Selbstwahrnehmung von Jugendlichen: Was für eine Pubertät?

Wenn die Pubertät beginnt, erkennen viele Eltern ihren Nachwuchs nicht wieder. Aus dem fröhlichen Kind wird ein unberechenbares Wesen von einem anderen Planeten. Dagegen nehmen sich die Jugendlichen selbst als unkompliziert und viel stabiler wahr. 

Wissenschaftler der Universität Tübingen befragten für eine Studie rund 2700 Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren sowie deren Eltern. Während die Erwachsenen ihre Kinder zunehmend kritischer, weniger offen und zurückgezogener beschreiben, zeigt die Selbsteinschätzung der Teenager keine Veränderungen. 

Pubertierende Teenager kennen ihre Schwächen 

Die Jugendlichen mussten beispielsweise Fragen beantworten wie „Ich bin jemand, der andere schnell kritisiert“, „Ich erledige meine Aufgaben sofort“ oder „Ich bin jemand, der gerne mit anderen zusammen ist“.

Überraschend war, dass sich die Schüler beim Punkt Gewissenhaftigkeit selbst kritischer sehen, als Eltern das tun. Die Teenager gaben an, weniger leistungsbereit, diszipliniert und zuverlässig geworden zu sein. Die Eltern konnten in diesem Punkt jedoch fast keine Veränderung feststellen.

Kontaktscheu? Von wegen!

Bei der Persönlichkeitseigenschaft Extraversion war es umgekehrt: Die Eltern beschreiben ihre Kinder als weniger kontaktfreudig, die Jugendlichen selbst nahmen sich anders wahr. Laut den Wissenschaftlern rührt das daher, dass die Eltern ihre Kinder zum größten Teil zu Hause erleben, die Jugendlichen aber an ihr Verhalten im Freundeskreis denken.

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