Eltern und Kinder freuen sich auf den Jahreswechsel. Während viele Erwachsene den Silvesterabend gemütlich im Kreis von Familie oder Freunden verbringen, steht Jugendlichen der Sinn oft eher nach großer Party. Die meisten haben ihren Plan für die Silvester-Sause längst in der Tasche. Doch Jugendschützer mahnen zur Umsicht.
Das Jugendschutzgesetz besagt: Wer unter 16 ist, darf ohne Erziehungsberechtigten keine Disco oder öffentliche Gaststätte besuchen. Für Teens zwischen 16 und 18 Jahren ist um Mitternacht Schluss. Außerdem gibt es Clubs, in die man unter 18 gar nicht erst hereingelassen wird. Diese Regeln gelten auch an Silvester.
Jugendschutz: Bestimmungen zum Ausgehen
Die Tabelle zeigt die gesetzlichen Jugendschutzbestimmungen zum Aufenthalt in Diskotheken und Gaststätten im Überblick:
Alter | Wie lange?* | Bemerkung |
---|---|---|
14 bis 16 | bis 22 Uhr | in Begleitung eines Erziehungsberechtigten auch nach 22 Uhr. |
16 bis 18 | bis 24 Uhr | in Begleitung eines Erziehungsberechtigten auch nach 24 Uhr. |
über 18 | unbegrenzt | – |
* Ist der Veranstalter ein anerkannter Träger der Jugendhilfe, gelten diese Beschränkungen nicht.
Jugendschutz-Regelungen zum Alkoholkonsum
Wer nicht riskieren will, Silvester auf der Straße zu stehen, braucht also einen besseren Plan, als sich am Türsteher vorbeizuschmuggeln. Viele Jugendzentren bieten ein Silvester-Programm, sagt Dana Urban von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Am besten schaut man also erstmal, was in der eigenen Umgebung los ist. Wenn nichts Passendes dabei ist, schmeißt man zu Hause einfach seine eigene Party.
Hier sind allerdings auch die Eltern in der Pflicht, die Regelungen zum Alkoholausschank an Jugendliche durchzusetzen. Die Tabelle zeigt, was erlaubt ist und was nicht:
unter 14 | 14 bis 16 | 16 bis 18 | über 18 | |
---|---|---|---|---|
Bier | verboten | nur im Beisein eines Erziehungsberechtigten |
erlaubt | erlaubt |
Wein/Sekt | verboten | nur im Beisein eines Erziehungsberechtigten |
erlaubt | erlaubt |
Mixgetränke mit Wein o. Bier |
verboten | nur im Beisein eines Erziehungsberechtigten |
erlaubt | erlaubt |
Mixgetränke mit Spirituosen |
verboten | verboten | verboten | erlaubt |
Spirituosen | verboten | verboten | verboten | erlaubt |
Bei Privatpartys ist der Jugendschutz Sache der Eltern
Wer eine Party zuhause plant, muss als erstes die Eltern überzeugen. Denn bei privaten Silvester-Feiern von Minderjährigen verantworten diese die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen. Hilfreich ist es, den Eltern zu zeigen, dass man sich selbst schon informiert hat. Auch die richtige Formulierung ist wichtig, meint Urban. „Man sollte das Gespräch nicht auf Vorwürfen aufbauen und betonen, was man nicht darf – besser ist es, seine Wünsche zu formulieren.“ Gemeinsam mit den Eltern kann man dann überlegen, wie sich die Ideen umsetzen lassen.
Wer die Eltern überzeugt oder überredet hat, steht vor der nächsten Herausforderung: Wie stellt man eigentlich die perfekte Silvesterfeier auf die Beine? „Das kommt natürlich auch auf die Freunde an, die man einlädt“, sagt Urban. Ob ein gemütliches Essen, Partyspiele, Karaoke oder einfach Musik, um den ganzen Abend durchzutanzen – bei der eigenen Feier kann man kreativ werden. Das geht am besten, wenn man gemeinsam mit den Freunden, die man einladen möchte, überlegt und plant.
Bei Privatpartys vorher Regeln aufstellen
Wer zu Hause Silvester feiert, sollte sich rechtzeitig Gedanken machen, in welchen Räumen die Party stattfindet – und in welchen nicht. „Wer sich vorher überlegt, wo die Freunde sich aufhalten dürfen, hat es leichter, seine Regeln bei der Party von Anfang an durchzusetzen“, sagt Benimm-Trainerin Susanne Helbach-Grosser. Arbeitszimmer, Elternschlafzimmer und Weinkeller sind Bereiche, die tabu sein sollten. Ist der Party-Bereich festgelegt, sollten Jugendliche Wertgegenstände wegräumen. „Auch wenn die Freunde umsichtig sind und man ihnen vertraut – es kann immer mal etwas zu Bruch gehen.“
Wer merkt, dass sich ein Gast daneben benimmt oder die Feier aus dem Ruder läuft, sollte den Eltern oder einem anderen Erwachsenen Bescheid sagen. „Für Jugendliche ist es häufig ungewohnt, vor den Freunden als Hausherr aufzutreten und Regeln durchzusetzen“, sagt Helbach-Grosser.
Bier und Böller – eine gefährliche Mischung
Doch nicht nur aus rechtlichen Gründen empfiehlt es sich, die Regeln zum Alkoholkonsum durchzusetzen und genau hinzusehen, was die Gäste auf der privaten Silvesterparty so treiben. Denn mit steigendem Alkoholpegel erhöht sich auch die Gefahr von Unfällen mit Feuerwerk und Silvesterknallern. Gerade Jugendliche unterschätzen oft die Wirkung von Alkohol. Wenn dann um Mitternacht die Knallerei losgeht, bleibt die nötige Vorsicht beim Böllern schnell auf der Strecke.
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