Anlage für JugendlicheFreizeitanlage für Jugendliche wird teurer
Botnang – Das haben sich die Botnanger sicherlich anders vorgestellt: Rund 11 000 Euro haben sie in den vergangenen sechs Jahren gespendet, damit die Jugendlichen im Stadtbezirk endlich eine Fläche bekommen, die sie, ohne Anwohner zu stören, flexibel nutzen können – sei es zum Skateboard fahren, Basketball spielen oder um sich mit Freunden zu treffen. Der am besten geeignete Ort für eine solche Jugendanlage erschien den Bezirksbeiräten eine Wiese und Schotterfläche an der Beethovenstraße, auf dem Gelände des ehemaligen Asylbewerberheims.
Laut Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle sah die weitere Planung vor, dass das Garten-, Friedhofs- und Forstamt mit Restmitteln in Höhe von 54 000 Euro die Fläche fertig stellt und so weit wie möglich auch bestückt. Die Spenden sollten dann ausschließlich für die Ausstattung der Anlage verwendet werden. Doch nun steht fest, dass auch die 11 000 Euro der Botnanger für das Begradigen und Asphaltieren der rund 600 Quadratmeter großen Fläche benötigt werden. Ein bisschen Grün drum herum und eine Entwässerungsanlage seien noch mit den zur Verfügung stehenden Mitteln finanzierbar, sagt Walter Wagner vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt.
„Das kann es ja nicht sein“, sagt ein verärgerter Wolfgang Stierle. „Unter diesen Voraussetzungen werden die 11 000 Euro an Spenden nicht ausgezahlt.“ Von Anfang an sei klar gewesen, dass es nicht nur eine leere Fläche an der Beethovenstraße geben dürfe. So sei das definitiv nicht abgesprochen gewesen.
60 000 Euro werden im Doppelhaushalt beantragt
Im November war die Situation noch eine andere: Auf Nachfrage ging Walter Wagner damals davon aus, dass mit den Spenden der Botnanger die Jugendanlage mit einigen Elementen ausgestattet werden könne. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch schon eine Baugenehmigung, obwohl die Ergebnisse eines Umweltgutachtens noch gar nicht vorlagen. Nachdem auf der Fläche an der Beethovenstraße in der Zeit zwischen 1973 bis 1995 mehrere Schrottbetriebe ansässig waren, ging man beim Amt für Umweltschutz davon aus, dass sich Schadstoffe im Boden befinden könnten. Der Verdacht hat sich letztendlich im Dezember bestätigt. „An den Stellen, an denen das Regenwasser künftig gebündelt versickern soll, haben Bodenproben gezeigt, dass die zulässigen Werte um mehr als das Doppelte überschritten werden“, sagt Michael Fritz vom Amt für Umweltschutz.
Diese Ergebnisse haben dazu geführt, dass die wasserrechtliche Genehmigung nur unter Auflagen erteilt wurde. „Aufgrund der Schadstoffe kann das Oberflächenwasser nicht wie geplant in Rigolen versickern, sondern muss in die öffentliche Kanalisation fließen“, heißt es in einer Stellungnahme des Amtes für Umweltschutz. „Dies erfordert zusätzliche Planungen/Umplanungen und Mehrkosten.“
Walter Wagner hat nun vor, 60 000 Euro für die Ausstattung der Jugendanlage für den kommenden Doppelhaushalt 2014/2015 zu beantragen. Ein erster Versuch, 105 000 Euro vom Gemeinderat bewilligt zu bekommen, scheiterte 2011. Damals unterstützte nur die FDP-Fraktion den Antrag.
Skate-Elemente aus dem Stuttgarter Westen?
Dennoch ist für April erst einmal weiterhin geplant, die Fläche an der Beethovenstraße zu begradigen und zu asphaltieren. Aber selbst wenn dann die Stadträte im Dezember Geld für die Ausstattung der Fläche bewilligen sollten, wird es laut Walter Wagner bis Sommer 2014 dauern, bis Sitzbänke, Basketballkörbe und Co. von den Jugendlichen eingeweiht werden könnten.
Immerhin: etwas früher könnten einige Skate-Elemente auf der Fläche in Botnang installiert werden. Nachdem die Anlage an der Forststraße im Stuttgarter Westen wohl zum Jahresende weichen muss, ist der Standort Beethovenstraße für die Jugendlichen und Bezirksbeiräte aus West eine Option.
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