze vereidigt worden. Der 45-jährige Jurist von der Nationalen Partei trat die Nachfolge seines Parteifreunds Porfirio Lobo an. Im Wahlkampf hatte Hernández angekündigt, mit aller Härte gegen Kriminalität und organisiertes Verbrechen vorzugehen.

In Honduras leben 71 Prozent der 8,5 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze. Mit im Schnitt 20 Morden pro Tag ist das Land einer der gefährlichsten Staaten der Welt. Die Kinder und Jugendlichen werden von Banden und Kartellen oft als Drogenkuriere oder sogar als Auftragskiller missbraucht.

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