Die Bundesärztekammer erhöht beim Rauchverbot in Autos den Druck auf die Bundesregierung. Es sei „dringend notwendig, Kinder und Jugendliche, die in Pkw mitfahren, wirksam vor Passivrauchen zu schützen“, sagte Josef Mischo von der BÄK.
Der Gesetzgeber solle dem Beispiel Großbritanniens folgen, wo seit Anfang Oktober beim Rauchen im Auto in Anwesenheit von Kindern ein Bußgeld fällig wird. Die Bundesärztekammer unterstütze damit eine Forderung der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler (CSU), die sich ebenfalls für ein solches Rauchverbot im Auto ausgesprochen hatte.
Wie Passivrauchen Kindern schadet
Die Folgen für Kinder und Heranwachsende sind immens. „Kinder leiden unter dem Passivrauchen noch stärker als Erwachsene“, erklärte Mischo. Es führe zu akuten und chronischen Atemwegserkrankungen, verschlimmere bereits vorhandenes Asthma und erhöhe den Bluthochdruck.
Bei Kleinstkindern stelle das Passivrauchen zudem einen Hauptrisikofaktor für den plötzlichen Kindstod dar. Besonders hoch sei die gesundheitliche Belastung im Auto. „In der Fahrgastzelle liegt die Schadstoffkonzentration sogar über der einer durchschnittlich verrauchten Bar“, warnte der Vertreter der Bundesärztekammer.
Großbritannien stellt Rauchen im Auto unter Strafe
Rauchen im Auto in Anwesenheit von Kindern kostet seit dem 1. Oktober in England und Wales 50 Pfund (67 Euro) Bußgeld. Die Strafe wird auch dann fällig, wenn die Autofenster offen sind. Schottland will ein ähnliches Gesetz im kommenden Jahr verabschieden. Ähnliche Rauchverbote in Autos gelten auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Südafrika, in Teilen Kanadas und der USA sowie in mehreren Territorien Australiens. Auch in Frankreich hatte die Nationalversammlung im Frühjahr als Maßnahme gegen das Passivrauchen für ein Rauchverbot in Autos im Beisein Minderjähriger gestimmt.
In Deutschland wurde in den vergangenen Jahren immer wieder über eine entsprechende Gesetzesregelung diskutiert. Bislang konnten sich die Befürworter eines solchen Rauchverbots in Pkw aber nicht durchsetzen, obwohl Krebsforscher dies seit Jahren fordern.
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