Selbstverliebte Heranwachsende: „Generation Selfie“ träumt vom Ruhm


Für das perfekte Selfie achten junge Menschen penibel auf Styling, Pose und Hintergrund. Das Ziel laut einer neuen Studie: Viele Heranwachsende möchten berühmt werden. Vielen ist das Dauer-Knipsen aber auch unangenehm.

Für die „Generation Selfie“ sind ihre Selbstporträts laut einer Studie Ausdruck extremer Selbstverliebtheit gepaart mit Sehnsucht nach Anerkennung. Hätten vor zehn Jahren 14 Prozent der Heranwachsenden zwischen 14 und 21 Jahren den Wunsch gehabt, durch Bild-Postings berühmt zu werden, treffe dies inzwischen auf 30 Prozent zu, teilte der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel mit.

Laut der Untersuchung gehören Selfies heute zur Selbstfindung der Jugendlichen, die sich zwischen Anpassung zu Gleichaltrigen und Abgrenzung zur Elterngeneration bewegen. Nur 15 Prozent der Befragten gaben an, keine Selfies zu machen. Mehr als die Hälfte der Befragten klickt täglich (26 Prozent) oder mindestens wöchentlich auf den Auslöser (39 Prozent).

Für ihre Selbstporträts überlassen die Jugendlichen kaum etwas dem Zufall: „Die perfekte Inszenierung beinhaltet ein sorgfältiges Styling, ein gekonntes Posing, den optimalen Hintergrund genauso wie den richtigen Blick in die Kamera.“ So werde von 45 Prozent der Mädchen erst nach mehr als 50 geschossenen Bildern eines verbreitet. Kontrolle und ideale Selbstdarstellung seien Hauptmotive der Produktion. Den meisten sei es jedoch peinlich, diese Bedeutung der speziellen Fotos für ihr Leben zuzugeben, heißt es in der Studie. Sie würden einfach in Porträts, Urlaubsbilder oder Bilder mit Freunden umgedeutet.

Das Marktforschungsinstitut Rheingold Salon hat für die Untersuchung nach eigenen Angaben 1000 Jugendliche und Erwachsene im Alter zwischen 14 und 21 Jahren befragt und mit ihnen tiefenpsychologische Interviews durchgeführt.



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