Jugendwort des Jahres 2017: Übersicht aller Wörter zur Abstimmung

Der Langenscheidt-Verlag hat das Jugendwort des Jahres gekürt – 2017 zum zehnten Mal. Es lautet: „I bims“. In den vergangenen Jahren wurden Wörter wie „Smombie“, „Yolo“ und „Fly sein“ gewählt, 2017 stehen 30 neue Begriffe zur Wahl.

Bei den meisten Wörtern kann man nur raten, was sie bedeuten sollen, einige erklären sich von selbst. Haben Sie schon einmal von Wörtern wie „fernschimmeln“ und „nicenstein“ gehört? 

Lesen Sie hier unsere „Jugendwort“-Geschichte. Können Sie sich die Wörter im Kontext erschließen? Prüfen Sie am Ende Ihr Wissen in unserem Jugendwort-Quiz. Viel Spaß!

Was ist das für 1 Life? – Mit der Squad in der Shoppingmall

Das kannst du echt keinem erzählen. Eigentlich wollte ich napflixen, aber eine emojionslose Nachricht meiner besten Freundin hat meinen ganzen Tag ruiniert! Sie schrieb mir von einer Noicemail ihres Exfreundes und fragte, ob wir chillen könnten.

Allerdings wollte sie fernschimmeln, was ich ziemlich unfly fand. Ich schlug ihr vor, lieber looten zu gehen. „Geht fit“ schrieb sie, und damit nahm das Drama seinen Lauf. Nachdem ich fertig damit war, unserer Squad zu tacken, machte ich mich auf den Weg. 

Im Bus saß ich einer Frau mit Textmarkeraugenbrauen gegenüber. „Die ist bestimmt schatzlos“ dachte ich. So wie die aussah, war sie auch noch unlügbar sozialtot. In der Shoppingmall angekommen besorgte ich mir erst einmal eine Cola bei meinem Bruh, der bei McDonalds arbeitet. Er war zwar ein Teilzeittarzan, der gerne mal trumpetet, ich mag ihn aber trotzdem. Die Cola war auf jeden Fall nicenstein.

Gefresht machte ich mich auf den Weg zu meinen Freunden. „Hallo, i bims!“ rief ich lit, als ich meine Squad sah. Begrüßt wurde ich mit einem Dab vong meiner Freundin und einem „GEGE“ meines Kumpels. Während er mir etwas von Merkules erzählte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie etwas neben uns zu Boden fiel.

„Ahnma“ schrie ich. Erst langsam checkte ich, was passiert war: Eine Frau, die in der Etage über uns stand, war über das Geländer gestürzt und neben uns auf dem Boden gelandet. Sekunden später kamen die Sicherheitsleute der Shoppingmall und stießen uns zur Seite. Die Frau hatte sich zu weit übers Geländer gebeugt und war gestürzt. Alles sah nach einem selficide aus. Wir blieben voll geschockt stehen, bis der Notarzt kam. „Was ist das für 1 Life?“ dachte ich.

Mir reichte es: „Lasst uns lieber bei mir Zuhause fermentieren, hier ist mir alles zu belastend“. Bei mir gammelten wir uns auf die Couch und stalkten den geilen Typen von gestern Abend aus dem Club. Er ist noch nicht tinderjährig – der Tag war ein einziger Mindfuck!

Bis Mitte November kann abgestimmt werden, welches Wörter in die Top 10 kommen sollen. . 

Am 17.11. werden der Jugendwort-Jury die Top 10 des Online-Votings vorgelegt, nach der Sitzung der Jury wird das Jugendwort 2017 präsentiert. 

Die Jugendwörter der vergangenen Jahre

  • 2016: „Fly sein“. Das bedeutet „besonders abgehen“.
  • 2015: „Smombie“. Das aus Smartphone und Zombie zusammengesetzte Wort beschreibt jemanden, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt.
  • 2014: „Läuft bei Dir“. Der Satz soll als Synonym für cool oder krass gelten.
  • 2013: „Babo“. Das Wort bedeutet so viel wie Boss oder Anführer.
  • 2012: „Yolo“. Akronym für „You only live once“ – eine Aufforderung, alle Chancen auf Erlebnisse zu nutzen.
  • 2011: „Swag“. Der US-amerikanische Ausdruck bezeichnet eine „beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung“ oder eine „charismatisch-positive Aura“.
  • 2010: „Niveaulimbo“. Mit dem Begriff beschrieben Jugendliche 2010 das Absinken des Niveaus beispielsweise im Fernsehprogramm, bei Partys oder in Gesprächen.
  • 2009: „hartzen“. Das an Hartz IV angelehnte Wort kann so etwas wie rumhängen oder auch arbeitslos sein heißen.
  • 2008: „Gammelfleischparty“. Das erste „Jugendwort des Jahres“ ist eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für eine Ü-30-Party.

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