Lehrer sind nicht ausreichend auf den Unterricht mit Einwandererkindern vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache.
Im Lehramtsstudium seien nur in fünf Ländern Kurse zum Umgang mit sprachlicher Vielfalt per Gesetz verpflichtend, stellt der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) fest. In der Lehrerfortbildung gebe es immer noch zu wenig Qualifizierungsangebote für Sprachförderung und kulturelle Vielfalt.
Ein Jahr Rückstand in der Grundschule
Bundesweit hat jedes dritte Schulkind einen Migrationshintergrund. Es gebe zwar eine deutliche Verbesserung in den letzten 15 Jahren. Dennoch lägen Kinder, deren Eltern beide im Ausland geboren sind, zum Ende der Grundschule im Lesen und Rechnen durchschnittlich ein Jahr hinter Klassenkameraden ohne Migrationshintergrund zurück, heißt es in der Studie.
„Ungleichheiten nehmen weiter zu“
„Nach dem Übergang in die weiterführenden Schulen nehmen diese Ungleichheiten weiter zu: Jugendliche mit Migrationshintergrund sind an Hauptschulen überrepräsentiert, haben öfter Lernschwierigkeiten und brechen die Schule häufiger ab.“
„Wenig Fortbildung zu sprachlicher und kultureller Vielfalt“
Eine Auswertung zentraler Fortbildungskataloge der 16 Länder ergab, dass es in Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen „einen vergleichsweise niedrigen Anteil an Fortbildungen zu sprachlicher und kultureller Vielfalt“ gibt.
In Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein würden jetzt alle angehenden Lehrer verpflichtet, im Studium einen oder mehrere Kurse zum Thema Sprachbildung zu absolvieren.
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