Homosexuelle Jugendliche werden oft diskriminiert

Von gesellschaftlicher Normalität kann noch keine Rede sein. Homosexuelle Jugendliche erleben in Deutschland oft Ablehnung. Erstmals ist ihre Situation in einer Studie untersucht worden.

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in München befragte mehr als 5000 junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren, die lesbisch, schwul, bisexuell oder transsexuell sind. 

Acht von zehn sind wegen ihrer Homosexualität oder geschlechtlichen Identität schon diskriminiert worden. Das geschieht in der Schule oder am Ausbildungsplatz, aber auch in der Familie oder in der Öffentlichkeit.

Homosexuelle Jugendliche haben Angst vor Ablehnung

Das innere Coming-out, also der Prozess, in dem sich die Jugendlichen der eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität bewusst werden und sich damit auseinandersetzen, kann sehr lange dauern. Oft wird er als belastend erlebt.

Drei Viertel der Jugendlichen befürchten, von Freunden abgelehnt zu werden. Sieben von zehn haben Angst vor Ablehnung durch Familienmitglieder. Knapp zwei Drittel fürchten, dass ein Coming-out zu Problemen in der Schule, an der Uni oder am Arbeitsplatz führt.

Schwieriges Outing gegenüber den Eltern

Das äußere Coming-out erfolgt deshalb erst nach Jahren. Die Mehrheit der Jugendlichen vertraut sich zuerst einem Freund oder einer Freundin an. Von ihnen wird die Neuigkeit oft gut aufgenommen. Dagegen sind sie Reaktionen der Eltern und in der Schule meist weniger positiv.

Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums, das das Projekt förderte, handelt es sich um die bundesweit erste „Coming-out“-Studie.

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