Volleyballerinnen fertigen Dresden ab Der Traum vom Titel lebt Jubel, Trubel, Heiterkeit bei Stuttgarts Volleyballerinnen
Paukenschlag im Volleyball: Allianz MTV Stuttgart hat das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Dresden in der ausverkauften Scharrena gewonnen – und das gleich mit 3:0!
Stuttgart – In der Scharrena ist Schluss gewesen und die Serie gerissen. Zum Saisonbeginn Mitte Oktober unterlag der Dresdner SC in seiner Auftaktpartie beim SC Potsdam knapp mit 2:3. Seitdem war das Team des früheren Stuttgarter Trainers Alexander Waibl ungeschlagen – im Pokal, in der Liga, und im europäischen CEV-Pokal, wettbewerbsübergreifende 19 Siege in Folge. Die Hoffnungen auf den 20. Jubel zerstörte Allianz MTV Stuttgart am Sonntagnachmittag genauso erdrutschartig wie nebenan der VfB Stuttgart am Morgen seinen Trainer entlassen hatte. Mit einem deutlichen 3:0 (25:12, 25:18, 25:19) fegten die Volleyballfrauen den Spitzenreiter in 76 Minuten förmlich aus der Halle und tanzten auf dem Spielfeld Ringelreihen.
Mittendrin: Trainer Giannis Athanasopoulos, glücklich und zufrieden, aber durchaus gefasst. „Zuerst müssen wir mit uns selbst kämpfen, habe ich in der Kabine vor dem Spiel gesagt“, sagte der Grieche. „Keine Fehler. Gegen so ein Team wie Dresden darf man keine Fehler machen. Dem galt unser Hauptaugenmerk.“ Seine Spielerinnen erhörten ihn – und waren gegen den Tabellenführer und langjährigen Kontrahenten besonders motiviert. „Allerdings hat man auch gemerkt, dass deren Topscorerin gefehlt hatte“, sagte Stuttgarts Zuspielerin Femke Stoltenborg, die die vorherrschende Rivalität zwischen den beiden Teams nur zu gut kennt, trug sie einst auch eine Saison lang das Dresdner Trikot. Piia Korhonen musste mit einem Magen-Darm-Infekt zu Hause in Dresden bleiben. „Aber so leicht war das gar nicht ohne sie. Denn in jedem Satz war Dresden anders aufgestellt und wir mussten uns erst einmal darauf einstellen“, meinte Athanasopoulos.
Sahnetag in der Scharrena
Doch mit einer äußerst niedrigen Fehlerquote, mit einer hervorragenden Block-Feld-Abwehr und viel Druck durch den Aufschlag war sein Team den Gästen aus der sächsischen Landeshauptstadt in allen Belangen überlegen. Zur Kaffee-Klatsch-Zeit am Sonntagnachmittag hat die Mannschaft von Trainer Giannis Athanasopoulos vor 2251 Zuschauer in der restlos ausverkauften Scharrena einen Sahnetag erwischt.
„Die Atmosphäre war unglaublich, das hat sich mein Team verdient“, sagte Athanasopoulos. Und Nika Daalderop (13 Punkte) schnappte sich überglücklich die Auszeichnung als wertvollste Spielerin. „Es fühlt sich einfach super an, vor so einer Kulisse so einen wichtigen Sieg einzufahren.“ Noch bleibt Dresden Tabellenführer, aber nur aufgrund eines Spiels mehr. Doch wenn bald beide Teams bei den absolvierten Spielen gleichgezogen haben, schiebt sich Stuttgart auf Rang eins und schnappt sich die beste Ausgangsposition für die Play-offs im April – vorausgesetzt, keiner stolpert mehr bis dahin.
Weitere Duelle mit Dresden
Doch das nächste Duell gegen den Erzrivalen ist nicht weit. Im Viertelfinale des europäischen CEV-Cups ist ein innerdeutsches Treffen mit dem DSC möglich, genauso wie dann natürlich in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft, in der Stuttgart im vergangenen Jahr den Dresdner SC im Halbfinale rauskegelte, später aber am Schweriner SC scheiterte.
Als der Tabellenführer niedergeschlagen in den vom Dresdner Kreuzchor, dem weltbekannten Knabenchor mit einer 650-jährigen Tradition, ausgeliehenen Bus stieg, um zurück an die Elbe zu fahren, waren die Jubelgesänge in der Scharrena längst verklungen. Stuttgarts Sportdirektorin Kim Renkema saß überglücklich auf einem der roten Klappsitze: „Mir war immer klar, dass wir heute gewinnen. Das habe ich in der vergangenen Nacht geträumt.“ Der Traum von der Meisterschaft geht für den dreimaligen Vizemeister weiter. Oder besser: Er fängt jetzt erst so richtig an.
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